Hilfe! Mehrkosten / Honorar (18.5%)

Sailor

Mitglied
23. Feb. 2010
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1.)

Wir haben in unserer Baubeschreibung folgenden Zusatz bzgl. Mehrkosten:

„Sämtliche aus individuellen Ausbauwünschen resultierenden Mehraufwendungen, werden mittels Pauschalbeträgen inkl. 15% Architektur- und Bauleitungshonorar, zusätzlich 3% Anschlussgebühren der Gemeinde in Form eines Nachtrages erhoben“

Das bedeutet jetzt, dass alles was wir aussuchen: Beim Sanitär, beim Elektriker, beim Küchenbauer, beim Bodenleger usw…. auf alles wird draufgeschlagen.

Beispiel Bad: Wir nehmen anstatt den Spiegelschrank „Eco“ (800 CHF) das Modell: „Elegance“ (für 1800 CHF). Mehrkosten: 1000 CHF

Nun rechnet die Bauleitung: Mehrkosten: 1000 CHF +15% Honorar = 1150 CHF +3% Gemeinde Anschlussgebühren= 1184.50 CHF

Wir müssen dafür dann 1184.50 CHF zahlen. Obwohl der Spiegelschrank nur 1000 CHF mehr kostet (ergibt +18.5% Mehrkosten).

Beim Spiegelschrank kann man ja noch sagen, den lass ich weg und montiere ihn später selbst. Aber bei den meisten Teilen geht es nicht. Die Küchengeräte, die Arbeitsplatte, die Böden usw… Es wird bei uns vom Handtuchhalter bis zur Dachziegel draufgeschlagen wenn wir nicht Standard nehmen.

Wir haben diese Klausel leider falsch eingeschätzt und sind davon ausgegangen, dass die Bauleitung Mehrkosten nur auf Sonderwünsche / Sonderanfertigung macht. Z.B grössere Fenster, Wände versetzen usw. Wo quasi ein echter Mehraufwand und Arbeit dahintersteckt. Aber es kostet ja alles was wir aussuchen mehr... Das ganze Zeug kommt uns teurer als der Listenpreis!

2.)

Desweiteren ist im Baubeschrieb: als Option ein Kamin angeboten: "Kaminanlage über Fassade geführt für optionale Chemieeöfen: pauschal 4000 CHF. Frischluftzufuhr wo nötig: pauschal 1500 CHF."

Wir haben schon ab der ersten Besprechung gesagt dass wir diese Option dazu nehmen. Nun rechnet die Bauleitung auch hierfür +15% / +3% obwohl es von vorne herein als Option angeboten wurde. Es war doch kein Sonderwunsch mehr??

Ein Cheminee selber ist nicht angeboten (nur der Kamin: Chromstahlkamin-Abzug über Dach, ummantelt / verkleidet.). Wenn wir nun die Option Kamin nehmen ist auch logisch das wir einen Cheminee einbauen lassen, darf die Bauleitung dann auch wieder die Mehrkosten verlangen (+15% / +3%). Was meint Ihr dazu?

3.)

Unser Einzugstermin ist erst September 2011. Wir sollen aber alles jetzt bis Ende Oktober/ bzw. ein Teil bis Mitte November schon geklärt und definiert haben!

Auf alles rechnen die dann vorher noch 8% Mehrwertsteuer (weil das ja ab nächstes Jahr gilt, wenn es geliefert wird).

Aber wir sollen schon diese Woche unterschreiben, dass wir die Mehrkosten akzeptieren.

Die machen mich fertig. /emoticons/default_sad.png

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habt ihr überhaupt schon irgend etwas unterschrieben mit dieser Firma ? GU Vertrag schon unterzeicnet ?

 
Ja klar, wir haben den Kaufvertrag unterschrieben, bereits Ende Mai 2010.

Jetzt sind die Ausführunspläne fertig. Derzeit sind wir am abklären und definieren für Küche, Bad, Elektik, Fliesen usw...

Einzugstermin geplant ist September 2011.

Wir hatten auch noch kein zweites Gespräch mit der Bauleitung. Nachdem wir die Mehrkosten Aufstellung erhalten haben möchte ich mich vorab informieren z.B. ob es so normal ist, wie es bei uns im Vertrag geregelt ist.?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dumm gelaufen... Das einzige was du noch tun kannst, ist andere zukünftige Bauherren vor diesem GU zu "warnen". Nebenbei sind mir die 3% Anschlussgebühren schleierhaft...? Wieso soll der GU von den Anschlussgebühren noch profitieren? Andere Frage; Wann ist denn eure 1. Zahlung fällig? Bei Vertragsunterzeichnung, Baueingabe oder Baubewilligung?

 
es gibt solche Verträge - bei unserem GU war das aber Kundenfreundlicher geregelt...

