Minergie

eliane

Mitglied
24. Sep. 2007
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Hallo!

Wer hat Erfahrungen mit Minergie? Wir bauen ein Holzhaus mit einem deutschen Anbieter, der zum ersten Mal in der CH baut. (und somit keine Erfahrungen mit CH Minergie hat.. )

Was kostet so eine für Minergie Standard obligatorische Lüftungsanlage? genügt da nicht die Wärmepumpe?

 
Hallo!

Wer hat Erfahrungen mit Minergie? Wir bauen ein Holzhaus mit einem deutschen Anbieter, der zum ersten Mal in der CH baut. (und somit keine Erfahrungen mit CH Minergie hat.. )

Was kostet so eine für Minergie Standard obligatorische Lüftungsanlage? genügt da nicht die Wärmepumpe?
Bein Fertighaus kostet das sehr wenig.

Bei einem individuellem Architektenhaus schon mehr.

Kontollierte Lüftung ist obligatorisch. Siehe Anforderungen Energiestandard für mehr Lebensqualität und tiefen Energieverbrauch

 
Was kostet so eine für Minergie Standard obligatorische Lüftungsanlage? genügt da nicht die Wärmepumpe?
Mit der Wärmepumpe hat die KWL nichts zu tun, höchstens dass sich die Kombination von WP und KWL gut eignet.

Eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung kostet zwischen CHF 12'000-18'000. Falls noch ein Enthalpietauscher (Feuchterückgewinnung) zum Einsatz kommen soll, wirds noch ein bisschen teurer.

Unsere Lüftung (Tobler Avent 300) hat rund 14'000 gekostet und hat uns bisher voll und ganz überzeugt.

Wir haben den direkten Vergleich mit unserem Nachbarn, der dasselbe Haus (Isolation, Fläche usw.) bewohnt, allerdings ohne KWL: wir verbauchen rund 3x weniger Heizenergie, da in der Heizperiode nie ein Fenster geöffnet werden muss, um Frischluft eintreten zu lassen. Das ist das bestechende Argument für die KWL; die in der kalten Jahreszeit so wertvolle Wärme geht nie mehr verloren, sondern wird ständig "wiederaufbereitet".

Grüsse pb

 
Mit der Wärmepumpe hat die KWL nichts zu tun, höchstens dass sich die Kombination von WP und KWL gut eignet.

Eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung kostet zwischen CHF 12'000-18'000. Falls noch ein Enthalpietauscher (Feuchterückgewinnung) zum Einsatz kommen soll, wirds noch ein bisschen teurer.

Unsere Lüftung (Tobler Avent 300) hat rund 14'000 gekostet und hat uns bisher voll und ganz überzeugt.

Wir haben den direkten Vergleich mit unserem Nachbarn, der dasselbe Haus (Isolation, Fläche usw.) bewohnt, allerdings ohne KWL: wir verbauchen rund 3x weniger Heizenergie, da in der Heizperiode nie ein Fenster geöffnet werden muss, um Frischluft eintreten zu lassen. Das ist das bestechende Argument für die KWL; die in der kalten Jahreszeit so wertvolle Wärme geht nie mehr verloren, sondern wird ständig "wiederaufbereitet".

Grüsse pb
Dreimal weniger Energie? Kann nach den Angaben unseres Heizungsplaner nicht sein.

 
Dreimal weniger Energie? Kann nach den Angaben unseres Heizungsplaner nicht sein.
...ok, ich hab nochmal genau nachgeschaut, und muss mich leicht korrigieren.

es handelt sich um zwei identische, nach Minergie-Standard isolierte, südexponierte Häuser mit ca. 180m2 BWF

Haus A: Luft-Wasser-WP/BWW + KWL

Haus B: Luft-Wasser-WP ohne BWW, ohne KWL

allgemeiner Stromverbrauch (seit Aug 07):

Haus A ca. 1500 kWh

Haus B ca. 5000 kWh

(Faktor 3.5)

Stromverbrauch Heizung (seit Aug 07)

Haus A ca. 1950 kWh

Haus B ca. 3800 kWh

(Faktor 2.0)

Mittelwert (Total Stromverbrauch) ca. 2.5 x weniger

Man bedenke bei diesen Werten die Tatsache, dass die Lüftung in Haus B rund um die Uhr läuft und dass in den Heizungswerten zusätzlich noch die kWH für die BWW enthalten sind. Würde man diese abziehen, wäre das Verhältnis noch deutlicher.

