Innenausbau Kellerraum

Dominik

Mitglied
13. Sep. 2006
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Hallo zusammen

Nachdem wir unser Haus nun schon bald seit zwei Monaten bewohnen dürfen, steigt bei mir langsam der Wunsch mein geplantes Eigen-Projekt "Home-Cinema" im Keller in die Tat umzusetzen.

Ich habe einen hinreichend grossen Kellerraum vorgesehn, in dem eine Bodenheizung (momentan aus) und eine Lüftung (Minergie-Haus) vorbereitet ist.

Isolation (innen) und kompletten Innenausbaus möchte über die kommenden Feiertage in Angriff nehmen.

Nun zu meinen Fragen an die Experten hier im Forum:

- Wie soll der Aufbau Dampfsperre / Isolation / ... am sinnvollsten ausgeführt werden (und wieso)

- Welche Dämm-Materialien machen Sinn und welche weniger

- Decke wird mit hoher W-keit ein Täfer, welches dunkel eingefärbt werden soll

- Wände entweder Gipsplatte plus Tapete oder evt auch Täfer

- Boden wird ein Laminat in Nussbau-Design

- Gibt es Arbeitsschritte die ich - als handwerklich einigermassen begabter und interessierter IT-Mensch - lieber vom Profi ausführen lasse

Ich möchte mich schon im voraus bedanken für die zahlreichen Hilfestellungen, die ich von euch erwarten darf! Dafür ist dieses Forum wirklich allererste Sahne.

LG Dominik

 
Hallo Dominik

anscheinend bin ich der Erste, also mach ich mal den Anfang.

Ich habe nochmals eine Blick in Dein Bautagebuch geworfen und dort unter dem Eintrag "Freitag, 29.Juni 2007" das letzte Bild angesehen. Dies wird wohl der angesprochene Raum sein?

Da Dein Keller wohl komplett im Erdreich steckt, denke ich, dass eine hohe Wärmedämmung nicht erforderlich wäre. Ich gehe davon aus, dass der Raum nicht permanent beheizt und genutzt wird? Es also lediglich darum geht, eine gewisse Grundwärme vorzuhalten und eine behagliche Nutzungswärme bei Bedarf zu erzielen?

Vorab würde ich jedoch noch grundsätzlich darüber nachdenken, welche Anforderungen Du an die Akustic des "Heimkinos" stellst?

Dein Vorschlag die Decke, ggf. auch die Wände mit Täfer zu bekleiden, den Boden mit Laminat auszulegen, käme m. E. einer guten, passenden Raumakustic nicht entgegen!

Das sind alles harte, reflektierende Beläge!

Hast Du die für ein Minergiehaus erforderliche Dämmung zur "Kaltzone" über der Decke schon eingebaut, oder soll diese (wie stark die Anforderungen auch dabei sind) noch unter der Decke montiert werden?

Wenn nicht, wenn die Decke auch die Täfer bekommen soll, bietet sich natürlich eine Abhängung mit einer Holzkonstruktion an, in deren Zwischenräumen die Dämmung eingeklemmt, geklebt werden kann und zusätlich als Basis für die Täfer dienen kann. Je nach Stärke, oder Ebenheit der Decke, kann auch eine Doppellattung ausgeführt werden. Sie dient dem Höhenausgleich und zusätzlich kann eine 2. Dämmplattte, kreuzweise über der ersten Lattung, noch eingefügt werden.

Eine Dampfsperre egäbe hierbei nur Sinn, wenn mit hoher Luftfeuchte in diesem Raum zu rechnen ist? Könnte dann aber leicht unter den Täfern, über der Dämmung, angebracht werden.

Bei den Wänden verhält es sich im Prinzip ähnlich. Hier wäre ebenfalls eine Grundlattung möglich, in deren Zwischenräumen die erste Dämmplatte eingefügt würde, ggf. noch "Leitungen" verlegt werden könnten und anschließend eine Gipskartonplatte (ggf. mit bereits aufgeklebter Dämmung) nochmals aufgebracht werden kann.

Die Stärke im Wandbreich würde ich persönlich jedoch nicht allzustark wählen, damit die Betonwände noch einen Rest an Wärme aufnehmen können, was wiederum zu deren Trocknung beiträgt und als Wärmespeicher genutzt werden kann.

