Fassadensockel bei Regen feucht?

Hallo winnitouch

Du hast je eine relativ kräftige Farbe beim Aussenputz... wurde die Fläche damals überhaupt mit einem zusätzlichen Farbanstrich versehen? Oder sehen wir hier nur den damals eingefärbten Abrieb ohne weiteren Anstrich?

Falls ja, solltest Du dies nachholen.... dann sieht der Putz farblich auch wieder gleich aus und er nimmt viel weniger Feuchte auf.

Egal welche Putzart ( mineralischer oder kunstoffvergüteter..) Du hast, der Sockelbereich ist immer ein Bereich mit erhöhter Anforderungen (Spritzwasserbereich). Weniger bei anschl. Kiessstreifen....höher bei anschl. Plattenbelag.

 
Hoi Pfälzer,

danke für Deine Antwort!

Wir waren letztens bei den Nachbarn und haben uns über meine Fassade unterhalten. Da kam dann mal die Aussage "wir haben uns schon gewundert, weil die Fassade war eigentlich fertig, sah dann irgendwie wolkig aus und dann wurde nochmal gestrichen".

Nach Recherché im Internet habe ich aber erfahren, dass es durchaus üblich sei, dass Mineralische Putze beim Trocknungsprozess (farblich) wolkig erscheinen, da die Trocknung nicht ganz gleichmässig geschieht und man deshalb einen sogenannten "Egalisationsanstrich" anbringt. Wenn ich also auf die Aussagen meines Nachbarn höre, dann müsste das genau so gewesen sein, sprich: Ja, sowohl der mineralische Putz war wohl eingefärbt, als das er auch überstrichen wurde!

Die rote Farbe ist sehr dunkel, was nach Aussage des Architekten auch ein Grund gewesen ist, dass man sich bei der Dämmung für Steinwolle entschieden hat, da sich bei dunkler Farbe die Fassade stark erwärmt, was bei einer Dämmung mit Styropor (oder wie das heisst) nicht so gut wäre...

Aber verstehe ich Dich nun richtig? Du siehst den feuchten Sockel (siehe Bild im ersten Beitrag) nicht als kritisch an?

 
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Hallo winnitouch

Korrekt... man nennt es Egalisationsanstrich... ich dachte wenn ich das so schreibe, weisst Du nicht was damit gemeint wäre... aber eben, im Internet findet man am Ende fast alles.

Solch dunklen Putze sollte man grundsätzlich immer direkt mit einem zus. Anstrich versehen... einmal wegen der "Wolkenbildung" nach Trocknung, aber eben auch um die Fläche besser gegen Feuchte zu schützen.

Bei der Sockelfeuchte wäre es auch wichtig zu wissen, wie lange der Putz so nass wäre...?

Grundsätzlich muss/sollte aber auf lange Sicht immer eine gute und saubere Lösung für den Putz im Sockelbereich (Spritzbereich bis 20-30 cm) gesucht werden. Jeder Putz der ständig, ggf. über längere Zeit nass wird, nimmt Schaden. Saugt sich der Putz im Herbst/Winter so richtig voll... kommt in der Nacht der Frost hinzu... so gefriert auch das Wasser im Putz.

Wenn ich das auf dem Bild richtig sehe, gibt es auch schon kleinere Flächen mit Algenbewuchs... zumindest schimmert es schon etwas grünlich... Auch das ist dann eine Auswirkung wegen längerer Feuchte im Putz, wenn die Fläche nicht gerade auf der Südseite wäre.

Die Blase im Putz musst Du eh nacharbeiten lassen... dort dringt ansonsten ebenfalls wieder Wasser ein.. und dabei solltest Du den genauen Aufbau der Sockelabdichtung gleich prüfen lassen... falls nichts vorgesehen wäre, oder mangelhaft ausgeführt, dann sollte die nachträgliche Abdichtung ein Thema für Dich werden.

 
Hi Pfälzer,

eben wie geschrieben, ist der Sockel, wenn es aufgehört hat zu regnen, meist nach 1 Tag dann auch wieder trocken. Aber Du hast recht, vor allem im Sockelbereich ist auch verstärkt Algen/Moosbefall. Unterm Strich ist natürlich der Sockel der Bereich der Fassade, der aufs Jahr gesehen am längsten feucht ist. Wenn es stark regnet, ist zwar die ganze Fassade durchnässt, aber der Bereich über dem Sockel trocknet deutlich schneller wieder aus (halber Tag) wie der Bereich des Sockels....

Ich kann mal heut Abend noch die Steine wegräumen, dann seht ihr, wie das aktuell "abgedichtet" ist. Vielleicht kann mir dann jemand hier einen konkreten Vorschlag bringen, den ich auch mit den Handwerkern diskutieren kann.

Nichtsdestotrotz ist es doch seltsam, dass der Putz sich aber "deutlich" oberhalb des "häufig-feuchten" Sockels ablöst....also ist immernoch nicht ganz klar, obs hier wirklich die Feuchtigkeit ist oder ob nicht einfach der Putz selbst unsauber verarbeitet wurde?

Grüsse

 
Lieber Winnitouch

Ich habe das Gefühl, dass Deiner Fassade trotzdem ein richtiger Schutz fehlt. Dies ist umsio wichtiger, wenn Du kein Vordach hast. Ansonsten führt das Ganze wirklich zu Schäden. Grundsätzlich muss man wissen, dass das ausreichend dimensionierte Vordach der beste Schutz ist. Da hat ein Kollega wieder grossen Mut gehabt. Insbesonders mit der dunklen Farbe zusammen! Mein letztes Haus ohne Vordach. Ein Haus für einen pensionierten Architekten. /emoticons/default_smile.png

Hier ein lesenswerte Link für Dich: www.svlfc.ch/hydrophobierung.pdf

Der Rest wurde eigentlich bereits gesagt, bzw. geschrieben. Aber einen hydrophobierenden Anstrich würde ich Dir auf alle Fälle empfehlen!

