Fassadensockel bei Regen feucht?

winnitouch

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29. Juni 2014
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Hallo zusammen,

ich hab ein 7 Jahre altes EFH gekauft und habe nun ein kleines "Problem", wobei ich noch nicht so recht weis, was das Problem ist. Folgende Fakten: Wenn es regnet, dann ist die Aussenfassade / Aussenputz im Sockelbereich ca. 10-15cm hoch durchnässt => Wie auf den Bildern zu sehen. Ich bin mir nun nicht sicher woher das kommt und ob das ein Problem ist. Also entsteht diese Feuchte durch Spritzwasser (also Regen der vom Boden/Steinen abprallt gegen die Fassade) oder eher weil es das Wasser durch Kapillarwirkung im Putz "hochzieht"?

Die Folgefrage wäre, ob dies grundsätzlich ein Problem ist, also dass der Sockel wirklich nass ist bei Regen? Bei Trockenheit trocknet die Geschichte vollständig aus...das einzige ist halt, dass es an der Nordseite in der Höhe der Feuchtigkeit unschöne Algenränder hat.

Dann noch folgendes Problem: Auch auf der Nordseite hat sich ein Stück Putz gelöst...man kann dagegen drücken und es fühlt sich an als ob eine regelrechte Luftblase dahinter ist. Dies allerdings in ungefähr 50-60cm Höhe vom Boden. Kann das auch von der hochziehenden Feuchtigkeit bei Regen kommen? Wobei das Problem wirklich nur an der Nordfassade besteht, an den anderen Seiten nicht (obwohl es da auch den besagten 10-15cm durchnässten Sockel hat bei Regen).

Bin über Eure Hilfe / Auskunft dankbar!

Grüsse

nordseite.JPG

südseite.JPG

 
Hallo

Ich denke, das ist ein Problem! Wir haben extra eine Blechumrandung eingezogen, um dies zu verhindern. Unser Architekt hat uns dazu geraten, weil er schon einige derartiger Fassaden renovieren musste. Klär dass mit einer Fachperson ab!

Gruss

Mablaser

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Hi,

danke für Deine Antwort. Was denkst Du ist das Problem, also der Grund für den feuchten Sockel? Spritzwasser oder Kappillareffekt? Weil bei Spritzwasser würde so ein Blech ja auch nicht helfen, oder wo genau habt ihr das angebracht? Es ist nur komisch, dass der Putz auf Süd-, Ost- und Westseite vollkommen in Ordnung ist!?

Gruss

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Wir haben das Blech ganz unten an der Fassade, ein Streifen von ca. 20 cm. Soll verhindern, dass Spritzwasser an die Fassade gelangt. Über dem Blech ist ein Schnitt, welcher zugekittet ist. Dieser verhindert, dass Feuchtigkeit hochsteigen kann.

Grusd

Mablaser

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Könntest Du da vielleicht ein Bild von machen? Dann würde ich das unserem Fassadenbauer mal zeigen...

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Hier die Bilder, wie das bei uns gelöst ist.

Gruss

Mablaser

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1404188842615.jpg

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Hoi,

nun hab ich doch noch eine Rückfrage. Ich hatte heute einen Maler am Haus der sich das ganze angeschaut hat. Er hat lustigerweise auch so eine Metallblende/Metallsockel vorgeschlagen. Er hat jedoch gesagt, dass quasi ein horizontaler Schnitt gemacht wird und dann das Blech in die Fassade getrieben wird....und von dort dann nach unten Richtung Erdreich geht. Also wenn ich es richtig verstanden habe, müsste das wie so ein Blech in L-Form sein das in der Fassade steckt....ist das bei Deinem Blech auch so, oder ist das einfach "nur" drangeschraubt?

Gruss

 
Das ist genau so, wie du es geschrieben hast.