Wenn Du Dir etwas Zeit nimmst, sehe ich keine Veranlassung, die Arbeiten nicht selbst ausführen zu können! Schwierig ist dies nicht. Du brauchst nur ab und zu eine helfende Hand!

Nochmals zur Akustic. Wenn Du hier höhere Ansprüche stellst, würde ich bei der Bekleidung von Wänden und Decke andere Baustoffe wählen.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Ein ganz grosses DANKE an deinen fundierten und ausführlichen Beitrag zu meiner Frage im speziellen und im allgemeinen auch für deine immer sehr fundierten und professionellen Beiträge hier im Forum. Ich hoffe, dass du deine wertvolle Meinung hier noch lange kundtun wirst und nicht eines Tages von besserwisserischen Forums-Gnomen rausgeekelt wirst (ich will hier keine Foren-Member diskreditieren, sondern lege meine gemachte Erfahrung in anderen Foren dar).

Die Akustik sollte natürlich auch einiges hermachen, wenn du hier preislich vernünftige Alternativen kennst, bitte melden. Ich will aber auf keinen Fall ein akustisch toten Raum - lieber mittels Teppich auf Laminat und gezielten Akustikelementen eine gute Raumakustik hinbekommen.

Dies ist genau der Raum, er befindet sich komplett unter der Erde, lichtmässig mittels Lichtschacht erschlossen. Die Dämmung zum Wohnraum (EG) ist natürlich schon erstellt. Gedämmt werden soll einerseits in Richtung Aussenumgebung (alles unter der Erde) und in Richtung der ungedämmten / unbeheizten Kellerräume.

Betreffend Dampfsperre: die von dir beschriebene offene Variante (ohne Sperre) könnte ich mir gut vorstellen. Was sind die Risiken / Gefahren (Feuchtigkeitsschäden, Schimmel) dieser Umsetzung? Der Raum selbst ist trocken und an die zentrale Lüftungsanlage (Zuluft / Abluft) angeschlossen.

LG Dominik

 
Hallo Dominik,

wir haben das Thema schon mal kurz angeschnitten und anscheinend haben wir dasselbe Projekt im Kopf./emoticons/default_biggrin.png

siehe:

http://www.haus-forum.ch/mitglieder-stellen-sich-vor/1446-hallo-interessensgemeinde.html#post23874 (Post #12)

Zur Skizze vom Wandaufbau muss ich folgendes sagen: die angegebene Bitumenmatte befindet sich jeweils nur hinter der ersten Lattung (Streifen), welche direkt an der Betonwand befestigt wird. Ich bin immer noch dran, falls Du Dirs mal anschauen willst oder Du jemanden zum Fachsimpeln brauchst, komm einfach mal auf einen Kaffee vorbei, Du wohnst ja in der Nähe /emoticons/default_wink.png

@Pfälzer:

schliesse mich übrigens Dominik gerne an: Deine Inputs sind jeweils sehr fundiert und Gold wert!

Betr. der Wände: gem. Deinen Angaben würdest Du nach der Dämmung direkt die Leichtbauplatten anbringen, braucht es da nicht zwingend eine Dampfsperre, so wegen Kondensation (Temperaturunterschied Raum-Erdreich) und so?

Ich habe mich ziemlich lange mit der Thematik auseinandergesetzt und bin am Schluss bei der skizzierten Variante hängengeblieben (siehe Link).

Gruss, Klopfenmoser

 
Hallo Dominik und Klopfenmoser,

zuerst mal ein Dankeschön, wäre aber nicht nötig gewesen.

Zur Akustik:

Es gibt zwar viele, schöne und teure Lösungen, aber ich denke, dass für den Eigenbauer ein einfaches und doch wirkungsvolles Material besser geeignet ist.

Ich dachte dabei an eine Akustikplatte, die Du selbst leicht montieren kannst und noch relativ günstig ist. Gute Erfahrungen habe ich mit der Magnesitgebundenen Holzwolle-Akustikplatte von Heraklith gemacht. Diese bekommt man in kleinen Abmessungen von 60*60 und 60*120 cm, in verschiedenen Stärken. Naturfarben, weiß oder in anderen Farben, oder Du kannst sie mit einer billigen Farb-Spühpistole ganz individuell gestalten. Es gibt sie mit Faserstruktur, ca. 1mm, oder als Porenstruktur, je nach Geschmack.

