Pensionskasse auszahlen, verpfänden oder stehen lassen?

Majoe

Mitglied
13. Feb. 2012
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hallo zusammen

wir sind gerade in den abklärungen mit der bank für die finanzierung von unserem traumhaus. wir haben nun die möglichkeit, wenn wir die pensionskasse auszahlen lassen würden, dass wir keine 2. hypothek beanspruchen müssten. sprich: keine amortisation, was wir natürlich sehr begrüssen würden.

wir sind 33 jahre alt und wie ihr euch vorstellen könnt, ist das PK-vermögen noch nicht so hoch - aber es ist gerade der fehlende betrag, damit wir keine 2. hypothek beanspruchen müssten.

nun haben wir von verschiedenen seiten gehört, dass es nicht sinnvoll ist die PK auszahlen zu lassen. andere wiederum haben uns gesagt, dass es kein problem sei, wenn man noch so jung ist. somit sind wir total unsicher.

was würdet ihr tun?

PK auszahlen lassen, dafür keine 2. hypothek?

PK stehen lassen, dafür 2. hypothek aufnehmen?

PK verpfänden?

für euer feedback sind wir sehr dankbar!

viele grüsse

majoe

 
Hallo majoe

Wir sind 34 und 36 Jahre alt, also etwa gleich wie ihr. Wir haben die PK von meinem Mann stehen lassen, meine aber auszahlen lassen. Denn erstens gehts noch ein paar Jährchen bis zu unserer Pensionierung, und zweites ist ein Eigenheim eine "sichere Altersvorsorge".

Und wir haben auch keine 2. Hypothek.

Verpfändung der PK haben wir auch noch kurz in Betracht gezogen. Doch dann wäre nicht der gesamte Betrag als Eigenkapital angerechnet worden, und dann hätte es nicht ganz gereicht.

Wir sind happy mit unserer Entscheidung. Bei den momentanen Zinsen werden wir schlussendlich monatlich etwa 300.- weniger bezahlen, als jetzt in der Mietwohnung (und die ist schon relativ günstig...). Wir werden das gesparte Geld in ein Säule 3a Konto einbezahlen. So kommt es uns auch wieder zugute und ist erst noch steuergünstig ;-)

 
Falls die Bank eine Verpfändung der PK akzeptiert, würde ich diese Version wählen. Auch wenn derzeit die Zinsen tief sind: Spart entsprechend! Dann könnt ihr bei Ablauf eurer Hypothek den Betrag zurückzahlen, der der PK-Verpfändung entspricht, und die PK wieder quasi auslösen. Im Endeffekt ist es dann so, als hätte die Pk nie was mit eurem Wohneigentum zu tun gehabt.

Ihr kommt jetzt in ein Alter, in dem langsam aber sicher der Zinses-Zins-Effekt der PK zum tragen kommt. Es wäre schade, diese jetzt unnötig zu beziehen.

PS: Wenn immer möglich: Finger weg von der PK.

 
klär ab, ob der Risikoteil bei der PK auch bei Auszahlung gleich hoch bleibt. Wenn ja, auszahlen lassen, denn in Eurem Alter spielt das noch nicht so eine grosse Rolle und wie bereits erwähnt, ist es im Haus sicher angelegt. Wirtschaftlich macht das auch Sinn, denn ich gehe mal davon aus, dass die Hypo-Mehrzinsen im Falle einer Verpfändung mehr ausmachen würden, als die PK-Verzinsung von rund 1.5 %.

 
Auch ich würde die PK im schlimmsten Falle verpfänden, jedoch nicht auszahlen lassen...

Lasse eine Auszahlung einmal von deiner PK berechnen, welche Auswirkungen eine Auszahlung auf deine Pension hätte. Die PK kann berechnen, welche Pensions-Leistungen du im Falle eines bezugs hättest.

In unserem Falle hätten wir nochmals ungefähr den Betrag verloren, welchen wir uns auszahlen hätten können. Deshalb haben wir dies dann sein lassen....

 
Ich habe einen rechten Betrag aus der Pensionskasse entnommen und in mein Haus gesteckt. Den Betrag werde ich nach dem Hausverkauf auch wieder ins neue Haus stecken. Verloren habe ich damit nichts, im Gegenteil. Bei der aktuellen Situation (Zinssenkungen am Laufmeter) und mit der Aussicht, dass die Umwandlungssätze auch noch gesenkt werden, verliere ich bei der Pensionskasse gewaltig Geld. Der Teil, den ich im Haus investiert habe, der bleibt mir sicher erhalten, beim Geld auf der PK glaube ich nicht mehr daran, dass da mal wieder was zurückkommt.

