Liegt es am Wort "Passiv",...

High5

Mitglied
22. Apr. 2008
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Ich hab gehört, das Interesse für Passivhäuser sei nicht mehr so gross wie auch schon. Wie bitte? Ich plane ein Passivhaus im Limmattal mit 4 Wohneinheiten. Auf das Inserat in Casa Nostra reagierten.... 2 Nasen!!/emoticons/default_confused.png Das hat mich sehr erstaunt. Ich seh ja selber, dass mit der Höhe des Benzinpreises auch die Autos grösser werden, aber dass die Schnittmenge von Leuten mit einer Million und Denen mit einem Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und die Zukunft sooo klein sein soll, kann ich nicht glauben. Hat jemand einen Kommentar zu diesem scheinbaren Paradox? Nen schönen Tag!/emoticons/default_additional/38.gif

 
Hallo high

Ich denke die Zeit ist noch nicht reif.

Es tut im Portemonaie noch nicht weh.

Du investierst in die Zukunft und denkst längerfristig (diese Investition wird sich auszahlen).

Ein Mieter (wenn ich das richtig verstanden habe) kalkuliert in Monatsbudget. Er sieht die Folgen erst an der Tankstelle. Erst wenn die Nebenkosten steigen macht er sich Gedanken. Die wenigsten Mieter werden zu möglichen Mietobjekten eine Vollkostenrechnung machen.

Mit wem baust du diese Häuser.

Andy

 
Ich würde sehr gerne nach dem Minergie-P Standard bauen, habe aber das Problem, dass die Finanzen wenn überhaupt nur knapp den normalen Minergie Standard zulassen.

Leider ist die Unterstünzung in diesem Bereich sehr klein. Nett wäre zum Beispiel von der Gemeinde oder vom Kanton für solche Dinge ein zinsloses Darlehen zu bekommen.

Wenn die Bank die Tragbarkeit berechnet ist der "Bonus" im Falle von Minergie oder Minergie-P eher klein. Deswegen geben sie Dir nicht mehr Geld, obwohl Du ja die nächsten Jahre bei den Nebenkosten Einsparungen hast.

Das heisst es tut nicht nur weh im Protemonaie, sondern der Inhalt im diesem reicht für sowas vielfach nicht aus.

 
Es ist auch sicherlich ein Problem der Standardisierung. Es gibt zuwenig "Spezialisten", die Minergie-P bauen können. Und eben "Spezialisten" haben Ihren Preis. Habe gesamthaft mit drei Arch darüber gesprochen. Bei allen hiess es "Ja wissen Sie, ist schon eine tolle Sache, aber teuer und braucht es nicht, weil die Baugesetze schon streng genug sind..etc." Ich meine, mag sicher stimmer aber eben... Und "Lehrgeld" für angehende "Spezialisten" mag ich auch nicht bezahlen...

 
viele Mieter setzen sich gar nicht so intensiv mit dem Thema Bauen/Gebäudetechnik ect. auseinander. Warum ein Passivhaus Passivhaus heisst, was die langfristigen Vorteile sind, das wissen viele Bauherren ziehmlich genau und beziehen das in ihre Entscheidungen ein. Bei jemandem der eine Wohnung mieten möchte klingeln beim Wort "Passiv" nicht direkt die "willichhabenalarmglocken". Im Vordergrund steht der Mietzins und die erwarteten Nebenkosten. Falls der Totalbetrag ins Budget passt, dann ist die Zusammensetzung wohl eher Nebensächlich.

high5: schreib doch im Inserat "Wohnung ohne jährliche Nebenkostenerhöhung" /emoticons/default_wink.png

grüsse

SaSo

 
Hallo Wellingtonia,

ich bin noch nicht an dieses Forum gewöhnt, weiss nicht ob das jetzt die richtige Stelle ist, Dir zu antworten. Anyway. Ich will die 4 Einheiten verkaufen, ein 5. etwas abgesetztes Haus wär dann für mich. ( Wen s interessiert: im Archiv von DRS 1, Sendung espresso, gibts einen Live-Beitrag über Reto Miloni, da erklärt er in einer halben Std das Funktionieren seines Passivhauses, Super Werbespot für minergie P)

 
Hallo high

Habe in Reto Milonis Haus gearbeitet.