Ich würde Aufstand machen und mich wehren! Finde das schon arg frech.

 
Eben das meinte ich in meinem Feedback zum gestrigen Hausbauforums Seminar...

Da hat es hier soviele User die sovieles falschmachen weil sie zu euphorisch sind... und wenn dann ein Seminar über die Themen gemacht wird geht keiner hin. Aber blauäugig alles unterschreiben.

Sorry Sailor ist nicht gegen dich persönlich gerichtet... aber irgendwo doch einwenig selbst schuld. Da wird hier im Forum davor gewarnt einfach blindlings was zu unterschreiben und ALLES also wirklich ALLES schriftlich zu machen und doch werden solche Fehler gemacht. Denke bei besserer Information ( z.b durch ein Hausbauseminar ) wäre dir das nicht passiert und es kämme sicherlich billiger und weniger Ärger hättest du auch gehabt

Dumm gelaufen

Sailem

 
1.)

Das bedeutet jetzt, dass alles was wir aussuchen: Beim Sanitär, beim Elektriker, beim Küchenbauer, beim Bodenleger usw…. auf alles wird draufgeschlagen.

Beispiel Bad: Wir nehmen anstatt den Spiegelschrank „Eco“ (800 CHF) das Modell: „Elegance“ (für 1800 CHF). Mehrkosten: 1000 CHF

Nun rechnet die Bauleitung: Mehrkosten: 1000 CHF +15% Honorar = 1150 CHF +3% Gemeinde Anschlussgebühren= 1184.50 CHF

Wir müssen dafür dann 1184.50 CHF zahlen. Obwohl der Spiegelschrank nur 1000 CHF mehr kostet (ergibt +18.5% Mehrkosten).

/emoticons/default_sad.png
Abschlussgebühren für einen Spiegelschrank ? ? ? ? ? ? ?? ? ?

 
Die Bauseminare sind ja wirklich toll und da sollten unbedingt auch mehr Leute dran teilnehmen. Aaaaber! Das Problem wurde ja wirklich schon tausendfach besprochen, auch wir - und davon habe ich vor VIER Jahren berichtet - waren davon betroffen, konnten uns aber einigen. In diesem Fall kann man auch nicht sagen man solle alles SCHRIFTLICH regeln, denn hier IST ja alle schriftlich geregelt, jedoch zu Ungunsten des Bauherren. Deshalb: BEVOR man unterzeichnet, alles abklären und alles hinterfragen. Und sich entweder im Seminar informieren oder hier im Forum. Somit kann jeder Bauherr tausende von Franken sparen für entweder ein verhältnismässig günstiges Seminar oder ein GRATIS-Forum!

Gruss

Tosci

 
Bei uns sind nur die Stromanschlusgebühren an die Baukosten gekoppelt. Alle anderen Anschlussgebühren beziehen sich auf die Wohnfläche.

Ich würde mir vom GU nur einen Rohbau hinstellen lassen und den Innenausbau fremdvergeben. Was heisst würde, wir machen es so.

Gruss Walter

 
Es ist eine Überbauung aus mehreren Einfamilienhäusern und Doppelhäusern (>90% ist verkauft). Jeder der Käufer hat (angeblich) den gleichen Vertrag unterschrieben und damit diese Mehrkostenklausel auch akzeptiert. Wir bauen „Schlüsselfertig“ und müssten im Prinzip gar nichts ändern. Dann gäbe es auch keine Mehrkosten!

„Sämtliche aus individuellen Ausbauwünschen resultierenden Mehraufwendungen, werden mittels Pauschalbeträgen inkl. 15% Architektur- und Bauleitungshonorar, zusätzlich 3% Anschlussgebühren der Gemeinde in Form eines Nachtrages erhoben“

Nun betrifft es aber alle Mehrkosten und das haben wir nicht gewusst!

Es bedeutet wenn wir z.B. in der Küche, eine hochwertige Arbeitsplatte, einen stärkere Abzugshaube, ein Induktionsfeld anstatt Standart Kochfeld, ein Dampfgarer zusätzlich installieren lassen usw… dann wird am Ende so gerechnet:

Im Baubeschrieb budgetierte Küche: 19‘000 CHF

Von uns gewählte Küche total: 34‘000 CHF

----------------------------------------------------------------

15‘000 CHF Mehrkosten.