Gruss

Ralph

 
Falls die Bank eine Verpfändung der PK akzeptiert, würde ich diese Version wählen. Auch wenn derzeit die Zinsen tief sind: Spart entsprechend! Dann könnt ihr bei Ablauf eurer Hypothek den Betrag zurückzahlen, der der PK-Verpfändung entspricht, und die PK wieder quasi auslösen. Im Endeffekt ist es dann so, als hätte die Pk nie was mit eurem Wohneigentum zu tun gehabt.

Ihr kommt jetzt in ein Alter, in dem langsam aber sicher der Zinses-Zins-Effekt der PK zum tragen kommt. Es wäre schade, diese jetzt unnötig zu beziehen.

PS: Wenn immer möglich: Finger weg von der PK.
Seh das wie Häuslebauerle. Der Zinses-Zins-Effekt lässt sich nur schwer aufholen.

Beispiel (Bezug von 50'000 und Wiedereinzahlugn nach 5/10 Jahren gegenüber Verpfändung)

PK CHF 50'000.--, Verzinsung 2%, Laufzeit 30 Jahre --> CHF 90568.--

PK CHF 50'000.--, Verzinsung 2%, Laufzeit 25 Jahre --> Gesamtkapital CHF 82030.-- (Differenz ~8000.--)

PK CHF 50'000.--, Verzinsung 2%, Laufzeit 20 Jahre --> Gesamtkapital CHF 74297.-- (Differenz ~15500.--)

 
Ein Thema und (fast unendlich) verschiedene mögliche Meinungen... Für die einen ist die PK ein Heiligtum und soll nicht angetastet werden, für die anderen ist es absolut legitim, diese Mittel einzusetzen. Wie alles im Leben, hat jede mögliche Variante Vor- und Nachteile, die jeweils immer ganz individuell sind / sein können, je nach finanziellen Verhältnissen, Vorsorgesituation und -bedürfnissen etc. Deshalb lässt sich meiner Meinung nach ohne genaue Detailkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse keine 100 %-ig zuverlässige Antwort geben, sondern höchstens eine Empfehlung, die von der persönlichen Einstellung geprägt ist.

Klärt ab, wie sich die Leistungen bei einem Bezug konkret verändern und kalkuliert die verschiedenen Möglichkeiten seriös durch (d.h. Veränderung der Hypozinsbelastung, allfällig entstehende und zu schliessende Vorsorgelücken etc.) und entscheidet die für euch passende Lösung auf dieser Basis. Nicht zu vergessen ist, dass bei einem Vorbezug Steuern anfallen, welche nicht aus den PK-Geldern beglichen werden dürfen, die PK-Gelder müssen vollumgänglich in's Wohneigentum investiert werden.

Gruss, Dani

 
Ich würde mich auf alle Fälle vom Vorsorgeberater beraten lassen.

 
Seh das wie Häuslebauerle. Der Zinses-Zins-Effekt lässt sich nur schwer aufholen.
Hallo,

den Zinseszinseffekt hat man genauso, wenn man das Geld auszahlen lässt, dann halt nicht in der PK, sondern ausserhalb davon.

Mit geringerer hypo zahl ich weniger Zinsen und kann das gesparte Geld zusätzlich anlegen usw.

Das funktioniert natürlich nicht, wenn man das gesparte Geld dann für ne Urlaubsreise ausgibt.

Für Leute mit wenig Disziplin ist es daher sicherer, das Geld in der PK zu belassen.

Was mehr rentiert ist eine Frage des Zinssatzes, wieviel Zins bekomm ich in der PK und wieviel müsste ich Hypozins zahlen.

Bei knappem Eigenkapital kann sich ein Vorbezug besonders stark rechnen.

Beispiel:

man bekommt die Finanzierung in Höhe von 700'000, ist aber ein hohes Risiko. In dem Fall zahlt man 2.5% Zins auf die 700'000.-

Nach dem Vorbezug benötigt man evtl nur noch 650000 und ist deshalb ein besseres Risiko. In dem Fall zahlt man dann nur noch 2.3% Zins auf die 650'000.-

D.h. man kann dadurch die Zinslast auf die gesamte Restschuld ebenfalls mitsenken, das macht ziemlich viel aus, muss aber im Einzelfall berechnet werden.

Ein Nachteil des Auszahlens sind sicher steuerliche Erwägungen, der Ertrag aus dem ausgezahlten Geld ist jedes Jahr zu versteuern, der aus der PK erst im Rentenalter (bei dann evtl niedrigeren Steuersätzen? Aber wer weiss das heute schon?)

