neuer Minergie-Standard: Minergie A

Mycroft

Mitglied
23. Sep. 2008
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Der Minergie-Verein plant, einen neuen Standard unterhalb von Minergie-P einzuführen.

Minergie braucht null Energie

Minergie A definiert ein Nullenergiehaus, das über das Jahr gesehen sämtliche Energie für den Betrieb selbst produzieren soll.

Heizen mit Öl oder Gas ist in dem Standard offenbar nicht mehr vorgesehen. Nur noch 'regenrative Energie'.

Eine Variante der möglichen Bauformen soll sein, das Haus mit Holz und thermischen Kollektoren zu versorgen. Damit wird man wohl den Haushaltstrom nicht in die Berechnung mit einbeziehen und daher wohl kein 'echtes' Nullenergiehaus bauen können.

Die anderen zwei Varianten sind Photovoltaik mit thermischen Kollektoren und einer Wärmepumpe sowie die Variante Wärmepumpe und Photovoltaik.

 
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Minergie hat den neuen Standard beschrieben und zur Vernehmlassung auf die Webseite gestellt: Minergie - Vernehmlassung MINERGIE-A

Merkwürdig finde ich, dass die Photovoltaik begrenzt werden soll. Bisher ist ja auch niemand auf die Idee gekommen, die Anzahl Warmwasserkollektoren in einem Standard zu begrenzen ...

 
Merkwürdig finde ich, dass die Photovoltaik begrenzt werden soll. Bisher ist ja auch niemand auf die Idee gekommen, die Anzahl Warmwasserkollektoren in einem Standard zu begrenzen ...
Deshalb wird bei MINERGIE-A die Photovoltaik begrenzt.

Natürlich ist nur die Anrechenbarkeit für das MINERGIE-A-Zertifikat begrenzt. Der

Eigentümer ist frei, seine Anlage so gross zu wählen, wie er will oder kann.
Nur die Anrechenbarkeit ist begrenzt! Ich denke die Idee dahinter ist, den gesammten Stromverbracuh zu optimieren und nicht einfach nur durch eine Mega-PV-Anlage zu speisen. Riesen-PV-Anlage wäre zu einfach. Durch die Beschränkung der Anrechenbarkeit, muss der Stormverbrauch zuerst reduziert werden,...
 
Nur die Anrechenbarkeit ist begrenzt! Ich denke die Idee dahinter ist, den gesammten Stromverbracuh zu optimieren und nicht einfach nur durch eine Mega-PV-Anlage zu speisen.
Das ist genau der Punkt.

Es kommt auch niemand auf die Idee, die Anrechenbarkeit der m2 thermische Sonnenkollektoren zu beschränken.

Du kannst, wie z.B. Jenny, ein Minergie-P-Haus bauen mit einer riesigen Kollektoranlage und einem riesigen Wasser-Speicher. Du kannst alles anrechnen und ein Haus komplett ohne Heizungsgerät bauen. Niemand verbietet dir das, obwohl dieses Konzept vielleicht nicht optimal oder effizient ist.

Mit Minergie-A wird eine Idee gegen eine andere ausgespielt.

Wieso soll eine einfache Lösung schlecht sein? Wieso soll die komplizierte Lösung effizienter sein? Wozu will man die Bauherren zu komplizierten Lösungen zwingen? Etwa, weil man unbedingt Arbeit für teure Haustechnik-Planer generieren will? (vgl. auch anderer Thread)

 
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Das ist genau der Punkt.

Es kommt auch niemand auf die Idee, die Anrechenbarkeit der m2 thermische Sonnenkollektoren zu beschränken.

Du kannst, wie z.B. Jenny, ein Minergie-P-Haus bauen mit einer riesigen Kollektoranlage und einem riesigen Wasser-Speicher. Du kannst alles anrechnen und ein Haus komplett ohne Heizungsgerät bauen. Niemand verbietet dir das, obwohl dieses Konzept vielleicht nicht optimal oder effizient ist.

