Hauskauf als Paar (nicht verheiratet) bzw. Anteile im Grundbuchamt, Steueroptimierung

vogel

Mitglied
19. Juli 2011
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Hallo zusammen,

erst mal ein grosses Dankeschön an die vielen Interessanten Beitrage hier im Forum, konnte schon viel profitieren!

Jetzt aber zu meiner Frage:

Wir kaufen demnächst ein bestehendes EFH. Die Finanzierung ist sichergestellt - der Vertrag in den letzten Zügen und auch der Termin beim Notar ist ebenfalls fixiert.

Ich bringe rund zwei drittel des gemeinsamen Einkommens auf, meine Freundin den letzten Drittel. Von den Steuern her zahle ich wegen der Regression rund 5x soviel wie ich. Wir werden das bereits bestehende EFH noch für rund 60'000 CHF renovieren - da stellt sich für mich die Frage wie wir das am optimalsten im Grundbuch eintragen lassen sollen. Da ich gerade eine teuer Ausbildung abegschlossen habe, hat sie mehr Eigenkapital aber das könnten wir "intern" mit einem Zinslosen Darlehensvertrag regeln. (Ich hätte auch 3x mehr PK Kapital, aber das möchten wir dort lassen wo es ist. Es ist auch so das ich für den grössten Teil des Hypothekarzinses aufkommen werde.

Was könnt ihr uns empfehlen?

vielen Dank im voraus

René

 
Was könnt ihr uns empfehlen?

vielen Dank im voraus

René
Ernsthaft? Zu heiraten!

Wenn die Beziehung so ernst ist, dass man ein gemeinsames Haus kauft, dann ist's auch Zeit für die Heirat. Das macht sehr vieles viel einfacher beim Hauskauf und auch danach. Aber klar, geht auch ohne. Einfach mit Verträgen untereinander und Vollmachten nach Aussen etc. etc.

 
danke, das werden wir auch machen, das haben wir auch schon geplant - aber das geht ja nicht in einer Woche - dann ist aber der Termin beim Notar :)

gibt es trotzdem noch ein Ratschlag dazu?

 
danke, das werden wir auch machen, das haben wir auch schon geplant - aber das geht ja nicht in einer Woche - dann ist aber der Termin beim Notar :)

gibt es trotzdem noch ein Ratschlag dazu?
Beim Hauskauf gründet ihr im Normalfall automatisch eine einfache Gesellschaft mit 2 Mitgliedern. Auf gut deutsch eine Firma. Von dem her ist der Kauf an sich kein Problem, denn da seid ihr ja beide hoffentlich anwesend. ;-)

Siehe auch Wikipedia: Einfache Gesellschaft

und OR Art. 530 ff: SR 220 Art. 530 A. Begriff (Bundesgesetz betreffend die Ergnzung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Fnfter Teil: Obligationenrecht))

Den Notar interessiert auch nicht, wer wieviel Geld besitzt oder verdient. Er beurkundet ja nur einen Vertrag und veranlasst den Eintrag ins Grundbuch... wer was verdient, interessiert primär die Bank.

Was ist denn die genaue Frage von dir?

 
Was ist denn die genaue Frage von dir?
Danke, es geht wie oben beschrieben wie wir die Anteile im Grundbuch eintragen sollen. Grundsätzlich können wir ja selber bestimmen wie diese eingetragen wird. Aus Steuertechnischen gründen könnte es ja besser sein wenn die Person welche mehr verdient, beim Umbau mehr zahlt und dann bei den Steuern auch mehr abziehen kann - oder sehe ich das komplett falsch?
 
Sobald ihr verheiratet seid, habt ihr eh nur 1 Steuererklärung und dann spielt es keine Rolle mehr. Wenn der Termin nicht erst in 5 Jahren ist, würd ich es mir einfach machen und 50:50 eintragen.

 
Hallo vogel!

also wir haben die selbe Situation gehabt:

wir sind nicht verheiratet, haben trotzdem das Land zusammen gekauft.

Ich bezahlte einiges mehr für das Land, mein Schatz wird dafür in Zukunft mit seinem höheren Lohn mehr an die Hypothek bezahlen.

Im Grundbuch steht nun 50:50, auch den Beleg für die Steuererklärung bekamen wir so.

