Fragen zu KNX

[F.H.]

Guten Tag,

ich plane im Zuge einer Renovierung mein Haus mit KNX auszustatten.

Ich bin gerade dabei mich in die Materie einzuarbeiten und habe natürlich ein paar fragen dazu.

Ist es möglich mit KNX Steckdosen zu schalten? Wenn ja wie aufwendig ist dies in der Verdrahtung?

Kann man die Programierung, welcher Schalter schaltet welches Licht Steckdose etc., Später selbst ändern?

Meine vorerst letzte frage ist die. Ich bin in der freiwilligen Feuerwehr und möchte das ihm Alarmfall bestimmte Lichter im Haus angehen und nach einer Zeit wieder ausgehen. Zur verfügung steht mir ein Potenzialfreier Relaisausgang der im Alarmfall schaltet. Ist es möglich dies im KNX System mit zu integrieren?

Vielden dank für eure Antworten

 

[lafrance]

Hallo F.H.

Grundsätzlich ist es möglich, mittels Schaltaktoren Steckdosen zu schalten. Über den Aufwand der Verdrahtung muss man vor Ort anschauen. In der Regel Plane ich die Schaltaktoren in der Verteilung, das gibt für die Vartrahtung keinen zusätzlichen Aufwand.

Die Programmierung kann später jederzeit geändert werden, ducrh Dich oder jemanden mit der entsprechenden Ausrüstung.

Für die Feherwehr-Anforderung können mittels Binäreingang die entsprechenden Ausgänge geschalten werden,.

Für weitere Fargen bitte melden

Gruss

lafrance

 

[Moudi]

Hallo FH

dann mach ich mal den Anfang.

Vorraussetzung für KNX ist eine sternförmige Verkabelung im Haus.

Es besteht auch die Möglichkeit eines dezentralen Aufbaus, was dann aber relativ teure UP Aktoren

und einer aufwendigen Steuerkabelverlegung (grünes KNX-Kabel) erfordert.

Beste Lösung:

Von jeder Steckdose, Lichtstelle, Storen ein Stromkabel zum HV

Das grüne kannste im Ring verlegen (aber bitte keine geschlossenen Ringe

Wenn du dich mit der ets auskennts, kannst du die Änderungen auch selbst machen.

Mit KNX sind dir kaum Grenzen gesetzt. Ist aber leider auch sehr komplex und teuer !

Für die Steuerungsaufgaben (Meldungen absetzen, Zeit, Multiplexer usw.) eignnet sich z.B. der EIBpc

Eine anschauenswerte Alternative könnte für dich das System von Loxone sein.

Aber hierzu weiss Automation mehr...gelle /emoticons/default_smile.png

Gruss moudi

......................der mit KNX im ganzen Haus /emoticons/default_cool.png

 

[cavok]

bin mich seit einer weile auch in die thematik am einlesen. rein alles in knx kostet ein vermögen. sowieso wird in dem bereich der kunde gemolken wenn man nicht viel selber bestimmt/übernimmt.

knx trägt die handschrift der 80/90er jahre... wenn man sieht was heute ein raspberry pi oder arduino kostet bzw leistet kommen einen bei den preisen für knx die tränen. leider gibt's noch keine ausgereiften produkte auf alternativer basis und gewisse knx aktoren sind durchaus ok. die häufig angeführte dezentralität der sensoren/aktoren finde ich kaum was wert solange dennoch single points of failure im system sind (power supply / drossel z.b.). und für eine software (ohne rabatt) 1000.-! verlangen, welche gleichzeitig notwendig ist um ein nicht eben billig erstandenes gerät überhaupt erst lauffähig zu bringen / zu konfigurieren / verhalten zu ändern geht nun heutzutage einfach gar nicht.

bei nachrüstungen ohne möglichkeit für sternverkabelung würde ich auch alternative systeme wie enocean (funk) oder homematic anschauen. wie schon erwähnt wurde, ist knx ohne sternverkabelung ein noch aufwändigeres und teureres verfahren als sonst bereits.

z.b. enocean aktoren in den steckdosen, gesteuert über eine loxone mit enocean extension, tastsensoren ebenfalls über enocean. bei grossen gebäuden allenfalls mit repeater über mehrere stockwerke.

für die ganzen logiken/programmierung ist so wie ich das nach meinem research beurteile (noch ohne realerfahrung) loxone die beste lösung. IMHO der richtige mix zwischen sehr vieles ist möglich/realisierbar und dennoch userfreundlich sowie kein gefrickel bei guter preis/leistung. die "feuerwehrfunktion" liesse sich auf jeden fall damit realisieren.

wir planen einen neubau, darum sicher sternverkabelung möglich...

hier der momentane plan:

- schaltaktoren/jalousien wahrscheinlich knx (solche mit der möglichkeit die kanäle manuell zu schalten im fall von miniserver-absturz / notoperation)

- taster noch nicht klar, ev. generische taster via lan kabel direkt an loxone oder aber auch knx. dasselbe mit bewegungs/präsenzmelder

- fenster/haustür sowie temperatur-rückmelder via 1-wire

- led lampen sowie generell dimmer über dmx

- loxone als "brain" und visualisierung

bin mir bewusst, dass da viele technologien zusammenkommen. aber es scheint leider der einzige weg das ganze einigermassen preiswert bei voller funktionalität zu realisieren.