Wir durften die Küche liefern.

So kenne ich das Haus vom Äusseren her (Massivbauweisse mit Aussendämmung). Welcher Gu oder Architekt baut dir deine Häuser.

Andy

 
hallo zusammen,

meiner Meinung nach ist jedes Watt Heizenerige (nicht Warmwasser) der Preis für schlechte Isolierung /emoticons/default_sad.png

Es ist wirklich verwerflich wieviele Fachleute das Thema Niederenergie aktiv meiden /emoticons/default_additional/209.gif

Die ZKB übernimmt die Zertifizierungskosten und bietet 1% Zinsrabatt während 5 Jahren bis zu 300'000.- (Minergie-P) bzw 200'000.- (Minergie).

Das wären dann 15000.- in 5 Jahren bei -P. /emoticons/default_ohmy.png

Schöne Grüsse,

Mper007

 
Hallo Wellingtonia,

diese Foren und diese albernen Pseudonüme!!

Reto ist der Chefarchitekt und ich versuche soviel von meinem Traumhaus wie möglich in die Realität hinüberzuretten. Da sind all die Auflagen vom Gemeindebaupolizisten (kein Flachdach, keine ungedeckten Parkplätze=Tiefgarage, usw.) Nicht lustig. Gute Nacht!

 
Hallo high

Herr Miloni ist eine Kapazität mit internationalem Renomé.

Mit der Umsetzung zu seinem eigenen Haus, das er sich mit einer anderen Partei teilt, hat er für sich und "wirklich Interessierte" den Beweis erbracht, dass seine Konzepte funktionieren. Habt ihr von eurem Projekt Pläne. Reto Miloni schaft es durch sein Wissen, auch die Einflüsse von Sonneneinstrahlung, Beschattung und den Energiegewinnen daraus in eine Balance zu bringen.

Freue mich die Fortschritte eurer Häuser mitzuverfolgen.

Andy

 
@High5

Du berichtest über 2 Interessenten auf ein einziges Inserat in einer Zeitschrift. Du ziehst daraus den Schluss, dass Minergie-P auf eine schlechte Resonanz stösst. Ich finde, dass dies nichts mit Minergie-P zu tun hat, sondern mit der Tatsache das ein Inserat kein Inserat ist. Die untere Wirkungsschwelle der Werbung hast du damit noch gar nicht erreicht.

Zu Minergie-P

Die gängigen Vorurteile von Planern gegenüber Minergie-P kann ich sogar verstehen. Und die Kostenargumentation ebenfalls. Wer die Erfahrung nicht hat, weiss auch nicht von was er redet. Es ist zwar so, dass man sich mit dem Thema auseinander setzen muss, um nicht unnötigen Planungsaufwand zu betreiben.

Bei den Bauherren sehe ich etwas anders. Vielfach will man den Fünfer und das Weggli. Ich sage: zuerst in die Gebäudehülle investieren und dann schauen, was möglich ist im Innenausbau. Da darf eine Küche halt nur noch 25'000 Franken kosten, anstatt 50'000.-. EIB usw. liegt vielleicht auch nicht drin. Muss aber nicht. Solche Installationen sind - und das zeigen die neusten Studien - teure Anschaffungen, die bei einem späteren Verkauf der Immobilie nicht bezahlt werden.

Minergie-P ist mit geringen Mehrkosten zu realisieren. Aber es braucht Disziplin in der Planung und Disziplin bei der Bauherrschaft.

herzliche Grüsse

Rolf

 
Lieber Rolf,

das angeblich abflauende Interesse an Passivhäusern tauchte in einem Gespräch mit einer Redaktorin dieser Zeitschrift auf. Die 2 Nasen sind nur ein weiteres Indiz. Kennst Du ein einziges Passivhaus im Limmattal? Sag es mir. Die aufgedunsenen, schwarzen BMWs, die sich jeden Morgen vor dem Gubrist stauen, kann ich selber zählen gehen. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass sich 4 Patreien finden lassen, die 1. das nötige Kapital haben und 2. trotzdem Sinn für ein rücksichtsvolles Mit und Nebeneinanderleben besitzen.

