KWL - Lüftung

mike.affolter

Mitglied
08. Jan. 2013
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Wir sind an der Planung eines neuen EFH und sind nun hin und her gerissen ob wir auch eine KWL einbauen sollen oder nicht. Wie sind hier im Forum die Erfahrungen?

Mike

 
Unbedingt! Wir haben vor ein drei Jahren in deinem Nachbardorf gebaut mit KWL aber nicht Minergie. Ich würde das Teil nie mehr hergeben. Immer frische Luft, du musst nicht Lüften, du darfst.

Ich habe folgende Fehler gemacht, die man locker verhindern kann:

- Unbedingt die Zuluftröhre sauber isolieren (auch durch die Mauer!)

- Wenn erhältlich gleich einen Wärmetauscher mit Feuchtigkeitsrückgewinnung dazukaufen. Sonnst trocknest du im Winter etwas stark aus

 
finde es auch super. z.b. keine schimmelbildung und frischluft ohne bei kälte stosslüften zu müssen. beim kochen temporär die leistung etwas erhöhen... finde das ding echt easy und praktisch. das ding höre ich nur auf der höchsten stufe, wenn keine umgebungsgeräusche vorhanden sind (z.b. nachts).

 
Hallo

Kann mich den beiden nur anschliessen. Wenn man im Winter abend Nachhause kommt, betritt man nicht eine muffige Bude sonder ein warmes gut gelüftetes Haus. Das mit dem Austrocken stimmt allerdings, hier musst die mit viel Pflanzen usw. nachhelfen, braucht es aber nur wenn die Aussenluft sehr kalt ist. Wenn du einen Holzboden einbauen möchtest würde ich dir zu einem Versiegelten rate. Geölte neigen mehr dazu "grössere" Spalten zu bilden, wenn das Holz austrocknet. Aus jeden fall wirst Du nie probleme mit Schimmel haben.

Und noch eins, lass die die Zuluft einmal rund ums Haus legen und achte darauf, dass die Rohre einen Mindestabstand von 40-50 cm zueinander haben, dadurch wird die Zuluft im Winter im Boden schon vorgewärmt und im Sommern kannst Du damit auch etwas abkühlen. Achte auch darauf dass die Auslässe für die Abluft in der Räumen, ( vorallem in der Küche) an zugänglichen Stellen eingeplant werden. Die Auslässe oder sollte ich besser sagen "Absaugungsstellen" werden mit einem Filter versehen, der gelegentlich gewechselt werden muss.

 
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Danke für die Feedbacks .. .wenn ich dies richtig sehe, müssen wir die KWL auch vorsehen. Schon wieder nicht gespart  /emoticons/default_additional/149.gif

 
Kann auch nur wärmstens eine KWL empfehlen (mit Feuchtigkeits-Rückgewinnung, ganz wichtig!). Wohnen seit 2.5 Jahren im neuen EFH mit KWL und für mich ist das sozusagen die grösste "Errungenschaft" resp. Komfortgewinn (abgesehen von EFH per se ... ). Könnte mir nicht vorstellen, täglich auf 3 Ebenen mehrmals zu lüften, nur um gute Luft im Haus zu haben und Schimmel vorzubeugen. Da hab' ich definitiv andere Hobbys ... /emoticons/default_smile.png

 
Hallo @mike.affolter

Wir haben vor 3 Jahren gebaut und bewusst auf KWL verzichtet.

Der Grund lag darin, weil wir das Haus im Haus gebaut haben. Durch diese Art des Bauen entsteht eine Zirkulation zwischen den Wänden. Di Isolation hält die Wärme zurück und wir haben keine Feuchtigkeitsprobleme. Weitere Informationen kannst Du in meinem Blog lesen: http://stromverbrauchsenken.blogspot.ch

Somit konnten wir Kosten einsparen.

Herzlicher Gruss

 
Hallo maningreen,

über Deine Aussage bin ich etwas erstaunt. Du argumentierst, dass durch den diffusionsoffenen und hinterlüfteten zweischaligen Wandaufbau Deines Hauses eine KWL überflüssig wäre. Ich stimme Dir zwar zu, dass Dein Wandaufbau die Austrocknung der Wände erleichtert und so Schimmelbildung vorbeugt, aber zum Luftwechsel im Wohnraum und zur Verringerung der Luftfeuchtigkeit trägt er trotzdem praktisch nichts bei (oder bis Du da anderer Meinung?). Bei einem empfohlenen Luftwechsel von ungefähr 50% der Raumluft pro Stunde bedeutet dies, dass du im Prinzip alle 2 Stunden Stosslüften müsstest, um wieder frische Luft zu bekommen. Deshalb ist mir der Zusammenhang zwischen Deinem Wandaufbau und dem Verzicht auf eine KWL nicht wirklich klar. Vielleicht kannst du das noch genauer erläutern.

