Primärofen als Heizung fürs Haus

Hallo Rolf

Verbieten bedeutet für mich noch nicht das es gelöst ist.

Die Warmwasseraufbereitung mittels Boiler ist nichts anderes als eine Direktheizung. Ich wüsste noch von keinem Kanton dass dies verboten wurde. Die ganze Diskussion möchte ich vorerst nur auf das Passivhaus beziehen. Der Energiebedarf für das Warmwasser (ohne Kollektoren) dürfte annähernd so hoch sein, wie die Restenergiemenge für die Raumheizung !!

Wo liegt der Unterschied aussser dass das eine verboten wird oder werden soll und das andere nicht ??

Danke für klärende Ausführungen.

Andy

 
@Andy

Klar ist ein Elektroboiler eine Direktheizung. Ich heize aber nur im absoluten Notfall das Brauchwasser über den Heizstab. Im Winter heizt der Kachelofen und die Solaranlage. Im Sommer nur die Solaranlage. Reine Elektroboier werden in Zukunft ebenfalls nicht mehr gestattet sein. Die Kantonae haben nun 5 Jahre Zeit die MuKen umzusetzen. Das ist die Auskunft des obersten Chefs von Energie Schweiz den ich letzthin an einem Anlass getroffen habe.

Was die Technik im Passivhaus angeht: wenn du den Wert für ein Passivhaus erreichen willst, wirst du wahrscheinlich mit einer Elektrodirektheizung nicht durchkommen. In der gewichteten Energiekennzahl Wärme wird Strom mit dem Faktor 2 gewichtet.

 
Hallo Rolf

Entschuldige wenn ich erneut interveniere.

Deine vorbildliche Lösung der Warmwasseraufbereitung mittels Speicherofen und Kollektoren beinhaltet ein Investitionsvolumen von 16'000.- und ca. 12'000.- für die Kollektoren. Klar der Anteil für Warmwasser am Speicherofen ist rein rechnerisch ca. Fr. 4000.-. Ergibt eine Investitionssumme von Fr. 16'000.- für die Warmwasseraufbereitung.

Grosszügig über 20 Jahre amortisiert = Fr. 800.-/Jahr.

Die aktuellen Stromkosten für einen Familienhaushalt für Warmwasser liegen bei ca. Fr. 500.-/Jahr ohne Wartungskosten, ohne Investition mit Amortisation etc.

Prioritäten setzen ist hierzu das Schlüsselwort.

Keinerlei Einwände gegen Investitionen für eine energiereduzierte Zukunft.

Dass budgetlimitierte Häuslebauer in eine solche Zukunft gleich 2 Hürden nehmen müssen, ist für mich ein Papiertieger mit fehlenden Lösungsansätzen. Im Rahmen der IG Passivhaus sollte es möglich sein diese Zahlen zu konkretisieren.

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Andy

Doch es gibt Kantone in denen Elekroboiler bei Neubauten verboten sind. Wurde auch schon in einem Beitrag erwähnt. Ich weiss aber nichtg mehr wo. Da muss der Boiler wenigstens über die WP geheizt werden, oder anders.

 
Das war glaube ich Basel bzw. Umgebung von Basel. Was vielleicht fortschrittlich erscheinen mag, ist gleichzeitig auch ungerecht demjenigen gegenüber, der gezwungen wird, Mehrkosten auf sich zu nehmen, ohne selber entscheiden zu können, ob er das auch will. Ich finde dieses Vorgehen willkürlich und ungerecht.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Hm, ich weiss zwar nicht ob ich auf diesem hohen Niveau mithalten kann... Aber gestern konnte ich den Architekten wieder einmal (nach der Sommerpause) erreichen und wir hatten ein längeres Gespräch. Nächste Woche sehen wir uns wieder persönlich, um das Grundstück anzuschauen.

Auf jeden Fall meinte er - nachdem er sich meine Bedürfnisse angehört hat (Thema Kostenoptimierung) - dass er mir eine WP mit Sonde und Boiler empfehlen würde. Ich hatte ja noch die Variante mit Kaminofen inkl. Wasserwärmetauscher angeschaut. Da meinte er, dass sich diese Investition nicht zurückzahlt, weil Zusatzinvestitionen nötig sind (Pufferspeicher und "Register") und man bedenken müsse, dass so ein Ofen nur wirklich im Winter zum Einsatz kommt. Solarenergie ist ja bei mir auch zu 99% abgehackt. Ich warte da lieber bis die Produktkosten signifikant sinken (so in ca. 5 Jahren).

Also, wäre wieder bei "meiner" WP mit Sonde. Die Kaminvorrichtung würde ich natürlich trotzdem machen - falls ich mich in ein paar Jahren trotzdem nach einem Kaminofen mit Stückholz sehne.

Macht das Sinn?

