Gute Raumakustik trotz Aussenisolation möglich?

mdl

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26. Apr. 2019
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Hallo Zusammen

Ich plane aktuell einen Anbau von ca. 50m2 welcher rundum (oben, aussen und auch unterhalb Bodenplatte) isoliert werden soll. Jetzt mache ich mir sorgen um die Raumakustik, denn da die Isolation ja aussen ist habe ich innen sozusagen nur rohe Betonwände und eine Betondecke welche dann einfach verputzt werden würde. Da modern gebaut wird gibt es wenig Verwinkelungen und natürlich auch grosse Fensterfronten. Bodenbelag ist Parkett geplant.

Die Raumakustik wird also ziemlich sicher katastrophal werden. Wie in einem Keller oder gar einer Kathedrale stelle ich mir dies vor ?

Wie wird sowas normalerweise gelöst? Sämtliche neuen Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen haben ja grosse offene Räume mit Glasfronten, also etwa die selbe Ausgangslage. Meiner Meinung nach sind da die Decken in den seltensten Fällen abgehangen, trotzdem hallt es meist nicht ganz so schlimm.

Folgende Überlegungen habe ich mir gemacht:

1. Gleich beim Rohbau soll bei der Decke unter die Schalung 5-10cm zusätzlich Isolation verlegt werden. Somit hätte ich dann im Innenraum oben 5-10cm Dämmung. Diese muss dann mit "akustikdurchlässigem" Putz verputzt werden. Welche Dämmung/Putz ist hierfür geeignet?

2. Gar keine Dämmung im Rohbau planen, aber anschliessend Akustikschaumstoff an die Decke kleben. zum Beispiel das hier: Baso Decor

Dies habe ich bereits in unserem Büro, welches beim normalen Sprechen bereits unglaublich gehallt hat, erfolgreich verbaut. Das Zeugs ist ein richtiges Wundermittel, jedoch leider sehr anfällig. Einmal mit dem Finger reingedrückt hat man ein Loch. Flecken gehen auch nie mehr raus, Staub sammelt sich an etc....

3. Gar keine Dämmung im Rohbau planen und anschliessend einfach mit Möbel, Sofas, Teppichen, Vorhängen arbeiten. Sollte es nicht reichen zusätzlich Akustikbilder, Absorber etc. in den Raum stellen. Schlimmstenfalls noch Deckensegel etc.

Eine Decke unterhängen möchte ich nicht unbedingt da mir dies optisch nicht so gefällt, da hat man meist so Kästchen mit Lochplatten - und ausserdem die Kosten hierfür relativ hoch sind.

Wie sind eure Erfahrungen in diesem Bereich? Was könnt ihr mir empfehlen?

 
Hallo M

Betondecke, Betonwände, Parkettboden. Ja, die Raumakustik wird ziemlich elend sein, da die Nachhallzeit deutlich über dem Soll liegen wird.

Teppiche bringen einiges. Nur die Frage, wieviel von Deinem schönen Parkett möchtest Du wieder mit dicken Teppichen zudecken? Ob Du dies mit Möbeln verbessern kannst? Gepolsterte Sofas und Vorhänge helfen, aber werden insgesamt nicht ausreichen, ausser Du verstellst den ganzen Raum damit, was ja moderner Architektur widersprechen würde.

Wenn Du dieses Problem von allem Anfang an im Griff haben willst, drängt sich schon eine Deckenverkleidung bzw. heruntergehängte Decke auf. Ein weiss lasiertes oder deckend weiss lackiertes Akustiktäfer liefert Dir dabei relativ kostengünstig mit wenig Höhenverlust (Aufbau ca. 6cm) eine sehr starke Verkürzung der Nachhallzeit. Je nachdem kannst Du die Spalten zwischen den glatten Täferriemen (ohne Nut und Kamm) mit einem schwarzen textilen Vlies hinterlegen (Bild) und so betonen oder mit einem weissen Vlies unauffällig werden lassen. Eine Lattung 4cm stark dazwischen mit Steinwolleplatten ausgedämmt reduzieren den Nachhall auf ein erträgliches Mass.

Habe dies in einem Haus mit grossen Räumen, Granitböden und teilweise Sichbetonwänden mit Erfolg praktiziert. Von mir aus gesehen, das beste Preis-/Leistungsverhältnis für die Lösung einer solchen Aufgabe. Dafür kannst Du Dir Akustikbilder, Deckensegel und solchen Krims-Krams schenken.

Viel Erfolg

Urs Tischhauser

Akustiktaefer.jpg

 
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Ich hab mir für unser Büro grad eine Offerte von Printakustik aus Schaffhausen erstellen lassen. 

