Seit meinem letzten Update vom 29. Juli ging es zwar nicht mehr so zügig voran, wie ich es mir gewünscht hätte, aber immerhin bin ich jetzt an einem Punkt, an dem die Bewässerung grundsätzlich funktioniert. Und das ist doch schon ein tolles Gefühl.
Ventilboxen endgültig platzieren
Wie schon das letzte Mal erwähnt, musste ich die Ventilboxen etwas umbauen (mit zusätzlich bestellten Material) und natürlich endgültig am vorgesehenen Platz eingraben. Zudem habe ich die offenen Gräben bei den Ventilboxen noch zugeschüttet (mir fehlt noch etwas Erde, deshalb ist es noch nicht ganz abgeschlossen).
Hier die bereits teilweise vergrabene, kleinere Ventilbox:
Wichtig ist natürlich, dass der Deckel in etwa ebenerdig ist (ich habe mich am Wegniveau orientiert).
Knifflig war das Kürzen und Anschliessen der blauen PE-Rohre an die Box, weil hier eine gewisse Spannung vorhanden ist und die Ventilbox recht leicht ist. Zudem muss man sehr aufpassen, dass die Anschlüsse dicht bleiben. Manchmal reicht eine kurze Umdrehung und es rinnt schon bisschen raus.
Zudem gefiel es mir nicht so, dass ich rechts zwei Winkel anbringen musste. Jeder Winkel verringert etwas den Wasserdruck. Und bei diesem schwachen Wasserhahn habe ich ja nicht zuviel davon. Klar, ein Winkel merkt man wohl noch nicht, aber in der Summe von solchen druckmindernden Anschlüssen kann am Ende doch die Reichweite der Regner etwas zurückgehen.
So sieht es aktuell aus (wie gesagt, es fehlt noch etwas Erde):
(Über den kümmerlichen Rasen und die vielen Steine möchte ich lieber nichts schreiben...)
Hier ein Blick in das Innere dieser runden Ventilbox. Der Elektriker hat die Ventile (rote Kabel) angeschlossen. Da wir noch die 230V-Zuleitung für die Ladestation des Mähroboters in der Nähe haben, haben wir diese Ventilbox gleichzeitig noch als "Abzweigdose" missbraucht. Es hat ja noch Platz und man kommt gut dazu.
Was mir an dieser Ventilbox (bzw. dem Standort) nicht so gefällt, ist das stehende Wasser am Boden. Die Box selber hat ja keinen Boden, sie steht also direkt auf der Erde (bzw. auf einem Vlies). Aber leider ist dort eine fast wasserundurchlässige Lehmschicht, welche das umliegende Bodenwasser (z.B. nach einem längeren Regen und vermutlich durch die Bewässerung selbst) nicht versickern lässt. Und weil es der tiefste Punkt ist, kann es auch nicht abfliessen.
Den Ventilen macht es nichts aus, wenn sie teilweise im Wasser stehen. Und wie hoch der Wasserpegel steigen wird, muss ich in den nächsten Wochen zuerst beobachten. Sicherheitshalber haben wir die Leerrohre erst knapp unter dem Deckel abgeschnitten.
Die Box erhöhen möchte ich nicht, sonst schaut sie ja aus dem Boden heraus. Evtl. hätte ich das Loch noch tiefer ausheben und mit Sickersteinen auffüllen können. Aber es war schon so eine mühsame Angelegenheit.
Hier die zweite, grössere Ventilbox. (Durch das natürliche Terraingefälle habe ich dort kein Problem mit stehenden Wasser). Das Vlies wird später noch abgeschnitten und die Feinarbeit der Erde fehlt auch noch.
Auch diese Box ist schon fertig verkabelt. Hier mussten nur die Ventile angeschlossen werden. (Die gelben Leerrohre sind noch als Reserve für eine mögliche Gartenbeleuchtung).
Die eigentlich schon wasserdichte Verteilbox wird später noch mit einem Gel gefüllt, dann ist sie fast 100% wasserdicht. Aber theoretisch könnte man es schon so lassen. Der Deckel der Ventilbox schliesst ja auch sehr dicht ab. Da kommt kein Wasser rein. Und dann müsste es noch zusätzlich in die Verteilbox reinkommen.
Und selbst wenn, wäre das nicht so tragisch. Wenn die Bewässerung nicht läuft, liegt ja kein Strom (24V) an.
Wasseranschluss
Die Zuleitung zur Bewässerung muss ja vom (blauen) PE-Rohr zum Wasserhahn führen. Ich habe zuerst ein 3/4" Schlauch mit Messing-Tüllen und Briden verwendet. Aber irgendwie war das Gewinde sehr kurz und ich musste es mit der Zange sehr fest anschrauben, damit es nicht leckte.
