Minergie Fenster

@verygood, ich kenne das oekolüfter-prinzip nicht gut, habe aber schon von dieser "Salzrad-Technik" gehört. Wenn's funktioinert, umso besser!

Die Rotationswärmetauscher mit FRG sind meines Erachtens überflüssig, da in unseren Breitengraden (relativ feuchte, milde Winter) die Feuchtigkeit durch Verringerung der Aussenluftvolumenströme genügend geregelt werden kann. Die Reduktion der Zuluft bewirkt, dass die relative Innenluftfeuchtigkeit ansteigt, weil die Wasserdampfquellen weniger verdünnt werden. Reduzierte Raumfeuchten von unter 30% dürften nur bei sehr trockenkalter Aussenluft (tiefe Minusgade) und (zu) hoher Luftwechselrate erzielt werden.

Deshalb haben wir auf teure FRG-Systeme (wie das von Hoval) verzichtet, auch, weil ich nicht ganz überzeugt von der Hygiene des Feuchtigkeitstransports bin, da sich unerwünschte Stoffteilchen am Wasserdampf binden und neu verteilen können.

 
@patbone

Die Salzradtechnik wie du sie nennst, wurde auch schon in Grossanlagen verwendet. Das ist nicht neu. Bisher hat sich einfach noch keiner daran gewagt ein ähnliches System für EFH's zu entwickeln.

Ich finde, dass man gerade im Winter nicht die Zuluft reduzieren sollte. Bei der kontrollierten Lüftung sollte auch auf den CO2-Gehalt der Luft geachtet werden. Diese Problematik ist vielen nicht bekannt. Ich zitiere hier einmal Oleg Stolz, der den Ökolüfter entwickelt hat:

"Als Beispiel sei ein 4-Personenhaushalt genannt, welcher täglich etwa 8000 g Wasserdampf produziert, welcher im Winter bei einer Aussentemperatur von 0 grd C und 50 % r.F., entsprechend 1.9 g Wasserdampfgehalt je kg trockener Luft abgeführt werden soll. Damit eine Raumfeuchtigkeit von 50 % aufrecht erhalten werden kann, dürfte nur mit etwa 51 Kubikmeter Frischluft je Stunde gelüftet werden. Bei einer Wohnfläche von angenommenen 140 m? entspricht dies einem 0.14 fachem Luftwechsel je Stunde, es würde sich ein CO2 Pegel von 2000 ppm einstellen und nach Prof. Fanger (beschäftigt sich mit Gerüchen, deren Auswirkungen, Akzeptanz und Messmöglichkeiten) ergäbe sich eine geruchsmässige Raumluftqualität von etwa 13 dP (dezipol), welche 7 von 10 Besuchern als nicht akzeptabel finden würden.

Hierbei wurde bereits eine wenig schadstoffemittierende Wohnungsausstattung und Nichtraucher zugrunde gelegt.

Man muß sich einmal klar machen, warum in vielen Schriften von Luftwechselraten zwischen 0.3 und 0.8 die Rede ist, während Hygieniker 1.0 oder 1.5 Luftwechselraten je Stunde empfehlen. Derartige Aussagen sind immer vor dem Hintergrund des Machbaren und unter dem einen oder anderen Aspekt noch Vertretbaren getätigt, sind also mehr oder minder wohlabgewogene Kompromisse, wobei der eine mehr den Energieverbrauch und der andere mehr den gesundheitlichen Aspekt berücksichtigt. Im Prinzip hat die "Empfehlung" für 0,7 fachen Luftwechsel und weniger die gleiche Qualität wie wenn Ihnen jemand als Empfehlung zum Energiesparen den fachmännischen Tip gibt, doch die Heizung auf 14°C herunterzufahren. Dass man damit Energie einsparen kann, sollte einem nicht erst von einem "Experten" gesagt werden müssen."

Herzliche Grüsse

Rolf

 
tja, man könnte stundenlang weiter stürmen... /emoticons/default_smile.png (aber ich finds ganz spannend, schliesslich lernt man immer dazu). ich bin übrigens schon wieder soweit, dass ich einiges anders machen würde/werde beim nächsten haus... /emoticons/default_biggrin.png, vielleicht sogar ein passivhaus, wer weiss?

aber zum thema: "salzrad" ist nicht von mir und schon gar nicht etwa abschätzig gemeint, ich hab das tatsächlich so gelesen, irgend in einem fachartikel, aber ich kanns dir grad nicht mehr zitieren (da wir ja beim zitieren angelangt sind... /emoticons/default_wink.png )

was ich noch sagen wollte zum leidigen thema luftwechselrate: ja, die hygieniker (phobiker?) möchten am liebsten in reinem sauerstoff baden, ok nehm ich so zur kenntnis. sagen wir 90% (wahrscheinlich sinds noch mehr) unserer kollegInnen, die herkömmlich lüften oder eben nicht lüften kommen auf erbärmliche LWR von 0.3 (man sagt im schnitt sogar 0.1) und leben... ich bin auch der meinung, dass 0.5-1.0 als faustregel stimmen mag, aber weniger geht auch, wenns darum geht, das haus nicht mit f...trockener winterluft auszutrocknen. letzlich sind die zahlenjonglierereien ja auch graue theorie, denn es kommt bekanntlich sehr drauf an, wie die räume ausgelegt sind, wie viele nasszellen wie intensiv gebraucht werden, wie viele familienmitglieder gleichzeitig da sind und und und.

aber das hygrometer, das schaff ich mir an, schon nur weils mich wunder nimmt. /emoticons/default_biggrin.png

grüsse pb

 

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