Holz / Stein pro kontra

Hallo Ibo

Ich habe den Wandaufbau so abgeschätzt,

Hinterlüftete Fassade mit Platten 35 - 40 mm

Storenkasten + Blende (angenommen es ist ein 90'er) 130 mm + 40 mm

Fensterrahmen 50 - 60 mm

So ergibt sich etwa. 255 - 270 mm Wandstärke.

Auf den Wandaufbau möchte ich nicht mehr genauer eingehen. Nur noch soviel:

Mein Eindruck ist, dass Du hier die "Gretchenfrage" auf die Spitze diskutieren möchtest /emoticons/default_wink.png (was ist sunjektiv schöner/besser/kluger, den Sieger hast Du aber von Vorherein auf den Massivbau festgelegt) wie auch immer - Im Thread gehts um die Frage Holzbau vs. Massivbau - meine Absicht ist und war es, ersteres Thema etwas vorzustellen und etwas darüber zu schreiben. Das die Meinungen um dieses Grundsatzkonstruktionsthema weit auseinanderscheren ist, denke ich allen bewusst.

Fakt ist aber, dass solche im Werk abgebundenen Holzelementbauten qualitativ sicher weniger diskutierbar sind, als Du findest. In der Ostschweiz alleine sind solche Konstruktionsarten zu hunderten umgesetzt und zwar vom Normalverdiener-Traumhaus im Mittelland, bis zur Rechtsanwaltvilla in Teufen.

OK, wenn die Wandaufbau 340 mm ist, warum den so ein breite Lamellenkasten und wieso wird Rahmenerweiterung nicht zusätzlich ca. 70 mm Isoliert oder Fenster mit geringem Wärmebrücken eingebaut? (s. PDF unten) Warum im Sockelbereich sind die Holzbauteile tiefer als OK Erdreich?

Es geht letzten Endes darum, das Element in der Abbundhalle konstruieren zu können. Klar könnte man da noch was und dort noch was; Auch die Elementbauer schlafen nicht. Dieses System ist über 10 Jahre entwickelt worden und es wird ständig verbessert (spreche auch von Anschlüssen über Eck, Deckenverbindungen etc.).

Gem. neu Skizze, die Isolation Relevante Bauteile sind knapp 21.5 cm, dann die Materialien, die mit gute Lambdawerten sind ca. 18 cm dick - hier muss noch die zwischen liegende Konstruktionsholz (Ständer 16 cm) mit höheren Lambdawerten berücksichtigt werden. Ich Schätze wir reden hier für über ein U-Wert um 0.24 W/m2K oder höher!

Wir sprechen hier sicher nicht von einem so miesen U-Wert über das gesamte Haus! Den Energienachweis habe ich nicht bei mir (das Haus wurde im letzten Jahr errichtet, als ich noch im Angestelltenverhältnis arbeitete -> der Energienachweis ist dort geblieben). Es ist jedoch auch kein Minergie-zertifiziertes Haus = hat keine kontrollierte Lüftung. Dementsprechend wurde auch kein 20cm-Ständer, sondern ein 16cm-Ständer verwendet.

Ich sehe persönlich für die Art Holzbauweise keine Vorteile gegenüber Massivbauweise sondern nur Nachteile. Ich habe unser erstes Hauskonzept an einer Holzhausanbieter (GU) offerieren lassen. Die Gebäudekosten war um die 600T und die Wandaufbau war nicht überzeugend und sehr schlank. Jetzt habe ich etwa 44 cm Wandstärke, nach dem Motto müsste ich jetzt tief in die Tasche greifen.

Wie bereits erwähnt, Holzbauerei ist so subjektiv, wie Massivbauerei. Ich könnte Dir auch eine ganze Littanei hier reinschreiben, was mir an der Massivbauerei nicht gefällt. Gesünder ist der Holzbau allemal - das kannst auch Du nicht wegdiskutieren (nur die Stichworte PVC a gogo, tonnenweise Stahl in Wänden und Decken = Elektrosmogproblematik, Wärmebrücken- resp Schallproblematik durch Leitungsführungen in geschlitzten und wieder zugeworfenen Wänden, etc.).

Noch eine letzte Anmerkung: Was etwelcher GU Euch offeriert ist ohne Konkurrenzofferte wertlos. Ihr habt dabei eine Zahl, welche sich neben allen Unternehmerkosten und Honoraren durch einen kräftigen Risiko-Gewinnanteil zusammensetzt. Entscheiden könnt Ihr dabei nur, ob Ihr bereits seid, die Zahl zu bezahlen (meiner Meinung nach Intransparents pur).

Hier Wärmebrücken Demo von ETH Wärmebrücken, Bauphysik online, Prof. f. Bauphysik, ETHZ

Interessanter Link für jedermann, danke. Ich habe vier Jahre Ingenieur-Architektur studiert. Drei Jahre davon waren Statik, Bauphysik, Projektmanagement. Aber danke /emoticons/default_wink.png

Letzter Satz am Schluss:

@Ibo: Die Stärke im Holbau liegt im künftigen Bauen. Begründung: Die Gesetzte und Normen gehen seit Jahren hin zu immer mehr Dämmstärken. Du kannst jetzt immernoch hingehen und Dir ein Einsteinmauerwerk (statischer Teil) mit 40cm Aussendämmung bauen lassen, nur: Wie willst Du diese Masse und Stärke an Dämmung an Deinem Mauerwerk befestigen?????

