Holzbau

Myhome

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15. März 2008
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Wer hat Erfahrungen mit Holzbauten gemacht. Fertigbau oder anderes? Mich würde Holzbau aufgrund des Wohnklimas sehr reizen. In unserem Bekanntenkreis hat aber niemand Erfahrung damit. Könnt ihr uns weiter helfen??/emoticons/default_confused.png

 
@Myhome

Es hat hier im Forum ein paar Bauherren und -frauen, die über Holzbauten berichten können.

Unser Haus - Minergie-P - wurde als Holzhaus konzipiert. Wir wohnen jetzt bald 3 Jahre in unserem Haus.

Was interessiert dich besonders?

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Wir wohnen in einem Holzhaus, innen wie aussen ;-)

Wir sind noch in den Rohbau eingezogen und haben Zimmer für Zimmer selber ausgebaut. Das wäre bei einem Massivbau kaum möglich gewesen. Nun: es lebt sich super !

Durch die dampfdiffusionsoffene Bauweise atmet das Haus. Wir haben nie in einem Backsteinhaus gewohnt, deshalb kann ich nicht gut vergleichen...aber mehrere Bekannte von uns klagen nach dem Neubau ihres Backsteinhauses mit Aussenisolation über Schwitzwasser an den Fenstern und Schimmelbildung in Keller und teils Estrich. Für mich wäre ein "Plastiksackhaus" nie in Frage gekommen.

Gruss Carmen

 
Wir wohnen in einem Holzhaus, innen wie aussen ;-) Für mich wäre ein "Plastiksackhaus" nie in Frage gekommen.

Gruss Carmen
Also ich bin ja keine Bauexpertin, aber müsste man nicht gerade bei der Holzkonstruktion von einem Plastiksackhaus reden? Wir wollten ja ursprünglich ein Fertighaus, also in Holzrahmenbauweise. Und da die dabei für die Beplankung verwendete Holzfaser- und Gipsplattenkombination alles andere als luftdicht ist, wäre in allen Wänden diese Dampfsperre oder wie diese dicke Plasticfolie sonst heisst, gewesen.

Jetzt wo wir das Haus aus Beton und Backsteinen bauen lassen, natürlich mit entsprechender Aussenisolation, braucht es soviel ich weiss keine solche Plasticfolie nicht mehr.

Daher ist für mich mit einem Plastiksackhaus eher das Holzhaus gemeint. /emoticons/default_rolleyes.gif

Generell gefällt mir das Haus von Carmen gut und es strahlt viel Gemütlichkeit und Wärme aus. Allerdings hätte ich auf längere Sicht Zweifel wegen der Dauerhaftigkeit. Egal ob Holzfenster, Eingangstüren oder Garagentore aus Holz, alle diese Sachen verlangen nach regelmässiger Nachbehandlung und Pflege, sonst faulen sie. Ich denke, das ist bei Fassaden und tragenden Konstruktionen aus Holz, die der Witterung ausgesetzt sind, auch nicht anders.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Wir wohnen in einem Holzhaus, innen wie aussen ;-)

Wir sind noch in den Rohbau eingezogen und haben Zimmer für Zimmer selber ausgebaut. Das wäre bei einem Massivbau kaum möglich gewesen. Nun: es lebt sich super !

Durch die dampfdiffusionsoffene Bauweise atmet das Haus. Wir haben nie in einem Backsteinhaus gewohnt, deshalb kann ich nicht gut vergleichen...aber mehrere Bekannte von uns klagen nach dem Neubau ihres Backsteinhauses mit Aussenisolation über Schwitzwasser an den Fenstern und Schimmelbildung in Keller und teils Estrich. Für mich wäre ein "Plastiksackhaus" nie in Frage gekommen.

Gruss Carmen

 
@Mirella

Punkto Dauerhaftigkeit braucht ein Holzhaus keinen Vergleich mit einem "konventionellen" Haus nicht zu scheuen. Das Ferienhaus meiner Eltern (Bergregion) stammt aus dem Jahr 1660! Und es steht immer noch. Das Haus hat über die Jahrhunderte etliche Föhnstürme "miterlebt". Schnee, Eis, Sonne und Hitze sind an der Holzkonstruktion fast schadlos vorüber gegangen. Einzig die Sparren des Dachs mussten einmal ersetzt werden.

