Flachdach versus Walmdach

tlanz

Mitglied
22. Feb. 2009
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Hallo zusammen

Ich versuche herauszufinden welcher Dachtyp zu empfehlen ist. Denn man hört ja immer wieder Negatives über Flachdächer die rinnen. Mich würde natürlich auch interessieren, welcher Typ günstiger kommt?

 
Hallo tlanz,

hast Du denn baurechtlich die freie Auswahl? Kannst, bzw. dürftest also beide Varianten realisieren?

Technisch sind sowohl Flachdach als auch das Walmdach, bei Beachtung einiger Faktoren, kein Problem.

Die Dachausführung sollte aber natürlich zur Architektur des Hauses, bzw. wenn erforderlich, zur Umgebung passen. Solltest Du zusätzlich Dachraum als Staufläche benötigen, dann käme wohl nur ein Walmdach in Frage.

Bei einem Walmdach kommt als ein Vorteil hinzu, dass alle wasserführenden Elemente (Dachrinne und Fallrohre-Fallleitungen) außerhalb des Hauses liegen und somit ein evtl. Schaden schnell ersichtlich wird und, wenn so rasch bemerkt, keinerlei Schäden im Hausinneren verursachen kann.

 
Hallo Pfälzer

Sitze seit Stunden im Forum (gerade erst angemeldet) und staune über die qualifizierten Antworten. Gerade von Dir habe ich viel Nützliches erfahren.

Also erstmals Danke für die Antwort. Es sind in der Gemeinde beide Dachtypen möglich, Dachstaureum brauche ich nicht. Für mich ist neben dem Aussehen entscheidend was es kostet und was die Risiken sind. Wir wohnen momentan in einer 2 jährigen Dachwohnung und es rinnen ab und zu ein paar Tropfen rein. Und es wird seit über einem Jahr gerätselt. Hier ist Miete, geht mich nichts an, aber später wirds Eigenheim /emoticons/default_wink.png

Gruss, Thomas

 
Hallo Pfälzer

Sitze seit Stunden im Forum (gerade erst angemeldet) und staune über die qualifizierten Antworten. Gerade von Dir habe ich viel Nützliches erfahren.

Gruss, Thomas
Hallo Thomas,

dann erst eimal ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Und ja, Du hast Recht, dieses Forum ist etwas Besonderes und nicht zu vergleichen mit einigen anderen..../emoticons/default_biggrin.png

Man müsste wohl auch noch auf die Suchtgefahr hinweisen, denn ja, dieses Forum kann süchtig machen /emoticons/default_rolleyes.gif

Es freut mich, dass Du bereits einiges von mir gelesen hast und hieraus evtl. auch schon den einen oder anderen Tipp gebrauchen konntest.

Also grundlegend kann man sagen, dass Flachdach nicht gleich Flachdach ist. Da gibt es dann doch schon einige Unterschiede, welche sich dann letztlich auch im Preis wiederfinden.

Somit kann man auch grob sagen, dass ein technisch hochwertiges Flachdach nicht günstiger ist, als ein herkömmliches Walm- oder Satteldach. Womit hier, "über den Preis" auch kaum eine Ausführungsentscheidung getroffen werden kann.

Dass man bei einem Mietobjekt nicht die beste und teuerste Flachdachvariante gewählt hat, ist wohl verständlich. Dies muss aber kein Kriterium gegen ein Flachdach sein.

Ich vermute, dass bei Dir eine einfache Bitumendachabdichtung aufgebracht wurde.

Es gibt hier im Forum schon viele Themen gerade über das Flachdach und wenn, wie dies am besten ausgeführt wird..... Selbstverständlich auch mit den passenden, unterschiedlichsten Meinungen dazu..

Da hängt es auch etwas davon ab, wie Dein späterer Architekt oder GU darüber denkt und was er denn so in seinem Budget hat. Was er denn schon, außer eben den üblichen Abdichtungen, ausgeführt hat und welche Erfahrungen er damit gemacht hat.

Aber wie auch schon Eingangs erwähnt, hängt die Entscheidung auch davon ab, in welche Richtung die Architektur Deines Hauses gehen soll.

Hast Du denn hier schon konkrete Vorstellungen?

 
Hallo tlanz,

hast Du denn baurechtlich die freie Auswahl? Kannst, bzw. dürftest also beide Varianten realisieren?

Technisch sind sowohl Flachdach als auch das Walmdach, bei Beachtung einiger Faktoren, kein Problem.

Die Dachausführung sollte aber natürlich zur Architektur des Hauses, bzw. wenn erforderlich, zur Umgebung passen. Solltest Du zusätzlich Dachraum als Staufläche benötigen, dann käme wohl nur ein Walmdach in Frage.

Bei einem Walmdach kommt als ein Vorteil hinzu, dass alle wasserführenden Elemente (Dachrinne und Fallrohre-Fallleitungen) außerhalb des Hauses liegen und somit ein evtl. Schaden schnell ersichtlich wird und, wenn so rasch bemerkt, keinerlei Schäden im Hausinneren verursachen kann.
@Pfälzer

Da muss ich ein wenig nachbessern.