Gruss

Mablaser

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Ich will nicht behaupten, dass ein senkrechter Winkel falsch wäre, aber ich habe Handwerkern, die dies gemacht haben vor Ort zugeschaut. Ich kann mich erinnern, dass diese keinen senkrechten, sondern einen grösseren Winkel eingeschnitten haben (viell. 120°) mit einer Handkreissäge, bei welcher man den Winkel des Sägeblatts einstellen kann. Sie sind mehrmals mit der Säge durch die Isolation gefahren (wahrscheinlich, um sicherzustellen, dass es keine Styropor- Schnittreste mehr in der Isolation hat, welche das einführen des Bleches erschweren). Danach wurde auf der Innenseite des Blechs ein Kleber per Kittpistole aufgetragen und das Blech mit einer Überlappung auf das letzte Blech in den Schlitz eingeführt und mit der Faust an die Fassade geklopft. Mehr Winkel als senkrecht macht für mich persönlich schon Sinn.

 
Ok. Wie sieht das mit dem blech grundsätzlich mit der Dämmung aus? Metall leitet gut Wärme. Baut man sich hier nicht zur eigentlich "dichten" Dämmung eine künstliche Wärmebrücke ein die Energie von innen nach außen bringt?

Grüsse

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Ich weiss nicht, ob das Blech bis auf die mauer geht, denke aber nicht. Und wenn wäre di fläche sehr klein und der verlust nicht gross. Wir haben übrigens ein Minergiehaus.

Gruss

Mablaser

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der obere Winkel des Bleches sollte etwa 5-6 cm in die Dämmung ragen und einen Winkel von ca. 60° aufweisen... horizontal, oder waagrecht sollte er nicht sein.

 
Lieber Winnitouch

Selbstverständlich kann man den Sockel auch ohne Sockelblech (wie z.B. bei "mablaser") oder gedämmten Polyesterbetonelementen ausführen, wie wir sie hie und da verwenden. Diese Lösungen kosten aber auch einiges an Geld.

Die Lösung Ihres Hauses ist die günstigste und damit die gängigste. Was aber bei Ihrem Haus wahrscheinlich "vergessen" wurde, sind einerseits die Sockelschlämme und andererseits der angesprochene Kapillarschnitt. Daher zieht der Aussenputz Feuchtigkeit in den Kapillaren hoch. Dass Ihnen dies auf der Nordseite mehr auffällt ist klar, da dort die Sonne nie hinscheint und damit den Putz wieder austrocknet. Damit ist das Algenwachstum zu erklären.

Die beschriebene Blase auf einer Höhe von einem halben Meter führt mich aber zur Frage, ob nicht auch die Wärmedämmung dahinter die Falsche ist. Was dann wirklich übel wäre! Dann saugt nämlich die Isolation auch..... Also müsste man einmal, um dies zu kontrollieren, die Fassade aufschneiden. Im Sockelbereich darf nämlich nicht eine (weisse) expandierte Polystyrolplatte (EPS) verbaut worden, sondern müsste eine (farbige, je nach Hersteller, blau, grüne, violette, gelbe oder rosa) extrudierte Polystyrolplatte (XPS) verbaut worden sein. Falls ersteres der Fall wäre, müsste eigentlich rundherum der Sockelbereich ersetzt werden!!!

Kommen wir zur unerfreulichen zeitlichen Situation. Das Haus ist 7 Jahre alt. Also ist die 5-jährige Garantiezeit für verdeckte Mängel abgelaufen. Wenn der Fassadenbauer nicht eine bereits konkursite  "Tiefliegerfirma" ist bzw. war und etwas auf seinen Ruf gibt, geht dieser Sachverhalt in die Kategorie arglistig verschwiegene Mängel, für welche eine 10-jährige Garantiefrist läuft. Also den Unternehmer einmal bei der Ehre packen. Es gibt ja hie und da noch solche, welche eine haben. PS: Vielleicht versucht er sich herauszureden, die Terrainlinie sei ihm auf anderer Höhe angegeben worden. Dann müsste der Architekt oder Bauleiter auch einmal auf Platz sein.