 

[jonas.schnelli]

Habt ihr mal digitalStrom angeschaut?

http://www.digitalstrom.com/

Ich möchte das unbedingt in unserer neuen Wohnung.

Ich denke mit Budget 5000.- kann ich dann alles Schalten (via Web, iPhone und allen angeschlossenen Schaltern).

 

[F.H.]

ich hab mir das mit dem digitalStrom mal angeschaut hört sich auch nicht schlecht an. Werde es mal weiter verfolgen.

Hat jemand praktische Erfahrungen damit?

Vielen dank an alle die schon auf meine Fragen geantwortet haben und noch antworten werden.

 

[jonas.schnelli]

ich hab mir das mit dem digitalStrom mal angeschaut hört sich auch nicht schlecht an. Werde es mal weiter verfolgen.

Hat jemand praktische Erfahrungen damit?

Vielen dank an alle die schon auf meine Fragen geantwortet haben und noch antworten werden.

Habe (leider) noch keine eigenen Erfahrungen. Doch ein Freund von mir (Architekt) hat das System kürzlich in einem EFH verbaut und ist sehr zufrieden damit. Der "Erfinder" des Systems sei einer seiner Professoren der ETH gewesen. Soll also ganz solide sein.

Die Kosten sind im vergleich zu einem RaspberryPi relativ hoch. Doch die Komponente sind nicht "fest verbaut" und können theoretisch mit-gezügelt (oder wieder verkauft) werden.

Das System stelle ich mir schon noch spannend vor. So wie ich das verstanden habe, kann man an allen am System angeschlossenen Schaltern gewisse "Kommandos" auslösen. Z.b. dreifach-drück für "abend-lichtstimmung" (z.B. alle Wohnzimmerlampen an und auf 50% gedimmt, Schlafzimmerlampen aus, etc. Egal an welchem Schalter ich den "Dreifach-Drück" auslöse.

Zudem misst das Teil den Stromverbrauch und lässt sich von überall via Webinterface / Smartphone steuern.

Den RaspberryPi ersetzt es aber in meinen Augen nicht. Wobei der PI eher so ein Spielzeug-/Experimentier-Ding ist (Heimkino, Downloadserver, iTunes-Musik-Box, etc.).

 

[Automation]

Nur ein paar Worte meinerseits:

Digitalstrom

Tja, KNX mit Digitalstrom zu vergleichen, ist eine andere Geschichte. Fakt ist:

Digitalstrom gibt es seit kurzem, nur sehr sehr beschränkte Funktionalität, wenige Gewerke und hochproprietär.

Und nur weil es ein Professor "erfunden" hat, heisst es noch lange nicht, dass es auch gut und solide sein muss. Die Jungs wollten das schon vor Jahren auf den Markt werfen......

Und all die "tollen" Funktionen von Digitalstrom, kann man mit KNX seit 10 Jahren.......

Single Point of failure bei KNX:

Mit einem entsprechenden Konzept, wird der Single Point of failure auf praktisch Null gesetzt. KNX Spannungsversorgung kann man sich ans Lager legen. Auch wenn zentrale Komponenten wie ein HS, EIB-PC, Wiregate, Loxone etc. eingesetzt wird. Mittels anständigem Konzept und der Umsetzung in der Programmierung, ist auch hier Redundanz sehr einfach möglich.

KNX kostet ein Vermögen:

Man möge mir den Beweis erbringen, dass ein anderes System mit der Offenheit unf Flexibilität, Funktionen, Auswahl an Geräten.....zu den gleichen Konditionen kriegt. Arduino, schön für den Basteltisch, schlecht für multiplitivem Einsatz. Zudem muss das Ding auch noch jemand programmieren könne und da ist schon eine Hochsprache gerfagt (Im Gegensatz zu KNX, ETS und den Geräten, wo mit graphischer Oberfläche gearbeitet wird)

RaspberryPi, Arduino und Co

Man möge mal mit der Erfindung einer weiteren Hausautomation beginnen. Ich werde garantieren, dass die Komplexität im Bereich Hausautomation massiv unterschätzt wird (Ich kenne nun einige Firmen, die das auch schon versucht haben....). Die Kosten für eine komplette Hausautomation (Nur schon die reinen HW Kosten), werden auch nicht tiefer, ich würde behaupten sogar höher sein.

Meine Empfehlung:

- Wünsche und Bedürfniss in Must und Nice to have definieren

- Einen anständigen Planer im Bereich Hausautomation suchen

Das spart dann schon einige Kosten