Erdsonden-Wärmepumpe und Komfortlüftung

Swagelok

Mitglied
03. Apr. 2010
16
0
0
Hallo zusammen.

Wir bauen im nächsten Jahr unser neues EFH und sind nun voll an der Planung. Seit längerem lese ich regelmässig in diesem Forum um mich über alles mögliche gut zu informieren. An dieser Stelle ein grosses Kompliment an die Macher und natürlich auch an die Teilnehmer. Dieses Forum ist wirklich sehr informativ.

Betreffend Heizung und Komfortlüftung können wir uns noch nicht so richtig entscheiden, welche Variante und Produkte wohl am Besten wären.

Wir bauen nicht nach Minergie, wollen jedoch eine Erdsonden-Wärmepumpe und eine Komfortlüftung. Nachdem ich mich an diversen Messen informiert habe und auch bereits Offerten von Wärmepumpenlieferanten vorliegend habe, ist es sehr schwierig herauszufinden, welche Lösung nun ideal ist.

Was haltet ihr von den Kompaktheizzentralen (Sole-WP mit Komfortlüftung) wie z.B. von Zehnder oder CTA? Erfahrungen? Vor- und Nachteile?

Als Option ist natürlich eine separate Sole-WP und ein separate Komfortlüftung, welche leiferantenunabhängig installiert werden können. Welches sind diesbezüglich eure Favoriten? Welche Produkte habt ihr und wie seit ihr mit der Anlage, dem Preis-/Leistungsverhältnis sowie dem Sevice zufrieden?

Unsere Idee wäre eine selbstregulierende Fussbodenheizung mit VL 28 -30 °C einzubauen. Wer hat Erfahrung mit diesem Heizungsprinzip?

Hoffe, ihr könnt uns noch ein paar Informationen/Tipps geben.

Besten Dank im Voraus.

Gruss Swagelok

 
Hallo Swagelok

wir habe eine "selbstregulierende Fussbodenheizung" und dies funktioniert wirklich bestens.

Natürlich muss alles von einem Fachmann optimal ausgelegt sein!

Der Nachteil ist natürlich wenn man später einzelne Räume weniger heizen will oder z.B. nur bei Gebrauch. Die einzige Möglichkeit ist das Handventil am Heizungsverteiler zu schliessen.

Aus diesen Überlegungen für die Zukunft oder um noch eine "Hintertür" zu haben wenn, wenn was mit der Auslegung nicht klappen würde, würde ich nun bei einen Neubau Lehrrohre (elektrisch) für jeden Raum vorsehen. So könnte man dann bei Bedarf später trotzdem im gewünschten Raum ein Thermostat installieren.

Die Leerrohre Kosten bestimmt nicht viel und Du bleibst flexibel.

Gruss

 
Hallo quark

Danke für deine Antwort.

Soviel ich mitbekommen habe, können die Temperaturen der einzelnen Räume über die Durchflussmenge reguliert werden. D.h. im Wohnzimmer z.B. 23°C und im Schlafzimmer 18 °C ist kein Problem. Mühsam ist natürlich, bis die richtige Durchflussmenge einmal eingestellt ist oder wie habt ihr das gelöst?

Was für eine VL Temperatur habt ihr? Stimmt es, dass diese entsprechend der Aussentemperatur geregelt wird? Den grossen Vorteil der selbstregulierenden Heizung sehe ich vor allem beim Wirkungsgrad und natürlich durch den Wegfall der Thermostatventile einsparungen im Elektrischen. Den Ansatz mit den Leerrohren finde ich eine gute Idee.

Gruss Swagelok

 
Hallo Swagelok

Unser Mingergie-Haus wird mit Produkten der Firma Hoval geheizt und gelüftet - eine Sole-WP und eine Homevent 250er Lüftung mit Feuchtigkeitsrückgewinnung. Damit herrscht auch in der trockenen Winterzeit eine konstante Luft-Feuchtigkeit von 42 bis 45%, eine super angenehme Sache. Aus eigener Erfahrung kann ich festhalten, dass die Feuchtrückgewinnung von Hoval einen Zuwachs von 15 bis 20% Luftfeuchtigkeit erzeugt. Das System von Zehnder bringt es aufgrund von Erfahrungen eines Bekannten auf lediglich 5 bis 8 %.

