Hallo Zusammen.
Wir haben von 2018 bis 2020 unser Traumhaus gebaut und konnten nur wenige Tage vor dem ersten Lockdown zum Glück noch einziehen. Anfangs konnten wir zwar das Thema Massivbau oder
Fertighaus ausser acht lassen (für uns war ein Massivbau von Anfang an ein Wunsch), doch mit welchem Partner man bauen möchte, ist dann doch eher ein schwieriges Thema. Viele Angehörige
und Freunde haben uns Beispiele genannt und davor gewarnt, dass man als Bauherr lieber alles dreimal kontrolliert und ja nicht über den Tisch ziehen lassen soll. Tja aber wo fängt man an?
Also haben wir angefangen regionale und überregionale Anbieter anzuschreiben und Gesprächstermine zu vereinbaren. Da wir regional leider nur einen Massivbauanbieter hatten, der sich etwas rar
zu machen schien und sonst eher Fertighausanbieter in der Nähe sahen, führten wir schliesslich Gespräche mit Firmen, die in der Nord- und Zentralschweiz bauen. Positiv fiel uns auf, dass wir jeweils
mit Architekten Gespräche führten und nicht mit Verkaufsberatern.
Die Gespräche waren sehr informativ und eine Weile hatten wir Mühe uns zwischen zwei Firmen zu entscheiden, also legten wir unsere Karten auf den Tisch und suchten einen eigenen Entwurf. Der
eine Architekt reagierte mit Unverständnis ("wir haben genug Hausmodelle, da braucht es keine Kundenhäuser"), der andere nahm die Herausforderung gerne an ("ich entwerfe das, was Sie sich wünschen").
Bingo.
In den ersten Wochen trafen wir uns regelmässig mit dem netten und engagierten Architekten und selbst wenn wir das Gefühl hatten, dass unsere ständigen neuen Ideen und Fragen jeden Normalbürger
dazu gebracht hätte, sich die Haare zu raufen, zeigte er Verständnis und machte Vorschläge. Schliesslich entscheidet jedoch das Budget über die einzelnen Interessen und so hatten schliesslich Cheminèe,
Galerie und Schwebetreppe keine Chance mehr. Dafür orientierten wir uns an praktischen Dingen wie Wäscheabwurf, Wasserenthärter und Doppelgarage. Der Preis überzeugte, die Bank gab uns grünes
Licht und die Zeit zwischen Abschluss Bauvertrag und Baueingabe verlief schnell und wie am Schnürchen. Der Bemusterungstermin war super und leider auch sehr verlockend, denn "dazubuchen" kann man
viel und man orientiert sich ab einem bestimmten Punkt lieber nur noch an den grünen Punkten unterhalb der z.B. Materialproben.
Im Anschluss gab es viele Diskussionspunkte mit dem Projektleiter und der Architekt zog sich zurück, zu diesem Zeitpunkt waren wir dann mit dem Klimawechsel etwas enttäuscht, denn plötzlich ging es
etwas rauer und zielgerichtet zu. Man musste sich mit Händen und Füssen wehren, denn die Angebote zu einzelnen Bezugspunkten wie Innentüren, Haustüre, Wärmepumpe etc. waren auf Partnerfirmen
ausgerichtet und wir hatten zuvor noch nie soviel mit völlig fremden Menschen teilweise per Email diskutiert (telefonisch auch etwas rarer als der Architekt), bis wir uns schliesslich nicht mehr gehört fühlten
und begriffen, dass lediglich wir selbst ein Auge auf unser Budget werfen. Sogar das nette und lachende gelbe Haus auf den Unterlagen wirkte nicht mehr so symphatisch.
Im neuen Jahr waren dann alle Arbeitsgattungen vereinbart, schliesslich fanden wir heraus, dass wir unsere Interessen am besten vertreten sahen, wenn wir das Zauberwort "Eigenleistung" ins Spiel brachten,
sobald wir das Gefühl hatten, dass nur die eine Firma zu teils wahnwitzigen Preisen zur Verfügung stand.