Damit kannst Du zum Beispiel die Decke (anstelle Täfer) abhängen. Komplett, oder nur Teilweise. Wenn komplett, dann auch z.B. mit verschiedenen Niveaus. Ein tieferer Randbereich zu einem höheren Mittelteil, oder das ganze umgekehrt. Zur Differenz reicht Dir eine unterschiedliche Stärke der Lattung ggf. bereits aus. Hier kann bei einem kleinen Überstand auch eine indirekte Beleuchtung integriert werden. Sähe auch profihaft aus!

An den Wänden kannst Du mal mit Teilflächen beginnen. Zum Beispiel senkrechte Flächen, im Abstand von xx m, ca. 8-10 cm hervorstehend (dickere Lattung) und auch hier evtl. mit hinterer Beleuchtung (Platte über Lattung überstehen lassen, was einen Spalt ergibt, hinter dem die Beleuchtung angebracht werden muss. Mit einem evtl. funkgesteuerten Dimmer, käme da bei den Besuchern richtiges Kinofeeling auf!

Zudem kannst Du solche Platten auch jederzeit nachrüsten! Wenn Du zu Beginn mal mit wenigen anfängst, die "Hörprobe" ggf. nach "Mehr" verlangt, dann werden noch ein paar hinzugeschraubt.

Siehe mal unter Knauf Insulation GmbH & Co. KG - Dämmung Mineralwolle Glaswolle LDS Steinwolle dämmen Holzwolle Flachswolle Akustik-Raumlösungen Industriedämmstoffe Heralan Heraflax Heradesign -Produkte-Akustikdeckenplatten-Dekorative Anwendungen-Oberflächen- nach!

Vertretungen sind auch in Fürnitz und Regensdorf.

Zur Dämmung:

Nun hier haben wir evtl. unterschiedliche Auffassungen im Hinblick auf die Bauphysik solcher Innendämmungen. In Deutschland würden wir einen beheizten Kellerraum dort gegen Kälte isolieren, wo diese auch herkommt. Also Außen.

Hier wäre eine schöne, dicke Perimeterdämmung, nach meiner Ansicht das optimale. Eine Innendämmung sollte eigentlich nur eine schnellere Lufterwärmung (also das fühlbare warme auf der Haut) ermöglichen. Für einen kürzeren Aufenthalt dann auch meist ausreichend, nicht jedoch bei Daueraufenthalt (Wohnräume).

 
Sorry, kam auf den falschen Button

Im Falle von Dominik, bei einem trockenen Raum, mit Heizung, mit Be-und Entlüftung sowie nur periodenweiser Nutzung, denke ich, ist das Risiko geringer.

Der Einbau einer Dampfsperre verhindert das Eindringen von Wasserdampf in die Wärmeisolation, was deren Dämmeigenschaften mindern würde, sowie daran an kalten, äußeren Bauteilen zu kondensieren. In einem warmen "Kinoraum", bei dem die Luft mechanisch ausgetauscht wird, wo kurzzeitig sich Feuchte eher in der Raum-Innenbekleidung, an Teppichen oder der Möblierung einnistet, wäre dies wohl kein großes Problem.

Trotzdem kann, weil bei Euch ja auch so üblich, auch eine Dampfsperre eingebaut werden.

Bei Deiner Skizze, Klopfenmoser, verfolgte der Bauleiter ja ein ähnliches Ziel, nähmlich an den kalten Innenwänden die Seite stark zu isolieren, wo die Kälte vorhanden ist! Wenn man diese Seite dick isoliert, kann die Wandgegenseite, also die beheitzte Seite, eigentlich ohne Dämmung bleiben, wenn der Raum immer beheizt wird. Dann fungiert die KS-Wand als Speichermedium.

Bei der Kelleraußenwand, so Deine Skizze, dient die Bitumenpappe (Streifen) nur dem Fäulnisschutz des Holzes. Dies ist, wenn es von Innen abgesperrt ist, auch o.k. Es kann sich ja immer noch Restfeuchte im Beton befinden.

Der hinterlüftete Zwischenraum funktioniert aber nur dann, wenn Du am Boden und vor der Decke auch einen entsprechenden Spalt lässt! Wo Luft durch soll, muss eine Öffnung zum Aufbau einer Thermik vorhanden sein. Ansonsten hättes Du evtl. mal ein großes Problem, wenn die Feuchte nähmlich die Gipsplatte durchdrungen hat, an der Folie deren Ende naht, sie aber auch nicht komplett zurück kann. Dann würde sie sich im Hohlraum anreichern und zur Fäulnis der Gipsplatte und Lattung führen. Dies kündigt sich dann meist mit entsprechendem "Geruch" an.