Dachwasserfallrohre müssen bei einem Flachdachbau nicht zwingend innen liegen, unsere werden aussen an 3 Sammlern angeschlossen.

Und warum sollte man Rücksicht auf die umliegenden Häuser nehmen? Ich baue in einem Quartier, da hat es neben unserem noch ein Haus mit Flachdach, die anderen sind konventionell gebaut.

Schlussendlich gibt es Baugesetzte die eingehalten werden müssen. Vielerorts in der Schweiz sind Flachdachhäuser nicht zugelassen.

Zudem, darf man dort wo Flachdächer gebaut werden dürfen anstelle eines Satteldachs ein Attikageschoss gebaut werden, der Vorteil ist dann dass man ein vollwärtiges Zimmer hat und zudem kann das Dach nutzbar gemacht werden.

 
@Pfälzer

Da muss ich ein wenig nachbessern.

...müssen ..... nicht zwingend innen liegen,

Und warum sollte man Rücksicht auf die umliegenden Häuser nehmen?
Franzmoni,

das ist eine durchaus berechtigte Ergänzung.

Aber eben, .... es gibt je nach Planer /GU halt auch die anderen Versionen und dann trifft, wenn man eben die "vermeintlichen" Nach-oder Vorurteile anspricht, dies so zu.

Bzw. erklären sich daraus die Vorteile, wenn diese Elemente vor dem Dach hängen..! Egal was passiert, die Brühe tropft oder schießt, dann über das Dach und nicht in das Dach.

Darum habe ich ja erwähnt, dass es eben solche und solche gibt.

Mit "Rücksicht" war eben gemeint, dass es ggf. Vorschriften (Baugesetze) gibt, welche als Vorgabe die Anpassung, an eben diese Nachbarbebauung erfordern. Dies hängt in der Schweiz ja ggf. auch von der betreffenden Wohnzonen ab.

Je nach Anzahl der Abgänge, Innen oder Außen, läuft das anfallende Wasser eben schneller oder langsamer ab.

Die Anzahl von Abgängen, Innen oder Außen, ist bei einer ansonsten geschlossen ausgeführten Attika aber nicht von Bedeutung, wenn diese mangels Dachwartung im Herbst durch Blätter/Laub verstopft und bei Frostzeiten ggf. durch hiervon aufgestautem Wasser, zugefroren sind.

Dann staut sich das Wasser auf dem Dach sehr schnell in Höhen, wo es an anderen Stellen wieder einlaufen kann (Balkon- oder Terrassentüren).

Das muss eben geplant und entsprechend ausgeführt werden, damit es eben nicht dazu kommt. Dann hat man auch mit einem Flachdach seine Freude.

 
hallo,

es hiess doch "Flachdach versus Walmdach ".

Jetz ist es wieder wie üblich: Billig gegen günstig...

Gruss

 
hallo,

es hiess doch "Flachdach versus Walmdach ".

Gruss
Hallo Profi,

stimmt eigentlich....aber das Thema ist ja noch relativ "jung"...

Machst Du den Anfang für das Walmdach /emoticons/default_wink.png

 
hallo Pfälzer,

gott behüte mich...ehrlich gesagt finde ich schon den vergleich sehr rustikal ...

gruss

 
Erstmals vielen Dank für die Abhandlung.

hallo Pfälzer,

gott behüte mich...ehrlich gesagt finde ich schon den vergleich sehr rustikal ...

gruss
Was heisst rustikal? Wenn man je nach Bauvorschrift und Befürchtungen auf ein undichtes Flachdach ausweicht, ist dies doch nicht gleich rustikal oder? Wir wollen einfach kein Pultdach oder Zeltdach.

 
Wieso sollte ein Walmdach rustikal sein? Die Dachform sollte doch einfach nur zum Haustyp passen, oder?

Für mich käme ein Flachdach nie in Frage. Dafür habe ich zuviele negative Urteile (keine Vorurteile) erlebt und gehört. Daher wäre für mich die Entscheidung klar: Walmdach.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
hallo zusammen,

ich glaube ich muss da was klären.

mit rustikal meinte ich nicht die bauweise, sondern die ausdruckweise an sich..."soll ich ein flachdach oder ein walmdach etc.".

gruss

 
Ach so... entschuldigung, dann habe ich es falsch verstanden /emoticons/default_ohmy.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Ach so... entschuldigung, dann habe ich es falsch verstanden /emoticons/default_ohmy.png

Mirella /emoticons/default_smile.png
hallo Mirella,

kein problem:). abgesehen davon...liebe ich die meisten dachformen.

meine liebste form ist sogar das walmdach.

am liebsten im landhausstil und dies auf einer ebene gebaut...

leider ist der flächenanteil an einem solchen "bungalow" sehr gross.

aber träumen ist ja erlaubt.

gruss

 
...was wäre schon eine "Villa Toscana" oder eine modernere "Stadtvilla" OHNE Walmdach? Unvorstellbar! Womit auch auf einer kleiner bebauten Fläche, dies einfach dazu gehören muss. /emoticons/default_wink.png