Mit Minergie-A wird eine Idee gegen eine andere ausgespielt.

Wieso soll eine einfache Lösung schlecht sein? Wieso soll die komplizierte Lösung effizienter sein? Wozu will man die Bauherren zu komplizierten Lösungen zwingen? Etwa, weil man unbedingt Arbeit für teure Haustechnik-Planer generieren will? (vgl. auch anderer Thread)
Ein schlechter Vergleich.

Wenn jemand seine thermische Solarenergie in einem Saisonspeicher, z.B. von Jenni, speichert so heizt er autark. Er bezieht keine Energie zum Heizen aus einem Netz.

Anders verhält es sich bei einer PV-Anlage. Ueberschüssige Energie wird im Sommer zu einem hochsubventionierten Preis abgegeben und fehlende Energie im Winter zu einem tiefen Preis zugekauft. Meist aus thermischen Kraftwerken (Kohle, Atom).

Ein System der Verrechnungen passt wohl nicht zum Minergie-A-Gedanken, deshalb die Beschränkungen bei der PV-Anrechnung.

Gruss, Fred

 
Geht es nach den Professoren der ETH, gilt Minergie als nicht mehr zeitgemäss. Das ist umso erstaunlicher, als dass es eben dieselben ETH-Professoren waren, die vor rund 30 Jahren Minergie überhaupt erfunden und thematisiert hatten.

Mich erstaunt das nicht. Wir leben in einer Zeit, in der tagtäglich von weiss der Kuckuck was für Experten Zukunftsprognosen über alles Mögliche und Unmögliche erstellt werden. Im Nachhinein betrachtet liegen die meisten davon meilenweit von der Realität entfernt.

Ich glaube, wir sollten wieder lernen, im Hier und Jetzt zu leben und dabei im Rahmen unserer Möglichkeiten Rücksicht auf Natur und Mitmenschen zu nehmen. Aber, wir sollten damit aufhören, immer und überall über die Zukunft Bescheid wissen zu wollen.

Ich bin überzeugt davon, dass wer heute sein Gebäude nach Minergiestandard zertifizieren lässt, nur im Glauben daran in 20 Jahren beim Verkauf mehr lösen zu können, wird wohl genauso wie die vielen Experten, meilenweit von der Realität entfernt liegen.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Ich glaube, wir sollten wieder lernen, im Hier und Jetzt zu leben und dabei im Rahmen unserer Möglichkeiten Rücksicht auf Natur und Mitmenschen zu nehmen. Aber, wir sollten damit aufhören, immer und überall über die Zukunft Bescheid wissen zu wollen.

Mirella /emoticons/default_smile.png
Treffende Zusammenfassung: Heute und jetzt das mit verfügbaren technischen Mitteln erreichbare "Maximum" rausholen - unter Berücksichtigung der Natur und der Mitmenschen. Wenn sich das jeder zu Herzen nimmt, wäre alles viel einfacher.

 
Wenn jemand seine thermische Solarenergie in einem Saisonspeicher, z.B. von Jenni, speichert so heizt er autark. Er bezieht keine Energie zum Heizen aus einem Netz.

Anders verhält es sich bei einer PV-Anlage. Ueberschüssige Energie wird im Sommer zu einem hochsubventionierten Preis abgegeben und fehlende Energie im Winter zu einem tiefen Preis zugekauft. Meist aus thermischen Kraftwerken (Kohle, Atom).

Ein System der Verrechnungen passt wohl nicht zum Minergie-A-Gedanken, deshalb die Beschränkungen bei der PV-Anrechnung.
Ein schlechtes Argument.

