Jaja, ich bin immer etwas ausführlich, frag die anderen hier...
Wenn du Garten-Amateur bist, dann hätte ich dir zum Anfangen was anderes als gerade Heidelbeeren empfohlen
Wie ich vermutet habe, waren die Pflanzen beim Kauf klein und nicht gut verzweigt, sondern hochaufgeschossen, was beim genannten Händler oft der Fall ist, ich weiss das aus eigener Erfahrung...
Was ich jetzt machen würde:
Ich würde alle drei Pflanzen
ausgraben - vorsichtig, mit möglichst viel Abstand, damit die Wurzeln nicht verletzt werden. August, September, also
Spätsommer, ist ein guter Zeitpunkt, aber wähle einen
trüben Tag, keinen sonnigen.
Dann würde ich alle Pflanzen um 1/3
einkürzen, vor allem die langen Haupttriebe - Ziel ist ja eine Verzweigung, da dürfen die nicht ewig in die Höhe wachsen. Wo du schneidest, gibt es eine Verzweigung, also sei ruhig ein wenig mutig. Halte dir einen Busch als Ziel vor Augen, du willst ja keine Kletterpflanze
Dann würde ich mindestens drei Säcke
Moorbeeterde kaufen - eine Bodenprobe kannst du dir sparen. Es würde mich erstaunen, wenn dein Boden nicht zu kalkig wäre, denn wir haben hier eigentlich nie sauren Boden. Gekaufte Gartenerde ist es auch nicht.
Ausserdem würde ich auch
Rindenmulch besorgen, idealerweise von Nadelhölzern.
Dann würde ich drei schöne, grosse Löcher buddeln, sicher
60cm tief und möglichst breit, also
80-100cm. Den Boden des Lochs gräbst du noch ein wenig um, damit der locker ist, dann füllst du so 30cm von der Moorbeeterde in jedes Loch.
Dann stellst die Heidelbeeren schon mal rein, wichtig sind mindestens
50-100cm Abstand voneinander und auch vom Haus, damit das Problem mit der Sickerleitung und der Lüftung gelöst wird. Dafür musst du wahrscheinlich noch etwas mehr Rasen hergeben
Ich hab dir eine mögliche Anordnung mal grafisch dargestellt, die Pfeile bedeuten immer mindestens 50cm Abstand.
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Die Heidelbeeren nicht zu tief einsetzen, der
Ballen sollte mit der Bodenhöhe übereinstimmen! Sind sie zu tief, füllst du noch ein wenig mehr Moorbeeterde ein und ziehst die Pflanzen hoch, bis sie die richtige Höhe erreicht haben. Dann füllst du die Erde auf und wässerst alles erst mal gut durch, wartest ein wenig, bis sich alles senkt und füllst dann ganz auf. Du kannst die Erde anklopfen, aber nicht festtreten.
Dann kannst du je eine
Handvoll Hornspäne um die Pflanzen verteilen, denn der Mulch entzieht dem Boden Stickstoff. Dann deckst du den Boden mit dem Rindemulch ab.
In der ersten Zeit musst du darauf achten, dass der Boden
nicht austrocknet, besonders, wenn es nochmals richtig heiss wird. Der Rindenmulch hilft zwar, den Boden feucht zu halten, aber wenn es immer wieder zu langen, heissen Phasen kommt, wird das nicht reichen.
Du kannst auch nochmals eine Gabe
Rhodo-Dünger zu den Hornspänen geben, wenn du den festen besorgt hast. Den Flüssigdünger kannst du beim ersten Giessen dazu geben. Aber nochmals, nicht zu viel, sondern wie in der Anleitung angegeben.
Nicht erschrecken, wenn bei den Trieben erst mal nicht viel geschieht! Beim Umpflanzen wird die Energie immer erst mal in die Wurzeln geleitet. Deshalb macht man auch oft einen Rückschnitt, das unterstützt die Pflanze dabei - weniger Blattwerk, weniger Energieverbrauch. Im Herbst und Winter sollten die Heidelbeeren so noch gut Zeit haben, Wurzeln zu bilden, damit sie den Winter gut überstehen. Im sehr zeitigen Frühjahr kannst du nochmals ein wenig schneiden, aber nur ein wenig an der Form, also nur extreme Triebe ein wenig einkürzen. Zuviel Schneiden im Frühjahr killt die Blütentriebe, die will man aber haben, sonst gibt's keine Früchte, gell
Generell werden Beerensträucher am besten nach der Ernte ausgelichtet, da sieht man die Strauchform am besten. Meist muss man sie aber erst nach 3, 4 Jahren auslichten, dann immer die ältesten Triebe und auch nur einen oder zwei.
Edit: Hab noch ein Bild gefunden. Der Ballen darf sogar noch ein wenig aus dem Boden schauen, wenn du nachher mit Mulch abdeckst. Dann kriegen die Wurzeln immer genug Wasser beim Giessen - sie gehen ja nicht tief...
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