Da ich später den Schlauch einfach trennen möchte (z.B. im Winter oder bei längerer Regenzeit), war mir das mit der Zange etwas zu blöd. Zudem bestand immer die Gefahr, dass es am Wasserhahn nicht dicht sein würde.
Also habe ich auf sehr stabile Messing Expressverschlüsse (in der Landi recht günstig) zurückgegriffen. Der Schlauch ist nun nicht mehr mit einer Bride befestigt, und der Expressverschluss ist absolut dicht und trotzdem mit der Hand recht einfach zu lösen. (Am unteren Ende des flexiblen Schlauchs sieht man noch die alte Briden-Variante)
Auch für den normalen Gardena-Schlauch habe ich grad auf die wesentlich wertigeren Messing-Anschlüsse zurückgegriffen. Guter Entscheid! (Gardena Kunststoff wird in einigen Jahren immer so spröde und bricht dann schnell mal)
Links der Expressverschluss für die Bewässerung (Klickverschluss wollte ich vermeiden, da dort der Innendurchmesser sehr klein ist und somit weniger Wasser durchgeht). Rechts ein Messing Klickverschluss (Gardena-kompatibel) für den normalen Gartenschlauch.
Steuerung
Und zum Schluss noch (fast) das Wichtigste: Die Steuerung!
Da ich ja auf den Hersteller-Bewässerungscomputer (bzw. Steuerung) bewusst verzichtet habe, musste ich es selber umsetzen. Wie schon früher erwähnt, brauchte ich dazu nur einen KNX-Schaltaktor (der die Magnetventile ein/ausschaltet) und natürlich eine 24V-Stromversorgung.
Hier auf dem Bild sieht man es nun bereits betriebsbereit im Verteilerschrank eingebaut:
Bildmitte (links) ist der 8-fach Aktor, wovon ich nur 6 Kanäle (habe ja nur 6 Magnetventile bzw. Bewässerungskreise) effektiv nutze (A bis F). Rechts davon ist das 24V Netzteil. (Später wird dieses Netzteil dann auch noch an einen meiner anderen KNX-Aktoren gehängt, damit ich das 24V-Netzteil komplett stromlos machen kann und somit im Winter keinen unnützen Leerlauf-Verbrauch habe.)
(Übrigens: direkt darunter ist die ekey Steuerung für die Fingerprint-Scanner und rechts die beiden Steuerungen für die Motorschlösser)
Der Schaltaktor hat Taster, mit denen man die Ventile manuell schalten kann (für Tests). Zudem zeigt eine LED jeweils an, ob ein Ventil ein/ausgeschaltet ist.
Somit muss ich jetzt schon nicht mehr raus zur Ventilbox, mich hineinbücken und die Ventile mühsam von Hand betätigen. Ein Drücken und schon läuft die Bewässerung für diesen Wasserkreis.
Danach kam die "Programmierung" bzw. Steuerung des Schaltaktors über meine Smartphone-Visualisierung. Hier habe ich mal einen (funktionierenden) Prototyp erstellt:
Das Bild zeigt ein Luftbild unseres Garten mit den verschiedenen Wasserkreisen (=Magnetventile) an. Ich habe dies mit Illustrator jeweils als einzelne Dateien erstellt, damit ich sie dann dynamisch einblenden kann.
Tippt man auf die entsprechende Zahl, wird das Ventil über den Aktor eingeschaltet und ausgeschaltet. Gleichzeitig läuft ein Timer, damit ich sehe, wie lange der Wasserkreis schon bewässert (die Liter sind im Moment noch fiktive Zahlen, können später aber einfach über die Zeit und eine Messung berechnet werden).
Das wäre natürlich nur mal der manuelle Betrieb (über das Smartphone), was für uns schon ein grosser Luxus darstellt. Im Moment bin ich dran, das ganze noch als Zeitschaltautomatik umzubauen. Aber da kann ich mich ja in den nächsten Wochen beliebig austoben. Ist ja nur Software. Wird sicher auch optisch noch ein paar Änderungen geben.
Aber grundsätzlich habe ich mein Ziel erreicht: Ich kann die Gartenbewässerung direkt über mein Smartphone (oder Browser oder Tablet) steuern. (Wenns sein muss, auch übers Internet). Nächster Schritt ist es (softwaremässig) nur noch "smarter" zu machen. (Wetterdaten berücksichtigen etc.)
Wenns wieder mal was zu berichten gibt, werde ich sicher ein kleines Update bringen.