Jetzt wird's lustig: Badewanne Schwallauslauf mit 3D Drucker!

miso

Mitglied
02. Dez. 2012
210
9
0
Unser Badezimmer soll noch ein Extra bekommen:

Die Badewanne kann zwar – wie's heute so standard ist – "von unten" gefüllt werden, doch soll zusätzlich noch einen Schwallauslauf (also einen kleinen Wasserfall) die Wanne befüllen können.

Wir haben dann diverse Produkte angeschaut... aber irgendwie passte da nix rein.

Da wir nur Edelstahl Armaturen verbaut haben wollen, war die Auswahl recht klein. Die gefundenen Produkte waren dann alle zu grosse sodass diese fast bis in die Hälfte der Badewanne rausgeragt hätten.

Da wir zwei kleine Kinder haben, wollten wir auch keine scharfkantigen Sachen.

Somit hat das Projekt "do it yourself" begonnen!

Zuerst dachte ich an CNC-Fräsen. Ist aber recht aufwändig und muss aus mehreren Teilen erstellt werden (Nachteil: Dichtungen, Optik).

Dann habe ich gesehen, dass man heute ja Edelstahl "ausdrucken" kann (siehe hier: https://www.shapeways.com/materials/steel?li=nav).  /emoticons/default_additional/81.gif

"Ausprobieren!" habe ich mir da gedacht.

Wenn's schief geht, Loch mit Wasserauslass einfach zumauern und überstreichen.  /emoticons/default_additional/149.gif

Meine Etappen:

1) Dichtungen und Übergang klären

2) 3D Modell erstellen

3) Ausdruck aus Kunststoff (ca. 120 CHF)

4) Modell prüfen und verbessern

5) Ausdruck aus Edelstahl (ca. 1000 CHF)

Hier eine erste Skizze:

LfNEMzd.jpg


Nun warte ich natürlich gespannt auf Feedback von den Profis!

mehr folgt...

 
Der Auslass in der Wand ist bereits montiert:

x4W2FOa.png


eine erste Version des 3D Modelles existiert auch:

vbTmWAJ.png


 
Zur Zeit grüble ich noch darüber nach, wie ich das Teil in der Wand befestige ohne dass man die Schrauben sieht... also irgendwie mit Gewindestift von unten. Aber ich habe noch keine ideale Lösung.

 
Geile Idee!

Mister Motz sieht aber ein paar Punkte, die er sich fragt:

- Materialdichtigkeit? Nicht nur "dicht" sondern DICHT.

- Kriegt die enthaltene Bronze einen Grünspan?

- Korrosion: Kupfer ist relativ edel, was passiert mit den angeschlossenen Leitungen? (Elektrokorrosion)

- Dichtigkeit: Wird das mit den beiden O-Ringen wirklich dicht?

Befestigung:

Ich würde vorschlagen:

Obere Ecken wie Bild, mit einem "Nagel" zum Einhängen, damit das Ding nicht auf der Wasserzuleitung sitzt. Oder mit einer Schraube, damit es nicht nach vorne wegklappen kann. Dürfte aber etwas delikat werden als Zusammenspiel mit Wasseranschluss.

Andererseitst: Jeder Wasserhahn ist ja auch nur über das Rohr montiert. Und mit der Wandauflagefläche darunter (mach genügend) kannst Du auch ein Biegemoment aufnehmen. (Weil sich sicher jemand daran aufstützt...)

Gruss

Haba

 
Geile Idee!

Mister Motz sieht aber ein paar Punkte, die er sich fragt:

- Materialdichtigkeit? Nicht nur "dicht" sondern DICHT.

- Kriegt die enthaltene Bronze einen Grünspan?

- Korrosion: Kupfer ist relativ edel, was passiert mit den angeschlossenen Leitungen? (Elektrokorrosion)

- Dichtigkeit: Wird das mit den beiden O-Ringen wirklich dicht?

Befestigung:

Ich würde vorschlagen:

Obere Ecken wie Bild, mit einem "Nagel" zum Einhängen, damit das Ding nicht auf der Wasserzuleitung sitzt. Oder mit einer Schraube, damit es nicht nach vorne wegklappen kann. Dürfte aber etwas delikat werden als Zusammenspiel mit Wasseranschluss.

Andererseitst: Jeder Wasserhahn ist ja auch nur über das Rohr montiert. Und mit der Wandauflagefläche darunter (mach genügend) kannst Du auch ein Biegemoment aufnehmen. (Weil sich sicher jemand daran aufstützt...)

Gruss

Haba
Ich denke das Material ist dicht. Die Wandstärke wird nirgend unter 3mm sein (ansonsten nicht "druckbar").