En Gruess

Philippe

 
@Ibo + alle Mitleser/Mitdenker

Ich werde keine Stellung mehr zu diesem Thema nehmen.

Zwei Gründe dazu:

1. Ich habe viel zu arbeiten und sehe ausserdem keinen Grund, mich für eine Bauweise vor einem user rechtfertigen zu müssen, wo keine Rechtfertigungsgründe sind.

2. Das Holzbauthema mit einem Massivbau-Fan tot zu diskutieren macht im meinen Augen keinen Sinn.

Jene zukünftigen Bauherren, welche sich genauer zum Thema interessieren, werden Mittel und Wege finden, sich objektiv (wie ich das eigentlich beabsichtigt habe) zu informieren.

En Gruess + entschuldigt mich

ad-arch

 
@ad-arch

Soviel mir ist, baut Ibo in Holzbauweise - mit Blockholzplatten... Oder, Ibo?

@Pfälzer

Ich bin jetzt nicht so sicher, ob es in Deinem Beitrag darum geht, wo die Fenster in der Wand angebracht werden... Meinst Du mit Zwischenlage, dass das Fenster mittig in der Wand (Schnitt) angebracht wird und bei der Innenlage auf der Innenseite der Fensteröffnung (ist noch schwer zu beschreiben). Denn wir hatten vor einer Woche mit unserem Holzbauer genau diesbezüglich eine Diskussion, da ich die Fenster gerne mittig in der Wand gehabt hätte (einfach, weil's mir gefällt /emoticons/default_wink.png). Von Seiten der Holzbauer kam dann das Argument, dass sie die Fenster immer auf der Innenseite anbringen würden, um damit allfälligen Kondensationsproblemen vorzubeugen - die Fensterflächen blieben wärmer, wenn die Fenster auf der Innenseite montiert würden als wenn sie in der Mitte des Fensterausschnittes positioniert würden. Was mir noch eingeleuchtet hat. Nun, ich bin mir nicht sicher, ob es hier nun wirklich darum ging - aber da mich Deine Meinung zu meiner Frage interessiert, wage ich es nun mal, das hier zu schreiben...

Mit eme liebe Gruess

Céline.

 
Hallo Céline,

na Du hast doch alles richtig verstanden.... wirst langsam ein Profi. /emoticons/default_wink.png

Das Argument des Holzbauers teile ich so nicht. Zumindest nicht dann, wenn er der Meinung ist, dass bei Montage innerhalb der Wandleibung, nur durch diesen Umstand, Kondensatprobleme am Fenster auftauchen. Da müssten 99,99 % aller Deutschen Probleme mit den Fenstern haben. Dem ist natürlich nicht so.

Es ist aber für einen GU vermeindlich einfacher (günstiger) die Fenster mit der Wandinnenkante bündig zu setzen. Da fährt er mit der Innenbekleidung (oder bei Massivbauweise mit dem Putz..) einfach an den Rahmen und ist fertig.

Zumindest wurde dies bisher so gemacht. Wenn er schon Erfahrung mit der Abdichtung von Bauteilfugen hätte (hier gemeint die zwischen Fensterrahmen und Wand), würde er hier schon anders denken. Was bei uns ja schon viele Jahre Pflicht ist, ist in der Schweiz ja ebenso in den Einbauvorgaben verankert, nur hält sich fast kein GU oder ggf. auch Architekt daran.... Schade, gerade diese sollten so etwas nicht ausführen oder gar den Bauherren noch abraten...

Wie dem auch sei, im Mai/Juni wird dies aber auch in der Schweiz zur Pflicht. Und wer sich nun noch diesem wichtigen Thema verschließt, hat im Schadensfall das Nachsehen. Plant und produziert einen Baumangel.

Wenn man diese Abdichtung korrekt ausführt, dann entsteht im Wandbereich, oder an der Außendämmung kein Kondensat. Führt also somit nicht zu Schäden wegen Feuchtigkeit im Bereich der Fensteranschlüsse.

Ob das Fenster, hier gemeint der Rahmen oder das Glas, nun innen bündig sitzt oder 10cm nach Außen versetzt ist, hat keinen Einfluss auf die Kondensatentstehung am Rahmen oder am Glas. Dies hat dann andere Gründe und wenn diese gegeben sind, passiert dies auch am Element welches an der Innenseite bündig montiert ist.

Frage ihn doch einmal, wie er bei der innenbündiger Montage, die innere Bauteildichtung ausführen möchte? Dieses Detail würde mich schon interessieren.

 
@Pfälzer

Danke für Deine schnelle und ausführliche Antwort! Ich werde da also bestimmt mal nachfragen (auch wenn es nicht im Sinn meines Mannes ist, denn dem gefallen innenbündige Fenster besser /emoticons/default_wink.png). Bin schon gespannt auf die Antwort...

