Feige überwintern

Astin

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07. Juni 2016
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So, ich reaktiviere das Thema mal kurz, weil es mich nun doch ein bisschen beschäftigt :wink:  Falls es nicht erwünscht ist, eine neue Frage in einem alten Thema zu schreiben, sagt es mir doch, dann werde ich einen neuen Thread eröffnen. :)

Also, es ist so, dass wir einen Feigenbaum im Topf geschenkt bekommen. Ein Bekannter hat ein paar Bäume in seinem Garten und hat gelesen, dass man die durch Stecklinge vermehren kann, jetzt hat er schon einige vom erfolgreichen Experiment verschenkt und wir bekommen dann auch einen. Als ich ihn gefragt habe, was für eine es ist, hiess es "Grün und innen rot".  :roll:   :-D  Unser Bekannter wohnt in einem doch etwas milderen Klima, wenn auch nicht sehr (Durchschnittstemperatur ca. 2-3°C höher, im Winter und in den Nächten wohl etwas mehr). Da wir aber recht strenge Winter haben (-15°C Frosthärte vom Baum reichen nicht aus!), werde ich den Baum wohl mal im Topf behalten. Für die Überwinterung dachte ich mir, ich kann den dann in unseren Carport stellen. Der Carport ist nur nach Osten hin offen, ansonsten Betonwände und eine Seite ans Haus angrenzend. Meint ihr, mit entsprechendem Winterschutz (Vlies, Noppenfolie) kann ich die Feige im Carport überwintern oder wird ihr das zu kalt? 

Danke für eure Antworten!

 
Liebe @Astin, doch, doch, du kannst immer eine alten Fred wieder aktivieren. Es besteht dann allerdings die Gefahr, dass der Titel irreführend ist und deshalb niemand antwortet. (Ich selber vermute ja immer Werbelinks, typischerweise werden dafür gerne alte Freds rausgeholt ;)  ) Aber langes Scrollen ist der Weiterführung eines Themas sowieso eher abträglich.

Damit du eine Antwort kriegst, hab ich dir ein neues Thema mit eigenem Titel eröffnet, ok? :)  

Was die Feige angeht, wollte ich erst mal abwarten, was die Feigenspezialiten dazu meinen - ich selber habe keine ;)  

Je nach Sorte ist die Feige bei uns ja auch draussen winterhart; dass du diese nicht kennst, ist natürlich ein wenig blöd  :mrgreen:  

Sicher ist, die Feige gehört nicht zu den besonders empfindlichen Exoten. Sie wächst überall auf der Welt und passt sich gut den Gegebenheiten an; in den Tropen ist sie z.B. immergrün, bei uns ist sie laubabwerfend. Der hauptsächliche Unterschied besteht nicht darin, dass sie zeitweiligen Frost nicht vertragen würde, sondern dass sich die Ausbildung der Früchte der warmen Phase anpasst. Hier sind die Feigen weniger ertragreich als im Süden oder in den Tropen, darum lohnt sich der kommerzielle Anbau nicht.

Allgemein gilt beim Überwintern im Topf: 

- Je heller das Winterquartier, desto wärmer, je dunkler, desto kühler

- Immergrüne mögen es hell, Laubabwerfende sind auch mit dunkel zufrieden

- ein Überwinterungsschnitt hilft der Pflanze bei der Regeneration (Ausnahme: Oleander)

- krautige Pflanzen sind empfindlicher als holzige

- Immergrüne vertragen Kälte schlechter als Laubabwerfende

- Schädlinge überleben eher bei zu warmen als zu kalten Temepraturen

- Giessen stark reduzieren, aber nicht austrocknen lassen

Für Mittelmeerpflanzen ist ist zu warm schädlicher als zu kühl, bei empfindlichen Südländern sollte die Temperatur aber über der Frostgrenze bleiben - wobei eine Nacht Frost auch solche Pflanzen nicht gerade umbringt. Nur Tropenpflanzen erleben nie Frost!

Speziell für laubabwerfende Südländer gilt also, dass sie sicher nicht zu warm überwintert werden sollten, das Wohnzimmer ist sicher die schlechteste Idee. Allerdings sterben wohl mehr Pflanzen an Trockenheit im Winter, als am Frost - ma vergisst sie ja nicht selten ;)  

Für die Feige reicht es, wenn das Winterquartier Temperaturen um die Frostgrenze herum ausweist.  

Ich würde also meinen, dass der Carport für die Feige genau richtig ist, kühl und dunkel. Du kannst sie ein wenig schneiden, wenn sie's nötig hat. Einpacken musst du sie nicht, aber sicher auf Schädlinge untersuchen, die nimmt man ja leider nicht ins Winterquartier und damit ins neue Jahr ;)  

 
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ich habe seit jahre feigen, die machen immer wieder mal blätter aber über eine gewisse höhe kommen die nie weiter, früchte sah ich nie.

sie sind immer draussen, überlebt haben sie demnach aber eben nur als blattzierte.

ich habe die mal bekommen von jemandem der auswanderte, die standen früher am zürichsee, meine die Feigen, lach....

 
wir haben freunde am walensee im murg, die haben vor 4 wochen frische feigen vorbeigebracht, mmmmhhhmm sehr fein...

die sind draussen eingepflanzt, werden meines wissen auch nicht wintergeschützt

am 21 sept. spielen wir dort wieder

hier:

 
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Jaaaa, Susann, super mit dem Verschieben/neuen Thread! :)  

Vielen Dank auch für eure Antworten. Ein Nachbar (er arbeitet in der Baumschule - sehr praktisch :wink: ) hatte eben jahrelang im Dorf eine Feige und die ist ihm jedes Jahr komplett zurückgefroren. Ich habe ihn auch gefragt, wie es mit Feigen hier steht, dann hat er mir das erzählt und gesagt, ich könne es gleich vergessen... :-( Dann habe ich es mir aus dem Kopf geschlagen und jetzt, wo wir eben einen geschenkt bekommen, möchte ich es gerne versuchen. Mit dem Nachbarn habe ich eben nicht über Topf und Überwinterung im Carport gesprochen, aber er ist eher pragmatisch und würde wohl auch wieder sagen, es geht nicht.