Grüsse an den Heizungsplaner /emoticons/default_wink.png

pb

 
...ok, ich hab nochmal genau nachgeschaut, und muss mich leicht korrigieren.

es handelt sich um zwei identische, nach Minergie-Standard isolierte, südexponierte Häuser mit ca. 180m2 BWF

Haus A: Luft-Wasser-WP/BWW + KWL

Haus B: Luft-Wasser-WP ohne BWW, ohne KWL

allgemeiner Stromverbrauch (seit Aug 07):

Haus A ca. 1500 kWh

Haus B ca. 5000 kWh

(Faktor 3.5)

Stromverbrauch Heizung (seit Aug 07)

Haus A ca. 1950 kWh

Haus B ca. 3800 kWh

(Faktor 2.0)

Mittelwert (Total Stromverbrauch) ca. 2.5 x weniger

Man bedenke bei diesen Werten die Tatsache, dass die Lüftung in Haus B rund um die Uhr läuft und dass in den Heizungswerten zusätzlich noch die kWH für die BWW enthalten sind. Würde man diese abziehen, wäre das Verhältnis noch deutlicher.

Grüsse an den Heizungsplaner /emoticons/default_wink.png

pb
Der deutlichste Unterschied liegt beim allg. Strom. Der interessiert wenig, sollte bei gleicher WP auch gleich sein.( ausser das Wasser wird elektr. erwärmt)

Ausser die im Haus B brauchen extrem viel Strom für anderes.

5000kW für allg. Strom ist ja extrem viel.

Auch 1500kW erachte ich für viel.

Für meine Wohnung ca. 150m2 brauche ich ca. 600kW.

(Frau nicht arbeitstätig und 2 Kinder)

Heizung ist klar Faktor 2

Möchte mal fragen: Was für ein Haus habt ihr gebaut? Fertighaus(Holz oder massiv) oder individuelles Architekturhaus?

 
Der deutlichste Unterschied liegt beim allg. Strom. Der interessiert wenig, sollte bei gleicher WP auch gleich sein.( ausser das Wasser wird elektr. erwärmt)

Ausser die im Haus B brauchen extrem viel Strom für anderes.

5000kW für allg. Strom ist ja extrem viel.

Auch 1500kW erachte ich für viel.

Für meine Wohnung ca. 150m2 brauche ich ca. 600kW.

(Frau nicht arbeitstätig und 2 Kinder)

Heizung ist klar Faktor 2

Möchte mal fragen: Was für ein Haus habt ihr gebaut? Fertighaus(Holz oder massiv) oder individuelles Architekturhaus?
...nur damit wir uns richtig verstehen: die 1500kWh sind der Gesamtwert gemäss Elektrozähler seit 1.8.07, also seit 5 Monaten, d.h. ca. 300kWh pro Monat. Dito für die Heizung, hier waren es ca. 2.5 Heizmonate seit Anfang August.

Es ist ein Archtiketenhaus in Massivbauweise.

grüsse pb

 
Interessante Aussagen.

Bei uns ist der Verbrauch in 3 Monaten für die Heizung rund 2000kWh, für allg. Strom knapp 700kWh. Unser Haus ist konventionell gebaut. Die Heizung läuft seit Einzug, also die vollen 3 Monate.

Stromverbrauch zu zweit muss natürlich geringer ausfallen als für eine Familie.

Martin

 
Interessante Aussagen.

Bei uns ist der Verbrauch in 3 Monaten für die Heizung rund 2000kWh, für allg. Strom knapp 700kWh. Unser Haus ist konventionell gebaut. Die Heizung läuft seit Einzug, also die vollen 3 Monate.

Stromverbrauch zu zweit muss natürlich geringer ausfallen als für eine Familie.

Martin
Und trotzdem, ich finde 700kW für 3 mt. noch immer viel.

Was habt ihr denn alles für Stromfresser?

Kocht ihr mit Strom?

 
Und trotzdem, ich finde 700kW für 3 mt. noch immer viel.

Was habt ihr denn alles für Stromfresser?

