Finanzierungsmöglichkeiten mit weniger als 20% EK

Bitte lass uns wissen, wie deine Bankgespräche verlaufen...

Ich verstehe, dass du mit deiner jungen Familie jetzt gerne Wohneigentum hättest. Aber den letzten Rappen dafür auszugeben finde ich sehr gewagt. Kommt dein Projekt zu Stande, hättest du praktisch 0 Reserven. Was machst du, wenn dieser Bau aus irgendwelchen Gründen 20, 30 oder gar 50 tausend Franken teurer kommt? Wenn du dieses Forum schon länger verfolgst wirst du lesen können, dass Bauten ohne weiteres um diesen Betrag teurer ausfallen als geplant. Wenn du dann deinen Kredit bei der Bank bereits ausgeschöpft hast wirst du dieses Geld im schlimmsten Falle anderweitig auftreiben müssen....

 
@gfc: Von der Seite habe ich das natürlich nicht betrachtet. Wenn ich ein bisschen Böse und sarkasstisch sein darf, dann würde ich sagen - was kümmert mich die Bank, die haben ja schliesslich genug Geld mit dem Sie um sich werfen - sogar in Krisenzeiten werden schöne Bonis ausbezahlt...aber das ist dann wieder ein Thema für sich.

@rman: Eine Bank würde das ganze mitmachen. Jedoch habe ich noch keine Details - Gespräch folgt erst noch. Mal schauen unter welchen Auflagen Sie das ganze finanzieren würden.

Wie ist denn das überhaupt mit den Baukosten. Ich würde ja eine Wohnung von einem Bauherren kaufen, der den Preis festgelegt hat. Da kann er doch nicht im Nachhinein kommen und sagen, es kostet jetzt so und so viel mehr. Ein Vertrag ist doch ein Vertrag? Und wenn die Bank mit mir die Finanzierung durchplant, ein Zahlungsversprechen an den Bauherren macht in höhe des Verkaufspreises, dann kann doch niemand mehr daran rütteln. Oder liege ich da völlig falsch jetzt?

 
Wenn du eine bestehende (fertig ausgebaute Wohnung) kaufst, wird der Preis bekannt sein. Wenn du jedoch eine Wohnung kaufst, welche erst noch erstellt wird, beruhen die Kosten auf Annahmen und Richtwerte (für welche im besten Falle bereits Offerten bestehen).

Kaufst du diese Wohnung zum schlüsselfertigen Fixpreis gilt dieser vertraglich vereinbarte Kaufpreis. Dann solltest du auch das erhalten, was im Baubeschrieb aufgeführt ist. Je nach Ausbaustandart kommen dann deine Wünsche hinzu. Wenn du also mehr Lampen, andere Bodenbeläge oder sonst irgendwelche Wünsche hast, werden diese Kosten als Mehrkosten zu dem vereinbarten Preis hinzukommen.

 
Zitat seven4ever: @gfc: Von der Seite habe ich das natürlich nicht betrachtet. Wenn ich ein bisschen Böse und sarkasstisch sein darf, dann würde ich sagen - was kümmert mich die Bank, die haben ja schliesslich genug Geld mit dem Sie um sich werfen - sogar in Krisenzeiten werden schöne Bonis ausbezahlt...aber das ist dann wieder ein Thema für sich. Zitat Ende.

... und da heutzutage viele Leute so denken, beharren die Banken eben auf diesem Puffer von 20% Eigenkapital.

Zudem ist zu sagen, dass falls der genannte Fall eintreten würde und die Bank einen "Verlust" von mehren tausend Franken einfährt, du sicher nicht einfach so aus dem Schneider sein wirst - sondern du wirst an diesem Verlust unter Umständen noch sehr lange zu knabbern haben. Du wirst für den Fehlbetrag aufkommen müssen und, wenn du deinen Verpflichtungen nicht nachkommen kannst, betrieben werden, etc. etc.

Und mit (offenen) Betreibungen und/oder Verlustscheinen wird das Leben sicher nicht einfacher. Zumal dir dann, falls dies eintritt, das Wasser wahrscheinlich sowieso schon bis zum Hals steht...

Und zur Info: Bei weitem nicht alle Banker erhalten einen Bonus bzw. haben ein Gehalt von mehreren Hundertausend-oder-mehr-Franken (höchstwahrscheinlich sogar keiner, mit denen du zutun hast). Oder ist es somit richtig, dass jeder Fussballer X-Millionen Franken verdient (wie Stars à la Messi, Beckham, usw.) ???? Aber wie erwähnt, dies ist ein anderes Thema /emoticons/default_wink.png

 
Wie ist denn das überhaupt mit den Baukosten. Ich würde ja eine Wohnung von einem Bauherren kaufen, der den Preis festgelegt hat. Da kann er doch nicht im Nachhinein kommen und sagen, es kostet jetzt so und so viel mehr. Ein Vertrag ist doch ein Vertrag? Und wenn die Bank mit mir die Finanzierung durchplant, ein Zahlungsversprechen an den Bauherren macht in höhe des Verkaufspreises, dann kann doch niemand mehr daran rütteln. Oder liege ich da völlig falsch jetzt?
Bei einer Wohnung gibt es natürlich weniger Risiken. Drückt Wasser in die Baugrube und es muss zusätzlich gesichert werden, zahlt das der Spekulant, der die Wohnungen verkauft. So sind auch schon Spekulaten auf die Schnauze gefallen.