Die Dampfsperre ist keine Plastikfolie ähnlich einer Haushaltfolie. Winddicht heisst auch nicht dampfdicht. Das ist doch ein Unterschied.

Bei einem Backsteinhaus kommst du auch nicht ohne Unterhalt aus. Die Fassade muss je nach dem auch einmal saniert werden.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Sali Mirella

Wir haben eine unbehandelte Lärchenschalung die hinterlüftet ist. Sie braucht keinen Unterhalt. Lärche ist robust und wetterbeständig. Ein Holzhaus in unserem Dorf ist über 300-jährig, die Holzfassade hält immer noch.

***

Dampfsperre ist nicht Dampfbremse. Wir haben keine Folie ausser im Dach oben!

Der Fermacell innen übernimmt die Dampf*BREMS*funktion, dann kommt die Isolation mit Holzständer, aussen eine winddichte Holzfaserplatte mit Steckverbindung (Nut und Kamm). Dann die Hinterlüftung und die Fassadenschalung. Der Abrieb innen ist mineralisch, dh atmungsaktiv.

Holzhäuser sind erdbebensicherer als Backsteinhäuser und weitgehend Co2-neutral.

Ich habe von Plastiksackeffekt gesprochen, weil Backsteinhäuser viel mehr Feuchtigkeit nach dem Bau haben, durch die Aussenisolation mit Polystyrol kann die Feuchtigkeit nicht entweichen, ausser duch viel lüften. Etwas ganz anderes sind 2-Schalenmauerwerke. Die sind etwas teurer, dafür viel besser.

Für uns war ein weiterer Grund für ein Holzhaus:

-Bruder besitzt einen Zimmereibetrieb

-viel Eigenleistung möglich

-in kurzer Zeit steht das Haus

-durch den Ständerbau erreicht man ohne weiteres Minergie-Werte von der Aussenwand.

Gruss Carmen

 
Ui ui ui, mein Beitrag sollte keineswegs ein Plädoie gegen Holzhäuser sein, überhaupt nicht. Schliesslich hätten wir selber ja auch fast eines bauen lassen. Dass es letztendlich nicht dazu kam, hat... sagen wir mal eher betriebsinterne Gründe /emoticons/default_wink.png.

Selbstverständlich haben Holzhäuser unbestrittene Vorteile wie zum Beispiel die leicht kürzere Bauzeit, sofortige Beziehbarkeit ohne die lästigen Trockungszeiten ecc. ecc. Allerdings hinkt meiner Meinung nach der Vergleich mit dem Ferienhaus der Eltern von 1660 etwas. Ich glaube kaum, dass man damals Häuser mit 14 cm Holzständer und Fermacell baute, sondern man hat aus dem vollen geschöpft und daher sind diese Häuser in der Tat faktisch unkaputtbar /emoticons/default_biggrin.png.

Auch das Erdbeben-Argument dürfte bei uns in der Schweiz wohl eher zweitrangig sein, ausser natürlich man wohnt in Basel. Die basteln sich ja bekanntlich ihre eigenen Erdbeben selber und spielen danach "Rumplis" /emoticons/default_additional/51.gif.

Neidlos anerkennen muss man jedoch die Tatsache, dass Holzhäuser mit viel weniger Aufwand wesentlich bessere Isolationswerte erreichen können. Da haben wir zum Beispiel beim Umstricken von Holz auf Massiv Abstriche machen müssen. Zwar nicht waaaaaahnsinnig viel, aber immerhin.

Jede Bauart hat halt ihre Vor- und Nachteile und ich denke, letztendlich ist es eine reine Glaubensfrage, was man bevorzugt. Der oft zitierte Preisvorteil der Fertighäuser aus Holzelementen ist jedenfalls eher im Reich der Märchen zu finden /emoticons/default_additional/196.gif.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Hey Zottel

Gratulation zu Eurem Einzug... wenn auch etwas verspätet.

Freu mich für Euch.

Cello

 
Hey Zottel

Gratulation zu Eurem Einzug... wenn auch etwas verspätet.

Freu mich für Euch.

Cello
Hey sali! Du alter Fleischfresser.../emoticons/default_biggrin.png:D:D

Schön von Dir zu lesen....ich sollte eigentlich arbeiten, aber man lenkt sich gerne mal wieder ab...

Wir sind noch nicht ganz fertig mit dem Innenausbau, aber du kennst ja die Sache mit der Eigenleistung. Zurzeit sind wir bei Schönwetter an der Umgebung. Seit Grobplanie und dem Humusieren gibts wieder jede Menge zu tun.

