Minergiehaus ohne kontr. Lüftung

bluster

Mitglied
26. Feb. 2007
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Hallo zusammen

Wir möchten unser haus nach mingerie wert bauen (U 0.2) allerdings ohne kontr. lüftung. was haltet ihr davon? ist somit der grundzweck der minergieisolation dahin ? Denke eingentlich nicht oder ? Das haus ist sehr gut isoliert, hat gute Fenster, nur wird es halt über das fensteröffnen gelüftet. Kann es probleme mit dem wänden geben? da der lufaustausch nicht genügent gewährleistet ist? kennt sich da jemand aus ?

 
Hallo

natürlich kannst du dich an den MINERGIE-kriterien für aussenisolation/wärmedämmung orientieren, auch ohne KWL. allerdings wird das haus damit nicht zu einem zertifizierten MINERGIE-haus, dafür ist die KWL voraussetzung, aber das weisst du ja wahrscheinlich.

im übrigen werden heutzutage die MINERGIE-kriterien zumindest bei der fassadenisolation sehr oft erfüllt. heute sind die allermeisten neubauten sehr dicht, das heisst, dass richtige belüftung so oder so erforderlich ist. wenn du das lieber "von hand" machen willst (und dabei den beträchlichen energieverlust im winter und ein paar andere einbussen in kauf nimmst) spricht soweit nichts dagegen.

unser fall liegt quasi umgekehrt: für uns war klar, dass wir eine KWL einbauen lassen, allerdings kann unser doppel-EFH nicht zertifiziert werden, da wir zwar alle kriterien (z.T. sogar MINERGIE-P Standard) erfüllen, unser nachbar aber ein konventionnelles energiekonzept hat und MINERGIE nur ganze häuser zertifiziert. ist uns aber egal, auf die schnieke plakette am haus kann ich gut verzichten, solange die energie- und kostenbilanz für uns stimmt. /emoticons/default_wink.png

gruss pb

 
@bluster

Gerade bei hochgedämmten Häusern wirkt sich der Lüftungsverlust aus. Man geht davon aus, dass bei einem konventionellen Haus die Lüftungsverluste auf ca 30 % veranschlagt werden. Bei dichten Häusern sind es aber 50 %, da mehr gelüftet werden muss. Ein konventionelles Haus hat bereits in sich einen viel höheren Luftwechsel durch die undichte Bauweise.

Ich würde in jedem Fall eine kontrollierte Lüftung einbauen. Ob dies eine zentrale oder denzentrale Lösung sein wird, bleibt jedem selbst überlassen.

Wir haben uns für eine dezentrale Lüftung entschieden, weil ich den zentralen Geräten punkto Reinigung, Luftwechsel zu wenig traue. Da sind ein paar Sachen, die noch besser gelöst werden müssen.

@patbone

Was hast du eigentlich für Werte bei deinem Haus? Du bist ja scheinbar schon fast bei Minergie-P. Gratuliere!

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Eine zentrale Lüftung ist ein einzelnes Gerät im Keller. Von dort aus gehen dann die Rohre in die Zimmer.

Eine dezentrale Lüftung wird mittels einzelner Lüftern in den Zimmern erreicht. Es braucht keine Lüftungsrohre in den Decken. Der Vorteil von dezentralen Lösungen kann die indiviuelle Einstellung der Lüftung pro Zimmer sein. Oder man kann eine ringlüftung mittels Wandschlitzen (schallgedämmt) aufbauen und nur einen starkes dezentrales Lüftungsgerät pro Stock einbauen. Die dezentale Lösung kann auch nachträglich eingebaut werden. bei einer zentralen wird es eher schwierig.

Schau doch einmal unter www.oekoluefter.de. Dieses System haben wir eingebaut.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
@verygood

hab mal die seite www.oekoluefter.de studiert. welche lösung hast du denn gewählt? hat jedes zimmer seinen eigenen oekolüfter oder habt ihr ein dezentrales stärkeres gerät pro stockwerk eingebaut? stören tut mich etwas, dass die geräte im fenster eingebaut werden... und die vermarktung dieses gerätes per internet könnte auch etwas professioneller aufgebaut sein. wie seid ihr denn auf dieses gerät gestossen?

lg paliman

 
@bluster

Also. Der Oekolüfter kann in 6 Stufen reguliert werden. Heisst, von 80 bis 200 m3 pro Stunde. Wir haben drei Geräte, pro Stock eines (UG, EG, OG). Somit haben wir bei maximaler Leistung 600 m3!! Die Oekolüfter sind bei uns nicht im Fenster eingebaut sondern in einem "Blindfenster". Siehe Anlage.

Wir haben eine Ringlüftung mit schallgedämmten Wandschlitzen. Das heisst, dass der Oekolüfter, resp. ein kleiner Zusatzlüfter den Druck aufbaut, um die Luft auf die Reise zu schicken, resp. durch die Zimmer zu ziehen. Ist ein wenig schwierig, dies so zu erklären.

Wie sind wir auf den Oekolüfter gekommen? Ich suchte lange nach einer Alternative zu den zentralen Geräte, da bis dato einige Probleme noch nicht gelöst sind, als da sind: trockene Luft im Winter, evtl. Telefonie = Schalldübertragung über die Kanäle, Reinigung der Kanäle (Kosten). Ich habe dann lange mit dem Erfinder des Oekolüfters gesprochen und ihn in Deutschland getroffen. Dann habe ich die drei Lüfter mitgenommen. Bezahlt habe ich für die Lüfter 6500 Franken. Plus Einbau, Verkabelung bauseits. Plus noch 3 Holzkanäle, die man aber gut auch in Eigenleistung erbringen kann. Die Kanäle brauchen wir um den Luftraum zu überrücken. Siehe Anlage.