 
Sali Rolf,

da gehorche ich meinem Architekten: nenn keine Zahlen, bevor sie nicht tatsächlich stimmen. Denn der erste Preis, der genannt wird, bleibt in den Gehirnen hängen. Die nahe Lage zu Zürich bestimmt die Preislage aber entscheidend mit.

 
@High5

So wird es auch schwierig zu vergleichen. Vielleicht kannst du sagen wieviel Mehrpreis ggü. Konventionellem Bau zu liegen kommt. Der Architekt muss doch dazu etwas gesagt haben? So abgehoben wird Miloni doch auch nicht sein, oder?

 
Hallo,

nimm Dir die Zeit und höre aus dem Archiv DRS1 die espresso-Live Sendung mit Reto Miloni an. Die hatten ca Febr. eine Themen Woche wos ums Energiesparen ging.

Da spricht er auch über Kosten. Die halbstündige Sendung ist ein kompakter, schnörkelloser, eigentlich perfekter Werbespot fürs minergieP Haus.

 
Zum abflauenden Interesse möchte auch ich mich noch äussern:

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Minergie-P inzwischen weniger Interessenten weckt... im Gegenteil! Die Minergie-P-Zertifizierungsstelle scheint momentan ziemlich überlastet. So nahm die Zertifizierung meines Hauses ganze drei Monate in Anspruch, obschon das normalerweise in vier Wochen gemacht würde. Die Erklärung ist genau die, dass die Zertifizierungsstelle momentan mit Anträgen etwas überrollt wird. Schaut man auf die Zahlen der Neu-Zertifizierungen in den letzten 6 Monaten spricht auch nichts für abflauendes Interesse.

Meiner Meinung nach wurde das Interesse noch gar nicht erst richtig geweckt, weil es bei uns in der Schweiz nach wie vor ein "Nischenprodukt" ist. Bestehen die Bauherren aber auf ihren Wunsch passiv zu bauen, müssen auch die Planer umdenken und sich damit befassen.

Gruss Paliman

 
@High5

Ich habe mir gestern den Beitrag vom letzten Januar im DRS1 angehört. Was soll ich sagen: nichts neues unter der Sonne. Wenn ich aber die Kosten des Hauses anschaue....

1 Jahr Planung für ein "normales" Passivhaus... finde ich lange. Kommt dazu, dass aus meiner Sicht der Architekt nicht unbedingt "der" Minergie-P-Papst ist.

Wenn ich schon einmal mit einem Aufpreis von 90'000 Franken rechnen muss, dann werde ich passiv und lasse es bleiben.

Es muss heute möglich sein, zu geringeren Mehrkosten ein Passivhaus zu bauen. Sonst wird das nichts. Ausser bei Paliman! Der hat aus meiner Sicht punkto Kosten das Ganze im Griff!

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Danke für die Blumen Rolf!

Was die Mehrkosten zu einem "normalen" Haus betrifft, kann ich allerdings fast keine Angaben machen. Habe nie ausgerechnet was mich das Haus z.B. mit Gasheizung, schlechteren Fenstern, weniger Dämmung usw..... kosten würde. Ich bin auf jeden Fall zufrieden, dass wir schon zu Beginn der Hausplanung alles auf die Karte Minergie-P gesetzt haben. Und realisieren konnte ich das wohl nur dank viiiieeeel Schweiss und Eigenleistung. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt....es wohnt sich nämlich super darin in unserem Passivhaus... und das mittlerweile seit zwei Wochen :)

 
@Paliman

vielleicht sollten wir "Passivhäusler" einmal die Karten auf den Tisch legen und ein paar Zahlen zum Rohbau angeben.

Vielleicht können wir uns gelegentlich darüber via Mail austauschen.

Herzliche Grüsse

Rolf

 

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