Bei Betrachtung des Grundrisses fällt mir dann auf, dass dort wo die KS-Wände an die Betonwand anstoßen (hier ist zwar einen Dämmung "durch" gezeichnet, aber ich denke dort ist tatsächlich keine vorhanden) eine kleine Problemzone entsteht. Denn genau auf die Stärke der Innenwand (15cm oder so) hat die "Ecke" des Hobbyraumes keinerlei Dämmung! Ist also kalt! Dampfsperre hin oder her, über die eigentliche Wandfläche/Wandmasse zieht dann Kälte von Außen in Richtung Innenseite!

Wir würden die Perimeterdämmung (Hobbyraum-Außenseite) dann einfach weiter führen, also z.B. 1m länger als den Hobbyraum machen, wodurch diese Kältebrücke erschlagen wäre.

Aber wie gesagt, da haben wir vielleicht verschiedene Auffassungen und ich möchte ja nicht etwas "bewährtes" schlecht reden. Ganz und garnicht.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Dominik,

jetzt hatte ich doch vor lauter Text Deine eigentliche Schlussfrage vergessen!

Aus meiner persönlichen Erfahrung (ich musste durch Raumumnutzung an meinem Haus mal 2 Räume isolieren), hat die weggelassene Dampfsperre keine negativen Auswirkungen gehabt.

Ich hatte die Wände mit einer 24mm Lattung und gleichdicker Styropor-Dämmung versehen. Darauf dann eine Gipskartonplatte mit 20mm gleicher Dämmung aufgeschraubt. Der eine Raum wurde als Arbeitszimmer genutzt (trocken, grundgeheizt aber selten benutzt) der andere von meinem Sohn beschlagnahmt. Also quasi als Schlaf- Wohn- und Partyraum genutzt. Auch hier sind keine Schäden erkennbar oder aufgetreten. War immerhin schon vor ca. 16 Jahren.

Es mag durch örtliche Gegebenheiten, die ich von hier nicht erkenne, auch Kriterien geben, die einen Einsatz der Dampfsperre für sinnvoll erscheinen lassen?

Für mich ist auch ggf. ein gewisser "Wärmeverlust" wegen einer nicht übermäßig gedämmten Wand, akzeptabel da er dafür sorgt, dass dieses Bauteil warm bleibt. Wobei der "Verlust" bei nicht ständiger Beheizung und wegen der Funktion als Wärmepuffer, sich dann auch wíeder in Grenzen hält!

Ist ein Bauteil warm, nimmt es auch eine gewisse Feuchtigkeit nicht gleich übel! Sie hat ja selbst noch "Aufnahmereserven" und kann sie wieder an den Raum abgeben.

Ich werde Dir die Entscheidung so natürlich nicht abnehmen können, aber Wärme die nach außen dringt, verursacht keine Schäden sondern die Feuchte, wenn sie entsprechend da ist.

Gruß vom Pfälzer

 
Vielen Dank euch allen für die guten Praxis-Tipps! Hat mir doch geholfen und mich zu weiteren Überlegungen angeregt...

Vor allem die beiden Thematiken "mit/ohne Dampfsperre" und "Akustikplatten" interessieren mich ziemlich.

Vom Heizvorgehen denke ich, dass die Temperatur zumeist eher moderat eingestellt sein wird (Thermostat weit unten, grosser Anteil Heizenergie-Zuführung via Zuluft)

LG Dominik

 
@Pfälzer:

besten Dank für Deine Ausführungen; Du hast mich erneut zum Denken angespornt...Findest Du das mir der Dampfsperre übertrieben?? Birgt das ev. unvorhergesehene Gefahren? Ich dachte mir, dass die zwei nicht dem Erdreich zugewandten Wände ja noch diffusionsoffen bleiben, somit der Raum nicht völlig geboxt ist. Mache ich einen grundlegenden Überlegungsfehler?

Der Einbau einer Dampfsperre verhindert das Eindringen von Wasserdampf in die Wärmeisolation, was deren Dämmeigenschaften mindern würde, sowie daran an kalten, äußeren Bauteilen zu kondensieren. In einem warmen "Kinoraum", bei dem die Luft mechanisch ausgetauscht wird, wo kurzzeitig sich Feuchte eher in der Raum-Innenbekleidung, an Teppichen oder der Möblierung einnistet, wäre dies wohl kein großes Problem.