Als der Baubeginn vor der Tür stand, ging die Ampel erst einmal auf rot, denn plötzlich war eine bereits vertraute Frage wieder am aufkommen: Das Gelände ist hanglastig. Benötigen wir eine Hangsicherung?
Wir hatten mit dem Projektleiter am Jahresende darüber gesprochen und intern schien ebenfalls eine Diskussion im Gange zu sein, denn schliesslich erhielten wir die Angaben, dass man "sowieso erst einmal
graben müsse um zu sehen, was da unten ist". Nachdem man kurz vor Baustart ein örtliches Ingenieurs- und Vermessungsbüro angefragt hatte, schien der Fall klar: Man hat Erfahrung mit dem Gebiet und es
gibt 150 cm unterhalb eine Rutschschicht. Die Kostenprognose ratterten nochmal 30k nach oben und als wir unsere Zweifel anmeldeten, begegnete man uns mit: "Sie wollen doch nicht wegen 30k aussteigen?
Banken haben genug Geld." In einem Gespräch in der Filiale thematisierten wir unter anderem mit Architekt, Projektleiter und Filialleiter den Hergang und unser Unverständnis. Ein Ausstieg war uns wirklich in
den Sinn gekommen, doch die Sorge um erste Rechnungsbeträge für nix und den Anschlusspartner war leider grösser.
Nach einem Gespräch mit der Bank konnten wir grünes Licht geben, eine Recherche im Internet ermöglichte uns mit dem Thema etwas besser umzugehen, da es leider immer wieder vorkommt, dass die
örtlichen Gegebenheiten und manchmal sogar versteckte Altlasten des Terrains die Baukosten ziemlich schnell in die Höhe treiben.
Der Baustart verlief gut, unser Junior durfte mit dem Bagger eine Runde drehen und wir freuten uns über unser wachsendes Haus und die ersten Details. Der Rohbau hatte bereits volle Fahrt genommen und
schliesslich hatten wir eine weitere Serie von Terminen auf der Baustelle. Der Bauleiter war nett, versiert und konnte sogar während der Bauphase noch planerische Fehler abwenden, die uns noch garnicht
aufgefallen waren.
An einem Abend im Sommer freuten wir uns über die Lieferung der Dachziegel, doch als wir die Pakete öffneten fiel uns auf, dass es die falsche Ziegelfarbe war. Wir kontaktieren schnellstmöglich unseren
Bauleiter, der sich am nächsten Morgen meldete und bereits in aller Frühe auf der Baustelle war um die Angelegenheit zu begutachten. Schliesslich fanden wir heraus, dass die Dachziegel in der Bemusterung,
die wir ausgewählt hatten, gar nicht existieren, weil die Partnerfirma nur grau und hellgrau im Angebot haben, allerdings kein Anthrazit. Als wir das Thema immer und immer wieder anbringen wollten, erhielten
wir einen Termin mit dem Verkaufsberater der Ziegelei. Dieser schwärmte uns vor, dass wir das "Neuste vom Neusten" an Materialien hätten und der Stein im Verlauf von 1-2 Jahren die gleiche Farbe erhalten
wird, die wir uns wünschen würden. Man bekommt manchmal also auch eine ordentliche Portion Blödsinn serviert, natürlich wird das Material einfach nur schmutzig und wird aus diesem Grund dunkler. Mit
Hightech hat das nichts zu tun. Viel schlimmer ist jedoch, wenn man Fachleute neben sich hat die man beauftragte und kein Einwand haben, weil es ihnen genauso nutzt.
