Holz / Stein pro kontra

RomanHaller

Mitglied
17. März 2009
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Hallo

Meine Frau und ich möchten ein Haus aus Holz bauen. Nun würde ich mich für Pro und Kontra Holz und Stein interessieren.

Interessante zu diskutierende Punkte wären:

Lebensdauer

Renovationsbedarf / kosten

Baukosten

Isolation (zwecks Minergie)

Stabilität

Akustik (Im Raum selber, wir sind Musiker)

Ringhörigkeit (Nachbarzimmer)

Feuersicherheit

Ökologie

Temperatur (Kalte Steinwände fühlen sich kälter an als kalte Holzwände)

Das älteste Holzhaus in der Schweiz ist von ca. 1500. Worauf muss man achten um ein Holzhaus zu bauen, welches die Zeit überdauert?

Dachgrösse (genügend vorstehend)

Holzlatten horizontal oder vertikal (hab ich schon gehört, das mache einen Unterschied)

Hinterlüftung

Behandeln des Holzes (Anstreichen?, Lackieren?)

Das richtige Holz

Ich werde die Liste aktuell halten in der Hoffnung, dass wir hier im Forum die wichtigsten Punkte herausfinden können.

 
Hallo roman

Jeder Baustoff hat Vor- wie auch Nachteile.

Durch die verschiedenen Beiträge zu deinen Fragen findest du diese heraus.

Wie du diese gewichtest und wo du eure Prioritäten setzt bestimmt ihr.

Sunnehuus.info - Startseite

Beispiel von einem Minergie-P Haus in Massivbauweise nach neuestem Stand der Technik.

http://www.haus-forum.ch/minergie-passivhaeuser/4835-erscheinungsbild-von-passivhaeusern-2.html#post62235

Beispiel von einem Minergie-P Haus in Holzbauweise und anschliessende Diskussion.

Andy

 
Da aus beiden Materialien, richtig angewendet, erstklassige Häuser gebaut werden können, würde ich die Entscheidung davon abhängig machen, was traditionell in eurer Gegend verbaut wird und womit die in der Nähe ansässigen Firmen Erfahrung haben.

 
Das älteste Holzhaus in der Schweiz ist von ca. 1500.
Wirklich alte Holzhäuser wiederspiegeln im Prinzip eine komplett andere Bautechnologie als wie heute Holzhäuser gebaut werden. Hier Vergleiche zu ziehen ist wohl sehr schwierig. Für Musiker sind wohl die Kriterien "Akustik" und "Schallisolation" wichtig. Beides ist mit beiden Technologien zu erreichen - aber sicher nicht bei einem Standardhaus - die liegt der Schwrpunkt wenn überhaupt auf der Schallisolation und die Raumaktustik ist eher eine untergeordnete Anforderung.
 
Ich habe mir noch sagen lassen, dass der Standort eine wichtige Sache ist.

In den Bergen sei die Luft viel trockener als im Unterland. Deshalb geeigneter für Holzhäuser. Könnt ihr das bestätigen? Ich habe auch gehört, man sollte sehr viel Dach haben um das Holz zu schützen. Die Firma Renggli baut ja ausschliesslich mit Holz. Die haben jedoch Flachdächer meist nicht mal gross überlappend. Das wäre ja ganz falsch für Holzbauten!?

Was kommt von der Wartung auf uns zu? Muss man alle paar Jahre neu Streichen / Lackieren? Und nach 50 Jahren komplett Fasade neumachen?

Vermutlich auch alles Standortabhängig. Ich wohne in Rifferswil/Säuliamt. Wie kann ich herausfinden ob das Klima dort geeignet ist?

Danke für die links. "Holzbau" war sehr hilfreich. Ich bin ziemlich beruhigt. Allerdings war der Standort und Klima nie ein Thema.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo Roman

das vordach bewirkt, dass das holz ungleich altert. daher ist es optisch am besten, kein vordach zu bauen. das kann bei flach- wie auch bei steildächern sein. renggli macht oft kein vordach.

mir gefällt das haus mit vordach besser. es wirkt gemütlicher und damit einladender ist meine meinung. wir haben daher bei unserem holzhaus vordach. die schalung der fassade ist unbehandelt. damit verfärbt sie sich und wird eben ungleich. sie wirkt aber auch am natürlichsten, und das gefällt uns. nachstreichen ist dann auch nicht nötig.

rollwett

 
noch zum höhenunterschied:

in den bergen altert das holz anders. aufgrund der stärkeren sonneneinstrahlung und weniger nebel werden solche häuser manchmal fast schwarz.

im unterland kann das holz eher eine graue farbe bekommen.

es kommt aber natürlich überall auf die wetterseite und die himmelsrichtung an.

ich bin der meinung, ein holzhaus kann überall ohne probleme gebaut werden. hauptsche es gefällt dir. ein einheimischer rohstoff ist es allemal.

rollwett

 
Gefallen tuts uns auf alle Fälle. Ich finde Steinhäuser ungemütlich. Grosse Vordächer mag ich auch. Ich finds auch am schönsten wenn man sieht dass es Holz ist. Also unbehandelt.