Die Schwachstelle ist natürlich klar der Übergang zum 1/2 Zoll Rohr mit den beiden O-Ringen. Ich (<-- blutiger Anfänge) habe gedacht, dass ich neben den O-Ringen das ganze einfach noch zukitte. Die Passung werde ich nach-bohren (kleiner "drucken", dann aufbohren).

Oder hast Du da Bedenken?

Wie meinst Du das mit "Grünspan"? Ich verwende ja Edelstahl? Oder meinst Du Übergang von Rohr (ggf. Kupfer) zum Schwallauslauf? Korrosion zwischen Kupfer und Edelstahl?

Befestigung:

Zwei Schrauben wie Bilderrahmen ist ja gar nicht so schlecht. Doch was mache ich, dass ich keinen Spalt zwischen Wand und Schwallauslauf bekomme? Irgendwie schwebt mir vor, zwei Gewindestanden in die Wand zu versetzen, dann den Schwallauslauf mittels zwei kleinen "Madä-Schrüübli" von unten mit Kraftschluss anzuziehen (würde ja zusätzlich zu den "Bilderrahmen-Löchern" gehen).

 
Lieber Miso

Versteh mich nicht falsch. Ich mache extrem gerne kleinere Arbeiten von Hand. An Sanitär-Zeug hab ich mich einfach nie getraut, die Angst, einene Wasserschaden zu verursachen macht mir etwas Zahnweh...

Eigentlich solltest Du in der Passung ja nicht mehr viel Druck haben, da dürfte kitten funktionieren, ob Du das Ding dann je wieder vernünftig abkriegst, wenn es dann doch nicht geht oder gefällt, ist antürlich eine andere Frage.

Material-Dichtigkeit:

Soweit ich den Link (in Deinem Post) verstanden habe, sintern sie Edelstahl-Staub zusammen. Aber nicht der Staub/Kügelchen werden direkt gesintert (wie bei der Pulversinterung) sondern zuerst geklebt. Die eigentliche Sinterung erfolgt mit Bronze. Ob das Ding damit gegen Masse-Wasser dicht ist?

Und daher auch die Frage wegen dem Grünspan. Bronze enthält Kupfer und könnte wahrscheinlich einen Grünspan (Kupferacetat) entwickeln.

Das zweite Ding ist: Du hast dann verschieden edle Metalle. So wie Du Silberbesteck putzt, indem Du es in Alufolie einwickelst, damit die Silberoxide reduziert werden (wird wieder silbrig) indem das Alu wegoxidiert wird - genau gleich kann es Dir passieren, dass einzelne Kupferoxide reduziert werden und weniger Edle Metalle, z.B. in der Wasserzuleitung entsprechend oxidieren (Lochfras). Weil das ganze bedingt, dass ein Strom fliessen kann, nennt man das manchmal Elektrokorrosion.

Befestigung:

Idee mit Madenschrauben von unten gefällt mir. (Ich würde Gewindestifte mit innenligendem Innensechskant bevorzugen, wenn es mir recht ist gibt die auch in "rostfreiem" Stahl.  Je nach länge dieser Maden (und -Löchern) kannst Du die auch auf die oberen Bilderrahmen-Löcher führen. Du brauchst dann keinen Kopf bei den Bilderrahmen-Nägel und damit wird die Montage doch etwas vereinfacht.

Grüess, schöne Aabe

Haba

 
Ja. Das Risiko eines Wasserschaden bleibt wohl bestehen.

Wobei es mich natürlich freut, dass es den Haba interessiert,... das kann das Risiko (eines Wasserschadens) ja nur minimieren.

Evtl. muss ich zusätzlich noch versuchen, das 1/2 Zoll Rohr welches ich in die Wand bzw. den Auslass schraube zwischen Wand und Rohr zu dichten (wenn das geht). Sozusagen als weitere Sicherung (falls die O-Ringe nicht reichen).

Und wenn's saut,... dann wird's halt teuer und ich habe was gelernt. /emoticons/default_smile.png

Material/Dicht: Du scheinst da Profi zu sein. Ich weiss nicht mal was Sinterung ist. :).

Evtl. finde ich beim "Hersteller" Shapeways noch Infos... ich check das mal.

Aber werde wohl kaum an einem Test am "lebendigen Leibe" vorbeikommen.

Befestigung:

Gute Idee mit den Madenschrauben bis ganz zur oberen "Bilderrahmen-Befestigung". Die Gewindelänge wird ca. 60mm sein.