Trotzdem kann, weil bei Euch ja auch so üblich, auch eine Dampfsperre eingebaut werden.
Da sind wir Schweizer wohl ein Bisschen extrem, ich habe einfach Angst, dass bei einer Konstruktion ohne Dampfsperre zum Aussenbereich die Wände (sprich Gipskartonplatten) feucht werden und wollte auf Nummer sicher gehen. Wir haben in diesem Raum eine Bodenheizung, deshalb wird wohl oder übel Kondens entstehen..

Der hinterlüftete Zwischenraum funktioniert aber nur dann, wenn Du am Boden und vor der Decke auch einen entsprechenden Spalt lässt! Wo Luft durch soll, muss eine Öffnung zum Aufbau einer Thermik vorhanden sein.
wie löst man das Problemchen? oben ists ja einfach; durch die abgehängte Decke kann man einfach die Platte etwas einkürzen und schon hat man den Effekt! Unten sehe ich die Schwierigkeit, dass man dann keine Möglichkeit mehr hat, die Sockelleisten zu montieren.. Irgendeine Idee?

Bei Betrachtung des Grundrisses fällt mir dann auf, dass dort wo die KS-Wände an die Betonwand anstoßen (hier ist zwar einen Dämmung "durch" gezeichnet, aber ich denke dort ist tatsächlich keine vorhanden) eine kleine Problemzone entsteht.
Ja, das stimmt, es war zwar eingezeichnet, wurde aber wohl wegen der Statik nicht verwirklicht.

Denn genau auf die Stärke der Innenwand (15cm oder so) hat die "Ecke" des Hobbyraumes keinerlei Dämmung! Ist also kalt! Dampfsperre hin oder her, über die eigentliche Wandfläche/Wandmasse zieht dann Kälte von Außen in Richtung Innenseite!
Das wird wohl wirklich nicht zu lösen sein. Ich habe nochmals eine Skizze angehängt, wie ich mir die ganze Sache vorstelle. Die Innenwände gegenüber des restlichen Kellers werde ich trotzdem mit 30-er Glaswolle isolieren, so wegen dem Homecinma Sound /emoticons/default_biggrin.png

Ich denke, dass der Estrichboden für die Wärmespeicherung eines nur sporadisch genutzen Raumes eigentlich ausreichen sollte.

keller.pdf

 

Anhänge

Hallo Klopfenmoser,

nein, übertrieben finde ich das mit den Dampfsperren nicht. Es ist halt immer die Frage ob sinnvoll oder unsinnig, was wiederum von dem Standpunkt des Beurteilers abhängt.

Ich rege Dich nochmals zu Denken an:

Ein normaler Kellerraum (Beton oder Steine), unbeheizt, teilweise angefüllt und freistehend. Außentemperatur im Winter -20°, Innen +15° ungeheizt!

Obwohl nun die Innenseite, im Vergleich zur Außenseite noch "mollig" warm ist, wird sich dort kein Schimmel bilden (es sei denn der Raum hätte eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie z.B. Wasch-Trockenräume) sondern er würde mit zunehmender Dauer eben nur kühler.

Wenn Du diesen Raum nun heizen würdest, käme immer noch kein Schimmel zum Vorschein, weil die Wand trocken wäre! Du würdest nur Heizenergie vergeuden!

Schimmel bildet sich dann, wenn die Feuchtikeit in der Luft auf kältere Bauteile trifft und dort kondensiert.

Dies ist manchmal auch nur ein schmaler Grad, bis dies passiert, aber wenn der Raum immer schön warm und trocken ist, passiert eben nichts!

Warum ihr in der Schweiz so oft auf die Innendämmung zurückgreift, konnte ich noch nirgends "erlesen". Es gibt ja auch einige im Forum, wie ich gesehen habe, die auch die von mir als besser empfundene Außendämmung (Perimeterdämmung) realisieren!

Klar, Innendämmung ist ggf. ein paar Rappen billiger, aber hinsichtlich der Vorteile einer Perimeterdämmung, auch mit "Erschlagung" von Problemzonen, eigentlich die schlechtere Lösung (meine persönliche Meinung!!).

