Liebe Heike
Ökologie und Ökologie sind leider zwei Paar Schuhe...
Spontan: Schritte in eine richtig grüne Richtung wäre:
· Alles aus Vollholz, keine Holzwerkstoffe. Die benötigen zusätzlich Energie bei der Herstellung. Und die hochwertigen Klebstoffe sind nicht ganz ohne. Und meist werden die irgendwo hergestellt und mit dem LKW durch Europa, Balkan und Russland gekarrt.
· Keine Beschichtung. Diese ist bei der Entsorgung problematischer. Wie ökologisch Holzöle und -wachse sind, weiss ich nicht. Dito Lasuren.
· Alle Beschläge demontierbar. Wegen späterer Entsorgung
· Montage ohne Schaum
· die grosse CO2-Schleuder beim Bauteil Küche dürfte das hin und hergekarre für die Montage sein. Also den HAndwerker von nebenan einsetzen. Mit der Bedingung lokales Holz zu verwenden. Das lokal gesägt und getrocknet wurde.
· Bei der Arbeitsplatte dürften wohl alle importierten Granite entfallen. Aber auch lokale (schweizerische) dürften beim Gewicht beim Transport CO2 wirksam sein. Wegen dem Recycling wäre hier wohl eine Chromstahloberfläche sinnvoll.
· Halogenfreie Kabelisolation.
· Isolationen ohne geschäumte Kunsstoffe sondern eher Zellulosefasern, bei Brandgefahr Stein-/Glaswolle.
· Verzicht auf Trockenbauplatten --> Tischlerplatten / 3-Schicht-Platten
In der Schweiz gibt es für Leute, die halbwegs ökologisch unterwegs sind die ECO-Devis: Positionen im Leistungsverzeichnis, welche mit Ökowissen hinterlegt sind. Sprich mit Deinem Architekten darüber.
Allgemein: Dauerhafte Bauteile wählen in zeitlosem Design, keine Eyecatcher, modisches Schnickschnak. Eine Küche, welche Du in 20 Jahren statt 50 ersetzt, ist nie ökologisch.
Liebe Grüsse
Haba
Am Rand:
Lokal in Russland produziertes IKEA-Holz, das lokal zu Holzplatten verarbeitet wird und dann in grössten Mengen (d.h. per Schiff) transportiert wird und wegen der hohen Automation vorfabriziert und in einem Rutsch montiert wird, kann u.U. weit ökologischer sein als eine schweizer-Holzwerkstoff-Küche, wo das Material aus dem Bündnerland mit dem LKW in die Welschschweiz gekarrt wird, dort konfektioniert, ins Holzlager in der Innerschweiz als halbprodukt gekarrt wird. von dort mit dem Klein-LKW ins Mittelland, dann mit dem 3.5to-wägeli zu einem günstigen Küchenschreiner, und von dort nochmals 40km zu Dir.
(Ich sage "kann", nicht "ist", gell!)