Via 3D Druck mache ich wahrscheinlich einfach eine Markierung, .. dann bohre ich selber das Loch und schneide dann selber ein Gewinde rein. Ist das schwierig bei M2.5 länge 60mm (hab das noch nie gemacht)?

Ich muss nur schauen, ob es überhaup genügend "Material" hat, denn der Schwallauslauf sollte eigentlich bis an den Rand "hohl" sein damit das Wasser gut durchfliesst.

Ich probier's mal im 3D Model..

Danke Habe!

--

miso

 
Laut Hersteller: "is watertight".

Aber das Korrisionsrisiko bleibt wohl.

Evtl. kann ich den Innenbereich (wo das Wasser ggf. staut) mit Dichtungsschlacke auspinseln (wenn ich reinkomme)... 

QZMmOif.png


 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bestelle beruflich öfter rostfreie Lasersinterteile (Medtech). Normalerweise ist die Oberflächenqualität alles andere als berauschend.

Ich empfehle dir wärmstens, mal mit Feingusslieferanten zu schauen.

Die drucken ein Wachsmodell, polieren den Wachsrohling und machen dir dann einen Stahlguss davon (wenn du Freude hast sogar aus Implantatestahl)

Feinguss Blank macht so was, 1zu1 Prototypen können auch mehr Materialien giessen als auf der Homepage ersichtlich.

Ich denke insbesondere auch im Innern ist eine hochwertige Oberfläche sinnvoll um Ablagerungen im Griff zu haben. Und das polierst du nachträglich nicht mehr.

Gruss gulx

 
Ich bestelle beruflich öfter rostfreie Lasersinterteile (Medtech). Normalerweise ist die Oberflächenqualität alles andere als berauschend.

Ich empfehle dir wärmstens, mal mit Feingusslieferanten zu schauen.

Die drucken ein Wachsmodell, polieren den Wachsrohling und machen dir dann einen Stahlguss davon (wenn du Freude hast sogar aus Implantatestahl)

Feinguss Blank macht so was, 1zu1 Prototypen können auch mehr Materialien giessen als auf der Homepage ersichtlich.

Ich denke insbesondere auch im Innern ist eine hochwertige Oberfläche sinnvoll um Ablagerungen im Griff zu haben. Und das polierst du nachträglich nicht mehr.

Gruss gulx
Ich glaube auch, dass die Oberflächenqualität bei Stahl-3D-Druck nicht gut sein wird.

Aber meinst Du nicht, dass sich das polieren lässt (aussen).

Innen ist es mir ja eigentlich egal,... dort fliesst ja "nur" das Wasser durch.

Spitzguss, Feinguss kommt wegen den Kosten eher weniger in Frage. Auch ist dort natürlich die Herstellung komplexer, bzw. gehen da ja nicht alle Formen. Für eine Serie würde ich natürlich auch dieses Verfahren verwenden. Aber für ein Einzelstück?

Oder welche Kosten sind dort zu erwarten? Wohl über 1000CHF? 3D Druck liegt eben bei 1000 CHF was in Etwa einem Schwallauslauf von einem Hersteller in Edelstahl kosten würde.

 
Hallo Miso

Feinguss geht eben auch für Einzelteile. Die drucken das Wachsteil einmal, finishen es, Tauchens mehrfach in Keramiksauce, brennen die Keramik und giessen dann den Stahl.

In meinen Fällen waren 2 gegossene Teile ziemlich genau gleich teuer wie 2 gesinterte. Aber beim Giessen ist die Materialauswahl gigantisch.

Gesinterte Oberflächen sehen meist auch nach dem Schleifen/polieren nicht so toll aus.

Ich würd mal anfragen, kostet ja nichts.

Gewinde in Sinterteile schneiden ist oft nicht ganz einfach, die sind meist härter/zäher als das gleiche Plattenmaterial.

Wobei rostfreie Stähle ja sonst schon nicht wahnsinnig lustig zum bearbeiten sind.

M2.5 60mm lang würde ich fast schon als unmöglich anschauen.

Aber cooles Projekt, gefällt mir.

Gruss gulx

 
Hei Glux

Danke für das Feedback.

Ich frage dort mal nach den Kosten... 

M2.5 60mm lang würde ich fast schon als unmöglich anschauen.
Meinst Du der Gewindeschneider bricht bei dieser Länge ab?

Meinst Du haut auch schief, wenn ich M3 nehme und sauber 2.5mm vorbohre?

Oder noch eine Lösung wäre, Bohrung 40mm auf 3.5, dann 20mm M3 Gewinde.

Der Gewindestift braucht ja nicht die ganze Gewindelänge um Kraft zu entwickeln. 