Oder ist dies nur eine nette Empfehlung der Ausführenden, diese Leistung doch lieber selbst, weil auch viel billiger, zu machen. Dies würde dann ggf. die Diskussion über das Budget im Vorfeld, für diese natürlich, vereinfachen?

Wie dem auch sei, Du hast ja keine Außendämmung.

Zu Deiner Skizze:

Den Aufbau gegen die Außenwand lassen wir mal so stehen. Die Dampfsperre ebenso.

Um aber, wenn man so vorsichtig sein möchte, auch den Problempunkt "Ecke Außen-zu Innenwand", ansatzweise mitzulösen, würde ich Dir vorschlagen dann die Dampfsperre noch mindestens ca. 1m, um die Ecke(n) herum, auf die Innenwand zu ziehen. Dann könnte auch auf der nach innen abgekühlten Innenwand, keine Feuchtigkeit kondensieren. Ausgehend davon, dass dann die weitere Wand eine gewisse Temperatur hat. Dies könnte für Dich eine Lösung darstellen.

Die Beplankung der Innenwände, inkl. 30mm Mineralwolle, auf der "Kinoseite" kannst Du natürlich auch lassen. Trotzdem würde ich die kalte Gegenseite aber auch dämmen, was mir dabei wichtiger wäre.

Wenn Du die Mineralwolle, so habe ich es verstanden, auch zur Akustikverbesserung nutzen möchtest, ist dies auch in Ordnung. Dabei wäre aber wieder die Gipskartonplatte mit Abrieb im "Weg".

Alternative könnte sein, dass Du anstelle der Gipskartonplatte nun gelochte Gipsplatten nimmst. Die werden zwar meist in Deckebereichen verwendet, können aber genau so gut an den Wänden begestigt werden. Du must nur die Lattung auf deren Maße (meist 62,5*62,5) abstimmen, schon passts. Weiterhin könntest Du auch nur einen Stoff oder ein Vlies über die Lattung tackern? Hätte den gleichen Effekt. Diese wäre auch für Dominik noch eine Lösung!

Lösung Luftspalt zur Hinterlüftung....Idee? ...Natürlich!

Mache die Doppellattung etwas dicker!

Montiere unten am Boden, auf die Dampfsperre, längs eine "normaldicke" Latte oder besser ein Brett, HORIZONTAL RUNDUM, ca. 8-10 cm hoch und beginne darüber erst mit der senkrechten, nun etwas dickeren, Lattung für die Gipskartonplatten. Die Differenz, sollt m.E. mind. 1-1,5cm sein, ermöglicht nun ein rundumlaufendes einströmen der Luft! Wen die Sockelleiste ca. 5-6cm hoch ist (die kannst Du am Brett nun ja schön befestigen) bleiben immer noch ca. 4cm als Spalt. Um diesen nicht sehen zu müssen, montierst Du die Kante der Gipskartonplatte, dann etwas überstehend, nach unten! Fertig!

Die "Kante" solltest Du aber mit einer kleinen "Eckleiste" versehen, damit sie fest und schön gerade ist. Das Gleiche gilt sinngemäß für die obere Kante.

Oben kannst Du das gleiche Spiel wie unten machen, wobei ich dann das "Brett" schwarz streichen würde, was eine Schattenfuge gleich käme (oder eben eine andere Farbe).

Gruß vom Pfälzer

 
@Pfälzer:

Danke für Deine ausführlichen Angaben, echt Gold wert. Ich werds mal in meine Gedanken einfliessen lassen und melde mich dann wieder.

Gruss, Klopfenmoser

 
Hallo Klopfenmoser,

ja mache das!

Ich war gerade vorhin, visuell, in Deinem Kellerraum um mir die "beiden" Latten anzuschauen. Der Winter ist ja noch lang.

Auf dem Kellerfoto sowie dem vom Hausgiebel (Straßenseite) sieht man ja schön den Kellerabgang. Kann es sein, dass Deine Außendämmung nur bis Oberkante der Roh-Kellerdecke herunter reicht?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Klopfenmoser,

ja mache das!

Ich war gerade vorhin, visuell, in Deinem Kellerraum um mir die "beiden" Latten anzuschauen. Der Winter ist ja noch lang.

Auf dem Kellerfoto sowie dem vom Hausgiebel (Straßenseite) sieht man ja schön den Kellerabgang. Kann es sein, dass Deine Außendämmung nur bis Oberkante der Roh-Kellerdecke herunter reicht?