Darauf wird pauschal +15% Honorar und dann nochmal +3% Anschlussgebühren erhoben. Ergibt am Ende: 17‘768 CHF Mehrkosten für unsere Küche. Davon sind 2786 CHF aufgrund der Mehrkostenklausel an die Bauleitung zu bringen. Obwohl diese und auch nicht der Architekt dadurch mehr Aufwand haben!!

Werden wir abgezockt?

 
Hallo,

solche Verträge sind zwar unschön, aber durchaus üblich.

Die 3% scheinen ja an die Gemeinde zu gehen, da kann der GU auch nichts für.

15% Gebühr auf die Mehrkosten sind auch eher am oberen Ende, manche begnügen sich mit weniger.

Es ist auch nicht richtig, dass der GU mit solchen Änderungen keinen Aufwand hat. Er muss die Sachen bestellen, bei Lieferung kontrollieren, und sicherstellen, dass die in die richtige Wohnung eingebaut werden und das ganze dann am Schluss auch noch abrechnen.

Am Schluss gewährt er dir als GU ja dann auch noch Garantie auf den ganzen Bau, inkl der Änderungen. Wenn du mit einem GU baust willst du diesen Service, dann musst du den auch bezahlen.

Bei der Küche ist sein Aufwand aber sicher mehr als nur gut bezahlt. Beim Spiegelschrank mit CHF 150 wird sein Aufwand ungefähr gedeckt sein, aber nicht viel mehr.

Jetzt hast du den Vertrag schon unterschrieben. Da kannst du nur versuchen, die Mehrkosten niedrig zu halten und dann das fehlende hinterher selbst direkt beim Lieferanten zu beschaffen.

Z.B. Küche ohne Hängeschränke/ohne Geräte über GU beziehen. Nach Übernahme Rest nachliefern lassen.

Muss aber genau gerechnet werden, evtl zahlst du da noch mehr drauf, wegen der zusätzlichen Anfahrt.

Den Cheminee kannst du sicher günstiger nach Einzug selbst montieren lassen.

Gruss

 
Grade bei der Küche kommst du doch relativ einfach weg. Ich nehme an, der schreibt dir einen Küchenbauer vor. Einige dich mit dem Küchenbauer, dass er dir Fremdgeräte einbaut und das Einbauen verrechnet (sollte so 100 bis 150 Fr. pro Gerät sein). Dann hol dir die Geräte alle im Internet (schau, dass du genau die richtigen bekommst), und schon liegst du vermutlich kaum mehr über 19000 Fr.

 
Die Gemeinde verdient noch prozentual an den Baukosten - zusätzlich zu den regulären Anschlussgebühren?????
Das habe ich mich auch gefragt.... von einer von der Bausumme abhängigen Gebühr habe ich allerdings noch nie etwas gehört (vielleicht, weil es das gar nicht gibt???). Das würde ich unbedingt bei der Gemeinde abklären. Und dann bitte hier posten - wäre wirklich "kreativ" von der Gemeinde (und m.E. a) nicht gerechtfertigt und /emoticons/default_cool.png nicht wirklich abschliessend überprüfbar).

 
Die Gemeinde verdient noch prozentual an den Baukosten - zusätzlich zu den regulären Anschlussgebühren?????
Hallo,

wundern tut mich das auch. Aber so wurds geschrieben:

....

„Sämtliche aus individuellen Ausbauwünschen resultierenden Mehraufwendungen, werden mittels Pauschalbeträgen inkl. 15% Architektur- und Bauleitungshonorar, zusätzlich 3% Anschlussgebühren der Gemeinde in Form eines Nachtrages erhoben“

....
Ich würd das vermutlich auch mal bei der Gemeinde abklären, ob das wirklich so ist, falls noch nicht geschehen.

prinzipiell ausschliessen würd ich das nicht, es gibt auch kreative Gemeinden.

Gruss

 
Bei uns war es so ... nix zusätzlich .. die Anschlussgebühren waren zu einem %-Satz (muss zuhause nachgucken wieviel der war) der Gebäudesumme an die Gemeinde zu entrichten.

Im Voraus ein Depot, auf Grund der im Baubewilligungsantrag gennanten Summe errechnet ... (ohne Zahlung dieses Depots gibt es keine Baufreigabe) .. abgerechnt wurde dann zum Schluss, als die Gemeinde von der Gebäudeversicherung die definitive Zahl erhielt.