Haus Nr.2 (für meinen Bruder) ist bereits in Planung, und das neben der eigenen Bauerei, Kindern und 40% Job.

immer nur schaffe..schaffe....ich arme S*/emoticons/default_sad.png

Grüsse Zottel

 
Wir bauen derzeit auch ein Holzhaus in Ständerbauweise. Wir wollten nie was anderes aus bereits im Thread genannten Gründen (Trocknungszeit, Wohnklima, Isolierung, etc.). Wir haben auch eine hinterlüftete Fassade. Bei uns wird man von innen und aussen kaum sehen, dass es ein Holzhaus ist, im OG haben wir die Decke weiss lasiert, sonst sieht man fast nirgends was vom Holz.

Schlussendlich das wichtigste ist aber meines Erachtens das Vertrauen in die Firma, die das Haus baut und deren System. Wir hätten nie was gebaut, wo wir nicht 100%ig dahinterstehen können und auch das Vertrauen gehabt hätten. Das haben wir nun definitiv. Egal ob Holz oder Backstein, gepfuscht kann überall werden und dann nützt das beste Bauprinzip nichts!

Gruss Lukas

 
@Mirella

Das mit den "aus Menschenhand" ausgelösten Erdbeeben in Basel stimmt ja schon... Aber trotzdem, von nichts kommt nichts, ein Versuch war's wert... Die Geothermie ist ja wirklich eine sehr interessante und umweltschonende Energiequelle... Aber das ist ein anderes Thema...

Herzliche Grüsse aus BASEL!,

Serge-CH

/emoticons/default_smile.png:)/emoticons/default_smile.png

 
Danke für eure Aussagen:)

Bedenken habe ich vor allem wegen der Beständigkeit. Wie sieht es mit Mäusen/Ratten im Fassaden-Innern aus. Kann man das wirklich so abdichten, dass weder Wasser noch irgendwelche "Tierchen" eindringen können. Wie verhält es sich mit dem Schall-und Trittschutz? Natürlich ist es weniger störend wenn der "Krach" von den eigenen Leuten verursacht wird als wenn er vom Nachbar kommt. Trotzdem könnte es störend wirken, wenn man jeden Schritt vom Obergeschoss hören kann.

Wir stellen uns ein Holzbau vor, der aber Verputzt wird. Die "Aussenhaut" möchten wir nicht in Holz, da es vom Unterhalt eher aufwändig ist und wir leider nicht die geborenen Handwerker sind.

 
Probier mal, ob Du über die Suchfunktion etwas finden kannst. Das Thema Schallisolation wurde im Zusammenhang mit Fertighäusern hier auch schon diskutiert. Ich glaube mich erinnern zu können, dass sich jemand mal darüber geärgert hat, dass in einem solchen Haus jeder Schritt im Obergeschoss über die Holzzwischendecke (blödes Wort... /emoticons/default_biggrin.png) übertragen wird.

Das was Du ansprichst von wegen Mäusen Ameisen & Co. war genau auch eines meiner "Hauptprobleme". Ich glaube einfach, dass die Viecher in einer beidseitig verputzten Backsteinwand weniger Schaden anrichten können als in einer Holzelementwand, die, dank Isolationsmaterial, auch noch weich gepolstert ist und damit ideale Nestbedingungen schafft.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Wir interessieren uns auch für das Konzept Fertighaus/Holzhaus und haben uns bei Martyhäuser und Renggli informiert. Von denen werden wir jetzt immer wiedermal eingeladen bei einer Hausbesichtigung mitzumachen. Zuletzt waren wir in Obfelden in einem Renggli Haus. Dort kann man sich dann einen super Eindruck verschaffen wie es sein könnte in einem solchen Haus zu wohnen.

Marty Huser AG - maison en bois, Maison prfabriqu, Maisons individuelle, prfabriqu construction, Bureau d´architectes

Hausbau - Holzbau Renggli AG - Renggli Holzbauweise - Minergie Standard

 
@myhome: Bezüglich Fassadenunterhalt ist wohl die Farbe zentral, wenn du diese Streichst (oder verputzt) muss das ganze irgendwann aufgefrischt werden. Wir realisieren eine Fassade aus rohem Lärchenholz. Diese wird sich zwar verfärben, aber wir gehen davon aus, dass wir keinen Unterhaltsaufwand haben. Und noch zur Schalldämmung: im Festen Baustoff Beton breitet sich Schall auch sehr gut aus. Es kommt auf die Gestaltung im Detail an (Unterlagsboden, Schalldämmung, Bodenbelag,...). Holzkonstruktion bedeutet auf keinen Fall immer "knarrende Dielen und Balken".