Das Klima an Seen ist eben doch recht verschieden von dem hier bei uns. Wenn es mal zwischendurch in der Nacht mal -15°C wäre, würde ich es wohl auch mal abwarten, wie die Feige das übersteht. Die Gefahr, dass sie zurückfriert würde ich wohl in Kauf nehmen, weil die Feigen ja auch gut wieder austreiben. Aber bei uns kann es gut und gerne mal eine Woche lang oder noch länger -20°C sein, mehr oder weniger durchgängig, vielleicht am Tag dann auf -10°C, und das ist eben schon ein ziemlicher Unterschied zu Tagen um die Frostgrenze herum. Deshalb werde ich wohl auf das Auspflanzen verzichten, solange nicht irgendwo auf der Feige steht, dass sie bis -20°C frosthart ist. :wink: Die Montana nera (oder so ähnlich...?) oder eine Ronde de Bo... irgendwas würden mir am ehesten zusagen, aber die müssten wohl wegen dem starken Wachstum ins Freiland und dann sind sie zum Teil auch noch schwer zu bekommen. Also starten wir erstmal einen Versuch mit der geschenkten Feige! :)

 
Hier in der Nähe hat jemand die Bayernfeige ausgepflanzt, keine Probleme im Winter und guter Ertrag!

Aber ja, das Klima ist hier mild, bei den von dir genannten Minustemperaturen (wie kann man da leben?  :ph34r: ) ist die Kübelhaltung sicher zu empfehlen. 

Das Paradoxe ist ja, dass die Gefahr des Durchfrierens im Kübel viel grösser ist als draussen im Boden  :rolleyes:  Draussen im Kübel ist deshalb schlimmer als in der warmen Erde. Das bedeutet: Wenn Kübel, dann besser drin...

Dennoch, wenn die Temperatur im Carport um die 0° bleibt, sehe ich da keine Gefahr.

Gell, für die Feige brauchst du aber einen grossen Kübel - und starke Arme beim Reintragen :D  

 
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Gell, für die Feige brauchst du aber einen grossen Kübel - und starke Arme beim Reintragen :D  


Ich habe einen starken Mann :-D

Ja, die Bayernfeige wird auch immer als DIE winterharte Feige angepriesen, aber im Internet findet man dann doch (anscheinend) ein paar noch winterhärtere Feigen. Naja, es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Wie man hier leben kann... Wir haben Schnee!! :-D  Wir haben viel, viel weniger Nebel als ein grosser "Rest" der Schweiz und das Dorfleben ist noch sozusagen "intakt". Wobei man ja jetzt philosophieren kann, dass das Dorfleben immer intakt ist, sich einfach geändert hat die letzten paar Jahre/Jahrzehnte. :wink:  Wir sind auf dem Land, der Wald, die Wiese, ein Fluss, alles in nächster Nähe, man kann die Kinder auch mal unbeaufsichtigt draussen lassen, man kann im Notfall zu den Nachbarn hin und Eier holen :mrgreen:  und vor allem: Es hat nicht zu viele Leute und es ist nicht zu heiss!! Lieber -15°C im Winter als mehr als 25°C im Sommer... :wink: :ph34r:  Und es ist ja nicht so, dass es jeden Winter mal so lang so kalt wird - aber es kommt alle 2-5 Jahre mal vor. Auch im Winter 15/16, der ja eigentlich mild war, hatten wir mehrmals so 1 Woche am Stück, wo es in der Nacht so -13°C war und dann am Tag nicht wärmer als -10 bis -5°C, je nach Monat halt. Und eben, lieber eine trockene Kälte, als so feucht-kühles Matschwetter (jetzt auf Schnee bezogen :mrgreen:  ). Und es ist ja auch toll, sind wir alle so verschieden! :wink:

 
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Also, Mooooment: Ich leben hier auch auf 500m ü.M., das Dorfleben ist ebenso intakt, Bäche, Wald und See sind ebenfalls nah - und Eier holen kann ich auch :D  Bloss mit dem Nebel, mit dem sind wir reichlich versorgt, auf den könnte ich schon verzichten  :rolleyes:  Dafür ist es mild und fruchtbar, Weinbauklima.

Keine Berge! - was ich sehr schätze: Ich bin nämlich ziemlich genau in der Mitte der Schweiz aufgewachsen, ich hab meine Dosis Berge weg fürs ganze Leben  :lol:

 
Ach ja, Berge, die habe ich noch vergessen, die haben wir nämlich auch!! Seit Geburt in den Bergen aufgewachsen und ich möchte nie, nie weg von hier!!  :wub:

Wollte auch niemandem unterstellen, dass man mit Weinbauklima kein tolles Dorfleben haben kann, gell? :wink:  War nicht böse gemeint. :)

 
Wollte auch niemandem unterstellen, dass man mit Weinbauklima kein tolles Dorfleben haben kann, gell? :wink:  War nicht böse gemeint. :)


:D  hab ich auch nicht so verstanden, wollte nur das "Geplänkel" ein wenig fortführen. Es gibt ja wohl kaum eine Korrelation zwischen Weinbau und miesem Dorfklima, ebensowenig eins zwischen Berggebiet und Dorfidylle ;)  

 

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