1. Nur weil wie im Fall von Hausi oder der ETH das Erdreich, also etwas, das 'gratis' zur Verfügung steht, für die Speicherung von Wärme benutzt wird, kommt auch niemand auf die Idee, die Anrechenbarkeit von Wärme aus einer Sole-W/P zu begrenzen. Wenn man das Erdreich oder das Stromnetz für die Energiespeicherung einfach so nutzen kann, ist das ein konzeptioneller Vorteil einer bestimmten Lösung. Stattdessen versucht Minergie-A nun, gewisse Lösungsansätze künstlich zu bestrafen, nur weil einem eine bestimmte Lösung nicht passt.

2. Du weisst genau, dass nur eine Handvoll privilegierte in den Genuss von KEV-Subventionen kommen. Alle anderen handeln auf privatwirtschaftlicher Basis mit dem EW eine Vergütung aus und profitieren nicht von Subventionen. Auch thermische Sonnenkollektoren werden subventioniert - und Minergie beschränkt die Anrechbarkeit von subventionierten Panels ja auch nicht.

3. Auch wenn du einen thermischen Kollektor auf dem Dach hast, kommt der Strom, denn du brauchst, um die mangelnde Leistung von diesem Wasserröhrligerät im Winter zu kompensieren, teilweise aus thermischen Kraftwerken. Als Argument für eine Begrenzung von PV ist dieses Argument wertlos, da dies sowohl bei PV wie auch bei Solarthermie zum Tragen kommt.

Minergie versucht immer mehr, den Leuten das WIE vorzuschreiben, mit starker ideologischer Tendenz zu Holzverbrennung und gegen Photovoltaik. Das Argumentarium von Minergie-A gegen Photovoltaik ist zum Teil sehr weit her geholt, beispielsweise, dass die Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach ja häufig gar nicht dem Eigentümer gehöre.

Ich persönlich darf eine Meinung haben, eine bestimmte Lösung aus irgendwelchen Gründen ablehnen. Ein Label wie Minergie hat hier aus meiner Sicht die Verpflichtung, lösungsneutrale Standards zu setzen, d.h. Grenzwerte zu setzen, Berechnungsmethodiken zu standardisieren. Es ist aber sicher nicht die Aufgabe eines Labels, gewisse Lösungswege zu verbieten, nur weil sie "zu einfach" sind.

 
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Ein schlechtes Argument. 2. Du weisst genau, dass nur eine Handvoll privilegierte in den Genuss von KEV-Subventionen kommen. Alle anderen handeln auf privatwirtschaftlicher Basis mit dem EW eine Vergütung aus und profitieren nicht von Subventionen. Auch thermische Sonnenkollektoren werden subventioniert - und Minergie beschränkt die Anrechbarkeit von subventionierten Panels ja auch nicht.
Mit der "Handvoll" ist es wie mit den "paar Minuten". Es sind wohl einge tausend, die KEV bekommen, und wenn dank erhöhtem Zuschlag ab 2011 die Warteliste abgebaut wird, bekommen irgendmal alle hohe Vergütungen. Thermische Anlagen erhalten 1 mal einen Investitionsbeitrag.

3. Auch wenn du einen thermischen Kollektor auf dem Dach hast, kommt der Strom, denn du brauchst, um die mangelnde Leistung von diesem Wasserröhrligerät im Winter zu kompensieren, teilweise aus thermischen Kraftwerken. Als Argument für eine Begrenzung von PV ist dieses Argument wertlos, da dies sowohl bei PV wie auch bei Solarthermie zum Tragen kommt.
Ich denke, Du weisst nicht, was "low-tech Wasserröhrligeräte" im Verleich zu den beschichteten Glasscheiben leisten.

Hier z.B. http://fgnet.fh-offenburg.de/uploads/media/Flyer_Festo.pdf

Im Uebrigen war weiter oben von Saisonspeichern die Rede, die den ganzen Wärmebedarf decken, und nicht von heizungsunterstützenden Anlagen.