Es ist eben eine grundlegende Einstellung dafür oder dagegen, was wiederum auf dem basiert, was Profi ja schon aufgeführt hat: "träumen...." Hauptsache man träumt nächtlich nur den einen Hausbautraum und nicht ständig andere, neue../emoticons/default_biggrin.png

 
Nun denn - einige kritische, unqualifizierte Gedanken von mir /emoticons/default_confused.png

Grundsätzlich war ich immer ziemlich skeptisch bei Flachdach-Bauten und Minergiestandart - vor allem bei grossflächigen Industriebauten. Weshalb:

Wir alle kennen die Geschichte der gestern in St. Gallen zusammengestürzten 3fach-Turnhalle. Offensichtlich lagen auf dem Dach der Halle 45 - 50cm Nass-Schnee - das Dach war extensiv begrünt mit entsprechend kleiner bzw. anders geplanten Entwässerung.

Ich habe meinen Arbeitsplatz ebenfalls in St. Gallen und wir haben 2006 ebenfalls einen Fabrikations-Neubau mit Flachdach realisiert - aber nicht in Minergiestandart. Auf diesem Flachdach lagen gestern vielleicht noch 10 - 15cm Schnell und das Wasser läuft - da nicht extensiv begrünt - problemlos ab.

Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang konstruiert...

 
Nun denn - einige kritische, unqualifizierte Gedanken von mir /emoticons/default_confused.png

Grundsätzlich war ich immer ziemlich skeptisch bei Flachdach-Bauten und Minergiestandart - vor allem bei grossflächigen Industriebauten. Weshalb:

Wir alle kennen die Geschichte der gestern in St. Gallen zusammengestürzten 3fach-Turnhalle. Offensichtlich lagen auf dem Dach der Halle 45 - 50cm Nass-Schnee - das Dach war extensiv begrünt mit entsprechend kleiner bzw. anders geplanten Entwässerung.

Ich habe meinen Arbeitsplatz ebenfalls in St. Gallen und wir haben 2006 ebenfalls einen Fabrikations-Neubau mit Flachdach realisiert - aber nicht in Minergiestandart. Auf diesem Flachdach lagen gestern vielleicht noch 10 - 15cm Schnell und das Wasser läuft - da nicht extensiv begrünt - problemlos ab.

Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang konstruiert...
hallo iona,

wirklich interessante gedanken.

traurig was passiert ist,und vorallem haarscharf an einer katastrophe vorbei.

gruss

 
Grundsätzlich war ich immer ziemlich skeptisch bei Flachdach-Bauten und Minergiestandart - vor allem bei grossflächigen Industriebauten. Weshalb:

Offensichtlich lagen auf dem Dach der Halle 45 - 50cm Nass-Schnee - das Dach war extensiv begrünt mit entsprechend kleiner bzw. anders geplanten Entwässerung.

Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang konstruiert...
Hallo iona

Zwischen Minergie, extensiver Begrünung, Entwässerung und einstürzenden Flachdächern gibt es grundsätzlich keinen Zusammenhang.

Die extensive Begrünung auf dem Dach ergibt durch das Substrat und das gebundene Wasser darin eine Grundbelastung des Flachdaches die aber in der konstruktiven Berechung eingerechnet ist.

Flachdächer können auch als reine Isolationsdächer ausgeführt werden.

Minergie bedeutet einfach das ein U-Wert von 0,2 oder besser im Dachbereich erreicht werden muss.

20 cm EPS reichen da schon.

Diese 20 cm EPS-Dämmung können bei undichter Dachhaut sich vollsaugen und zusätzlich nochmals 20 cm Wasser in der Fläche bedeuten.

Durch den Schnee und die Kälte ist die Entwässerung eh blockiert.

Wenn bei verstopften Abläufen (kein bei einfachen Flachdächern und extensiv begrünten passieren) das Tauwasser liegen bleibt und es zusätzlich noch regnet, gibt es auf dem Dach bei hochgezogener Dachfolie ein Schwimmbad.

Dass ein Schwimmbad eine höhere Flächenbelastung bringt als reiner Schnee sollte aber in den statischen Berechnungen Einzug finden.

Die Untersuchungen werden es zeigen.

Andy

 
Wobei ja der Unterschied vor allem darin liegt, dass bei sehr stark gedämmten Dächern (was dieses nach meinem Kenntnisstand war), der Schnee einfach viel langsamer abtaut - gerade wenn die Halle schattig unter einem Nordhang liegt wie im Riethüsli Richtung Tal der Demut.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was das Untersuchungsergebnis bringen wird.

Ich bin allerdings als alter Toggenburger nicht von der Meinung abzubringen, dass Flachdächer in den Voralpen und Alpen nichts zu suchen haben. Unter 600 Meter kein Problem.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo iona

Gute Beobachtung !!

Es ist anzunehmen dass der Planer dies berücksichtigt hat.

Ablauföffnungen von Flachdächern werden dass sie freibleiben mit Heizelementen bestückt !!

Andy

 

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