Ich versuch mal etwas Licht ins Dunkle zu bringen:
Je härter eine Arbeitsplatte ist, desto eher schlägt man eine Kante ab. Quarzkomposit und Keramik sind einen Tick bruchgefährdeter als Naturstein.
Sehr gute Reparatur Arbeiten leistet Tosca Ton aus Gisikon. Ist halt ein paar Km entfern von euch.
Bezüglich Flecken auf Quarkomposit:
Dieses Material besteht nur zu etwa 90% aus echtem "Stein". Den Rest füllen Bindemittel, Farbstoffe usw. aus. Durch die Herstellung (pressen) wird ein Quarkomposit tatsächlich härter als ein Naturstein, was ihn gegen Kratzer widerstandsfähiger macht.
Mittlerweile gibt es aber richtig schlechte Produkte aus Fernost. Diese werden hier in der Schweiz mit Fantasienamen angeboten und als eine "preiswerte" Alternative zu Silestone (Vorreiter dieser Platten) verkauft. Billige Alternative würde eher zutreffen.
Denn bereits das Original Silestone (Hersteller Cosentino) hatte schon immer Probleme mit der Qualität, respektive mit den Vorstellungen der Kunden. Manche Dekore waren so heikel, das nicht einmal ein Wasserglas abgestellt werden konnte, ohne dass ein Ring für immer blieb.
Meine Tipps bezüglich "Steinplatten":
- Natursteine aus der Schweiz oder dem nahen Umland bevorzugen.
- Natursteine sind weder Hitze-, noch Kratzfest. Untersetzer verwenden!!
- Sichtkanten leicht abrunden, kostet nur wenige Franken mehr, hält aber viel besser
- Preisklasse sagt nichts über die Qualität aus
- regelmässige Pflege/Imprägnierung notwendig
- Nicht lichtecht
- Quarkomposit nur von Cosentino. Und auch nur dann man deren Vorteile zu schätzen weiss. Die da wären:
- Plattenstärken 12 mm für eine filigrane Optik
- sehr gleichmässige Farben (weiss, creme, grau, usw.)
- 100% antibakteriell
- Becken aus dem gleichen Material lieferbar
- Noch wichtiger als bei Naturstein: Untersetzer verwenden !!!
- Nicht lichtecht
- Regelmässige Pflege/Imprägnierung nicht notwendig
- Keramik bevorzugen. Auch hier gibt es mittlerweile extrem viele Hersteller und Vorlieferanten. Ich habe mich auf 2 eingeschossen und fahre damit seit vielen Jahren sehr gut:
- Neolith
- Dekton (von Cosentino)
- Keramik ist weitestgehend kratz-, hitze- und chemiefest. Trotzdem empfehle ich auch hier Untersetzer, weil:
- Hohe Hitzedifferenzen können zu Spannungsrissen führen (Besonders im Bereich der schmalen Stege bei Kochfeld und Spülbecken)
- Messer werden stumpf beim direkten Kontakt und hinterlassen hässlichen Metallabrieb darauf zurück. Mühsam zu putzen, geht aber weg.
- 100% lichtecht
- Gehrungskanten meiden, denn sie sind je nach Lieferant extrem teuer (Bis zu 100% Preisaufschlag).
- Gehrungskanten werden vor allem dann gemacht, wenn die Platte dicker wirken soll, als sie es eigentlich ist.
Beispiel:
Standardmässig haben Keramikplatten eine Dicke von 12 mm, seltener auch 20 mm. Nun wünscht der Kunde aber, dass die Platte 40 mm dick sein soll. Um das zu schaffen wir eben eine sogenannte Gehrungskante gemacht. Dabei wird ein 40 mm dünner Streifen vom Keramik an die Kante der Abdeckung in Gehrung (auf Spitz) geklebt. Bereits dieser Prozess ist sehr aufwändig, da Keramik extrem schnell bricht, wenn die Fläche sehr schmal ist.
Nun fehlt aber noch der Höhenausgleich, also jener Platz zwischen der Oberkante des Möbels und der Unterkante der Keramikplatte. Je nach Steinmetz werden dort Holzlatten (günstigste Version, extrem flexibel, Platte klingt hohl), vollflächige Holzwerkstoffplatten (teuer, aufwändig, flexibel, Platte klingt massiv) oder Metallrahmen (leicht, robust, preiswert, relativ unflexibel, klingt hohl) eingesetzt.
Diese Unterkonstruktion stellt so machen Küchenbauer oder Steinmetz bereits auf die Probe und jagt damit auch schnell den Preis in die Höhe. Viele trauen sich nicht an diese Materie und bestellen die Teile auswärts. Jene die das liefern, wissen um die Angst ihrer Kunden und verkaufen "billige" Holzwerkstoffplatten zu Wucherpreisen.
Mensch...schon wieder soviel gelabert...i`m sorry