 
Dichtung:

Iz3WfuY.png


Weiss jemand, ob ich nuten für die beiden O-Ringe rein-drehen muss?

Oder kann ich die O-Ringe einfach auf die "fertige" 1/2 Zoll Stange ziehen und in der Passung "flachdrücken"?

Welche Passung wäre da zu empfehlen?

 
Hallo Miso

Das erste Problem wird sein, so einen langen Gewindeschneider zu finden.

Wenn du ihn gefunden hast, wird er dir mit grosser Wahrscheinlichkeit abbrechen.

In Stahl reicht Gewindelänge gleich wie Gewindedurchmesser. Das doppelte oder dreifache davon schadet auch nicht, aber darüber wirds vor allem mühsam, ohne Zusatznutzen.

Wenn du den Platz hast, geh auf M4 oder M5, da sind die Gewindebohrer stabiler.

Falls du lasersintern lässt, würde ich für ein M4 eine 3.0 Bohrung sintern lassen, anschliessend auf 3.3 aufbohren und dann Gewinde schneiden.

Kauf dir einen guten Gewindeschneider und benutze Schneidöl.

Dein Vorschlag, den Anfang des Lochs etwas grösser als das Gewinde zu machen, ist genau richtig.

Übrigens, Giesser und Lasersintern / 3D drucker haben am liebsten STL-Files.

Gruss gulx

 
Hoi Glux

Danke für die Tipps!

Ich werde mal versuchen, auf M4 zu gehen... muss das Modell sowieso noch so hohl wie möglich machen,... da ich ja nach Materialmenge bezahle.

Danke auch für den STL File tipp!

Updates folgen..

 
Unsere Mechs haben mir heute noch bestätigt, dass gesinterte Teile massiv bearbeitet werden müssen, um eine schöne Oberfläche zu erreichen. Die Schätzung war dass rund 0.5mm abgefräst/abgeschliffen werden muss, bis man eine homogene, glatte Oberfläche erhält.

Gruss gulx

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Miso. Nur so aus Interesse.... Hast du den Druck reduziert vor diesem Auslass oder nimmst du eine Überschwemmung in Kauf, sollte der Auslass mehr Druckfass als Hahn sein ( Hahn aus Versehen voll geöffnet?) Gruss stromas

 
Hi Stromas

Zwischen Haus-Wasserauslas und Schwallauslauf habe ich natürlich noch ein Mischer. Den Auslass oben (alter Post) im Bild, ist bereits nach dem Mischer.

http://vola.com/filedata/1/product_data/dimension/dim_2500.png

Der Mischer wird am Wannenrand montiert (Tischmontage).

Ich denke das sollte so reichen.

Oder siehst Du da Probleme?

Bezüglich Druck habe ich versucht, die Fläche des 1/2 Zoll Rohres (ca. 10.5^2*pi) jeweils beizubehalten. Sprich: das Wasser nie "einengen".

Werde zuerst ein Prototyp aus Kunsstoff fertigen und mal mit dem Gartenschlauch spielen.

Miso

 
Hallo Miso

Spannende Idee, und mir gefällt das Design auch sehr gut! Möchte aber ein paar Fragen/Bemerkungen in den Raum stellen; Auf deiner Skizze auf der ersten Seite ist ersichtlich, dass das Wasser im Auswerfer von unten kommt, nach dem abstellen des Wasserlaufes bleibt dass Wasser dort also stehen.

Gerade bei Badewannen ist das nicht Ideal, diese werden ja nicht täglich gebraucht, und dieses Wasser kann mit der Zeit zu schmecken beginnen, was es aber sicher auslöst ist eine starke Kalkablagerung. Ich habe bedenken, ob du mit dieser Bauform den Druck des Wassers so hoch halten kannst, um in vernünftiger Zeit die Badewanne voll zu bekommen, ohne dass dieses Wasser durch die S-Kurfe bedingt, durch die es muss, und deshalb oberhalb des Hahnen's austritt und nicht auf dem dafür vorgesehenen Bett fliest...?

Was ist wenn die Kinder kleine Teile hinein werfen, kommen diese durch den Wasserdruck wieder hoch?

Also ich würde das ganze drehen, den Wassereinlass von oben projektieren, und das Wasser auf der ganzen Breite gut verteilt den lauf gehen lassen den es durch die Schwerkraft möchte!

Ich möchte dir überhaupt nicht dein cooles Projekt vermiesen, nur noch mehr zum Denken anregen...  /emoticons/default_smile.png

liebs Grüessli, jomazi

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Statistik des Forums

Themen
27.478
Beiträge
257.604
Mitglieder
31.760
Neuestes Mitglied
mareo