Ich verstehe nicht, weshalb Du PV-Anlagen einseitig gutrechnest und andernseits thermische Anlagen schlecht machst. Beide haben ihre Berechtigung. Beide ihre Vor- und ihre Nachteile.

Gruss, Fred

 
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Ich verstehe nicht, weshalb Du PV-Anlagen einseitig gutrechnest und andernseits thermische Anlagen schlecht machst. Beide haben ihre Berechtigung. Beide ihre Vor- und ihre Nachteile.
Ich habe nur deine Behauptung widerlegt, dass thermische Anlagen "2-3x so effizient seien wie PV". Das ist einfach ein nicht haltbares Vorurteil, das sich auf das Technologieniveau der 70er/80er-Jahre bezieht.

Ich habe nichts gegen gescheite thermische Lösungen, z.B. zur Entlastung einer Öl- oder Gasheizung oder für eine 100% Deckung wie bei Jenny oder der Lösung von deinem Link. Das kann sinnvoll sein. Deshalb käme ich auch nie auf die Idee, jemandem zu verbieten, auf diese Art ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ob diese Lösungen tatsächlich so kosteneffizient sind, müsste man genauer prüfen. Die 100% Solarheizung von Jenny für ein MFH hat z.B. 315'000 Franken gekostet, das ist rund 40'000 Franken pro Wohnung.

In der aktuellen Tagesschau hat es einen Beitrag zu der Thematik: Tagesschau vom 19.11.2010, 19:30 - Tagesschau - Schweizer Fernsehen: SF Videoportal

Die Aussage des ETH-Professors, dass man via cleveren Nutzung von Energieüberschüssen auch mit der Dämmung etwas zurückfahren kann, ist durchaus ein berechtigter Ansatz. Viel Dämmung ist gleichbedeutend mit Flächenverlust. Gute Dämmung ist auch recht teuer. Insofern ist dies auch eine Ressourcenoptimierung, wenn die Energie sowieso zur Verfügung steht und ansonsten verpuffen würde.

 
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Ich habe nur deine Behauptung widerlegt, dass thermische Anlagen "2-3x so effizient seien wie PV". Das ist einfach ein nicht haltbares Vorurteil, das sich auf das Technologieniveau der 70er/80er-Jahre bezieht.

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In der aktuellen Tagesschau hat es einen Beitrag zu der Thematik: Tagesschau vom 19.11.2010, 19:30 - Tagesschau - Schweizer Fernsehen: SF Videoportal

Die Aussage des ETH-Professors, dass man via cleveren Nutzung von Energieüberschüssen auch mit der Dämmung etwas zurückfahren kann, ist durchaus ein berechtigter Ansatz. Viel Dämmung ist gleichbedeutend mit Flächenverlust. Gute Dämmung ist auch recht teuer. Insofern ist dies auch eine Ressourcenoptimierung, wenn die Energie sowieso zur Verfügung steht und ansonsten verpuffen würde.
Genau in diesem Beitrag spricht der Herr Prof. von 20% Nutzung durch PV und zusätzlichen 40% thermische Energie.

Wobei die Hybridkollektoren noch sehr umstritten sind, das Temperaturniveau der thermischen Nutzung wird tief sein.

Hier hat es Zahlen

Thema Energie: Wirkungsgrad von Solaranlagen

W | Wirkungsgrad - SolarServer

Dein "Beweis" kommt dadurch zustande, dass Du den Wirkungsgrad der Wärmepumpe in die PV-Anlage "hinüberrechnest", was natürlich unsinnig ist.

Der Wirkungsrad einer PV-Anlage ist immer der selbe, egal ob eine Widerstandseizung angeschlossen ist oder eine Wärmepumpe. Den Gewinn bringt die Wärmepumpe.

Nicht nur bei den PV-Anlagen hat sich die Effizienz sei den 70er und 80er-Jahren verbessert, sondern auch bei thermischen Anlagen. Röhrenkollektoren bringen auch im Winter hohe Temperaturen, 60 und mehr Grad C kein Problem, wogegen die Verluste in den Flachkollektoren auf über die Hälfte steigen.