Schönen Abend

Urs

 
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Hi Pfälzer,

Nichtsdestotrotz ist es doch seltsam, dass der Putz sich aber "deutlich" oberhalb des "häufig-feuchten" Sockels ablöst....also ist immernoch nicht ganz klar, obs hier wirklich die Feuchtigkeit ist oder ob nicht einfach der Putz selbst unsauber verarbeitet wurde?

Grüsse
Hallo winnitouch

Das kann man im Detail, ohne Ortskenntnis und ggf. vorhandenem Bildmaterial während den Aussendämmarbeiten, nicht wirklich beantworten. Wir können nur auf das antworten, was Du uns per Problembeschreibung hier im Forum einstellst... das reicht aber nicht, um die Ursache defintiv feststellen zu können. Im Prinzip sollte dies Dein Architekt und Bauleiter besser können... er war ja während der Ausführung vor Ort (das nehme ich zumindest mal positv so an...)

Klar ist, wenn es eine "Luftblase" innerhalb der Putzfläche gibt, dann hat das definitiv etwas mit eingedrungener/eingeschlossener Feuchte zu tun. Wenn dort der Putz keine Schäden aufweist, die Fläche unterhalb nicht auch bis zur Blase durchfeuchtet ist, dann gibt es einen anderen Grund dafür. Aber das kann man so eben nicht beurteilen oder gar bestimmen.

Die Herkunft der Feuchte muss also an diesem Punkt untersucht/geklärt werden.

Weisst Du wie hoch die XPS-Dämmplatte montiert wurde? Ist die Blase im Übergangsbereich?

 
Hi Pfälzer,

also die "wasserdichte Dämmung" laut Architekt müsste so ca. 30cm hoch sein....zumindest ergibt das mein "Klopftest"....sprich, 0-30cm hört sich sehr dumpf an, ab 30cm aufwärts eher hohl. Die Luftblase, also der abgelöste Putz, befindet sich so in ca. 50cm Höhe....

Gruss

 
hier hab ich noch ein Bild von der Abdichtung im Erdreich gemacht...also diesem schwarzen Zeug (nehme an Bitum....).

Die Steine hab ich dafür etwas zur Seite geräumt....hoffe das Bild sagt auch etwas aus!?

Abdichtung.JPG

 
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Hallo winnitouch

Dein Bild (wobei dies nun eher ein Miniausschnitt wäre) zeigt eine bituminöse Beschichtung mit einer einfachen Noppenbahn. Das alles ist aber leider immer noch unterhalb des Spritzwasserbereiches .... daher nützt das für die Flächen oberhalb leider nichts..

Die "Blase" sieht man auf den Bildern nun nicht...  und wenn dem so wäre, wie von Dir beschrieben, dann liegt sie ca. 20 cm oberhalb des Dämmstoffwechsels zwischen XPS und Mineral- bzw. Steinwolle.

Das sind nun mal völlig unterschiedliche Baustoffe, die sich auch unterschiedlich verhalten... daher sind auch, unterhalb des Putzes, evtl. Spalten möglich... was einerseits eine Wärmebrücke wäre...aber auf der anderen Seite auch die schnelle Anreicherung mit Feuchte aus dem Hausinneren ermöglicht.... mehr, als in Dampfform den Aussenputz durchdringen kann... Stau heisst Druck....Druck heisst ggf. Blasenbildung... auch dies wäre dann eine denkbare Ursache für die Blase, etwa einen halben Meter über dem Erdreich. Die verputzte Backstein-Innenwand gilt zwar als Dampfbremse... aber dann geht natürlich immer noch feuchte Raumluft durch...

Aber auch dies nur Spekulation... ich kenne Dein Bauvorhaben und dessen Ausführung nicht.... man wird es vermutlich auch nur durch öffnen der Fläche und anschliessender Suche nach der möglichen Ursache bestimmen können.

Du kannst auch, falls es noch Zeit hätte, im kommenden Winter eine Thermographieaufnahme in diesem Bereich ausführen lassen. Auch hier lassen sich evtl. Spalten, hohe Feuchteanreicherungen u.s.w. im Wandbereich feststellen. Damit habe ich für einen Kunden einige Schwachpunkte in seiner Fassade ausmachen können...was dann letztlich bei der Behebung des Schadens/Mangels von Vorteil war.

Das geht aber letztlich nur im Winter, am besten zu den Idealbedingungen  was das Wetter betrifft.

 
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Hoi Pfälzer,

danke für die Rückmeldung. Ja, das Bild ist nur ein kleiner Ausschnitt und zeigt nicht die Blasé, hatte mir nur gedacht, vielleicht erkennt man trotzdem noch etwas darauf das weitere Rückschlüsse erlaubt. Ich kenne das Bauvorhaben respektive die Ausführung ja leider auch nicht, habe das Haus vor 1 Jahr erst gekauft....

Ich kann schon noch ein Bild von der Blase machen. Das Problem ist einfach nur, dass man rein optisch nicht sehr viel erkennt, da es nahezu "normal" aussieht.....habe eigentlich auch nur durch Zufall an der Stelle mal gegen die Fassade gedrückt und gemerkt, dass der Putz eben losgelöst ist....aber ich mach trotzdem mal ein Bild.

Grüsse

 

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