Möglichkeiten für ein Haus

mogli: Bitte? Ich soll der Bank dankbar sein, dass ich ihr bis zum Lebensende Zinsen abdrücken darf?

Die Bank ist ein Finanzinstitut mit genau einem Ziel: Gewinn machen. Brächte ihnen eine Hypothek keinen Gewinn könntet ihr Gift drauf nehmen, dass sie auch keine Hypotheken anbieten würden. Du klingst fast so, als sei dieses Geschäft ein reiner Akt der Nächstenliebe.

Je mehr Schulden ich mache, desto mehr Gewinn macht die Bank. Oder was glaubst du, warum GE Money Bank den Leuten dauernd Kleinkredite schmackhaft machen will?

Der einzige Faktor ist das Risiko. Das muss die Bank natürlich abwägen. Genau so wie ich selbst auch. Aber wenn ich wirklich an den Punkt kommen sollte, wo ich das Haus nicht mehr tragen kann, dann habe ich immer noch ein Haus, das man verkaufen könnte. Verkaufen kann man ein Haus immer, es fragt sich nur mit wie viel Verlust. Aber ich will, dass das meine Entscheidung ist und nicht die der Bank, denn es ist ja auch mein Risiko.

griff: Ich finde es nett, was du alles aus ein paar Zahlen schliesst. Dass wir vor allem deshalb keine Kohle auf der Seite haben, weil wir über drei Jahre lang eine Freundin aus zerrüttetem Elternhaus aufgenommen haben, damit sie ihre Lehre in Ruhe machen kann und einen Bekannten, den das Schicksal mal eben ganz hart durch die Mangel gedreht hat, darauf schliesst der Herr natürlich nicht, oder?

Ich bedanke mich an dieser Stelle für die Teilnahme an diesem Thread. Man betrachte meine Frage als beantwortet.

 
Mein Tipp: spart während dreier Jahre fleissig (so ca. 120000.--sollten in eurer Situation schon möglich sein) und dann seid ihr eurem Traum vom Haus schon wieder viel näher.

 
Mein Tipp: spart während dreier Jahre fleissig (so ca. 120000.--sollten in eurer Situation schon möglich sein) und dann seid ihr eurem Traum vom Haus schon wieder viel näher.
Nun, wenn es jetzt wirlich eine Gelgenheit gibt, ein durchaus noch bewohnabres Objekt für 500k zu kaufen, dann würde ich mir auch überlegen, ob ich nicht alle Anstrengungen versuche, das jetzt zu machen. Ein paar Sicherheitsdinge gibt es natürlich dabei zu beachten.

1. Ist immer noch was Reserve da - 2 bis 3 Monatslöhne.

2. Jetzt kaufen entbindet nicht von der Pflicht, heftig zu sparen. Sondern es heisst. Spare was du kannst bis du runter auf 80% bist, ich denke z.B. dass du bis dahin in keinem jahr mehr als 2000 Fr. für Reisen (ausser Pendel-kosten, wenn du solche hast) ausgeben solltest. Neues Auto ist sowieso nicht, wenn die alte Karre abliegt, dann liegt mit Glück ein gebrauchtes zwischen 5000 und 10000 drinnen - und das muss dann auch wieder einige Jahre bei dir halten! Wenn du auf 80% unten bist, ist meines Erachtens weiter Sparen angesagt, wenn auch nicht ehr so schnell. Bis du auf 66% unten bist. Dann werfen dich auch 7% Hypo nicht mehr um!

Wir sind in einer ähnlichen Situation, haben recht wenig Cash, da wir noch nicht so lange intensiv sparen (die 6000, die man schon früher pro jahr in die 3a gezahlt hat, sind relativ wenig verglichen mit 20% von einem neuen EFH). Wir werden also auch erstmal mit wenig Cash reingehn - 10% etwa nach Bezug der 3a. Aber: Wenn ich sehe, was wir jetzt im letzten jahr sparen konnten, dann erreichen wir die 80% Marke in 18 Monaten (oder in 24 Montaten, wenn bis dahin grosse unvorhersehbare Kosten kommen wie Auto Totalschaden). Wenn ich von einem Architektenhaus ausgehe, dann ziehen wir in 15 bis 18 Monaten ein. Die Bank weiss natürlich nichts davon. Aber sofern es mit 2 Jobs so weiter geht, sind wir nach vermutlich 5 Jahren runter auf 66%.

 
Dann halt doch nochmal /emoticons/default_smile.png:

pulsedriver: Wir bezahlen momentan 2300 Miete (inkl. Garage). Diesbezüglich lassen wir es uns wirklich gut gehn, das gebe ich zu.