Die Sole-WP wird in Abhängigkeit der Aussenluft-Temperatur gesteuert, natürlich lässt sich das Verhalten der Vorlauftemperatur mit Hilfe der Feinjustierung der Heizkurve verändern. In unserem konreten Fall ist diese auf einem Parameterwert von 0.25 eingestellt, damit erreichen wir mit maximalen Vorlauftemperaturen von 30 Grad Celsius bei einer Referenz-Aussentemperatur von -8 Grad C angenehme Innentemperaturen von ca. 23 Grad C. Mit Hilfe der Raumthermostaten, die bei uns per KNX angesteuert werden, lassen sich die Durchflussmengen (Bodenheizung) der Räume individuell einregulieren. Je nach Sonnenintensität "heizt" sich unser Haus passiv schnell auf, was zum Verschliessen der Thermostat-Ventile führt. Mit Hilfe des Touch-Panels (oder iPads, Laptops) lassen sich die Sollwert-Temperaturen einstellen und führen zu einem selbstregulierenden System, das Wärmequellen wie TV's, Backöfen, passive Sonnenwärme, "Menschenwärme", usw. erfasst und berücksichtigt. Falls einmal die Innentemperaturen trotz Ventil-Verschliessung infolge der passiven Sonnenwärme über die Sollwert-Temperaturen hinausgehen, kommt die vollautomatische Beschattungsfunktion (Lamellenstoren) zum Zuge...Ja, die KNX-Welt verleitet zum Spielen :=)

Gruss, mpaxx

 
Hallo mpaxx

Danke für Deine Ausführungen. Weshalb habt ihr euch für Hoval Produkte entschieden bzw. was hebt diese Produkte (ausser der Feuchterückgewinnung) noch ab von den Konkurrenzprodukten (Bsp. besserer COP, Platzverhältnisse, Preis, Service etc.)?

Wie mir das mit der selbstregulierenden Fussbodenheizung erklärt wurde, gibt es entsprechend der VL-Temperatur eine entsprechende Oberflächentemperatur am Boden. Bsp. VL 28°C, Oberflächentemperatur 24°C. Solange der Raum kühler als 24°C ist, gibt die Heizung Wärme an den Raum ab. Entsprechend der Raumtemperatur ergibt sich eine Temperaturdifferenz, d.h. je kühler der Raum umso mehr wird geheizt. Wenn der Raum nun passiv geheizt wird und die Raumtemperatur z.B. eben diese 24°C erreicht, erfolgt keine Wärmeabgabe mehr an den Raum. Naturlich ist diese Variante sehr mühsam, wenn man die Raumtemperatur ständig ändern will, d.h. man muss dies manuell über das Durchflussventil einstellen. Wir haben jetzt Radiatorenheizungen mit Thermostatventilen und wir verstellen diese eigentlich nie. Natürlich ist eine Raumthermostatsteuerung komfortabler, aber wie oft kommt sowas bei Dir vor?

KNX - oje das Thema beschäftigt mich auch sehr, wobei ich da trotz viel gelesenem noch gar nicht den genauen Überblick habe. Es gibt so viele Anbieter und Systeme und ich habe noch keinen sauberen Vergleich gefunden. Ich möchte ebenfalls KNX einsetzen, habe jedoch bedenken, dass dadurch die Kosten explodieren. Wie bist Du diesbezüglich genau vorgegangen. Welche Systeme hast Du verglichen und aus welchen Gründen setzt Du nun Dein (welches?) System ein. Mit was für Mehrkosten muss man etwa rechnen?

Gruss Swagelok

 
Mühsam ist natürlich, bis die richtige Durchflussmenge einmal eingestellt ist oder wie habt ihr das gelöst?

Was für eine VL Temperatur habt ihr? Stimmt es, dass diese entsprechend der Aussentemperatur geregelt wird?
Bisher habe ich bei den einzelnen Räumen die Durchflussmenge nie verstellt. Es sind zur Zeit also alle Ventile offen. Aber wir bewohnen auch alle Räume.

Ich habe Die Heizung so Programmiert das die Rücklauftemperatur bei -10° Aussentemperatur 31° sein soll. Das heisst bei mir, dass die Heizung bei einer Rücklauftemperatur von 27° anspringt (4° Hysterese) und bei 31° wieder stoppt.

Die Rücklauftemperatur wird aufgrund der Aussentemperatur geregelt. Bei +10° sind es 26° und bei -10° sind es 31° (siehe oben)

 
Hallo quark

Danke für deine Infos.

Was für Produkte (Heizung und evtl. Komfortlüftung) hast du und wie bist Du damit zufrieden?

Gruss Swagelok

 
Hallo Swagelok

ich habe eine Luftwärmepumpe (Innenaufstellung) von Kibernetik.

Die Lüftung ist von Helios. Damit bin ich soweit zufrieden.

Nachträglich habe ich einen Enthalpietauscher eingesetzt. Diesen würde ich von Anfang an einsetzen oder auf alle Fälle bei jedem Hersteller auf das Thema Luftfeuchte achten.

Zusätzlich wurde die Lüftung in einem "kalten" Raum aufgestellt und die Leitungen in der Kellerdecke ebenfalls "kalt" verlegt. Da würde ich vor allem darauf achten das alles im "warmen" Bereich ist oder zumindest möglichst kurz und zusätzlich isoliert ist. Aber dafür kann Helios nichts - ist mehr ein Thema für den Heizungsplaner/Architekten.

