KWL und künstliche Belüftung im UG?

positron

Mitglied
15. Dez. 2011
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Hallo zusammen

Ich bin etwas verunsichert: Wir können in unserem geplanten EFH keine Kellerfenster machen, darum hat der Architekt gleich vorgeschlagen: Das UG wird an den Kreislauf der KWL angeschlossen, die wir für die Wohngeschosse geplant haben. Als ich ihn darauf amerksam machte, dass das UG ja nicht im Dämmperimeter ist, meinte er, dass das keine Rolle spielt (die Erklärung weiss ich leider nicht mehr). Das würde ja nur gehen, wenn:

A) Das Lüftungssystem einen zweiten Kreislauf hat, welches nicht über den Wärmetauscher geht.

/emoticons/default_cool.png Das UG in der Kette vor oder nach dem WT-Kreislauf liegt. Das heisst entweder, die Zuluft wird zuerst durch den Keller geblasen bevor sie nach dem WT in die restlichen Wohnräume gelangt (dann riecht das ganze Haus schön nach Keller), oder die Abluft wird vor dem Auslass noch durch das UG geblasen (dann riecht dann einfach der Keller nach dem letzten Essen und ist bei deaktiviertem Enthalpietauscher wohl auch superfeucht.

Ist jemand von euch auch in einer ähnlichen Situation? Und wie wurde das bei euch gelöst?

Gruss positron

 
Also, ich muß da mal eins dazu sagen: Ein Keller ohne Fenster, das wäre wie ein lichtoser Bunker wo ein Belüftungssystem mit elektrischer Energie wieder für sorgt, dass dieser Trocken bleibt.

Kopfkratz.

Wie Wohnraumfenster können ja auch im Keller Fenster eingebaut werden, die den gleichen K-Wert mit der Verglasung haben wie schon im gesamten Haus oder ?

Ich hatte gerade einen Neubau im letzten Jahr installiert, auch dort der Keller ohne Fenster und hab wieder einen wo das gleiche ist, es ist ein Nachteil ohne Ende.

Nicht nur fehlendes Tageslicht, auch ist die Feuchtigkeit nach der Bauphase nur mit erheblichen Mehraufwand mit dem Einsatz von Raumtrocknungsgeräten die auch mit viel Energieaufwand betrieben werden, zu beheben.

Was ist schon dabei, wenn ein Keller Fenster hat.

In früheren Jahren öffnete man sie im Sommer und verschloss sie im Winter, damit die Wasserleitungen nicht einfrohren und heutzutage kann man in einem Keller keine Kartoffeln mehr lagern, weil diese gleich an zu Keimen fangen und unbrauchbar zum Verzehr werden.

Man will immer Energie und CO² sparen aber pulvert dieses durch den Einsatz von Lüftungsanlagen die zwangsweise die Vollwärmegedämmten Häuser regenerieren sollen wieder ins Gegenteil.

Und da beisst sich die Katze in den Schwanz.

Nach der Ölkrise 1973 in Deutschland wurde schon weitaus mehr an der isolation der Häuser getan, aber allmählich kommen wir zu dem Ergebniss, dass wir allmählich unsere Häuser Kapputisolieren!

 
Sali Positron

Zu deiner Frage, Punkt A) eher nicht. Ist in einer anderen Preiskategorie. Wird meistens mittels zweier getrennter Lüftungsgruppen realisiert. Im EFH lohnt sich dies bei weitem nicht. Zum Punkt /emoticons/default_cool.png Ich habe dies so gelöst das nur die Abluft eine Öffnung hat. Somit wird Luft aus dem Keller abgesaugt. Eine Frischluftöffnung habe ich im Vorratsraum. Die Absaugung im Technikraum wo auch der Trockner und die WP ist.

Diese Variante hab ich gewählt da ich nicht ein Fenster offen lassen wollte. Meiner Meinung nach entsteht keine Zirkulation wenn man ein Fenster in einem Lichtschacht öffnet. Nur durch den Wind oder durch einen Ventilator entstehen Zirkulationen.

Dazu muss ich aber noch erwähnen das ich bei der KWL die Abluftmenge manuell nachjustiert habe. Dazu habe ich die Luftmenge vorher und nach der Realisierung gemessen und nach geregelt. Da du ja im Neubau steckst, sollte dies einfach durch den Installateur erfolgen. Dieser weis wie das geht.