Kocht ihr mit Strom?
Wir kochen nicht mit offenem Feuer, wenn das die Frage gewesen sein sollte. Wir kochen viel, oft und aufwändig. Das braucht Strom.

Ansonsten halte ich 700 kWh für nicht sehr viel. Das macht gerade mal rund 140 Franken für 3 Monate. Im ersten Monat waren noch etliche Handwerker mit ihren Stromfressern da. inzwischen hat sich der Verbrauch bei rund 200kWh pro Monat eingestellt, was rund 42 Franken entspricht. Mit dem kann ich echt gut leben......

Martin

EDIT:

Man sollte richtig rechnen (für was gibt es Excel....) /emoticons/default_biggrin.png Es sind genau 1910kWh für Heizung und 600kWh für Strom in 3 Monaten. Zusammen also 2510kWh. Wenn ich mal hochrechne und die Heizung x2 nehme ergibt das rund 3800kWh für die Heizung und 2400 für Strom pro Jahr. Total also 6200kWh für eine Jahr, d.h. 3100kWh pro Person. Durchaus vertretbar, finde ich.

 
Wir bauen ein Holzhaus mit einem deutschen Anbieter, der zum ersten Mal in der CH baut. (und somit keine Erfahrungen mit CH Minergie hat.. )
Ui ui ui, da wäre ich vorsichtig. Ich will Deinem deutschen Anbieter zwar überhaupt keine schlechten Absichten unterstellen, aber diese Ausgangslage tönt schwer nach Aerger.

Bauen in der Schweiz hat eben schon seine (kleinen und grossen) Besonderheiten und die könnten von einer Firma, die hier noch nie tätig war, leicht unterschätzt werden. Wünschen tue ich Dir das natürlich nicht, aber bitte überlege es Dir gut, bevor Du da definitiv zusagst.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
5000kW für allg. Strom ist ja extrem viel.

Auch 1500kW erachte ich für viel.

Für meine Wohnung ca. 150m2 brauche ich ca. 600kW.

(Frau nicht arbeitstätig und 2 Kinder)
...damit wir halbwegs was anfangen können mit unserem Zahlenmaterial, sollten wir uns daran halten, möglichst präzise Angaben zu machen.

@franzmoni: was meinst du mit "ich brauche ca. 600kW"?

pro Jahr? Pro Monat? Pro Tag? /emoticons/default_biggrin.png

P.S.

Die BFE-Statistik weist für den CH-Pro-Kopf-Verbrauch der Haushalte ca. 7600kWh (2006) aus.

Wenn man also hochrechnet (Basis: 5-6 Heizmonate) ergibt sich für uns (2-Personen-Haushalt) ein Pro-Kopf-Verrbrauch von ca. 4200kWh/Jahr. Das wäre dann ca. 1.8 x weniger als der CH-Durchschnitt.

 
...noch ein Nachtrag:

vielleicht dient's ja jemandem, bzw. lassen sich so Werte einigermassen gut vergleichen.

In der kleinen Excel-Tabelle lassen sich alle relevanten Werte eintragen inkl. Ausgabe der Pro-Kopf-Werte in Relation zum CH-Durchschnitt. Freeware...! /emoticons/default_biggrin.png

Leider darf ich die böse böse Datei hier nicht anhängen, wer sie trotzdem haben möchte --> PN...

screenshothb0.jpg


grüsse pb

 
Der deutlichste Unterschied liegt beim allg. Strom. Der interessiert wenig, sollte bei gleicher WP auch gleich sein.( ausser das Wasser wird elektr. erwärmt)

Ausser die im Haus B brauchen extrem viel Strom für anderes.

5000kW für allg. Strom ist ja extrem viel.

Auch 1500kW erachte ich für viel.

Für meine Wohnung ca. 150m2 brauche ich ca. 600kW.

(Frau nicht arbeitstätig und 2 Kinder)

Heizung ist klar Faktor 2

Möchte mal fragen: Was für ein Haus habt ihr gebaut? Fertighaus(Holz oder massiv) oder individuelles Architekturhaus?
Deine Rechnung ist insofern unvollständig, da Du die Mehrinvestionen (gegenüber Nachbar) abschreiben musst. Nehmen wir mal man schreibt das ganze über 12-15 Jahre ab, dann erreicht mal wohl kaum den Faktor 2. Diese Rechnung machen viele nicht - nur dann ist der Vergleich korrekt.