(Gut wenn man ohne GU baut und die Bauabrechnung selbst erstellt /emoticons/default_cool.png ... was aber nicht vor einer Nachzahlung schützte)

Gruss

Flat E.

 
Danke Euch für die Hilfe und die vielen Antworten. Ich sehe es genauso und es auch ganz richtig was mime7, pulsedriver und die anderen schreiben. Für ein Bauseminar „Thema Kaufvertrag“ ist es zu spät, der Vertrag ist unterschrieben und prinzipiell müssen wir versuchen Mehrkosten zu sparen, wo es nur geht bzw. wo es noch vernünftig ist. Aufstellung Bad z.B., hier haben wir letzte Woche die >1000 CHF Artikel wie Glaswände, Glastüren, Spiegelschränke etc. rausgenommen. Alleine das hat uns ca. 7000 CHF gespart. (Umbau zu Walk-in Duschen wird aber auch wieder teurer..). Das meiste müssen wir natürlich installieren lassen.

Die letzte Mehrkostenaufstellung (Sanitär) ist ganz aktuell, haben wir gestern bekommen:

Bruttopreis vom Sanitärinstallateur: 5943 CHF

Das sind die Mehrkosten, Zusammenstellung was die Bauleitung bekommt.

Jetzt rechnen Sie so: Rabatt 5% und Skonto 2%: 5533 CHF

Dieser Rabatt ist aufgeführt, wir bekommen es vom Installateur und die Bauleitung gibt das weiter. (kein Kunststück bei den Listen-Preisen von Sanitas Trösch).

Inkl. MwSt. 8.0%: 5976 CHF

Nun so rechnet die Bauleitung:

1.) + Honorar 15% auf den letzten Preis (inkl. MwSt.) 5976 CHF +15% = 6872 CHF

2.) + Anschlussgebühren Gemeinde 3% auf den letzten Preis (inkl. Honorar) 6872 + 3% = 7078 CHF

7078 CHF sind dann in dem Fall unsere Mehrkosten!

Ich denke da können wir grundsätzlich nicht viel dran machen.

Was ich mich nur Frage? Wieso werden die 3% Mehrkosten für die Gemeinde vom letzten Betrag 6872 CHF genommen, welcher ja bereits inkl. dem Honorar der Bauleitung ist?

Bevor ich unterschreibe werde ich auch mal noch fragen wer auf der Gemeinde zuständig ist und dann da nachhaken.

 
...

Was ich mich nur Frage? Wieso werden die 3% Mehrkosten für die Gemeinde vom letzten Betrag 6872 CHF genommen, welcher ja bereits inkl. dem Honorar der Bauleitung ist?
Hallo,weil die 3% auf die gesamten Baukosten fällig werden und auch die Bauleitungskosten ein Teil der Baukosten sind.

Wieso sollte man die Kosten des Bauleiters nicht zu den Baukosten rechnen? Die Personalkosten des Maurers gehören ja auch zu den Baukosten...

Gruss

 
Bei uns war es so ... nix zusätzlich .. die Anschlussgebühren waren zu einem %-Satz (muss zuhause nachgucken wieviel der war) der Gebäudesumme an die Gemeinde zu entrichten.

...........dann zum Schluss, als die Gemeinde von der Gebäudeversicherung die definitive Zahl erhielt.
Komisches Vorgehen: In den meisten Kantonen hat der Gebäudeversicherungswert kaum einen wirklich direkten Bezug zu den Baukosten. Da spielt es keine Rolle, ob ein Plattenbelag 100 oder 300 Franken der m2 kostet. Insofern ist es absolut nicht "üblich", einen kausalen Zusammenhang zwischen Baukosten und Anschlussgebühren herzustellen.

Wenn dem wirklich so wäre, würde ich offiziell das absolute Minimum bauen. Alles andere (z.B. Einbauschränke, Spiegelschränke, Dampfdusche usw.) erst nach Bezug.

Ich sehe auch nicht ein, wieso eine Gemeinde bei einer teureren Küche höhere Anschlussgeführen verlangen sollte: Relevant sind allenfalls die Verbrauchsträger (Anzahl Wasserhahnen, Anzahl sonstige Anschlüsse), allenfalls behelfsmässig die Anzahl Bewohner oder die m2-Anzahl oder die Anzahl Zimmer (wobei ich auch damit Mühe habe).

Zum Glück haben die meisten Gemeinden nachvollziehbare Elemente für die Berechnung der Anschlussgebühren...

 

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