Mit liebem Gruss

Céline.

 
@ad-arch,

Hier wird sich die Frage, "Holz/Massiv pro/Kontra" unabhängig von den sporadisch mit diskutierenden wiederholter mal stellen, es hat sich ja auch in der Vergangenheit gestellt. Es ist ja Legitim das eine oder andere Bauherren sich nicht nur über die Verkaufargumenten unterhalten möchten.

Mir ging es nicht um eine oder andere Bauweise schlechter darzustellen. Ich habe Freude an alle Bauweisen, am liebsten hätte ich die beide kombiniert. Ich baue selber mit Holzbauweise, es hätte auch ohne weiteres ein Massivhaus sein Können.

Mich Störende Punkte im Ganzen sind, dass die untere grenze von Holzbauweise, die selten mit tieferen Preisen zu haben sind hoch gelobt dargestellt werden. Da bekommt man den Eindruck, dass jede Holzbauweise von Grund aus, das Energieeffizienteste Bauweise ist, sowie gut isoliert und ökologisch gut da steht. Ich sehe es im unteren Konstruktion Bereich nicht so und das stelle ich in Frage.

Bei der Beispiel stehen ja alle Daten 1:1 da. ich habe ja nichts dran ergänzt. man kann auch nachrechnen.

LG Ibo

PS. Im übrigens hier ist ein Erlebnis mit dem OSB-Platten:

http://www.baubiologie-schuenemann.de/uploads/media/AGOEF_Kongress_2004__Vortrag_Hoehere_Aldehydbelastung_durch_OSB.pdf

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Andy

HOLZBAU: Im Holzbau sind für den EFH-Bau keine besonderen Erdbebensicherheitskonstruktionen erforderlich.

Der Grund dafür: Holzelementhäuser sind statisch betrachtet im Grunde genommen moderne Riegelhäuser (wie die ältesten, auf schweizer Boden stehenden Häuser, neben Burgen natürlich). Der Verbund über sämtliche Decken und Wände nimmt im Falle eines Erdbebens alle Schwingungen auf. Holz als Baustoff kann von der Materialeigenschaft nur begrenzt biegesteif verbaut werden, ist nicht spröde wie Stein (Beton) und nimmt deshalb vielmehr Bewegung auf, resp. verteilt sie im Verbund auf alle Bauteile auf.

Im Mehrfamilienhaus sieht es da etwas anders aus mit dem Thema. Dabei werden auch Betonteile verbaut, wobei der Grund dafür mehr im Schallschutz und Brandschutz (oder Aufzug) zu suchen ist, als in der Erdbebenthematik.

En Gruess

Philippe
Hallo philippe

Dein Name kommt aus dem westlichen Teil der Schweiz ?

Hab noch eine Detailfrage zum obigen Thema.

An einer Veranstaltung anlässlich der Swissbau zum Thema, wurde über Schwingungen von Konstruktionen mit verhältnismässig grossen Längen in der Höhe (wenn du verstehst was ich meine - durchlaufende Ständerkonstruktionen) gesprochen.

Holzbau ist klar für solche Ereignisse die bessere Alternative.

Falsche Anschlüsse und Verbindungen können im Zusammenspiel mit Schwingungen jedoch das Gegenteil bewirken.

Welche konstruktiven Detail's (oder gibt es aufs Thema bezogen keine) kommen zur Anwendung.

Ist zwischenzeitlich etwas theoretisch das mögliche Problem .-))

Sollten jedoch Empfehlungen oder gar Erkenntnisse aus dem Bereich ETH oder Holzfachschule vorliegen, wäre ich dankbar.

Andy

 
Hallo Andy

Da kann ich Dir nicht weiterhelfen - entschuldige.

Bei meinen Bauten sind die Wandelemente raumhoch. Das Deckenelement überlappt das Wandelement, darüber folgt für das nächste Wandelement fürs Folgegeschoss.

Was Du angesprochen hast, wird wie ich das verstanden habe, die "Knicklängenproblematik" sein? Hier ein amüsantes Foto aus dem Massivbau (Bauplatz ist/ (vermutlich bald war /emoticons/default_additional/103.gif) Dubai
mob1088_1234211019.jpg


Neuste Erkenntnisse liegen mir da auch nicht vor.

Viele Grüsse

Philippe

 
Für Holzhaus und Qualität Interessierte "Sockelausbildung im Holzhaus" und Holzbauteile im Erdreich!

http://www.infoholz.at/uploads/media/Sockelanschluss_im_Holzhausbau_HHT08.pdf

Hallo Ibo

Anbei noch ein Link zu einem pdf-Ausschnitt + Hauspic eines, im letzten Jahr ausgeführten Gebäudes (sry für die schlechte Bildqualität - es ist schon spät /emoticons/default_biggrin.png )

http://www.adrealis-architects.ch/Bilder/Layout/Pic1.jpg

LG Philippe
@Philippe

Ist es in der Schweiz üblich, dass die Holzbauteile tiefer als OK erdreich gehalten werden? was sind den hier Massnahmen?

LG Ibo

 
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