Im weiteren Verlauf passierten kleinere Fehler und wir lernten, dass man wirklich gut beraten war, öfters auf der Baustelle nach dem Rechten zu sehen. Wenn man nicht möchte, dass im Estrich die Öffnung für
eine geplante Bodensteckdose geschlossen wird oder für die Installation der Einfahrtbeleuchtung Alluminiumkästen noch nicht verbaut sind, obwohl der Fassadenbau bereits im Gange ist, dann ist man lieber
vor Ort und kann das viel grössere Stirnrunzeln im Anschluss verhindern.
Nach Bauabschluss erhielten wir das Angebot ein Wochenende der offenen Tür für Interessenten des GUs durchführen zu lassen, im Gegenzug würde man uns die Baureinigung abnehmen. Gerne sagten wir zu
und warteten schliesslich auf die Hausübergabe. Als wir durch Zufall davon erfuhren, dass bereits bei den Reinigungsarbeiten Mängel in den Fenstern festgestellt wurde und dies nicht weiter Thema sein sollte
wurden wir misstrauisch und zogen einen externen Bauberater hinzu, der einen Tag vor der Übergabe sich bei einer Begehung bereits ein Bild machen konnte.
Diesen Schritt können wir wirklich jedem empfehlen. Leider ist das Budget irgendwann so am Rande, dass man das Gefühl hat, sich nicht von Anfang an beraten und begleiten zu lassen, doch zumindest
schien die Hausübergabe mit Mängelbesichtigung für uns als Laien viel zu komplex. Wir waren fasziniert, wie der Bauberater durch die Räume ging und auf die Mängel zeigte, die wir grösstenteils nicht einmal
bemerkt hatten.
Besonders das Thema bodenebene Fenster im Büro bei Terrainsteigung (wurde nur unzureichend in der Werkplanungsitzung und später in einer Email als freudige Neuigkeit und des Erhalts der Fenstergrösse
erwähnt) und Absturzsicherung zur Garageneinfahrt (Das Staketengeländer sollte mit einer Hecke und nötigenfalls Draht ergänzt werden) bemängelte der Berater stark, doch leider wurden beide Punkte nicht
ins Mängelprotokoll aufgenommen, sondern als Notiz deklariert. Wie der Berater zudem prophezeit hatte, wurde die Absturzsicherung nicht vom Bauinspektorat abgenommen, dieser wunderte sich nur, wie bei so vielen Instanzen
eine solche Planung habe durchgewinkt werden können. Ein Fachanwalt erklärte uns später, dass der GU zwar für das gesamte Terrain verantwortlich sei, eine erweiterte Sicherung der Bauherrschaft jedoch
in Rechnung stellen kann.
Grundsätzlich waren wir froh erst einmal aus einer Übergangslösung in unser Haus einziehen zu können und haben unsere Entscheidung zu bauen bis heute nicht bereut. Bei der Auswahl des Baupartners
würden wir uns heute jedoch auf andere Qualitäten verlassen, denn offene Mängel sind bis heute nicht behoben und man merkt schon deutlich, dass unser Projekt abgeschlossen ist und kein Geld mehr bringt.
Wir hoffen, Ihr konntet Euch eine Vorstellung von den Eckpunkten in diesem Verlauf machen, es gab weitere Themen, die es schwierig machten, diesen Rahmen jedoch sprengen würde. Wir mussten z.B. zusätzliche
Quadersteine verbauen lassen um das Gartenterrain zu sichern (Planungsfehler), mittlerweile bereits den Terrassenboden ersetzen (Materialfehler) usw. Wir haben uns beraten lassen, den Rechtsschutz
aktiviert usw. doch leider sind Bauherren viel schlechter geschützt als man annimmt.
Die Angebote werden immer zahlreicher (Fitness, Sauna, Klima, Smart, Regenwassernutzung, Sicherheit usw.) und die Werbung der Anbieter immer kompakter. Neuerdings gibt es in jeder Hausbauwerbung das Schlüsselwort
"Festpreis" oder "Endfixpreis", nun ja, unser GU führt diese Werbung auch und scheint auch daran zu glauben.
