Hoi Andy,
merci für Dein Kompliment.
Ich denke einfach, man darf Ethik/Umweltengagement und finanzielle Verhältnisse in keinster Art und Weise in Verbindung bringen. Mein Onkel war z.B. sein ganzes bisheriges Leben lang nie "reich", hat jedoch x Mio. CHF in die Entwicklung von Solar- und Elektroautos investiert.
Wenn heute jemand ein Haus baut, hat er doch alle Entscheidungen offen. Ich bin nicht bereit, hier die kompletten Finanzdaten unseres Minergie-P-Hauses offenzulegen, aber ich kann euch versprechen, dass "normalerweise" kaum ein Standardhaus für dieses Geld entstehen könnte. Und wir verzichten auf nichts!
Nach Deinem Posting habe ich mit meiner Freundin darüber diskutiert, was wir eigentlich eingespart hätten, wenn wir jetzt nicht Minergie-P, sondern nach SIA 380/1 gebaut hätten. In unserem Fall würden Planungs- und Investitionskosten von ca. 50'000.- CHF wegfallen, wobei dann natürlich ein anderes Heizsystem angeschafft werden müsste, also z.B. eine Erdölheizung. Dafür, inkl. Heizverteilung, rechne ich mal 15'000.- CHF ein (keine Ahnung, habe mich mit dem Gedanken bisher nie beschäftigt /emoticons/default_wink.png). Bleiben also effektive Mehrkosten von ca. 35'000.- CHF. Zu 4.5% verzinst macht dies jährliche Kosten von 1575.- CHF aus. Davon ziehen wir jetzt 1500.- CHF Heizöl ab (wenn's denn reichen würde?), 400.- CHF Stromkosten für WW, addieren 250.- CHF für 2.5 Ster fertiges Stückholz für unseren Ofen, so sind wir ungefähr bei 175.- jährliche Mehrkosten.
Wir haben also zum besseren Wohnklima (keine kalten Wände, immer frische Luft, keine Pollen, Feinstaub etc.) mehr Nutzraum (da es keine "unbeheizten" Räume gibt) und praktisch identische Kosten. Und die obige Rechnung habe ich mal versucht, mit heutigen Energiepreisen zu machen - wer weiss denn, wie es in 10-20 Jahren aussieht?
Seit ich von Passivhäusern weiss, begreife ich nicht mehr, wie man noch anders bauen kann.
Gruss,
Raphael