Vermögen in der PK gilt steuerlich nicht als Vermögen. D.h. wenn du jetzt sehr viel auszahlen lässt wird sich dein Vermögen erhöhen und es könnte sein, dass du Vermögenststeuer zahlen musst

Daneben gibt es noch andere Aspekte, die je nach persönlicher Situation eine Rolle spielen:

bei uns im Thurgau ist es so, dass jeder, der kein steuerbares Vermögen ausweist, Prämienverbilligung für die Kinder erhält, unabhängig vom Einkommen (die Regelung halt ich für eigenartig, aber ist nunmal so).

Sollte man nun zu viel aus der PK vorbeziehen, sodass neu ein Vermögen zu versteuern ist, entfallen diese 600 Franken pro Kind im Jahr.

Sollte die europäische Finanzkrise vollständig eskalieren, dann sind obige Überlegungen alle hinfällig, dann wird im Rentenalter das PK-Vermögen nahezu wertlos sein, und somit wäre es besser gewesen, wenn man so viel wie möglich vorbezogen und die Schulden reduziert hätte.

Ausserdem ist Vermögen in der PK nicht in deiner Hoheit, es können jederzeit durch staatliche Eingriffe die Spielregeln geändert werden. Allein das ist für manchen auch ein Grund, vorzubeziehen. (Siehe aktuelle Diskussion, ob überhaupt noch vorbezogen werden darf)

Gruss

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde die Ausführungen von mime7 gut.

Man sollte sich Gedanken machen, was mit den Vorsorgeeinrichtungen in Zukunft passieren wird. Ich gehe nicht davon aus, dass MWST-Satzerhöhungen zu Gunsten von privaten Vorsorgeeinrichtungen vorgenommen werden, um deren künftige Unterdeckungen auszugleichen. Unterdeckungen sind sicherlich vorprogrammiert, denn Arbeitnehmervertreter möchten keine Anpassungen an Umwandlungssätzen mehr vornehmen. Gleichzeitig werden die demographischen Veränderungen dazu führen, dass auch Pensionskassen immer mehr Rentner durch weniger "Einzahler" abdecken müssen. Ich bin sicher, dass der Gesetzgeber hier als Regulator eingreifen wird.

Was machen nun diejenigen, die auf einen vorzeitigen Kapitalbezug verzichten und diesen ggf. durch gesetzliche Änderungen in 30 Jahren nicht mehr machen können (s. Ausführungen von mime7)? Was wenn nur Gegensteuer gegeben werden kann, indem die Umwandlungssätze um 50% oder mehr reduziert werden? Geringere Umwandlungssätze hätte zur Folge, dass mit bescheideneren Renten Hypozinsen beglichen werden müssen. Diese Fragen muss sich jeder stellen und für sich beantworten. Auch Vorsorgeexperten können hier nur spekulieren!

Da bin ich lieber mein eigener PK-Verwalter und finanziere damit mein Eigenheim. Selbstverständlich begleitet durch eine solide Risikoversicherung...

 
Da bin ich lieber mein eigener PK-Verwalter und finanziere damit mein Eigenheim. Selbstverständlich begleitet durch eine solide Risikoversicherung...
Genau und dann rechtzeitig den Kindern das Haus überschreiben und später auf Kosten der Allgemeinheit leben.
Nicht von ungefähr wird im Parlament über strengere Bezugskriterien diskutiert.

 
Genau und dann rechtzeitig den Kindern das Haus überschreiben und später auf Kosten der Allgemeinheit leben.

Nicht von ungefähr wird im Parlament über strengere Bezugskriterien diskutiert.
Lieber Viremar,
Was heisst hier auf Kosten der Allgemeinheit?

Überleg Dir mal, wieviel Geld Du in dein Eigenheim steckst und was das in 25 oder 30 Jahren dann noch wert ist. Dann ziehst Du die Hypothek noch ab und ich wette, bei einem Durchschnittshaus ist das Geld, das noch übrig bleibt, in zwei Jahren im Pflegeheim vernichtet.

Die stengeren Bezugskriterien sind vor allem, um einer gewissen Branche die Gewinne zu sichern.

Meistens sind es die, die über die anderen schimpfen und denen Vorwürfe machen, die auf Kosten der Allgemeinheit leben.

Gruss

Ralph

 
@Ralph

Ich behaupte mal, die wenigsten, die einen PK-Vorbezug machen haben den Willen und Disziplin den Vorbezug wieder einzubezahlen. Richtung Rentenalter wird dann zuerst an die Kinder gedacht und ihnen das Haus frühzeitig überschrieben damit kein Regress gemacht werden kann. Wenn man dann ins Pflegeheim kommt, wer zahlt die Zeche? Denn das Einkommen aus PK und AHV reichen bei weitem nicht und Vermögen hat man schliesslich auch keins, weil das hat man den Kindern vermacht.