Wir haben von 2018 bis 2020 unser Traumhaus gebaut und konnten nur wenige Tage vor dem ersten Lockdown zum Glück noch einziehen. Anfangs konnten wir zwar das Thema Massivbau oder
Fertighaus ausser acht lassen (für uns war ein Massivbau von Anfang an ein Wunsch), doch mit welchem Partner man bauen möchte, ist dann doch eher ein schwieriges Thema. Viele Angehörige
und Freunde haben uns Beispiele genannt und davor gewarnt, dass man als Bauherr lieber alles dreimal kontrolliert und ja nicht über den Tisch ziehen lassen soll. Tja aber wo fängt man an?
Also haben wir angefangen regionale und überregionale Anbieter anzuschreiben und Gesprächstermine zu vereinbaren. Da wir regional leider nur einen Massivbauanbieter hatten, der sich etwas rar
zu machen schien und sonst eher Fertighausanbieter in der Nähe sahen, führten wir schliesslich Gespräche mit Firmen, die in der Nord- und Zentralschweiz bauen. Positiv fiel uns auf, dass wir jeweils
mit Architekten Gespräche führten und nicht mit Verkaufsberatern.
Die Gespräche waren sehr informativ und eine Weile hatten wir Mühe uns zwischen zwei Firmen zu entscheiden, also legten wir unsere Karten auf den Tisch und suchten einen eigenen Entwurf. Der
eine Architekt reagierte mit Unverständnis ("wir haben genug Hausmodelle, da braucht es keine Kundenhäuser"), der andere nahm die Herausforderung gerne an ("ich entwerfe das, was Sie sich wünschen").
Bingo.
In den ersten Wochen trafen wir uns regelmässig mit dem netten und engagierten Architekten und selbst wenn wir das Gefühl hatten, dass unsere ständigen neuen Ideen und Fragen jeden Normalbürger
dazu gebracht hätte, sich die Haare zu raufen, zeigte er Verständnis und machte Vorschläge. Schliesslich entscheidet jedoch das Budget über die einzelnen Interessen und so hatten schliesslich Cheminèe,
Galerie und Schwebetreppe keine Chance mehr. Dafür orientierten wir uns an praktischen Dingen wie Wäscheabwurf, Wasserenthärter und Doppelgarage. Der Preis überzeugte, die Bank gab uns grünes
Licht und die Zeit zwischen Abschluss Bauvertrag und Baueingabe verlief schnell und wie am Schnürchen. Der Bemusterungstermin war super und leider auch sehr verlockend, denn "dazubuchen" kann man
viel und man orientiert sich ab einem bestimmten Punkt lieber nur noch an den grünen Punkten unterhalb der z.B. Materialproben.
Im Anschluss gab es viele Diskussionspunkte mit dem Projektleiter und der Architekt zog sich zurück, zu diesem Zeitpunkt waren wir dann mit dem Klimawechsel etwas enttäuscht, denn plötzlich ging es
etwas rauer und zielgerichtet zu. Man musste sich mit Händen und Füssen wehren, denn die Angebote zu einzelnen Bezugspunkten wie Innentüren, Haustüre, Wärmepumpe etc. waren auf Partnerfirmen
ausgerichtet und wir hatten zuvor noch nie soviel mit völlig fremden Menschen teilweise per Email diskutiert (telefonisch auch etwas rarer als der Architekt), bis wir uns schliesslich nicht mehr gehört fühlten
und begriffen, dass lediglich wir selbst ein Auge auf unser Budget werfen. Sogar das nette und lachende gelbe Haus auf den Unterlagen wirkte nicht mehr so symphatisch.
Im neuen Jahr waren dann alle Arbeitsgattungen vereinbart, schliesslich fanden wir heraus, dass wir unsere Interessen am besten vertreten sahen, wenn wir das Zauberwort "Eigenleistung" ins Spiel brachten,
sobald wir das Gefühl hatten, dass nur die eine Firma zu teils wahnwitzigen Preisen zur Verfügung stand.