Gruss

 
Erdwärmesonden und komfortlüftung, Ich bin Haustechnikplaner und plane die Objekte eigentlich imer mit 28°C Vorlauftemperatur für Wärmepumpen, für Holzheizungen und Oel- und Gasheizungen empfehle ich auch diese Auslegung, weil das Energie spart. Es braucht aber Puffer- und Energiespeicher. Diese Fussbodenheizung funktioniert folgendermassen: Das Fussbodenheizungsrohr gibt solange Wärme ab, bis die Ummantelung (Unterlagsboden) mit derselben Wärme aufgeladen ist. Diese Fussbodenheizung ist daher eine Speicherfussbodenheizung, weil sie den Unterlagsboden ständig als Speicher benützt und darum das ganze Raumgefühl anders wirkt. Eine Fussbodenheizung kann nach der Planung nicht mehr reguliert werden, aber es ist immer gleich warm, nämlich mit 28°C Vorlauf erreicht man 20°C Raumtemperatur. Ich mache in den Badräumen und Duschenräumen einige Schlaufen mehr Rohr hinein, damit erreicht man etwas mehr Raumwärme (22°C) uns bei Bedarf (max. 6,5m² = 1 Schlaufe) gibt es zwei Heizschlaufen. Thermostatische Ventile (Leerrohre) sind nicht ratsam, denn die Wärmepumpe bekommt einen schlechteren COP, weil diese Thermostaten oder Raumfühler, bewirken, dass die Wärmepumpe auf mindestens 35°C hoch gehen muss. Mit 28°C haben Sie bei Erdwärmesonden einen COP von 5.0 bis 5.6.

Für die Komfortlueftung gibt es absolut keine Nachteile oder es muss wegen der Komfortlüftung keine grössere Heizleistung installiert werden. Ich würde die Systeme von einander trennen, denn geht die Wärmepumpe kaputt, müssen Sie nur die Wärmepumpe ersetzen oder umgekehrt.

 
Hallo Hansjoerg

Danke für Deine Ausführungen.

20°C Raumtemperatur erscheint mir jedoch etwas tief. Warum kann die Fussbodenheizung nach der Planung nicht mehr reguliert werden?

Gruss Swagelok

 
Hallo Swagelok

Diesen Link erübrigt sich bei einer Auslegung von 28°C. Diese Raumtemperatur von 20+C ist nicht in jedem Raum einfach

vorhanden. Das ist eine Durchschnittstemperatur über alle Räume pro Stockwerk. Wenn in einem Stockwerk alles Schlafzimmer sind, dann möchte man eine Temperatur von 18°C haben und dies kann man manuell einrichten. Es sind auf keinen Fall Thermostaten einzubauen. Ich habe ein Einfamilienhaus geplant, welches demnächst in Betrieb genommen wird. es ist mit 226m² beheizter Raumfläche wird diese Heizung einen Verbrauch von ca. Fr. 250.00 Pro Jahr kosten.

Das sind Einsparungen. Mit einer Komfortlüftung braucht es auch keine Thermostaten, denn Thermostaten bewirken Hochdruckstärungen, auch wenn man Differenzdruck/pumpen/ventile einbauen lässt.

Mit Gruss

Hansjörg

 
Hallo Hansjoerg

Ich war mir zuerst noch nicht ganz sicher betreffend der selbstregulierenden Heizung, da es immer noch andere Ansichten gibt. Doch mit den Ausführungen gem. Link bin ich nun definitiv überzeugt, dass dieses Heizungssystem das Richtige ist.

Was für eine Wärmepumpe hat das erwähnte EFH? Was kostet die komplette Heizung für dieses EFH etwa? Unser Haus wir auch etwa in der Grössenordnung.

Gruss Swagelok

 
Hallo Swagelok

Das ist das Heizungsverteilsystem welches wir (Wärmepumpen-Fachleute den Interessierten Installlateuren zu erklären versuchen, aber es gibt nur ein kleiner Teil von Installateuren die dieses Verteilsystem auch ausführen, darum muss die Planung vorgängig von einem unabhängigen wärmepumpen-Fachmann erfolgen. Ich bin Pionnier in der Wärmepumpen-Technik und verfolge konsequent diese Wärmespeicherung. Das ist am Schluss für den Bauherrn am Günstigsten. Ich erarbeite für die ganze Schweiz diese Planungen und Komfortlüftungen dazu. Ich habe Erfahrung mit dieser Technologie. Ich habe schon 1982 das erste Haus auf diese Art ausgerüstet. Ich erstelle für das vorher beschriebene Haus die Planung und die Devisieung beinhaltend die Ausführungs-, Aussparungs- und die 3malige Baubesuche(Kontrolle) für Fr. 2`000.00 mit Erdwärmesonde noch zusätzlich Eingabe für die Bohrung (ohne Kopierkosten Plankosten). Siehe Hompage: 80% der Wärmepumpenheizanlagen sind nicht optimal eingesetzt.

Gruss Hansjörg

 

Statistik des Forums

Themen
27.482
Beiträge
257.631
Mitglieder
31.765
Neuestes Mitglied
dianastew