Sie bieten Wandbilder, Deckenelemente, Raumtrenner ect. in dekorativem Design an.

Ich finds sehr gut gelöst und optisch den Hammer. Mir war die Rückbaubarkeit sehr wichtig, da wir nur eingemietet sind.

Preislich allerdings nicht günstiger als Standardlösungen.

 
Hallo Urs

Vielen Dank für deinen detaillierten Vorschlag und das Bild. Ich denke du hast Recht und nur mit Möbeln/Teppichen wird es nicht reichen. Auch möchte ich ja nicht alles komplett zustellen. Gleich von Anfang an die Decke "behandeln" wird der richtige Weg sein. Dein Vorschlag werde ich gerne genauer prüfen, ich denke mit weissem Fliess und durchgehend weiss lackierten Akustiktäfer kann ich leben. Kann mir gut vorstellen dies auch genau so umzusetzen, da stimmt auch die Preis-Leitung.

Hallo Chuchibude Glisic

Vielen Dank auch für einen Vorschlag, aber da Rückbaubarkeit hier kein Thema ist möchte ich gleich zu beginn eine fest eingebaute Lösung. Leider sind diese Designlösungen meist unglaublich teuer, darum wird es wohl eher in die Richtung von Urs gehen.

 
solches gibt es nicht... ist und bleibt immer noch ein Holzbrett.... der Unter-/Hinterbau/der Spalt macht es aus. Damit erzielt man die entspr. Wirkung.

Das funktioniert somit auch an Wänden, ob die Sichtseite nun Holz oder ein anderer, geeigneter Stoff wäre ist egal. Hier ergeben sich für einen etwas geschickten Eigenbauer natürlich weitere, günstige Möglichkeiten.

 
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Lieber Pfälzer

Der Begriff Akustiktäfer ist in der Schweiz sehr wohl bekannt. Und, es gibt es auch. Wenn Du meine Erläuterung gelesen hättest wäre Dir auch klar, dass es funktioniert. Natürlich kannst Du auch die Wände damit verkleiden. Nur finde ich es besser diese für Möbel und Bilder freizuhalten. Sonst ist der Effekt dann auch wieder dahin.... ? 

 
Lieber Pfälzer

Der Begriff Akustiktäfer ist in der Schweiz sehr wohl bekannt. Und, es gibt es auch
Da bin ich mir sogar sicher....  in der Schweiz wird das bekannt sein. Vermutlich eine landestypische Kurzform einer "Akustikdecke mit Täferabschluss". Wenn der Kunde dies in der Schweiz so ansprechen würde, würden die Handwerker sofort wissen, was der Kunde möchte... ABER, dieses wunderschöne Forum wird natürlich auch monatlich von vielen Tausend Usern aus D und AT besucht/gelesen. Auch die nutzen das breite Wissen des Forums für ihre örtlichen Planungen/Problemchen. Dort wird es dann, wenn man sie eben nicht auf die kleinen Unterschiede im baulichen Sprachgebrauch aufmerksam macht, zu Verständigungsproblemen führen können.

Im deutschen Sprachgebrauch kommt der Begriff Täfer eher weniger vor. Bei jüngeren Menschen noch weniger....evtl. noch regional in einigen Landesteilen. Darum, mein auch nicht ganz ernstgemeinter, Hinweis.

Auch die User/Leser ausserhalb der Schweiz sollen ja von unserem Forum profitieren können :)

Wenn Du meine Erläuterung gelesen hättest wäre Dir auch klar, dass es funktioniert
habe ich natürlich...  und dass es funktioniert weiss der Pfälzer auch. Darum ja mein Hinweis auf den Unterbau, bwz. Hinterbau des Täfers, denn nur zusammen funktioniert es ja bekanntlich und bringt den gewünschten Effekt.

Das mit den Wandflächen war eher ein allgemeiner Hinweis... dass auch solche, muss dort aber kein Täfer sein, zur Verfügung stünden, je nach Bedarf. Je nach Objekt bleiben ja sehr oft Wandflächen frei, ebenso breitere Pfeiler/Wandscheiben....

Solltest Du mit "Akustiktäfer (also ein Akustikholzbrett) erklären wollen, dass es oberhab der Hänge entlang der Goldküste einen speziellen Akustikbaum gäbe, bitten wir um Namensangabe und Bildnachweis :D

 
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Pfälzer, hie und da bist Du schon ein Knallfrosch.... ? 
Aber, ich gehe am Sonntag mal in den Wald und schaue nach... ? 
Mitteilung an die Österreicher: nicht nachmachen, das ist gefährlich! ?

Schönes Wochenende, Urs

 

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