Viel Erfolg

Urs Tischhauser

 
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Im Sockelbereich darf nämlich nicht eine (weisse) expandierte Polystyrolplatte (EPS) verbaut worden, sondern müsste eine (farbige, je nach Hersteller, blau, grüne, violette, gelbe oder rosa) extrudierte Polystyrolplatte (XPS) verbaut worden sein. Falls ersteres der Fall wäre, müsste eigentlich rundherum der Sockelbereich ersetzt werden!!!
Es gibt, schon seit einigen Jahren, auch eine als Perimeterdämmung zugelassene EPS Platte.... es muss also nicht immer und nur "XPS" sein. Diese bietet dann eben auch entsprechende Vorteile bei der Putzausführung.

 
Es gibt, schon seit einigen Jahren, auch eine als Perimeterdämmung zugelassene EPS Platte.... es muss also nicht immer und nur "XPS" sein. Diese bietet dann eben auch entsprechende Vorteile bei der Putzausführung.
Lieber Pfälzer

Bitte bringe aber den Laien auch zur Kenntnis, dass nicht alles was auf dem Markt erhältlich und zugelassen ist, auch in allen Lagen verwendbar ist.

EPS Perimeterplatten nehmen rund 10x (!!!) mehr Wasser auf als XPS Platten und dürfen daher nicht in stehendem Wasser eingesetzt werden, was bei uns doch noch oft vorkommt. Die Hinterfüllungen müssten zwingend wasserdurchlässig sein. Der Minderpreis bei der Dämmplatte wird daher mehr als wettgemacht, wenn wir mit Recycling- oder Wandkies anstelle von Aushubmaterial hinterfüllen müssen. Daher setzen bei uns vor allem die billigen Anbieter - und dann meistens nicht korrekt - diese Platten ein.

Und zu guter Letzt sind Perimeter EPS nicht weiss, sondern haben diese auch eine gelbliche oder rosaote Farbe. Einfach nicht gleich stark pigmentiert wie die XPS. Also wenn die Platte ganz weiss ist, dann handelt es sich um EPS, welche ungeeignet ist!

Gruss

Urs

 
Hallo Urs,

danke für die Info. Den Architekt hatte ich schonmal vor Ort. Nach seiner Aussage ist die Dämmung im Sockelbereich bis auf ca. 30cm Höhe eine wasserfeste Dämmung, was er mir mittels Klopftest mit dem Finger gegen die Fassade "beweisen" wollte. Zumindest klingt es wirklich anders im Sockelbereich...eher dumpf. Die normale Dämmung sei aus Steinwolle und klingt eher hohl...

Seine Aussage war, dass es deshalb kein Problem ist das der Sockelputz feucht wird bei Regen.

Was ist diese Dichtungsschlämme? Wenn man die Steine wegnimmt sieht man direkt, dass es einen dicken, schwarzen Anstrich hat. Ich hatte gestern noch einen Maler am Haus, dieser meine zum Beispiel, dass er diesen schwarzen Anstrich 1-2 cm höher machen würde...

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Lieber Winnitouch

Ich gehe einmal davon aus, dass mein Kollege Dir keinen Bären aufbinden wollte und die Wärmedämmung obrhalb des Sockels wirklich Steinwolle ist, was dann auch auf einen mineralischen Aufbau schliessen lässt. Dann hättest Du eigentlich qualitativ eine gute Lösung.

Die Farbe der Dichtungsschlämme ist grau und diese ist hart. Vermutlich hat der Unternehmer einen bituminösen Aufbau gewählt. Darauf lässt die schwarze Farbe schliessen. Versuch mal mit dem Fingernagel diesen etwas einzudrücken. Er ist nicht so hart. Dieser Schutz sollte natürlich eher 5cm über die Plattenbeläge hochgezogen werden, anstatt nur 5cm darunter. Sonst kann der Putz trotzdem saugen. Und eben, vermutlich läuft hinter der schwarzen Schicht der Putz ins Terrain und wurde nicht mit einem Kapillarschnitt vom oberen Bereich getrennt.

Was hat denn der Herr kollega zur Blase oberhalb gemeint?