Gruß vom Pfälzer
wir haben keine Aussendämmung, das Haus wurde mit Zweischalenmauerwerk erstellt. Das was man da sieht ist der Überstand der Aussenmauer.

Gruss, Klopfenmoser

 
Hallo Klopfenmoser,

das konnte ich leider nicht erkennen, oder hätte noch weiter in Rohbaubildern stöberen müssen.

Wurde in diesem Falle die Außenkante der Kellerdecke gedämmt? Auf dem Bild sah man nur die Schalung, noch vor dem betonieren.

Noch einen Tipp für die Erstlattung im Keller. Entgegen Deiner Skizze, hast Du die dicken Latten nun horizontal und nicht senkrecht angebracht. Wäre zwar egal, aber wenn Du so weiter fährts, bekommst Du unten auf dem Boden und oben an der Decke, auf die ganze Raumlänge KEINE Dämmung unter, sondern nur Holz.

Da es für die Befestigung wirklich egal ist, würde ich Dir raten, ab jetzt die Richtung zu ändern und senkrecht zu Boden und Decke zu fahren.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

den Grund für die horizontale Erstlattung ist folgender: die Dämmplatten und die Gipskartonplatten haben exakt dieselbe Breite; dies hätte am Schluss dann nicht geklappt.

Vielleicht hast Du erkennen können, dass ich zwischen Decke und Balken einen Spalt gelassen habe (3cm), welche ich dann mit Dämmmaterial ausstopfen werde (besser als gar nichts).

Die Horizontallattung hat noch einen andrern Grund: an der Decke hin zur Betonmauer wurden ca. 1m breit blaue Dämmatten im Beton eingegossen, um wohl die angesprochene Kältebrücke zu brechen. Diese haben eine rechte Dicke und da ist es mir nicht möglich, Schrauben für die Deckenlattung in die Decke zu drehen (oben kommt dann bald mal die Bodenheizung-> Gefahr von Leitungsbeschädigung). Ich dachte mir, dass ich die Lattung mit 60-er Balken durchziehe und diese dann jeweils am Wandgebälke festmache..

Gruss, Klopfenmoser

 
Hallo Klopfenmoser,

das mit dem "Spalt" war nicht zu erkennen, aber wie Du sagst, besser als nichts!

Wenn Dir die Montage von Dämmung und Gipskartonplatte so leichter fällt, ist diese Richtung o.k.. Da man diese aber nach belieben schneiden kann, somit auch ruhig mal kleinere Felder entstehen könne, wäre es wie erwähnt baulich egal.

Das mit der "Kältebrücke" hast Du richtig erkannt, darauf zielte meine Frage ab. Ist aber dann gut gelöst!

Die dann nicht vorhandene "Schraubmöglichkeit" ist klar. Dass Du aber bei der Deckenlattung nicht einen Abstand von 60 -62,5 cm einhalten kannst ist Dir aber klar? Siehe max. Lattenabstände des Herstellers (Knauf/Rigips...)!

Speziell in diesem Fall, wo Du über einen Meter diese nicht befestigen kannst, sollten diese sowieso enger und stärker gewählt sein. Ich denke hier wären Latten mit 70*50mm, flach, evtl. bereits ausreichend, wobei 60 *40 natürlich ebenfalls angebracht werden können. Dann aber eher hochkant.

Das mit dem umlaufenden "Brett" zur Hinterlüftung klappt dann immer noch, wobei dann unten, eine senkrechte Lattung einfacher wäre. Aber es geht auch so.

Viel Spaß, und Gruß vom Pfälzer

 
So, nochmals ich mit ein paar Fragen.

Ich habe mir nun ein paar Gedanken gemacht betreffend Ausbau des Kellers. Das ganze soll für mich Heimwerker möglichst einfach gehalten werden. Ich habe mir den Wand-/Deckenaufbau (zumindest für Ausbaustufe 1) deshalb folgendermassen vorgestellt:

- Material für Decke und Wände: Täfer in dunklem Anstrich (Farbe noch offen, sw irgendwo im Bereich Dunkelrot, Grau, Braun)

- Isolation mittels Styropor-Platten zwischen entsprechenden Holz-Latten. Aussenwände (Beton) sollen dabei mind. 5cm erhalten, Innenwände zu ungeheiztem Keller ggf weniger. Decke soll nur stirnseitig max einen Meter isoliert werden.

