Erdsonden Wärmepumpen Vergleich

tft7000

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28. Okt. 2014
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Ich möchte für unser Haus eine Erdsonden-Wärmepumpe. Ich habe zur Zeit zwei Anbieter mit unterschiedlichen Konfigurationen, die mir passen. Ich möchte euch gerne um eure Meinung bitten bezüglich:
  • Einzelne Wärmepumpe vs Master-Slave Betrieb von zwei Pumpen
  • 300m Bohrtiefe mit Glycol vs 550m Bohrtiefe mit Wasser
  • Vaillant vs Alpha Innotec
 
Der eine Anbieter findet eine einzelne Vaillant Pumpe (VWF 157/4 flexoTHERM) mit 300m Bohrtiefe und Verwendung von Glycol für sinnvoll. Er meint, dass das System knapp ausgelegt sei, bei Bedarf kann aber der Elektroeinsatz einspringen. Die dadurch entstehenden Kosten für den Strom rechtfertigen nie den Preisunterschied zu einer teureren Variante. Er rechnet mit einem Heizenergiebedarf von ca. 46500 kWh pro Jahr. Sein Komplettangebot ist im Bereich 70’000 Fr.
 
Der andere Anbieter findet eine Master-Slave Lösung mit zwei kleineren AlphaInnotec Pumpen sinnvoll. Er gräbt 550m in die Tiefe, damit er eine höhere Temperatur hat und das ganze System nur mit Wasser fahren kann. Er meint, dass insbesondere der Verzicht auf Glycol und die zusätzlichen Bohrmeter ökologischer und nachhaltiger sind. Die zwei Systeme sollen so eine bessere Ausnützung in der warmen Jahreszeit gewährleisten und die Ausfallssicherheit erhöhen.
Ich habe hier eher weniger Detailinfos, ich nehme an, der Gerätetyp ist entweder SW 102H3 oder SW 122H3.
Das Komplettangebot ist im Bereich 100’000 Fr.
 
Beide Anbieter arbeiten mit einem 500 Liter Pufferspeicher, wobei der erste vermutlich auch einen 300 Liter Speicher als genügend ansehen würde.
Bei beiden wird ein Boiler von 500 Liter für Brauchwasser geheizt.
 
Das Zwei-Familien Haus liegt auf dem Land auf ca. 640 MüM und hat keine direkten Nachbarn. Die beheizte Fläche sollte schlussendlich ca. 450 m2 sein, ich schätze das sind ca. 990 m3. Das Dach wird noch renoviert, die Wände sind nicht isoliert. Das Haus wird mit Radiatoren mit einer entsprechenden Vorlauftemperatur beheizt. Es gibt keine Bodenheizung.
Meiner Meinung nach brauche ich eine Heizleistung für Heizung und Warmwasser von ca. 21kW.
 
Was ist Eure Meinung bezüglich Bohrtiefe, Kälteschutzmittel, Master-Slave, Vaillant vs Alpha Innotec - allenfalls unter Einbezug des erwähnten Preisbereichs.
Was müsste ich bei den Anbietern nachfragen?
Und: kann ich im Winter kalte Füsse bekommen?
 
Danke.
 
Hallo,

ich kann dir leider nicht auf alles eine Antwort geben, aber einige Hinweise, welche dir vielleicht weiterhelfen.

Auf den Hersteller der Wärmepumpe würde ich bei diesen 2 nicht so sehr ein Augenmerk legen, die geben sich im Normalbetrieb gross nichts.

Was die Erdbohrung betrifft stellen sich natürlich Fragen.

1) sind diese Bohrtiefen bei euch überhaupt zulässig?

2) Kann man überhaupt geologisch so tief bohren (Fels usw.)?

Bei mit oder ohne Glycol sollte man folgendes beachten. Glycol dient ans Frostschutz und als Rostschutz. Wenn man der Erde Wärme entzieht, kann es auch in diesen Tiefen zur Frostbildung kommen. Ohne Glycol könnte die Sonde einfrieren. Es ist natürlich immer eine Frage, wie lange,und wie viel Energie man entzieht. Da es bei Radiatorheizkörper nicht sinnvoll erscheint FreeCooling einzusetzen, kommt eine keine Wärme zurück in die Erde, welche Frostbildung etwas entgegen wirken könnte.

Der errechnet Heizbedarf ist ja extrem hoch. Wenn das Dach gemacht wird, achte auf einen modernen Wärmeschutz. Auch Fenster, und die Dämmung von "unten" wäre zu beachten. Die Wände bringen, vor allem bei Altbauten, nicht immer den erhofften Erfolg nach Aufbringung einer Dämmung.

Weiter stellt sich die Frage, ob es nicht günstiger wäre solare Energie (Wasser/elektrisch) ober ein Kamin mit Heizregister mit zu nutzen, anstatt unendlich viel in diese tiefen Bohrung (ohne Effizienzgarantie) zu stecken.

Gruss Pit

 
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