Grüsse  Roeka

 
Hallo @Roake

Danke für Deine Aufmerksamkeit bezüglich Lüften. Kommen Deine Angabe aus der Theorie?

Wir sind Berufstätig und unter Tags kaum da. Dafür haben wir eine Sparlüftung bei unseren Fenstern.

Am Wocheende setzen wir diese ein, wenn Bedarf ist. Für uns war das die ökologischere Lösung, als eine stromverbrauchende KWL, wo ja niemand da ist. Nun leben wir schon 3 Jahre im Haus und von Schimmel habe ich noch nichts gesehen. Es muss jeder selber wissen, ob er das braucht oder nicht.

In meinem Blog werde ich diese Funktion mal nachführen. Nur wenn ich unseren Stromverbrauch aufs Jahr anschaue, dann können wir mehr als zu Frieden sein. Wir sind jetzt schon auf die Eneregiewende 2050 vorbereitet. (Nur so alt werden wir sicher nicht, aber die nachfolgende Generation kann davon profitieren)

Herzlicher Gruss

 
Also ich verstehe dies  einfach nicht so ganz. Warum musste früher niemand eine solche Lüftung haben und jetzt alle.

Wieso habe ich denn bei mir im Winter einen Luftbefeuchter in den Räumen, wenn man doch Angst haben muss wegen Schimmel. Ich habe mit Luftbefeuchter so um die 38% Luftfeuchte. Auch hatte ich vorher 16 Jahre im alten Haus (Doppelschalenmauerwerk und 2-fachverglasung) und jetzt 1 Jahr im neuen (Holzständerbau und 3fachverglasung) nicht die geringsten Anzeigen wegen Schimmel.

Es gibt doch eher Grund Angst zu haben,  dass die Lüftungsrohre von der KWL verschimmeln und verschmutzen. Und dann dieser Stromverbrauch.

Sicher merke ich auch, dass es jetzt im neuen Haus  öfter nötig ist zu Lüften. Aber wenn z. B. die Fenster noch einen kleinen Spalt zur Hauswand haben, wird dies als Mangel angesehen und ausgekittet. Es soll ja kein Lüftchen rein kommen!! Aber bei einer Lüftung wird dann andauernd gelüftet??

Das kann doch nicht energiefreundlich sein.

gruss carin

 
Hallo maningreen,

natürlich sind die von mir angegebenen Werte theoretisch (sage ja "empfohlen"), und natürlich ist klar: wenn niemand da ist , muss auch nicht gelüftet werden. Aber in dieser Zeit könnte eine KWL einfach abgeschaltet werden (auch mit Zeitschaltuhr möglich). Aber nachts ist es z.B. so, dass bei zwei Leuten im Schlafzimmer nach ca. 2 Stunden die Luft nicht mehr optimal ist, d.h. der Sauerstoff nimmt langsam ab und das Kohlendioxid steigt langsam an, die Schlafqualität sinkt. Da bringt eine KWL schon einen Komfortgewinn. Hierzu hab ich schon früher mal den folgenden Artikel verlinkt http://www.rhein-main-institut.de/docs/2004-11-29-Vortrag_Klinke_im_Hess.Aerzteblatt_2005-04.pdf

Zum Energieverbrauch: Von der Idee her sollte der Strom für die KWL wieder eingespart werden durch die geringeren Lüftungsverluste, da bei der KWL die Luftwärme ja durch einen Wärmetauscher weitgehend zurückgewonnen wird, während sie beim Lüften durchs Fenster entschwindet.

Mit meinem Beitrag oben ging es mir vor allem darum klarzustellen, dass keine moderne Wandkonstruktion wirklich etwas zum Luftaustausch in einem Haus beiträgt. Die Idee der "atmenden" Wand hört sich gut an, wird auch in der Werbung häufig verwendet, ist aber für das Lüften in einem Haus ohne Bedeutung. Allerdings begünstigt eine diffusionsoffene Bauweise das Austrocknen der Wand und kann deshalb schon sinnvoll sein und etwa Schimmelbildung vorbeugen.

Bezüglich Energiesparen liegst du natürlich schon irgendwie richtig, denn klar braucht eine KWL Strom. Trotzdem ist es wohl nicht ohne Grund, dass eine KWL vom Minergielabel für die Zertifizierung verlangt wird, eben weil sich dadurch Probleme, die sich durch die luftdichte Bauweise moderner Häuser ergeben, vermieden werden können.

Grüsse  roeka

 
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Reaktionen: starkstrom
Hallo @Roeka

Wieso brauche ich eine Lüftung im Schlafzimmer, wenn ich das Fenster leicht geöffnet haben kann? Wegen dem brauche ich doch nicht mehr Energie. Vielleicht ist es falsch, dass Minergie dies vorschreibt.

Wenn ich unseren Energieverbrauch pro m2 anschaue, dann kann ich es mir noch lange Leisten, einwenig mehr Heizenergie zu brauchen.