 
Danke für die links. "Holzbau" war sehr hilfreich. Ich bin ziemlich beruhigt. Allerdings war der Standort und Klima nie ein Thema.

 
Hallo Roman

Auch wir finden Holz gemütlicher als Steinhäuser und lieben grosse Vordächer. Demnächst werden wir unser Holzhaus erstellen mit einem Meter Vordach. Aufgewachsen bin ich in einem Holzhaus und habe die letzten 15 Jahre in einem Steinhaus gelebt. Ich finde die Unterschiede markant. Mehr dazu, folgt später, wir sind grad ein wenig im "Baustress".

Betreffend Akustik werde ich nicht viel sagen können, wir sind absolut unmusikalisch.

Gruss milan

 
Zweite Links Seite 7. hier hätte ich mich für Massivbauweise entschieden.

LG Ibo

 
Hallo philippe

Tolle Doku die du da zusammengestellt hast.

Ist die Beton- und Ziegelsteinlobby so stark dass immer noch mehrheitlich Gebäude in Massivbauweiser erstellt werden ?

Das Argument Erdbebensicherheit finde ich persöhnlich in Bezug auf die Lebensdauer eines Gebäudes ein wichtiges Kriterium.

Habt ihr zu diesem Punkt klassische Konstruktionen ausgeführt oder speziell auf Wunsch entsprechende Sonderkonstruktionen erstellt ?

Andy

 
Hallo Andy

Erstmal vielen Dank für die Blumen betreffend der Doku, welche ich im letzten Jahr zusammengestampft habe ^^. Heute bin ich bereits wieder etwas erfahrener und werde die Doku fürs eigene Büro noch um einige Punkte erweitern. Doch nun gerne zu Deinen Punkten meine Meinung, resp. Argumente:

- Ist die Beton- und Ziegelsteinlobby so stark dass immer noch mehrheitlich Gebäude in Massivbauweiser erstellt werden ? -

Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass nicht die Beton- und Ziegellobby so stark, sondern vielmehr die potentiellen Bauherren sich kein Reim aus einem Holzhaus machen können, resp. grosse Skeptiker sind.

Viele denken, dass ein Holzhaus im Vergleich zu einem Massivbau ein minderwetiges Haus ist. In den Hinterköpfen scheinen Interessenten, wenn es um die statische Grundstruktur geht bei Holzhäusern an amerikanische Billigsthäuser (Pardon dafür), oder etweche anderen Holzhütten zu denken. In keinster Weise sind diese Umsetzungen mit europäischen Häusern vergleichbar.

Das andere Extrem bei Interessenten vertritt das Vorurteil, Holzhäuser wären teurer, als Massivbauten. Dem war zu Zeiten, wo 40 Zimmersleute auf den Bauplatz kamen und Bohle um Bohle auf Schwellen setzen, beplankten und ausdämmten auch noch so (Arbeitsaufwand sei Dank).

Heute werden die Häuser, welche beispielsweise wir entwerfen in der Abbundhalle zu Elementen montiert; Einfamilienhäuser stehen damit drei Tage nach der Schwellenlegung in voller Grösse da.

Holzelementhäuser sind gegenwärtig (auch bedingt durch den sehr schwankenden Stahlpreis) absolut konkurrenzfähig geworden.

-Das Argument Erdbebensicherheit finde ich persöhnlich in Bezug auf die Lebensdauer eines Gebäudes ein wichtiges Kriterium. Habt ihr zu diesem Punkt klassische Konstruktionen ausgeführt oder speziell auf Wunsch entsprechende Sonderkonstruktionen erstellt ?-

Die Erdbebensicherheit ist in der Tat ein wichtiger Punkt, das sehe ich genauso. Gerne zuerst ein paar Worte zum Massivbau (ich spreche wiederum von EFH-Bauten): Im Massivbau bekommt man im Optimalfall eine erhöhte Erdbebensicherheit, wenn über alle Geschosse gesehen drei übereinanderstehe Wandscheiben betoniert werden (Verbund der Scheiben mit den Betondecken). Diese Scheiben dürfen sich im Grundriss nicht in einem Punkt schneiden (man stellt dazu am besten drei Jasskarten auf einen Tisch und legt ein Blatt als Deckel darauf - stellt man die drei Karten zB. sternförmig auf, bekommen sie einen gemeinsamen Schnittpunkt in der Mitte. Drückt man dann an einer Ecke des Daches, fällt das Haus in sich zusammen). Zusammenfassend für den Massivbau: Optimal drei Wände, welche im ganzen Haus mehr oder weniger übereinanderliegen betoniert, keinen gemeinsamen Angriffspunkt der Wände im Grundriss.