Stand der Technik sind eben nicht die Flach-, sondern die Röhrenkollektoren.

Gruss, Fred

 
Genau in diesem Beitrag spricht der Herr Prof. von 20% Nutzung durch PV und zusätzlichen 40% thermische Energie.
Der Wirkungsgrad ist völlig irrelevant. Es ist unwichtig, wieviel % der Sonnenenergie in thermische oder elektrische Energie umgewandelt wird. So wandeln Dünnschichtzellen pro Flächeneinheit deutlich weniger der Sonnenenergie in elektrische Energie um als kristalline Zellen. Dadurch, dass die Dünnschichtzellen massiv günstiger sind und weiter massiv billiger werden, sind sie trotz geringerem Wirkungsgrad im Endeffekt effizienter. Was nutzt mir ein hoher Wirkungsgrad wenn ich die dafür nötige Gerätschaft vergolden soll?

 
Der Wirkungsgrad ist völlig irrelevant. Es ist unwichtig, wieviel % der Sonnenenergie in thermische oder elektrische Energie umgewandelt wird. So wandeln Dünnschichtzellen pro Flächeneinheit deutlich weniger der Sonnenenergie in elektrische Energie um als kristalline Zellen. Dadurch, dass die Dünnschichtzellen massiv günstiger sind und weiter massiv billiger werden, sind sie trotz geringerem Wirkungsgrad im Endeffekt effizienter. Was nutzt mir ein hoher Wirkungsgrad wenn ich die dafür nötige Gerätschaft vergolden soll?
Ja stimmt, der Wirkungsgrad spielt nur in den Fällen ein Rolle, in denen das Dach auf das die Anlage soll, eine endliche Grösse hat.

Gruss, Fred

 
In der aktuellen Tagesschau hat es einen Beitrag zu der Thematik: Tagesschau vom 19.11.2010, 19:30 - Tagesschau - Schweizer Fernsehen: SF Videoportal

Die Aussage des ETH-Professors, dass man via cleveren Nutzung von Energieüberschüssen auch mit der Dämmung etwas zurückfahren kann, ist durchaus ein berechtigter Ansatz. Viel Dämmung ist gleichbedeutend mit Flächenverlust. Gute Dämmung ist auch recht teuer. Insofern ist dies auch eine Ressourcenoptimierung, wenn die Energie sowieso zur Verfügung steht und ansonsten verpuffen würde.
Hallo Mycroft

Mit deiner gemachten Aussage, man könne mit dem Ansatz des ETH-Professors Hans-Jörg LeibundGut mit der Dämmung etwas zurückfahren, kann ich nur bedingt zustimmen.

Die ETH-Professoren möchten auf optimal gedämmte Hüllen verzichten und die sommerliche Hitze per Solarpanels (Sonnenkollektoren) abfangen und ins Erdinnere verfrachten. Gleichzeitig möchten sie die Innenräume mit Hilfe der Wärmepumpe (Umkehrfunktion) kühlen. Wenn ich an meine Frau denke, die bereits mit den wärmer anfühlenden Parkettböden (im Vergleich mit Steinböden) über zu kühle Sommerbodentemperaturen spricht, nimmt mich wunder, wie die Professoren das bewerkstelligen möchten. Unter 17 Grad Celsius Bodentemperatur werden sie nicht gehen können, möchten sie keine Kondensationsprobleme im UB riskieren. Und mit diesen Vorgaben erzeugt eine solche Raum-Kühlung sowieso zu kleine Watt-Leistungen, Räume lassen sich damit maximal 2 bis 3 Grad Celsius "runterkühlen. Zudem sollen solche Gebäude ja nicht optimal gedämmt sein und weisen somit hohe Transmissionswärmeverluste auf, was wiederum zu einer Nullrunde in Bezug auf die "Kühlung" verkommt.