Das Geniale an diesem System ist, dass du einen hohen Wärmebereitstellungsgrad hast. Du kannst die Feuchtigkeit im Haus regulieren. Wir haben seit 2 Jahren konstante 50 bis 53 % Luftfeuchtigkeit.

Ich habe auch mit einem Lüftungingenieur gesprochen, der früher Grossanlagen gebaut hat. Der hat mir gesagt, dass es an der Zeit war, dass jemand ein solches System für EFH's gebaut hat. Bislang wurden solche Systeme nur in Grossanlagen verwendet.

Ich gebe dir gerne weitere Auskünfte. Entweder via Telefon oder PN.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Sorry habe die Bilder vergessen.

CIMG0706.JPG

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Habe wirklich meinen Kopf nicht ganz bei Sache gehabt. Die Antwort auf die Frage nach dem Oekolüfter wäre natürlich für Paliman gemeint gewesen.

Sorry!

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Also unser Haus wäre mit Lüftung auch ein Minergie Haus. Wir wollten jedoch keine Lüftung. Das ist so kein Problem. Unsere Konstruktion des Hauses ist jedoch Offen d.h. difusionsfähig! Die Isolation ist mit Zellulose gemacht, damit ist der Feuchtigkeitshaushalt auch besser gergelt, da die Isolation feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann.

So sollte es keine Probleme geben. Wenn jedoch eine Dampfsperre eingebaut wird weis ich nicht wie es sich verhält!

Ich weis nicht was ihr für ein Haus bauen wollt, aber wenn Ihr ein Holzhaus in betracht zieht würde ich einmal mi Walter Schär kontakt aufnehmen!

Der ist sehr kompetent diesbezüglich und ist ein richtiger Freak bezüglich Holzbau! www.schaerholzbau.ch

 
Wir haben uns jetzt definitiv für ein einschalenmauerwerk mit difusionsfähiger Isolierung entschieden. Eigentlich wollten wir ja ein Massivholzhaus bauen aber dabei sind uns die Kosten aus dem Ruder gelaufen /emoticons/default_eek.png Das ist jetzt unser Kompromiss. Kontrollierte Lüfrung werden wir nicht machen aber Minergie Standart mit MInergie-Fenstern. Zusätzlich haben wir im EG eine Zentral-Chemine-Heizung welche mit den Sonnenkollektoren gekoppelt ist.

 
@verygood

Lieber Rolf,

habe gestern diese Diskussion gesehen. Danke für Deinen ausführlichen Bericht und die Files!

Wir überlegen, in einen 60er-Jahre-EFH-Block eine Lüftung einzubauen (weil wir die Fassade isolieren und die Fenster erneuern wollen). Was sind denn inzwischen Deine Erfahrungen mit dem Ökolüfter? Uns schien der vor allem aus Hygienegründen praktisch, aber auch weil man keine Rohre verlegen muss. Konkrete Fragen:

- Reicht es, wenn nicht in jedem Raum einer ist?

- Ist er nicht zu laut?

Danke und herzliche Grüsse

Almut

 
Hallo Silvlis

Das ist schon ein recht alter Thread aus dem Jahr 2007....  Rolf war seit gut einem Jahr nicht mehr online hier im Forum...evtl. hast Du Glück und er schaut noch rein...

Den Lüfter muss Du nicht in jedem Raum vorsehen... die genaue Anzahl wird Dir der Hersteller aber gerne berechnen... je nach Grösse der Wohnung reicht da einer, oder zwei völlig aus.

Bei einem weiteren Sanierungssprojekt wurde ebenfalls der Ökolüfter eingebaut... nachzulesen hier:

Wichtig wäre für Dich auch, ob die Sanierung in Richtung "Minergie" ginge oder nicht? Falls nicht, bist Du frei in der Wahl der Lüftungssysteme....bei einem Minergiebau muss dies durch die entsprechende Fachstelle anerkannt werden.

Rolf, sowie auch User Muskat sind beide aus dem Kanton Bern... die Anerkennung dort war nicht ganz so einfach, aber letztlich hat es bei beiden Objekten geklappt und das Zertifikat wurde ausgestellt.

Die Geräusche sind minimal... die Anordnung muss auch nicht in einem Schlafzimmer sein... bei Rolf, wie auch User Muskat, sind die Lüfter im Bad und/bzw. im Waschraum eingebaut.

 
Hallo Silvlis,

wir haben auch Ökolüfter in unserem Minergiehaus (Kanton BL) und sind bis jetzt zufrieden. Wir wohnen jetzt seit 4 Jahren in unserem Haus. Wir haben pro Stockwerk einen Lüfter. Wenn er auf höchster Stufe läuft, ist er recht laut, aber ich glaube, das sind sie alle. Im niedrigeren Betrieb hören wir ihn kaum bzw. haben uns auch an das Geräusch gewöhnt. Bei uns laufen die Lüfter nur in der Heizperiode, im Sommer steht bei uns sowieso alles offen.

Es ist mir nicht bekannt, dass es bei unserer Minergiezulassung wegen dem Lüfter irgendwelche Probleme gegeben hat.

Gruss, Barney

 

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