Als der Baubeginn vor der Tür stand, ging die Ampel erst einmal auf rot, denn plötzlich war eine bereits vertraute Frage wieder am aufkommen: Das Gelände ist hanglastig. Benötigen wir eine Hangsicherung?
Wir hatten mit dem Projektleiter am Jahresende darüber gesprochen und intern schien ebenfalls eine Diskussion im Gange zu sein, denn schliesslich erhielten wir die Angaben, dass man "sowieso erst einmal
graben müsse um zu sehen, was da unten ist". Nachdem man kurz vor Baustart ein örtliches Ingenieurs- und Vermessungsbüro angefragt hatte, schien der Fall klar: Man hat Erfahrung mit dem Gebiet und es
gibt 150 cm unterhalb eine Rutschschicht. Die Kostenprognose ratterten nochmal 30k nach oben und als wir unsere Zweifel anmeldeten, begegnete man uns mit: "Sie wollen doch nicht wegen 30k aussteigen?
Banken haben genug Geld." In einem Gespräch in der Filiale thematisierten wir unter anderem mit Architekt, Projektleiter und Filialleiter den Hergang und unser Unverständnis. Ein Ausstieg war uns wirklich in
den Sinn gekommen, doch die Sorge um erste Rechnungsbeträge für nix und den Anschlusspartner war leider grösser.
Nach einem Gespräch mit der Bank konnten wir grünes Licht geben, eine Recherche im Internet ermöglichte uns mit dem Thema etwas besser umzugehen, da es leider immer wieder vorkommt, dass die
örtlichen Gegebenheiten und manchmal sogar versteckte Altlasten des Terrains die Baukosten ziemlich schnell in die Höhe treiben.
Der Baustart verlief gut, unser Junior durfte mit dem Bagger eine Runde drehen und wir freuten uns über unser wachsendes Haus und die ersten Details. Der Rohbau hatte bereits volle Fahrt genommen und
schliesslich hatten wir eine weitere Serie von Terminen auf der Baustelle. Der Bauleiter war nett, versiert und konnte sogar während der Bauphase noch planerische Fehler abwenden, die uns noch garnicht
aufgefallen waren.
An einem Abend im Sommer freuten wir uns über die Lieferung der Dachziegel, doch als wir die Pakete öffneten fiel uns auf, dass es die falsche Ziegelfarbe war. Wir kontaktieren schnellstmöglich unseren
Bauleiter, der sich am nächsten Morgen meldete und bereits in aller Frühe auf der Baustelle war um die Angelegenheit zu begutachten. Schliesslich fanden wir heraus, dass die Dachziegel in der Bemusterung,
die wir ausgewählt hatten, gar nicht existieren, weil die Partnerfirma nur grau und hellgrau im Angebot haben, allerdings kein Anthrazit. Als wir das Thema immer und immer wieder anbringen wollten, erhielten
wir einen Termin mit dem Verkaufsberater der Ziegelei. Dieser schwärmte uns vor, dass wir das "Neuste vom Neusten" an Materialien hätten und der Stein im Verlauf von 1-2 Jahren die gleiche Farbe erhalten
wird, die wir uns wünschen würden. Man bekommt manchmal also auch eine ordentliche Portion Blödsinn serviert, natürlich wird das Material einfach nur schmutzig und wird aus diesem Grund dunkler. Mit
Hightech hat das nichts zu tun. Viel schlimmer ist jedoch, wenn man Fachleute neben sich hat die man beauftragte und kein Einwand haben, weil es ihnen genauso nutzt.