Im Winter vergisst Herr LeibundGut den Wohn-Komfort einer dichten Hülle. Es scheint im Winter nicht immer die Sonne, die über hoffentlich existierende grosse Flächenfenster passiv viel Wärmeenergie in die Wohnräume hineinbringt. Bis anhin reklamierte bei uns kein Gast oder auch meine "heikle" Frau bei sonnenarmen Wintertagen nicht, dass ihr unwohl kalt in unmittelbarer Nähe der grossen Fensterfronten sei. Wände oder Fenster, die kleinere Oberflächentemperaturen wie 17 Grad Celsius aufweisen, strahlen erfahrungsgemäss unangenehme "Kälte" ab.

LeibundGuts Aussage, dass er im Winter mit seinem Konzept genügend Energie zur Verfügung haben wird, seine Gebäude zu heizen, ist sicher korrekt. Mit diesem Fakt stellt er klar, dass er auf Dämmvorschriften des Minergiestandards verzichten könne. Den Wohnkomfort in Bezug auf das Empfinden "vergisst" er meiner Meinung nach aber leichtfertig.

siehe auch: Tagesschau vom 19.11.2010, 19:30 - Tagesschau - Schweizer Fernsehen: SF Videoportal

Grüsse, mpaxx

 
Der Wohn-Komfort nimmt meiner Meinung mit jedem % noch dichterer Raumhülle ab und nicht zu! "dauersäuseln" und "Luftzug" von der kontrollierten Lüftung löst bei mir jedenfalls nicht ein Gefühl von einer schönen heimeligen Wohlfühl-Atmosphäre aus...

Warm bleibt ein heutiges Haus auch wenn es nicht nach Minergie gebaut wurde, genau gleich. Vielleicht braucht es ein bisschen mehr Energie. Und wenn dieser Mehraufwand an Energie mit eben dieser gespeicherten Erdwärme kompensiert werden kann, ist das ein sehr guter Weg, den diese Professoren vorschlagen!

Die Probleme die bei diesem politisch extrem geförderten Dämmungswahn entstehen, kann man schon in vielen Beiträgen lesen, viele werden es noch merken wenn sich die Pilzsporen mit der kontrollieren Lüftung erst Jahre nach dem erstellen, in allen Räumen verteilen...

Natürlich kann man diese Luftrohrsysteme auch reinigen. Die gesparten Kosten lösen sich dann aber ganz bestimmt schnell mal in Desinfektionsmittel auf.../emoticons/default_rolleyes.gif

Ich bin jedenfalls schon gespannt, wie sich Minergie gegen diese neue Idee wehren wird. Schliesslich werden sie ihre Felle davon schwimmen sehen, sollte dieses System Schule machen...

liebs Grüessli, jomazi

 
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Die Probleme die bei diesem politisch extrem geförderten Dämmungswahn entstehen, kann man schon in vielen Beiträgen lesen, viele werden es noch merken wenn sich die Pilzsporen mit der kontrollieren Lüftung erst Jahre nach dem erstellen, in allen Räumen verteilen...

Natürlich kann man diese Luftrohrsysteme auch reinigen. Die gesparten Kosten lösen sich dann aber ganz bestimmt schnell mal in Desinfektionsmittel auf.../emoticons/default_rolleyes.gif

liebs Grüessli, jomazi
Auf das regelmässige Reinigen dieser Luftrohrsystem dürften wohl die allermeisten Hausbesitzer sowieso verzichten, sei es aus Unwissen oder aus Kostengründen. Zudem könnte man auch Wetten darüber abschliessen, wielange es dauert, bis irgend ein Experte herausfindet, dass nicht nur die Pilzsporen selber sondern auch das zum Reinigen verwendete Desinfektionsmittel bzw. seine Dämpfe gesundheitsschädlich sind /emoticons/default_wink.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Der Wohn-Komfort nimmt meiner Meinung mit jedem % noch dichterer Raumhülle ab und nicht zu! "dauersäuseln" und "Luftzug" von der kontrollierten Lüftung löst bei mir jedenfalls nicht ein Gefühl von einer schönen heimeligen Wohlfühl-Atmosphäre aus...