Ist im erstem Moment etwas komisch, aber auf Dauer gehts schon auf.

Wir haben aber schriftlich festgehalten, wer was bezahlt hat und das auch unterschrieben.

-> Betreffend den Steuerabzügen könnt ihr das dann so machen wie ihr wollt:

- das Land wird gemäss der Urkunde versteuert

- die Renovationskosten kann derjenige abziehen, der die Rechnungen der Steuererklärung beilegt, würde ich nun behaupten.

Ein Anruf beim Steueramt bringt da sicher Klarheit.

Man muss doch nicht gleich heiraten oder sogar eine Firma gründen um ein Projekt zusammen auf die Beine zu stellen, meiner Meinung nach...

Von einer Firmengründung würde ich sogar ersthaft abraten, das könnte plötzlich kompliziert werden (ich musste leider ärgerliche Erfahrungen mit einer Kollektivgesellschaft machen) !

Mein Tipp zur finanziellen Absicherung im schlimmsten Fall; macht unbedingt eine Todesfallrisikoversicherung für den Partner, da man ohne Trauschein immer noch keine Rechte hat.

Die Bank wird euch dann auch mit Handkuss die Hypo geben.

Nun viel Glück und Freude mit eurem Haus!

Gruss Doris

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Entweder ihr heiratet und dann ist alles ganz einfach, oder ihr plant jede Eventualität der Trennung schon jetzt (einschliesslich Stundenansatz oder Pauschalbetrag für Hausfrau, welche dem Mann Eigenleistungen ermöglicht, indem sie ihm die Wäsche macht, fiktive Miete des Nicht-Eigentümers, gegenseitige Rentenansprüche, Erbprivilegien, und hundert dergleichen Dinge).

Da die "Heiratsstrafe" bei den Steuern vermutlich bald aufgehoben wird, dürften derartige vertragliche Klimmzüge (die juristisch im Streitfall wasserdicht sein müssen, sonst nützen sie nichts) sowieso hinfällig werden.

Abgesehen davon: Juristisch nicht zu seinem Partner stehen, wegen ein paar Franken Steuern? Bei Trennung im Unfrieden ist ein gemeinsames Haus sowieso ein finanzieller Totalschaden.

 
Hallo emil17

Bitte nochmals lesen; vogel will ja heiraten, aber innert 1 Woche geht das leider auch nicht! /emoticons/default_rolleyes.gif

Ich verstehe deine Antwort nun eh nicht ganz: mein Partner und ich sind jetzt genau 8 Jahre zusammen, bauen gemeinsam ein Haus.

Heirat war aus meiner Sicht nie nötig, evtl lasse ich mich nun doch dazu überreden...

Wir haben noch NIE einen Streit gehabt, haben miteinander harte Jahre durchgestanden, einander seine Zeit geopfert und ein tiefes Vertrauen aufgebaut.

Vielleicht gehts ja irgendwann mal auseinander, wer weiss, aber so darf man doch nicht denken

und dann mit genau diesem Verhalten (jede Stunden aufschreiben etc) die Trennung provozieren!

Und es wäre doch schade, wenn man einfach heiratet, weils erwartet wird, nicht?!

Ich kenne Leute die gaben sich nach nur 2 jahren schon das JA-Wort, haben Haus und Kinder und nach 7 Jahren ging dann alles Bach ab.

Also was hat es genutzt?!

Es ist auch ohne Heirat "ganz einfach", das kann ich als lebendes Beispiel beweisen. /emoticons/default_wink.png

Liebs Grüessli

Doris

 
Hallo zusammen,

wir planen die Hochzeit schon länger - wir waren auch schon länger auf der suche nach einem Haus, aber jetzt geht es mit dem Haus plötzlich ganz schnell - das freut uns auch aber die Heiratspläne deshalb vorzuverschieben wäre aus unserer sicht doof. Da ich halt wirklich viel mehr Steuern zahle als meine Freundin habe ich mir überlegt ob es nicht ev. besser wäre das Haus 70:30 eintragen zu lassen und so die Steuern zu optimieren - das würde uns ja schlussendlich beiden etwas bringen das wir nächstes Jahr sowieso heiraten werden. Dann muss der Grundbuch Eintrag ja eh nocheinmal angepasst werden.

liebe Grüsse

 
Morgen vogel

ja, sicher wäre das steurtechnisch eine gute Lösung!

wenn ihr beide damit einverstanden seit, warum nicht??!

es muss schlussendlich nur für euch passen!