Der Grund warum man überhaupt eine Luftzirkulation haben möchte ist nicht nur wegen der Luftfeuchtigkeit, sondern auch wegen dem Radon

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen und viel Glück beim Neubau.

Gruss Rueggli

 
Also, ich muß da mal eins dazu sagen: Ein Keller ohne Fenster, das wäre wie ein lichtoser Bunker wo ein Belüftungssystem mit elektrischer Energie wieder für sorgt, dass dieser Trocken bleibt.

Kopfkratz.

Wie Wohnraumfenster können ja auch im Keller Fenster eingebaut werden, die den gleichen K-Wert mit der Verglasung haben wie schon im gesamten Haus oder ?
Bei uns geht das eben nicht. Da wir am Hang bauen ist bei uns bergseits bis ins OG hinterfüllt. Wir müssten also riesige Fensterschächte machen, die nicht nur teuer und hässlich wären, sondern auch in Punkto Lüftung kaum etwas nützen würden.

Sali Positron

Zu deiner Frage, Punkt A) eher nicht. Ist in einer anderen Preiskategorie. Wird meistens mittels zweier getrennter Lüftungsgruppen realisiert. Im EFH lohnt sich dies bei weitem nicht. Zum Punkt /emoticons/default_cool.png Ich habe dies so gelöst das nur die Abluft eine Öffnung hat. Somit wird Luft aus dem Keller abgesaugt. Eine Frischluftöffnung habe ich im Vorratsraum. Die Absaugung im Technikraum wo auch der Trockner und die WP ist.

Diese Variante hab ich gewählt da ich nicht ein Fenster offen lassen wollte. Meiner Meinung nach entsteht keine Zirkulation wenn man ein Fenster in einem Lichtschacht öffnet. Nur durch den Wind oder durch einen Ventilator entstehen Zirkulationen.

Dazu muss ich aber noch erwähnen das ich bei der KWL die Abluftmenge manuell nachjustiert habe. Dazu habe ich die Luftmenge vorher und nach der Realisierung gemessen und nach geregelt. Da du ja im Neubau steckst, sollte dies einfach durch den Installateur erfolgen. Dieser weis wie das geht.

Der Grund warum man überhaupt eine Luftzirkulation haben möchte ist nicht nur wegen der Luftfeuchtigkeit, sondern auch wegen dem Radon

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen und viel Glück beim Neubau.

Gruss Rueggli
Es beruhigt doch schon ungemein zu wissen, dass so eine Lösung auch schon anderswo realisiert wurde. Deiner positiven Antwort nach zu urteilen bist du mit der gewählten Lösung zufrieden und so nehme ich auch an, dass die Frischluft nicht nach Keller mieft, oder?

 
Es beruhigt doch schon ungemein zu wissen schrieb:
Es kann kein mief vom Keller in die Wohnung kommen. Denn die Kellerluft wir vom Keller direkt zum Wärmetauscher dann nach draussen befördert. Und ja ich bin zufrieden. Kein Schimmel im Keller trotz häufiges trocknen der Wäsche mittels Trockner.

Gruss Rueggli
 
Strippe, 8-ung im Winter Kellerfenster schliessen, wäre ok, wir machen ganz bewusst auch im Winter die Fenster auf, kalte Luft kann kaum Wasser transportieren, Warme sehr wohl, darum waren in alten Zeiten die Kellerwände mit Kreide überzogen, die konnte die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder schrittweise abgeben.

Fenster öffnen im Keller ist in vielen Häusern ein Streitpunkt. Wir öffnen beim Waschgang wenn möglich auch noch 2 od. 3 Fenster (wir haben 4 Kellerunterteilung und in jedem ein Fenster) Meines Wissens von den Älteren Hausbesitzern die Voraussetzung ist Feuchtigkeit im Keller für Hausschwamm, frag Architekten.

Ich hab ein Haus erlebt, das war so völlig falsch belüftet dass es angefangen hat zu muffeln und wie, im Tram war ich falls ich nicht daran dachte ja nicht den gleichen Mantel am andern Tag anzuziehen, man wird abgesondert, man riecht nicht man stinkt !!!

Ich selber hab das einfach nicht mehr registriert, dabei hab ich eine feine Nase.

Ist wie ein Katzenhaushalt, man kommt rein, nur eine muss nicht 100% Kistchen freundlich eingestellt sein, die Wohnung riecht nicht ES STINKT !!!