Mein Auto kostete mich damals im Jahre 2005 übrigens 4500 Franken. Meine frau fährt Motorrad. Ein zweites Auto haben wir nicht.

Ferien (also mehr als ein 3-Tage-Ausflug, von dem es mal einen gab) haben meine Frau und ich bisher ein einziges Mal gemacht. Das war letztes Jahr. Das Ziel war Kanada und übernachtet haben wir gratis bei Familie.

Ich habe vor über einem Jahr ein kostspieliges Hobby komplett aufgegeben und mir ein moderateres gesucht.

Dass nach dem Kauf Sparen angesagt ist, versteht sich meiner Meinung nahc von selbst. Aber man muss auch bedenken, dass bei einem Zinssatz wie er momentan zu haben ist (10-jährige Festhypo) die monatliche Belastung inklusive Amortisation und Instandhaltung merklich unter dem jetzigen Mietzins liegt. Dieses Geld würde selbstverständlich wann immer möglich (also immer ausser in Notfällen) an die Tilgung gehen. Sagen wir die Differenz beträgt 4000 im Jahr, sind das im Zeitraum der Hypothek 40'000 Flocken.

Ich möchte meine Stärken nutzen und meine Schwächen umgehen. Fakt ist, es ist leichter etwas abzuarbeiten, das man vor Augen hat, als auf etwas zu sparen, dass nebulös und irgendwann mal kommen könnte. Ich möchte das anpacken, bevor meine Zeit von Kindern beschlagnahmt wird.

Das Haus, worum es sich handelt, ist ein Bauernhaus. Ich weiss noch nicht, wie der Zustand davon konkret aussieht (die ganze Sache ist erst einmal ja nur eine Idee), aber soweit auf den Bildern erkennbar wurde der Wohntrakt bereits einmal renoviert. Somit wäre es KEIN Renovationsobjekt.

 
Ich will euch nicht von eurem Traumhaus abhalten. Aber du redest von Kindern - sind die mal da, ist das verfügbare Einkommen viel kleiner. Daher ist super-rasches Abzahlen in eurer Situation die erste Pflicht.

Überleg es dir genau: Könnt ihr heute etwa 50000 pro Jahr für Wohnung und sparen ausgeben? Das wäre 1/3 eurer Bruttoeinkommen. Ich würde mit der monatlichen Belsatung für Hypo, Amortisation an die Bank und Sparen fürs Reduziern der Hypo so hoch gehn. Wenn ihr das nicht packt, dann lasst es.

Angenommen, ihr habt 10%, dann sieht es so aus (3% erste Hypo, 4% zweite):

9900 1. Hypo

4800 2. Hypo

3600 Nebenkosten (mal mit nur 300 pro Monat geschätzt, Häuser die nicht in den letzten 10 jahren frisch gedämmt wurden, brauchen recht viel Öl zum Heizen).

Das sind 18300 im Jahr. Dann musst du noch Geld für Reparaturen/Renovationen zurücklegen, das darfst du nicht zur Minderung deiner Hypo verwenden. Bei einem älteren Objekt und bescheidenen Ansprüchen an die Neuwertigkeit der Inneneinrichtung würde ich 1% pro jahr ansetzen - 5000 Franken.

D.h. von 50000 pro Jahr bleiben noch ca. 27000 im Jahr zu Reduzieren eurer Schulden.

Das heisst:

Nach 2 Jahren seid ihr bei 80%.

Nach 5 Jahren seid ihr runter auf 66%

Immer angenommen, dass ihr 5 Jahre lang noch beide Einkommen habt. Es kann also klappen. Nur eine 10-jährige würde ich da nicht machen. Eine 8-järige als Basis und eine 5-järige für den Rest. Dann kannst du nach 5 Jahren der Bank das Geld auf den Tisch legen und sagen: Ich will nur noch eine 1. Hypo, ich will jetzt nichts mehr amortisieren.

Wenn nur noch die ertse Hypo offen ist, packst du auch ein paar Jahre mit 7%!

P.S: Das Haus kann zu dem Preis durchaus bewohnbar sein, wenn man nicht den Anspruch hat, dass alles neuwertig sein muss und sich ggf. mit älterem Design an einigen Stellen auch für ein paar Jahre abfinden kann. Meine Rechnung geht davon aus, dass in den ersten fünf Jahren nur das ersetzt wird, was wirklich unbrauchbar defekt ist. Desweiteren wird dich früher oder später eine ernergetische Sanierung des Hauses erwarten, Energie wird tendenziell immer teurer. Rechne damit, dass du irgendwann nach den 5 Jahren mindetsens 100000 Franken noch mal reinstecken wirst. Wenn Bäder und Küche auch schon recht alt sind, wird man sogar nicht unter 150000 weg kommen. Aber eben: Erst nach 5 Jahren machen....