Gruss und schönen Abend

 
Wenn ich mir die Argumente für oder gegen die eine oder andere Bauweise anschaue ist doch sehr viel Emotionales enthalten. Und das ist auch gut so! Entscheide werden so oder so zu 80 % emotional und nicht rational gefällt - auch bei den Männern!

Trotzdem lese ich von Mäusen und Ungeziefer und dass die sich in einem Holzhaus einnisten können. Bei Ameisen kann das möglich sein. Aber bei den Mäusen kriege ich definitiv Probleme. Wo sollen die den rein?

1. Eine hinterlüftete Fassade wird immer durch einen Insektenschutz versehen. Daher wenn keine Insekten...dann keine Mäuse.

2. Du kannst ein Holzhaus ja auch mit einer verputzten Fassade haben. Und wo sollen dann die netten Tierchen rein?

Betreffend Schallisolation gibt es die SIA Norm 181 - Schallschutz im Hochbau, die sowohl im Massivbau wie im Holzbau gilt.

Bei einer schlecht ausgeführten Betondecke (ohne Entkoppelung) kanns auch arg werden.

Es ist immer eine Frage der Ausführung - nicht der Materie!

Was mich persönlich (emotional /emoticons/default_biggrin.png) stört ist das Wort Fertighaus. Es gibt doch auch individuell gebaute Holzhäuser. Irgend jemand hat diese doofe Bezeichnung in die Welt gesetzt.

Es gibt Typenhäuser und individuell gebaute Häuser. Ich möchte nicht in einem Unfertighaus wohnen - jedoch gerne in einem Fertighaus /emoticons/default_biggrin.png:D:D

Und nochmal wegen der Beständigkeit. Wenn schon das Argument des im 1660 gebauten Holzhaus nicht sticht, dann habe ich noch ein anderes Beispiel. Es gibt auch uralte Fachwerkhäuser. Das sind keine Massivholzwände sondern sind eher dem Ständerbau ähnlich.

Wie lange wollt Ihr denn im Eurem Haus wohnen? Das Haus wird Euch definitiv überleben, es sei denn Ihr wohnt in Basel /emoticons/default_biggrin.png:D:D

So, ich habe fertig /emoticons/default_additional/20.gif

Rolf

 
... Es ist immer eine Frage der Ausführung - nicht der Materie! ...Rolf
Gerade das mit der Ausführung gefällt mir besonders bei den "Fertighäusern" (der Ausdruck gefällt mir auch nicht /emoticons/default_wink.png ): Durch die industrielle Fertigung der Elemente in einer Werkstatt (statt Baustelle) kann normalerweise sehr exakt und mit hoher Qualität gearbeitet werden!
 
Wir bauen in Holständerbauweise, Wände im Werk hergestellt, nach eigenen Ideen und (Mit-)Planung.

Bei uns sieht die Decke folgendermassen aus (von unten nach oben):

- Holzelement (ist glaub isoliert drin.....)

- Isolationsschicht, fast keine Kabel drin (--> damit möglichst viel isoliert werden kann)

- Schutzmatte für Bodenheizung, so ne Matte mit Styropor dran

- Bodenheizung

- Anhydritboden 7cm

- Laminat/Kork

Ich glaube nicht, dass hier der Trittschall schlimmer ist als im "konventionellen" Bau.

Ihr müsst aufpassen, es gibt Holzhäuser, bei denen die Zimmerwände nur aus Holzplatten bestehen, bei uns ist jede Wand innen mit Glaswolle isoliert, alle Armaturen in einem Vorbau montiert, und bei der Montage von Leitungen ist pinngelig darauf geachtet worden, dass es schalltechnisch keine Probleme gibt.

Wie schon gesagt wurde, es kommt auf das "wie" drauf an, nicht auf das "was"...."was" ist mehr emotional und stückweise auch Glauben und Vertrauen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass Holzbau immer mehr Bedeutung gewinnt in Zukunft, es ist umweltverträglicher, flexibler, moderner, schöner....aber eben..alles auch geschmacksache.

Gruss Lukas

 

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