 
Wir sind 30 und 34 jahre alt und haben auch gerade eben einen vorbezug der pk gemacht. Wir haben im voraus von beiden Pensionskassen eine Simulationsauszug verlangt und darauf sieht man schön wie sich die Versicherungsleistungen verändern, oder eben zum Glück gleich bleiben. Auch sieht man die Differenz bei der Altersrente und kann also schon sehen wieviel Geld (und ZinesZins) man weniger erhält bei der Pension. Da wir erst wenige Jahre in die Pk einzahlen, verlieren wir nicht viel, zudem werden die Sparbeiträge mit dem Alter sowieso höher (AG und AN-Beiträge) und richtig viel spart man dann erst im Alter.

Wir haben die 3a- Konten verpfänden lassen (für indirekte Amortisation) und werden zudem ein separates Sparkonto einrichten wo wir Geld sparen um entweder direkt zu amortisieren oder den PK-Vorbezug zurückzahlen zu können, je nach dem so wie die Gesetzeslage gerade am günstigsten ist.

Wir haben uns zuerst auch überlegt ob es das richtige ist, aber weil wir den betrag wieder zurückzahlen können, haben wir uns schlussendlich für den bezug entschieden.

 
Lass es stehen. Du solltest die Zinseszinsen soweit wie möglich ausnützen.Ist ja deine Altersvorsorge.

 
Lass es stehen. Du solltest die Zinseszinsen soweit wie möglich ausnützen.Ist ja deine Altersvorsorge.
Hallo,

jetzt hört doch mal mit dem Zinseszinsquatsch auf.

DAS ist nun wirklich kein Argument, das Geld aus der PK rauszunehmen oder drinzulassen.

Geld verzinst sich auch, wenn es nicht in der PK ist, und dort gibt es daher auch Zinseszinsen.

Vom Zinseszins her betrachtet gibt es schlichtweg keinen Unterschied, ob das Geld in der PK ist oder nicht.

Gruss

 
Hallo,

jetzt hört doch mal mit dem Zinseszinsquatsch auf.

DAS ist nun wirklich kein Argument, das Geld aus der PK rauszunehmen oder drinzulassen.

Geld verzinst sich auch, wenn es nicht in der PK ist, und dort gibt es daher auch Zinseszinsen.

Vom Zinseszins her betrachtet gibt es schlichtweg keinen Unterschied, ob das Geld in der PK ist oder nicht.

Gruss
Wenn es im Haus steckt gibts keinen Zinseszins - und ich würde nicht annehmen, dass dein Haus bei deiner Pensionierung noch genau so viel wert ist wie heute

 
nö, aber wenn man seine Liegenschaft nicht überbezahlt hat beim Erwerb, dann dürfte der höhere Landwert den Wertverlust des Hauses sicherlich wettmachen. Aber wir sind keine Hellseher und können nicht wissen, was in 20 oder 30 Jahren sein wird. Also, müssen wir mit dem rechnen, was heute ist. Und wenn ich heute weniger Hypothekarschuld zu 2 % aufnehmen muss, weil ich Kapital vorbeziehe, das mit nur 1.5 % verzinst wird, so sind die 0.5 % nun schon mal gespart.

Alles andere ist Hypothese und kann auch Pro-Bezug gedreht werden. Was ist z.B. wenn die PK Unterdeckung hat oder plötzlich der Umwandlungssatz massiv gesenkt würde?

 
Wenn es im Haus steckt gibts keinen Zinseszins
Hallo,

selbstverständlich tut es das.

Ich amortisiere die Schulden,, zahl weniger Zins und amortisiere weiter. Das nennt sich Zinseszins.

oder ich lass die PK auszahlen, kann neben dem Haus daher mehr Kapital ansparen und trag das zur Bank, auch da krieg ich Zinseszins.

Ich geb dir aber recht, dass es dann keinen Zinseszins gibt, wenn das Geld konsumiert wird Mit Konsum sind hier nicht nur Urlaubsreisen oder Stöckelschuhe gemeint, sondern auch diejenigen Umbauten am Haus, die ein späterer Käufer nicht bezahlen würde

und ich würde nicht annehmen, dass dein Haus bei deiner Pensionierung noch genau so viel wert ist wie heute
Was willst du denn mit diesem nebensatz sagen?

verhält sich der Hauswert anders, wenn das Geld in der PK verbleibt?

Gruss

 

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