Gruss

Urs

 
Hoi Urs,

nochmals vielen Dank für Deine Unterstützung und Hilfe! Ich bin nämlich langsam echt verzweifelt, weil ich jetzt schon mehrere Maler/Gipser am Haus hatte und jeder erzählt mir was anderes (Sowohl in der Annahme der Ursache als auch beim Lösungsvorschlag)....Wie soll ich als Laie da jemals herausfinden, wer von den ganzen Meinungen nun recht hat? Ich zeig Ihnen bisher immer das Bild von dem nassen Sockel und das ist wie ein Schalter der sich im Kopf umlegt. Plötzlich kommen die wildesten Horrorszenarien mit entsprechend teuren Lösungsvorschlägen....

Aber ok, also das vom Architekt hab ich auch schriftlich....per Mail, aber immerhin. Also dass die Dämmung mit Steinwolle ist. Und dass der Aussenputz selbst ebenfalls mineralisch sei. Er meinte, es sei normal, dass ein mineralischer Putz Wasser/Feuchtigkeit zieht, weil er anschliessend aber auch wieder vollständig austrocknet. Was zumindest stimmt, also wenn es nicht mehr regnet ist die ganze Fassade inkl. Sockel meist nach 1 Tag auch wieder trocken. Zu den "Luftblasen" konnte er mir nicht genau sagen woher das kommt. Seine Aussage war aber auch, dass das garnicht schlimm sei, weil der Putzaufbau ja immernoch der gleiche wäre und vorhanden ist.....einzig mit dem Unterschied das jetzt halt zwischen Putz und Dämmung ein Hohlraum liegt....Also seine Empfehlung: nichts tun....

Was ich halt noch nicht begreife ist folgendes. Im Internet lese ich zum Thema "mineralischer Putz" eigentlich oft, dass dieser eben leicht Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt. Also wenn bei mir der Sockel feucht wird, wie auf dem Bild, ist das dann jetzt "nur" der reine Putz der das Wasser zieht? Wenn dahinter wirklich eine wasserdichte Dämmung im Sockelbereich ist, also letztendlich auch nur der oberflächliche Putz wirklich nass ist, ist das dann überhaupt ein Problem? Klar, es löst sich weiter oben der Putz ab, was sicher nicht normal ist. Vielleicht wurde dieser aber nur nicht fachgerecht aufgebracht an dieser Stelle? Denn das ganze Haus ringsrum hat einen nassen Sockel wenn es regnet!.....Putz löst sich aber nur an einer Stelle an der Nordseite ab => und dann auch noch in einem "höheren" Bereich als dieser nasse Sockel....

Wenn es zum Beispiel starken Schlagregen hat, dann ist in wenigen Minuten die komplette Fassade so nass-dunkel gefärbt wie in dem Bild der Sockel. Also wirklich vollständig durchnässt....und genau so schnell trocknet die ganze Geschichte dann auch wieder aus. Aber deswegen löst sich an der Fassade im mittleren oder oberen Bereich auch nichts ab! Man muss dazu sagen, dass mein Haus keinen Dachvorstand hat. Also es ist kubisch gebaut. Somit bekommt die Fassade bei Regen natürlich die volle Ladung ab....

Es ist echt zum verzweifeln....

Achja, und ich würde dann eher auf Bitum statt auf Dichtungsschlämme tippen! Aber Du siehst ja die Bilder....wenn die Bitumschicht 5cm über Erde hochgezogen warden müsste, dann bedeutet das, dass ich (optisch) einen schwarzen Strich ums Haus herum sehe?

Grüsse

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieber Pfälzer

Bitte bringe aber den Laien auch zur Kenntnis, dass nicht alles was auf dem Markt erhältlich und zugelassen ist, auch in allen Lagen verwendbar ist.
Mein Hinweis galt hier eigentlich dem Zitat-Inhalt.... also auch bezogen auf den Sockelbereich.. und nicht auf die Kelleraussendämmung bei stehendem Wasser...  Da nun ja bekannt wurde, dass eine Mineralwolldämmung vorhanden ist, hat sich das eh erübrigt. Bei einer normalen EPS Dämmung, wäre für den Sockelbereich eben ein solche Platte von Vorteil gewesen. Trennschnitte und Abdichtung sind eh bei allen Versionen vorzusehen.

 

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