Warm bleibt ein heutiges Haus auch wenn es nicht nach Minergie gebaut wurde, genau gleich. Vielleicht braucht es ein bisschen mehr Energie. Und wenn dieser Mehraufwand an Energie mit eben dieser gespeicherten Erdwärme kompensiert werden kann, ist das ein sehr guter Weg, den diese Professoren vorschlagen!

Ich bin jedenfalls schon gespannt, wie sich Minergie gegen diese neue Idee wehren wird. Schliesslich werden sie ihre Felle davon schwimmen sehen, sollte dieses System Schule machen...

liebs Grüessli, jomazi
Hallo allerseits

Ich wollte mit meinem Beitrag den Professor LeibundGut nicht schlechtmachen, seinen Ansatz könnte ich grundsätzlich unterschreiben. Die Einlagerung von Wärmeenergie während den Sommermonaten, die dann im Winter eingesetzt werden kann, finde ich sehr sinnvoll. Meiner Meinung nach schliesst das eine das andere nicht aus. Eine dichte Hülle auf Minergiebasis verhindert im Sommer mit geeigneten Beschattungsmethoden eine Überhitzung des Gebäudeinneren. Umso effizienter kann eine Kühlung nach der Idee von LeibundGut eingesetzt werden, die "geringe" Kühlleistung entfaltet in einem gut gedämmten Gebäude seine Wirkung besser wie in einem nach heutigen Massstäben schlecht gedämmten Baukörper.

Die Diskussionen zur Lüftung werden immer wieder angerührt...ich persönlich möchte primär aus Komfortgründen nicht darauf verzichten, eine Frischluftzufuhr ist halt eine angenehme Sache und man braucht sich nicht um die manuelle Lüftung zu kümmern. Eine korrekt eingestellte Lüftung "säuselt" nicht und führt auch nicht zu Durchzugserscheinungen - wir leben nun bereits gute 9 Monate mit dieser Lüftung zusammen und möchten sie nicht mehr missen. Eventuell registrieren sehr sensible Menschen "bewegte" Luft trotzalledem, es ist abzuwägen, ob Kohlendioxid-gesättigte und abgestandene Innenluft die bessere Alternative wäre.

Betreffend Verschmutzungsgrad der Lüftungsrohre ist anzumerken, dass beim 10-jährigen Minergiehaus eines Bekannten ausser etwas Baustaub keine weiteren Verschmutzungspartikel bei der letzthin durchgeführten Reinigung zum Vorschein kamen. Pilzsporen sollten bei bewegter Luft prinzipiell auch keine vorkommen, aus diesem Grund läuft unsere Lüftung ganzjährig.

Die Minergie-Verantwortlichen müssten sinnvolle Ansätze, wie beispielsweise derjenige von Professor LeibundGut, in ihr System einbinden.

Besonders in Zusammenhang mit der "Zero Emission Architecture" solten derartige Ansätze Einfluss finden, der neue sich formende Minergie-A Standard lässt grüssen. Weshalb wurde ein dermassen ungeeigneter Name gewählt, wie wär's beispielsweise mit Minergie Zero?

Gruss, mpaxx

 
Hallo zusammen

habe da mal mitgelesen und möchte zum Anfangsthema kommen.

Leider sind Öl und Gasheizungen beim Minergie-A nicht verboten, in der jetzigen Fassung! (Tja irgendwoher muss man ja seine Finanzen herhaben)

Nur weil der Professor Leibundgut der ETH gut isolierte Gebäude für nicht notwendig hält und seine tolle Lösung präsentiert, ist das noch nicht mal ein Sturm im Wasserglas, den eine Lösung für unsere Zukunft. In Europa setzt sich ohne Wenn und Aber der Passivhausstandard (Minergie-P) durch.