HOLZBAU: Im Holzbau sind für den EFH-Bau keine besonderen Erdbebensicherheitskonstruktionen erforderlich.

Der Grund dafür: Holzelementhäuser sind statisch betrachtet im Grunde genommen moderne Riegelhäuser (wie die ältesten, auf schweizer Boden stehenden Häuser, neben Burgen natürlich). Der Verbund über sämtliche Decken und Wände nimmt im Falle eines Erdbebens alle Schwingungen auf. Holz als Baustoff kann von der Materialeigenschaft nur begrenzt biegesteif verbaut werden, ist nicht spröde wie Stein (Beton) und nimmt deshalb vielmehr Bewegung auf, resp. verteilt sie im Verbund auf alle Bauteile auf.

Im Mehrfamilienhaus sieht es da etwas anders aus mit dem Thema. Dabei werden auch Betonteile verbaut, wobei der Grund dafür mehr im Schallschutz und Brandschutz (oder Aufzug) zu suchen ist, als in der Erdbebenthematik.

En Gruess

Philippe

 
Hallo Phlippe,

Sind die Holzbau Zeichnungen auf dem Link Symbolisch gemeint? wie auch immer ich kann den Sinn nicht verstehen, weshalb man nicht einer Vernünftigen Zeichnung macht.

So Abbildungen können Laie nicht korrekt interpretieren oder aufnehmen, im sinne welche Wandaufbau gut ist welche Schlecht ist. Ich kenne die von USA nicht aber das hier auf der Seite 7 finde ich ein schlechte Beispiel. Die Bauherren nehmen gerade in der Anfangsphase alles auf und versuchen damit die Angebote zu bewerten.

EG und OG sind beheizte Räume aber der Isolation zwischen den beiden ist im Verhältnis zu dick vor allem gegen Aussenwand und überhaupt gegen unbeheizte UG. Fenstereinbau lasse ich mal weg, das entspricht die Wandstärke!

Ich denke so eine Aussenwand wäre um 25 cm Stark! Das kann keine Referenz für ein Vergleich sein.

LG Ibo

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ibo

Gerne nehme ich zur Darstellung des Holzbaus auf Seite 7 der Doku kurz Stellung:

-Sind die Holzbau Zeichnungen auf dem Link Symbolisch gemeint? wie auch immer ich kann den Sinn nicht verstehen, weshalb man nicht einer Vernünftigen Zeichnung macht.-

Nein, diese Zeichnung ist keineswegs symbolisch gemeint:

Aussenwandaufbau von Aussen nach Innen:

. Verputzte Aquapanelplatte, oder Holzschalung (zB. Lerche Rhomboidschalung)

. Hinterlüftungsebene (ist eine vertikale Lattung)

. Weichfaserplatte

. Holzelement (ist ein Bohlenständer mit Zwischendämmung, zB. Steinwolle, oder Mineralwolle)

. OSB Platte (dient der Aussteiffung zur Plattenwirkung und gleichzeitig hat sie die Eigenschaft einer Dampfbremse)

. Vertikale Lattung warmseitig (hier können jegliche Art von Installationen, so Elektro, Heizung, Wasser geführt werden)

. Gips- oder Gipsfaserplatte (zB. Fermacell): In Nassräumen werden Fermacellplatten verwendet, in allen anderen Gipsplatten. Diese werden dann mit Abrieb, oder Platten versehen; Fermacellplatten könnte man auch nur streichen.