Gruess Doris

PS: Betreffend der Todefallrisikoversicherung würde ich mir an euer Stelle trotzdem mal Infos holen:

denn ganz böse gesagt; falls z.B. dir etwas zustösst, bevor ihr verheiratet seit, müsste deine Freundin dann deine Familie auszahlen um das Haus behalten zukönnen...

Und das wäre dann ziemlich hart. Mit der Versicherung könnt ihr einander finanziell Rückgrat verschaffen, z.B. nur für 5 Jahre.

 
Wir sind auch nicht verheiratet und haben im Moment auch nicht das Bedürfnis dazu. Man muss dann halt für jedes und alles eine schriftliche Vereinbarung machen. Aber für uns stimmt das so. Bevor wir angefangen haben zu bauen, haben wir unsere Finanzen zusammengelegt. Wenn man zusammen Kinder hat und ein Haus baut, braucht es auch nur ein Portemonnaie - ist jedenfalls unsere Meinung.

Wir haben also an einem Stichtag all unser Vermögen auf Papier zusammengetragen. Seit diesem Tag führen wir auch nur noch ein Konto. Alles Geld geht dort drauf und alles wird auch von dort bezahlt inkl. Steuern, Bauland, Hausbau. Somit besitzt jeder auch 50% am Haus. Sollte es einmal wirklich zu einem Bruch der Beziehung kommen, erhält jeder "seinen" Anteil gemäss Zusammenzug zurück. Der Rest wird 50:50 geteilt. Dies entspricht in etwa der Regelung bei verheirateten. Errungenschaftsbeteiligung nennt sich das (davon ausgenommen haben wir Erbschaften und Schenkungen).

Zusätzlich haben wir folgende Vereinbarung: Da sie wegen der Kinder weniger (auswärts) arbeitet, würde sie im Trennungsfall einen Ausgleich erhalten, da sie keinen Anspruch auf meine Pensionskassengelder hat.

Eine Todesfallrisikoversicherung haben wir übrigens auch. Sie ist so hoch angesetzt, dass sie die 2. Hypothek abdeckt.

Weiter empfehle ich allen die nicht heiraten wollen beim Notar ein Testament zu machen. So ist abgesichert, dass ich das Maximum des möglichen Erbes (freie Quote) erhalte und zudem berechtig bin als erstes zu Entscheiden welchen Teil des Erbes ich will - so kann mir niemand das Haus streitig machen.

Ich weiss, heiraten wäre wirklich einfacher...

 
- die Man muss doch nicht gleich heiraten oder sogar eine Firma gründen um ein Projekt zusammen auf die Beine zu stellen, meiner Meinung nach...

Von einer Firmengründung würde ich sogar ersthaft abraten, das könnte plötzlich kompliziert werden (ich musste leider ärgerliche Erfahrungen mit einer Kollektivgesellschaft machen) !

Mein Tipp zur finanziellen Absicherung im schlimmsten Fall; macht unbedingt eine Todesfallrisikoversicherung für den Partner, da man ohne Trauschein immer noch keine Rechte hat.

Die Bank wird euch dann auch mit Handkuss die Hypo geben.

Nun viel Glück und Freude mit eurem Haus!

Gruss Doris
Doris: Sobald man zu zweit gemeinsam ein Objekt kauft, gründet man damit automatisch und ohne Zutun eine Gesellschaft. Steht so im OR. Das 'Problem' dabei ist, dass man dadurch automatisch gegen aussen solidarisch und unbeschränkt füreinander haftet! Ob man will oder nicht... Darum würde ich den Schritt zu gemeinsamen Finanzen dringend prüfen und für mich wäre so etwas ohne die Rechtssicherheit einer Ehe oder dutzenden vom notariell beglaubigten bilateralen Verträgen undenkbar.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist auch ohne Heirat "ganz einfach", das kann ich als lebendes Beispiel beweisen
Hier geht es um ein juristisches Problem, und nur darum, und juristisch ist es eben viel einfacher, wenn man miteinander (oder gegeneinander) verheiratet ist.
 

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