 
@positron:

Wenn du deinen ungedämmten Keller an die KWL des EFHs anschliesst, dann kühlst du wie von dir bemerkt die Luft vor dem Wärmetauscher mit der kalten Kellerluft ab und verschlechterst den Wirkungsgrad der Lüftung wahrscheinlich deutlich. Ist meiner Meinung nach nicht zu empfehlen. Das Problem löst sich auch nicht, wenn du nur Abluft aus dem Keller absaugst (denn gerade die kalte Abluft aus dem Keller verursacht dieses Problem).

Die eine Lösung wäre natürlich das Dämmen des Kellers. Keine Ahnung ob das schlussendlich wirklich so viel teurer kommt als jegliche Speziallösung mit separater Lüftung / Trocknung. So könntest du den Keller einfach an die KWL anschliessen. Haben wir auch so gemacht, bei uns wird das ganze Haus inkl. UG komplett belüftet. Damit gibt's auch im Keller weder Geruchs- noch Feuchtigkeitsprobleme. Allerdings ist auch das ganze Haus inkl. UG vollständig gedämmt.

Ein anderer Ansatz wäre evtl., für den Keller eine separate Einzelraum-KWL (mit WRG natürlich) zu installieren. Allerdings weiss ich nicht, wie es sich langfristig im Winter dann mit der Temperatur im Keller verhält, denn trotz WRG verlierst du damit natürlich stets etwas Wärme. Wobei dies bei der regelmässigen Fensterlüftung auch nicht anders wäre.

 
@sirupflex:

Warum soll es nicht funktionieren, wenn man die Luft aus dem Keller ansaugt? Die ist ja im Winter tendenziell eher wärmer als die Aussenluft und im Sommer eher kühler. Wäre also schon fast ein kleines Erdregister. Und modrige sollte die Luft dann ja auch nicht sein, wenn sie so regelmässig getauscht wird.

 
@sirupflex:

Warum soll es nicht funktionieren, wenn man die Luft aus dem Keller ansaugt? Die ist ja im Winter tendenziell eher wärmer als die Aussenluft und im Sommer eher kühler. Wäre also schon fast ein kleines Erdregister. Und modrige sollte die Luft dann ja auch nicht sein, wenn sie so regelmässig getauscht wird.
Ich bin ja kein Spezialist und auch nicht vom Fach, aber ich vermute, hier werden zwei Dinge verwechselt.

Mir scheint fast, als würdest du die Kellerluft gemäss KWL-Terminologie als "Frischluft" verwenden wollen. D.h. du saugst im Keller Luft ab, die zusammen mit der kalten Aussenluft durch den Wärmetauscher dann als Zuluft im Haus verteilt würde. Ob das eine gute Idee ist, wage ich aus dem Bauch heraus mal zu bezweifeln. Denn schlussendlich speist du deinen beheizten Teil des EFH mit Luft auf dem unbeheizten Teil des EFH. Ob das gut kommt? Riecht mir irgendwie sehr nach "Lüftungs-Kurzschluss" und schlussendlich eigentlich Wärmeentzug aus dem beheiztem Bereich (da dieser kaum Luftdicht vom Rest des EFHs abgetrennt werden kann). Zudem hast du hier möglicherweise doch Geruchsbelästigungen, d.h. leicht müffelnde Kellerluft im Wohnzimmer. Und als grösstes Problem musst du die im Keller abgesogene Luft ja wieder ersetzen. Woher kommt diese Luft? Wenn sie aus dem beheizten Teil des EFH kommt, dann hast du wirklich einen Kurzschluss und du entziehst dem beheizten Bereich permanent Wärme. Wenn du sie von aussen ansaugst, dann hast du im Winter permanent einen eiskalten Keller und im Sommer einen schwülwarmen Keller. Kaum wünschenswert.

Wenn du die Kellerluft als "Abluft" verwenden willst, dann hast du das in meinem vorigen Posting beschriebene Problem. Zudem hast du auch hier das Problem "woher kommt die Luft".

Offen gesagt würde ich eher dazu raten, den ganzen Keller zu dämmen falls finanziell machbar. Ansonsten eine Einzelraum-Lüftung. Auf alle Fälle würde ich es vermeiden, mit einer zentralen KWL Luft von beheizten und unbeheizten Teilen des Hauses zu vermischen.

 

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