- Dampfsperre lasse ich (zumindest mal gedanklich) weg - von Pfälzer entsprechend angeregt.

So, jetzt zu meinen Fragen:

- Kann die Isolation mit Styropor empfohlen werden? Welches sind weitere Nachteile nebst der Brennbarkeit/Giftigkeit bei Brand?

- Kann der Styropor direkt auf den Beton, auf die Kalkmauersteine installiert werden? Muss das Zeug geklebt oder irgendwie mechanisch fixiert (einklemmen zwischen Holzlatten oder sonstwie) werden?

- Gibt es bei meoner Idee Knackpunkte betreffend Feuchteschäden und deren Folgen? Wie könnte ich diese entschärfen?

So, das wär's mal fürs erste. Betreffend Akustik habe ich mir Gedanken gemacht. Mir ist ein relativ unbedämpfter Raum mit unregelmässigen Oberflächen (Diffusor-mässig) lieber als ein überdämpfter Raum. Man kann immer noch später mittels Akustikelementen (aus Schaumstoff, Helmholtzresonatoren,...) den Raum akustisch tunen.

Vielen Dank und liebe Grüsse

Dominik

 
Hallo Dominik,

also anstelle der Styroporplatte kann auch eine Minreralwollplatte verwendet werden (in Bezug auf Brandverhalten...). Die Verarbeitung an den Wänden ist ähnlich, wenn Du sie als halbsteife, oder steife Platte nimmst. Dann kann sie ebenfalls zwischen die Lattung "geklemmt" werden. Bei der Decke ist dies nicht ganz so einfach, hier musst Du relativ schnell die Täfer unternageln, damit sie nicht durch ihr Eigengewicht wieder herunter fallen. Die Verdübelung an der Decke wäre natürlich auch möglich, aber für Dich oder den Zweck, ggf. etwas übertrieben. Da wäre halt Styropor einfach zu handhaben. Hier kann dann evtl. auch ein Kleber hilfreich sein, wobei sie auch nur druch die Klemmwirkung halten würden.

Für beide Platten gilt, sauber und exakt schneiden und einpressen.

Dampfsperre, ja da kann man darüber streiten, wobei sie natürlich von den Kosten her, untergeordnet ist. Falls Du die Dämmung mit Mineralwolle ins Auge fasst, wäre deren Einsatz (wegen der höheren Aufnahmenfähigkeit) evtl. doch vorsorglich angebracht.

Falls Du die Lattung für die Wandtäfer, ähnlich wie Klopfenmoser, nochmals auf die Grundlattung mit Dämmung aufbringst (hier können dann die Abstände verringert werden), könnte auch die bei ihm vorgeschlagene Luftschicht realisiert werden. Hierdurch bleibt die Rückseite der Täfer ohne Kontakt zur Wand, da hinterlüftet, auch trocken.

Alternativ, z.B. an einer Innenwand, könntest Du auch anstelle Styropor/Mineralwolle eine PU-Schaumplatte verwenden, diese anstelle mit Täfer, mit einer Stoff- oder Jutebahn belegen. Dies hätte den Vorteil, dass dann diese Wand auch als "Pinwand" benutzt werden kann und zudem etwas für die Akustik getan wurde?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Dominik,

vielleicht noch als Nachtrag, 2 weitere Möglichkeiten.

1. Wenn Du zumindest die Außenwand nicht mit Täfer versehen würdest, könnte auch der Einsatz von BA Vapor-Platten eine Lösung darstellen. Diese Platten besitzen werkseitig eine Dampfsperre aus Epoxiydharz (Stöße werden überklebt) und können mit einem Abrieb versehen werden. Info unter www.wedi.de.

2. Ohne Dampfsperre, die Lehm-Holzfaser-Trockenbauplatte Pavaclay, der Firma pavatex. Diese Platte, auch speziell für die nachträgliche Innenraumdämmung entwickelt, basiert auf einer Mischung aus Holzfasern und Lehm. Sie kann anschließend überstríchen werden! Info unter PAVATEX Deutschland > Home

Gruß vom Pfälzer

 
Pfälzer, nochmal sganz lieben Dank für deine super Tipps. Der Tipp mit der Pavatex-Holz/Lehmplatte klingt ehrlich gesagt sehr interessant. Ich denke, dass ich mich in diese Richtung ein wenig schlau machen werde.

LG Dominik

 

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