Ich habe bis Heute keine Studie gesehen, die beweist, das Minergie weniger Strom, bzw. Heizenergie braucht, als unser Haus. Bei einem Verbrauch von 10 kWh/m2/Jahr bin ich doch tiefer als eine 4lt-Haus.

Ich habe viel ins optimieren der Heizanlage gesteckt und wenn ich unser gesamter Stromverbrauch von 6'000 kWh pro Jahr ansehe, kann ich mich ja "VON" schreiben.

Ich will ja nicht sagen, dass eine KWL falsch ist, sondern nur hinterfragen, ob es das bringt, was im Bereich vom Energieverbrauch auf das Gesamte hergibt.

Wünsche noch einen angenehmen Abend.

 
Hallo maningreen,

ganz klar, Deine Verbrauchswerte sind super und sicher besser als die meisten Minergiehäuser. Und wir alle profitieren massiv von Deiner Kenntnis der Flächenheizungen und deren Optimierung, und für Deine wertvollen Ratschläge und Hilfestellungen auf diesem Gebiet bin ich Dir sehr dankbar. Und auch klar: Jeder sollte nach seiner Façon selig werden, und der Einbau einer KWL ist kein Muss, sondern jeder kann selbst entscheiden ob er das für sich will, und trotzdem ein super effizientes Haus haben bzw. bauen.

Noch ein schönes Wochenende

Roeka

 
Abgesehen von der Annehmlichkeit, auf Stosslüften verzichten zu können, hat die KWL für uns den Vorteil, dass die Pollenbelastung im Haus massiv reduziert werden kann. Wir werden Pollenfilter einsetzen und können so hoffentlich alle fünf während der Heuschnupfen-Zeit ruhiger schlafen.

 
Liebe @Natascha75

Bezüglich Allergiker ist dies schon eine Möglichkeit, nur sollte einem bewusst werden, dass die Filter häufiger gewechselt werden sollten und das kann ins Geld gehen. Auch braucht eine KWL eine gute Wartung, sonst ist diese in kurzer Zeit im Eimer. Vorallem sollte geachtet werden, dass die Ansaugrohre gereinigt werden.

Mit meinen Bemerkungen möchte ich Euch nur darauf aufmerksam machen, was auf Euch zu kommt.

An @Roeka

Der Energieverbrauch bezieht sich auf die Primärenergie (Elektrizität).

Hoffe, dass meine Aussage nur richtig verstanden wird. Denn nur die effektiven Energie sollten betrachtet werden und das macht Minergie nicht. Darum ist dieses Label nicht eine Garantie, das Primärenergieverbrauch tief ausfällt.

Wünsche allen noch einen frühlingshaften Abend

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Lüftung bringt vor allem eine grosse Komfortsteigerung mit sich. Über die effektiv eingesparte Energie kann man sicherlich Diskutieren, auch wenn man die Graue Energie noch in die Betrachtung zieht.

Gemäss Norm, muss gewährleistet sein, dass ein Haus richtig gelüftet ist, da ebenfalls gemäss gültiger Norm ein Haus Dicht sein muss (hat nichts mit Minergie zu tun). Die Frage ist einfach, wie stellt man das sicher, wenn man keine Lüftung hat und am Arbeiten oder mal im Urlaub ist.

Ich finde es toll, wenn man nach 2 Wochen Sommerferien nach Haus kommt und das Haus „frisch“ riecht.
Beim schlafen im Winter wenn es draussen eisig kalt ist, muss ich im Schlafzimmer nicht frieren und habe frische Luft.

Nach mir ein absoluter Komfortgewinn, wenn es richtig gemacht ist.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Welche Norm gibt es für Frisch-Luft in EFH bzw. für Komfortlüftungen?

Und welche Werte geben diese an?

Kennt hierzu jemand Details?

(Mir war, dass für Wohnräume irgendwie 1000...1200ppm (CO2) als maximal-Wert normt...) 

 
SIA 180 (Wärme - und Feuchteschutz...) Es geht mir weniger um die Luftmengen sondern darum, dass gelüftet werden muss und wer macht das, wenn der "Benutzer" nicht zuhause ist

 
Ich bin mir auch am überlegen, eine KWL einzuplanen. Natürlich ist so eine Anlage bestimmt komfortabel, wenn ich bedenke, dass man das Lüften getrost vernachlässigen (vergessen) kann. Andererseits bezweifle ich, dass wenn man 2 Wochen in den Ferien weilt und heimkommt, sich Schimmel angesetzt hat :) Meiner Meinung nach kann man doch auch mal ein Fenster schräg stellen im Urlaub, die Rolladen runter (oben) und die Türen alle auf machen? So soll mir doch jetzt keiner kommen und sagen dass dies nicht auch OK ist. Gegenteilige Ansichten sind willkommen und bin dagegen überhaupt nicht allergisch, sonder lernfähig.

btw... was kostet denn so eine KWL überhaupt?

Danke & Gruss

 

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