 
@kroki: ökonomisch gesehen magst du Recht haben, aber meine Tabelle interessiert sich ja nicht in erster Linie für Franken und Rappen sondern rechnet in KWh.

Der Faktor +/- 2.0 gegenüber dem nicht gelüfteten Haus ist die reine "ökologische Differenz", die aus den unterschiedlichen Energiekonzepten resultiert. Dass die ökologischere Variante etwas teurer in der Anschaffung ist, ist schon klar - ohne Investitionen geht's halt nicht...

Aber dieses Prinzip ist universell: die Hi-Tech, die beispielsweise unsere Autos effizienter (und damit umweltfreundlicher) macht, hat sie auch teurer gemacht.

Aber es wäre durchaus interessant, wann der break even erreicht ist, auch wenn die Lüftung nicht nur aus energietechnischer Hinsicht Sinn macht, sondern auch in vielen anderen Bereichen die Lebensqualität verbessert.

grüsse pb

 
@patbone: trotz allem wäre für uns jetzt die ökonomische variante auch noch interessant - könntest du diese mal in deinem excel ergänzen? wäre wirklich cool, denn viele wollen auch wissen was das ganze in franken und rappen ausmacht...

 
@patbone: trotz allem wäre für uns jetzt die ökonomische variante auch noch interessant - könntest du diese mal in deinem excel ergänzen? wäre wirklich cool, denn viele wollen auch wissen was das ganze in franken und rappen ausmacht...
@tosci: hab ich doch gern gemacht (mich interessiert's selber ja auch /emoticons/default_wink.png)

Die Bilanz sieht wie folgt aus:

HAUS A

Luft/Wasser-WP + BWW, Minergiedämmung 160mm sowie KWL/WRG

Gesamtkosten Elektrizität allg. + Wärmepumpe (Hochrechnung)

ca. CHF 1350-1550/Jahr bzw. CHF 115-130/Monat

HAUS B

Luft/Wasser-WP ohne BWW, Minergiedämmung 160mm, herkömmliches Lüften/keine WRG

Gesamtkosten Elektrizität allg. + Wärmepumpe (Hochrechnung)

ca. CHF 3000-3600/Jahr bzw. CHF 250-300/Monat

Alles exakt nachvollziehbar in meiner angepassten Tabelle, die ich euch gerne zuschicke, einfach kurze PN an mich (die bereits Belieferten erhalten das Update von mir automatisch.)

grüsse und es guets Nöis pb

 
Hallo!

Wer hat Erfahrungen mit Minergie? Wir bauen ein Holzhaus mit einem deutschen Anbieter, der zum ersten Mal in der CH baut. (und somit keine Erfahrungen mit CH Minergie hat.. )
Eliane, wir stehen heute genau vor der selben Problematik. Auch ein Deutscher Hersteller, ohne Minergie Erfahrung. Um welchen Hersteller geht es bei euch? Was hast du bis heute für Erfahrungen gemacht und würdest du diesen wieder Empfehlen.. oder hat er in der Zwischenzeit evt. schon Referenzen?

P.S. Hast du die Minergie-Zertifizierung schriftlich im Vertrag drin?

 
hätte in sachen minergie mal kurz ne zwischenfrage: was ist genau der unterschied zwischen minergie standard und minergie zertifizierung?

mit sonnigem gruss aus der zentralschweiz

 
Hallo

Kann ich dir gerne sagen:

Der MINERGIE-Standard beschreibt die Minimalanforderungen bzgl. Dämmung der Gebäudehülle sowie den maximalen Energiebedarf für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung (bei Neubauten seit 1.1. 08 höchstens 38 kWh/m2.)

Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens prüft die kantonale Zertifizierungsstelle den Antrag und erteilt die Zusicherung für die MINERGIE-Zertifizierung; danach darf das Projekt als MINERGIEŽ-Objekt bezeichnet werden, die Zertifizierungsstelle händigt das Label (=Zertifikat) aus.

Quelle/mehr Infos: http://www.minergie.ch/download/Qualitaetslabel_kurzgefasst.pdf

grüsse pb

 

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