- So Abbildungen können Laie nicht korrekt interpretieren oder aufnehmen, im sinne welche Wandaufbau gut ist welche Schlecht ist. Ich kenne die von USA nicht aber das hier auf der Seite 7 finde ich ein schlechte Beispiel. Die Bauherren nehmen gerade in der Anfangsphase alles auf und versuchen damit die Angebote zu bewerten.-

Kann ich nachvollziehen. Holzbau ist in der Tat eine andere Form von Bauen im Vergleich zum Massivbau, aber irgendwo könnten diese Zeichnungen auch mal helfen, dass man sich mit dieser Materie anfreunden/auseinandersetzen kann. /emoticons/default_smile.png

-EG und OG sind beheizte Räume aber der Isolation zwischen den beiden ist im Verhältnis zu dick vor allem gegen Aussenwand und überhaupt gegen unbeheizte UG.-

Dämmung der Aussenwand kommt auf den Holzständer an; Bsp. 20cm-Ständer = 22cm Dämmung (20cm vom Ständer + 2cm von der Weichfaserplatte). Nimmt man aussenseitig keine Hinterlüftete Konstruktion, sondern eine Diffuthermplatte zum Verputzen, hat man zusätzlich nochmal 6cm.

Die Dämmung der Decke Zwischen EG und OG kann in der Tat variert werden. Im alten Büro haben wir die Deckenelemente komplett ausdämmen lassen. Das hat in diesem Fall nichts mit Wärmedämm-"Effekt" zu tun gehabt, sondern vielmehr mit Schalldämmung = Masse durch Wärmedämmung. Bei der Trockenbauweise im Holzbau kann man nunmal nur mit Sand, Dämmung oder mit einwenig flunkern Zementunterlagsboden Masse ins Haus bringen.

-Fenstereinbau lasse ich mal weg, das entspricht die Wandstärke!-

Die Fenster werden in diesem Schnitt, wie dargestellt Warmseitig an die OSB-Platte angeschlagen. Mit Installationsebene und Gipsplatte, resp. Abrieb ist der Fensterrahmen dann bündig mit der Wandinnenseite. Also ohne Innere Fensterleibung, resp. Fenstersims. Ist Geschmacksache, ob das einem gefällt.

-Ich denke so eine Aussenwand wäre um 25 cm Stark! Das kann keine Referenz für ein Vergleich sein.-

Diese Aussage kann ich nicht werten/beantworten.

Die dargestellte Holzelementkonstruktion hat jedenfalls in Tat und Wahrheit eine Stärke von 34cm (22cm Dämmung).

Anbei noch ein Link zu einem pdf-Ausschnitt + Hauspic eines, im letzten Jahr ausgeführten Gebäudes (sry für die schlechte Bildqualität - es ist schon spät /emoticons/default_biggrin.png )

http://www.adrealis-architects.ch/Bilder/Layout/Pic1.jpg

LG Philippe

 
Hallo Philippe,

Ich habe den Wandaufbau so abgeschätzt,

Hinterlüftete Fassade mit Platten 35 - 40 mm

Storenkasten + Blende (angenommen es ist ein 90'er) 130 mm + 40 mm

Fensterrahmen 50 - 60 mm

So ergibt sich etwa. 255 - 270 mm Wandstärke.

OK, wenn die Wandaufbau 340 mm ist, warum den so ein breite Lamellenkasten und wieso wird Rahmenerweiterung nicht zusätzlich ca. 70 mm Isoliert oder Fenster mit geringem Wärmebrücken eingebaut? (s. PDF unten) Warum im Sockelbereich sind die Holzbauteile tiefer als OK Erdreich?

Gem. neu Skizze, die Isolation Relevante Bauteile sind knapp 21.5 cm, dann die Materialien, die mit gute Lambdawerten sind ca. 18 cm dick - hier muss noch die zwischen liegende Konstruktionsholz (Ständer 16 cm) mit höheren Lambdawerten berücksichtigt werden. Ich Schätze wir reden hier für über ein U-Wert um 0.24 W/m2K oder höher!

Ich sehe persönlich für die Art Holzbauweise keine Vorteile gegenüber Massivbauweise sondern nur Nachteile. Ich habe unser erstes Hauskonzept an einer Holzhausanbieter (GU) offerieren lassen. Die Gebäudekosten war um die 600T und die Wandaufbau war nicht überzeugend und sehr schlank. Jetzt habe ich etwa 44 cm Wandstärke, nach dem Motto müsste ich jetzt tief in die Tasche greifen.

Hier Wärmebrücken Demo von ETH Wärmebrücken, Bauphysik online, Prof. f. Bauphysik, ETHZ

LG Ibo

Anschlagarts des Fensters.pdf

 

Anhänge

  • Anschlagarts des Fensters.pdf
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Hallo Ibo,

wenn man das Fenster lieber in der Zwischenlage oder Innenlage (wobei ich diese nicht machen würde..) montieren möchte, den U-Wert 0,10 beibehalten möchte, dann geht dies über die seitliche Rahmenaufdopplung am Fenster.

Kostet dann einen kleinen Betrag mehr, aber wenn es einem Bauherren gefällt, ist es auf diese Weise möglich.

 

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