Für seine Berufskollegen (Designer-Architekten) sind seine Aussagen ein gefundenes Fressen. Man muss sich nicht mehr über diese lästigen Energiestandards kümmern, kann wieder mit Wärmebrücken bauen und die Haustechnik übernimmt die Konsequenzen aus seinem Handeln.

Leider gibt es bei Herr Leibundgut ein paar Behauptungen, die so nicht stimmen.

1. das Erdreich ist auch nur ein begrenzter Speicher. ich kann nur Wärme im Bereich der Sondenrohre speichern. Die zeitliche Begrenzung (Sommer/Winter) wird dabei auch eine massive Rolle spielen.

2. ein Frostschutzmittel das die Abkühlung von -273°C aushält muss auch noch erfunden werden

3. die Betriebstemperaturen von ca. 30°C im Winter respektive ca. 20°C im Sommer sind sehr gut für die Wärmepumpe. Doch die erreiche ich doch nur, wenn ich das Haus gut einpacke und den sommerlichen Wärmeschutz berücksichtige.

4. die Konsequenzen wären ein steigender Strombedarf, den wir aber besser für anderes z.B. die Mobilität brauchen.

5. Forschung und Visionen sind wichtig. doch was da Herr Leibundgut bringt ist nicht neu und wurde in anderen Ländern auch schon ausgeführt. Wieso also für so was noch Geld ausgeben?

Das Passivhaus wird sich durchsetzen, da es schon längst aus der "Erfinderphase" raus ist.

Übrigens wo ist der Quellnachweis der Pilzsporen in Passivhäusern oder Komfortlüftungen? Kenne da nur eine Studie von Basler Hofmann und die kommt genau zum Gegenteil.

Gruss aus dem Pilzsporenfreien Passivhaus

Asino

 
Ein guter Kollege, der als Energie-Spezialist an der HTA-Luzern arbeitet, hat mir kürzlich erzählt, dass Herr LeibundGut seinem Fachpublikum vorgerechnet hat, dass er mit einer 2cm Dämmung eine Oberflächentemperatur von 17°C einhalten kann...es handelt sich dabei um einen 2cm dicken und neu entwickelten Aerogel-Wärmedämmputz. Dass dieser Wärmedämmputz aber immer noch im Entwicklungsstadium ist, hat er der Presse nicht mitgeteilt oder bewusst verschwiegen. Einige Designer-Architekten haben vermutlich bereits innerlich gejubelt und gedacht, sie können ab sofort wieder 2 cm Steinwolle einbauen /emoticons/default_wink.png

Mit 4 bis 5 cm dieses neuartigen Putzes kann bereits der aktuelle Minergie-Status erreicht werden. Davon geht Herr LeibundGut auch aus, er wurde von der Presse missverstanden, dass seine Häuser ungenügend gedämmt würden. Seine Vorwürfe gingen in Richtung Minergie-P, seiner Ansicht nach gehen dessen einzuhaltende Vorgaben aus oekonomischer Sicht zu weit.

Grundsätzlich propagiert LeibundGut zwei Anforderungen: mindestens 17°C Oberflächentemperatur und max. 30° Vorlauftemperatur. Mit diesen beiden Anforderungen wird die Qualität der Hülle (inkl. Fenster) und die Effizienz der Wärmepumpe definiert.

Ganz nüchtern betrachtet sind solche Werte mit den aktuellen Minergie-Vorgaben bereits machbar, mehr benötigt Herr LeibungGut mit seiner Wärmespeicher-Technik nicht. Wenn er damit oekonomisch sinnvolle Lösungen für die "Zero Emission Architecture" liefern kann, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden.

Gruss, mpaxx

 

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