P.P.S: Es gibt gar nicht so weit weg davon ein wirklich günstiges Gebiet. In Dintikon und der nähreen Umgebung sieht man immer wieder neue freistehende EFH mit Boden für unter 600000. DEFH sind tendenziell noch was günstiger. Wohnungen (auch grosse) kosten da unter 400000.

 
Ich will euch nicht von eurem Traumhaus abhalten. Aber du redest von Kindern - sind die mal da, ist das verfügbare Einkommen viel kleiner. Daher ist super-rasches Abzahlen in eurer Situation die erste Pflicht.
Und genau deshalb will ich ja möglichst früh anfangen.

Überleg es dir genau: Könnt ihr heute etwa 50000 pro Jahr für Wohnung und sparen ausgeben?
Ja, das geht. Bin ich 100% von überzeugt.

P.S: Das Haus kann zu dem Preis durchaus bewohnbar sein, wenn man nicht den Anspruch hat, dass alles neuwertig sein muss und sich ggf. mit älterem Design an einigen Stellen auch für ein paar Jahre abfinden kann. Meine Rechnung geht davon aus, dass in den ersten fünf Jahren nur das ersetzt wird, was wirklich unbrauchbar defekt ist. Desweiteren wird dich früher oder später eine ernergetische Sanierung des Hauses erwarten, Energie wird tendenziell immer teurer. Rechne damit, dass du irgendwann nach den 5 Jahren mindetsens 100000 Franken noch mal reinstecken wirst. Wenn Bäder und Küche auch schon recht alt sind, wird man sogar nicht unter 150000 weg kommen. Aber eben: Erst nach 5 Jahren machen....
Deshalb gehe ich mir das Haus ja mal ansehen. Soweit mir bekannt sind sowohl Dachstuhl wie auch Keller isolationstechnisch ausgebaut. Ich sehe einen bewohnbaren, ausgebauten und recht neuen Raum im Dachstuhl und die Steckdosen sind ebenfalls modern. Kurz gesagt, an dem Haus wurde etwas gemacht.

Ansprüche an eine Moderne Einrichtung haben wir nicht. Kühlschrank, Backofen und funktionierende Herdplatten brauchen wir für die Küche, im Bad bestehen wir lediglich auf Sauberkeit und fliessend Wasser. Das Alter ist in erster Linie völlig uninteressant. Die Nutzbarkeit ist ausschlaggebend.

Ich bin übrigens sehr gespannt auf den Zustand/das Alter der Fenster. Für die Menge an Fenstern könnte sich ein Austausch locker an 25'000 vorbei schwingen.

Was die Heizung betrifft, so würde ich früher oder später gerne auf Erdsonde oder etwas Vergleichbares bauen, aber wie gesagt, das hat keine Prio.

P.P.S: Es gibt gar nicht so weit weg davon ein wirklich günstiges Gebiet. In Dintikon und der nähreen Umgebung sieht man immer wieder neue freistehende EFH mit Boden für unter 600000. DEFH sind tendenziell noch was günstiger. Wohnungen (auch grosse) kosten da unter 400000.
Meine Frau arbeitet in Killwangen, ich momentan in Schwerzenbach. Ich versuche wenn irgend möglich die Erreichbarkeit eines Arbeitsplatzes sowohl mit privaten wie öffentlichen Verkehrsmitteln so einfach und schnell wie nur möglich zu gestalten. Da ich aus der Umgebung Wohlen komme, kenne ich die Verkehrssituation von Dintikon. Weder die Kosten noch der Zeitaufwand sind für mich wahnsinnig berauschend /emoticons/default_smile.png.

 
hallo gryff

ich kann dir kurz mal meine situation schildern:

- ich habe bewusst fürs haus gespart

- heute kann ich ein finanzierungsverhältnis von 50% nachweisen

- zudem habe ich mir noch reserven angehäuft, um unvorhergesehenes bezahlen zu können

- meine frau arbeitet die nächsten 2 jahre noch 40%. das angesammelte geld wird auf ein sparkonto gelegt.

- von meinem nettolohn gehen monatlich 2500.-- auf das sparkonto. damit ist garantiert, dass ich einerseits die zinsen und eine jährlich amortisation abbezahlen kann. dies nur für mich. ich habe mit der bank keine amortisation festgelget, aber eines tages muss die schuld ja zurückbezahlt werden.

- falls mein plan aufgeht, werde ich in 15 jahren soviel kapital angespart haben, um die hypothek zurückbezahlen zu können.

 

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