Im weiteren Verlauf passierten kleinere Fehler und wir lernten, dass man wirklich gut beraten war, öfters auf der Baustelle nach dem Rechten zu sehen. Wenn man nicht möchte, dass im Estrich die Öffnung für
eine geplante Bodensteckdose geschlossen wird oder für die Installation der Einfahrtbeleuchtung Alluminiumkästen noch nicht verbaut sind, obwohl der Fassadenbau bereits im Gange ist, dann ist man lieber
vor Ort und kann das viel grössere Stirnrunzeln im Anschluss verhindern.
Nach Bauabschluss erhielten wir das Angebot ein Wochenende der offenen Tür für Interessenten des GUs durchführen zu lassen, im Gegenzug würde man uns die Baureinigung abnehmen. Gerne sagten wir zu
und warteten schliesslich auf die Hausübergabe. Als wir durch Zufall davon erfuhren, dass bereits bei den Reinigungsarbeiten Mängel in den Fenstern festgestellt wurde und dies nicht weiter Thema sein sollte
wurden wir misstrauisch und zogen einen externen Bauberater hinzu, der einen Tag vor der Übergabe sich bei einer Begehung bereits ein Bild machen konnte.
Diesen Schritt können wir wirklich jedem empfehlen. Leider ist das Budget irgendwann so am Rande, dass man das Gefühl hat, sich nicht von Anfang an beraten und begleiten zu lassen, doch zumindest
schien die Hausübergabe mit Mängelbesichtigung für uns als Laien viel zu komplex. Wir waren fasziniert, wie der Bauberater durch die Räume ging und auf die Mängel zeigte, die wir grösstenteils nicht einmal
bemerkt hatten.
Besonders das Thema bodenebene Fenster im Büro bei Terrainsteigung (wurde nur unzureichend in der Werkplanungsitzung und später in einer Email als freudige Neuigkeit und des Erhalts der Fenstergrösse
erwähnt) und Absturzsicherung zur Garageneinfahrt (Das Staketengeländer sollte mit einer Hecke und nötigenfalls Draht ergänzt werden) bemängelte der Berater stark, doch leider wurden beide Punkte nicht
ins Mängelprotokoll aufgenommen, sondern als Notiz deklariert. Wie der Berater zudem prophezeit hatte, wurde die Absturzsicherung nicht vom Bauinspektorat abgenommen, dieser wunderte sich nur, wie bei so vielen Instanzen
eine solche Planung habe durchgewinkt werden können. Ein Fachanwalt erklärte uns später, dass der GU zwar für das gesamte Terrain verantwortlich sei, eine erweiterte Sicherung der Bauherrschaft jedoch
in Rechnung stellen kann.
Grundsätzlich waren wir froh erst einmal aus einer Übergangslösung in unser Haus einziehen zu können und haben unsere Entscheidung zu bauen bis heute nicht bereut. Bei der Auswahl des Baupartners
würden wir uns heute jedoch auf andere Qualitäten verlassen, denn offene Mängel sind bis heute nicht behoben und man merkt schon deutlich, dass unser Projekt abgeschlossen ist und kein Geld mehr bringt.
Wir hoffen, Ihr konntet Euch eine Vorstellung von den Eckpunkten in diesem Verlauf machen, es gab weitere Themen, die es schwierig machten, diesen Rahmen jedoch sprengen würde. Wir mussten z.B. zusätzliche
Quadersteine verbauen lassen um das Gartenterrain zu sichern (Planungsfehler), mittlerweile bereits den Terrassenboden ersetzen (Materialfehler) usw. Wir haben uns beraten lassen, den Rechtsschutz
aktiviert usw. doch leider sind Bauherren viel schlechter geschützt als man annimmt.
Die Angebote werden immer zahlreicher (Fitness, Sauna, Klima, Smart, Regenwassernutzung, Sicherheit usw.) und die Werbung der Anbieter immer kompakter. Neuerdings gibt es in jeder Hausbauwerbung das Schlüsselwort
"Festpreis" oder "Endfixpreis", nun ja, unser GU führt diese Werbung auch und scheint auch daran zu glauben.