Auf der anderen Seite bekommst du natürlich nur, was im Beschrieb drinnen ist. Und da lauert die Gefahr. Bäder, Küche, Elektroanlage, Budget für Bodenbeläge - es gibt so viele Orte, wo die Anbieter zu tiefe Budgets ansetzen könnten. Lass dir in jedem Fall mal vom Anbieter das zeigen, was ohne Aufpreis zu haben ist. Denn sei dir mit einem bewusst: Du hast eigentlich gar keine Reserve für irgendwelche Upgrades, es sei denn, die Bank räumt dir von Anfang an Reserve Kredit rein (was sie aber fast sicher allenfalls in einem minimalen Rahmen tun wird). Will heissen: ihr werdet eine Wohnung haben, die mehrheitlich mit dem Standarad ausgestattet ist, der im Preis inbegriffen ist. Das muss auch nicht schlechte Ware sein, die nicht lange hält, meist ist es sogar ordentliche Ware. Aber wenn's an Aussuchen geht, dann gibt man sooooo leicht mal eben 8000 mehr für die Küche aus, 5000 mehr für die Bäder,...

Dass du eine Bank findest, die das mitmacht, wundert mich nicht. Zumindest dann nicht, wenn du ihnen wie gesagt eine langjährige Festhypo und eine hohe Amortisation (eben z.B. 2% von der Hypo pro Jahr) anbietest. Denn das minimiert das Risiko für die Bank erheblich. 3% Zins, 2% Amortisation und NK tragt ihr locker, das Kinderrisiko ist offenbar auch geklärt.

Wenn die Immobilie in den Jahren bis Ende Festhypo an Geld verliert, kann das der Bank in der Situation auch egal sein. Denn nach dem Ablauf einer langjährigen Festhypo mit viel Amortisation gehören 30 bis 35% euch, genug Puffer für die Bank, falls dann verwertet werden muss. Und bis Ende Festhypo sind die Kosten bekannt, können leicht getragen werden von euch. Natürlich ist es ein gewisses Risiko, dass nach dem Ende der Festhypo grade Hochzinsphase ist für ein paar Jahre. Aber nach 10 Jahren so amortisieren habt ihr keine zweite Hypo mehr und noch ca. 330'000 Schulden - davon könnt ihr dann sogar auch 6% und 1% NK tragen, ohne über das 1/3 des Bruttoeinkommens zu kommen, also aus Sicht Bank auch kein Risiko, dass die ganze Hypo auf einen Schlag endet.

Mir als Banker wäre bei euch wichtig, dass ihr einen tiefen Zins für so lange fest macht, bis die Mindestamortisierung die 2. Hypo beseitigt hat. Dann wäre aus Sicht Bank das Risiko für mich kalkulierbar. Kann aus rein technischen Gründen (Basel II, bald Basel III) aber dazu führen, dass die Bank euer Geschäft wegen der hohen Belehnung mit mehr Eigenkapital als normal unterlegen muss, dann zahlt ihr 0.1 oder 0.2% mehr Zins als andere Kunden der gleichen Bank.

 
Kurzer Lagebericht: Wir haben es geschafft! ;OD...

Die Migros-Bank unterstütz Minergie-Bauprojekte, somit reichen offiziell 15% EK bei einem Minergie-Bau. Es ist alles unter Dach und Fach, so wie es sein sollte.

Es gibt eben doch immer eine Lösung - nur nicht aufgeben.

 
Kurzer Lagebericht: Wir haben es geschafft! ;OD...

Die Migros-Bank unterstütz Minergie-Bauprojekte, somit reichen offiziell 15% EK bei einem Minergie-Bau. Es ist alles unter Dach und Fach, so wie es sein sollte.

Es gibt eben doch immer eine Lösung - nur nicht aufgeben.
Ich bleib dabei: Die Bank handelt unvernünftig. Dir wünsch ich, dass du keine Bösen überraschungen beim Bauen erleben wirst, denn dann wirds finanziell schlimm werden..

 
Dass es ausgerechnet die Migrosbank macht erstaunt mich sehr, bei uns hat es mit dieser nicht geklappt, trotz besserer Tragbarkeit.

 
Bei uns war die Migrosbank auch streng, was ich grundsätzlich gut finde. Nach Vertragsabschluss haben wir angefragt, ob uns 20-30k zusätzlich gewährt werden wegen Mehrkosten am Innenausbau und diese wurden uns verweigert. Für mich unverständlich, da bei unserem Einkommen die Tragbarkeit auch bei 5% Zinskosten gut gewährleistet ist.

 
Bei uns war die Migrosbank auch streng, was ich grundsätzlich gut finde. Nach Vertragsabschluss haben wir angefragt, ob uns 20-30k zusätzlich gewährt werden wegen Mehrkosten am Innenausbau und diese wurden uns verweigert. Für mich unverständlich, da bei unserem Einkommen die Tragbarkeit auch bei 5% Zinskosten gut gewährleistet ist.
Was von schlechter Beratung zeugt. Bei einem Baukredit sollte immer vorgaengig abgeklaert werden, wie es ist, wenn die Hypothek um ca. 10% erhoeht werden muesste, bzw. wie die Bank sichbei Mehrkosten verhaelt.

 

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