 
Aus meiner Sicht hat dies nichts mit Willkür zu tun. Wie war es noch mit dem Katalysator? Irgendwann einmal muss der Schnitt doch gemacht werden.

Ein Elektroboiler ist nun einmal kein Fortschritt sondern vorderes Jahrhundert.

In dieser Diskussion sollten wir nicht vergessen, dass wir uns wieder mit dem Gedanken neuer Atomkraftwerke auseinandersetzen müssen. Vorallem die Argumente pro Atom erstaunen mich immer wieder: von wegen CO2 neutral

 
Hallo Leute!

Jetzt muss ich mal was ganz dummes fragen:

Angenommen, ich realisiere bei Passivhaus wie z.B. von Rolf die Warmwasseraufbereitung über Kollektoren und Holzheizung, dann habe ich aber doch immer noch einen Heizstab im Boiler? Wie sonst soll die sogenannte Legionellen-Erhitzung gemacht werden? Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Bei Minergie und Warmwasseraufbereitung mittels Luft-Wärmepumpe (unser Bauland liegt in der Grundwasserzone, also ist keine Erdsonde möglich) ist das auch sonst möglich, wobei ich mir da über die witrschaftlichkeit nicht ganz im klaren bin.

Ich glaube auch gehört (oder gelesen9 zu haben, dass im Kanton Baselland Elektroboiler nicht mehr zulässig sind.

Gruss Stetson

 
Warum nicht CO2 neutral? Im Atomkraftwerk verbrennt man doch keine fossilen Brennstoffe, oder? /emoticons/default_rolleyes.gif

Und zum Katalysator im Auto: Da war die Sachlage meines Erachtens anders, weil ab 1986 schweizweit alle Importeure nur noch Fahrzeuge mit Katalysator einführen durften. Im vorliegenden Fall ist es meines Erachtens Willkür, weil Basel (wenn ich mich richtig erinnere und es denn Basel war...) zwingend Auflagen macht, die in allen anderen Kantonen nicht gelten, mit massiven Kostenfolgen für den Bauherrn. Das ist nicht fortschrittlich sondern ungerecht.

Entschuldigung..., ich weiss dass ich ein klein wenig off-topic bin und deshalb werde ich jetzt auch versuchen, zu diesem Thema zu schweigen. /emoticons/default_biggrin.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Hallo Leute!

Jetzt muss ich mal was ganz dummes fragen:

Wie sonst soll die sogenannte Legionellen-Erhitzung gemacht werden? Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Bei Minergie und Warmwasseraufbereitung mittels Luft-Wärmepumpe (unser Bauland liegt in der Grundwasserzone, also ist keine Erdsonde möglich) ist das auch sonst möglich, wobei ich mir da über die witrschaftlichkeit nicht ganz im klaren bin.

Gruss Stetson
Hallo stetson

Im Forumsbeitrag wurden auch die Erdkörbe schon behandelt.

http://www.haus-forum.ch/minergie-passivh-user/3438-wer-kann-zu-erdw-rmek-rben-sagen.html#post47466

Durch eine Stückholzverbrennung mit Wasserregister wird, bei richtiger Dimensionierung des Speichers, die Temperatur soweit angehoben, dass sie über 60°C geht.

Andy

 
@Mirella

Du bist ganz und gar nicht off-topic. Ich finde deine Beiträge sehr wertvoll und herausfordernd.

Ich weiss nicht, wie lange schon die Elektroboiler nicht mehr zugelassen sind. Fakt ist, dass alle kantonalen Energiedirektoren der MuKen 2008 zugestimmt haben. Die Frist zur Umsetzung ist 5 Jahre. Vielleicht wurde dies bereits in Teilen wie Basel umgesetzt.

A propos CO2 beim Atomstrom. Jedes AKW wird gebaut, es braucht zur Urangewinnung eine Menge CO2. Zudem kommt, dass auf eine Tonne Rohmaterial immer weniger Uran gewonnen wird. Im Schnitt so 0.1 - 0.5 %. Von daher ist Atomstrom nie CO2 neutral.

Du kannst eigentlich gar nichts CO2 neutral herstellen.

Aber das ist dann wieder eine andere Diskussion.

Trotzdem bin ich kein Ökofundi. Es geht mir lediglich darum, dass wir über Energieeffizienz sprechen. Ich werde in meinem Beruf zur Zeit stark mit dieser Thematik konfrontiert. Und es ist absolut Erstaunliches möglich.

 
@Stetson

Deine berechtigte Frage habe ich damals auch meinem Installateur gestellt. Im Winter habe ich selten 60 Grad im Speicher. Da wir als 7 köpfige Familie recht viel Wasser brauchen, sei dies aber kein Problem. Legionellen bilden sich vorallem, wenn der Wasseraustausch im Speicher nicht mehr stattfindet (längere Ferienabwesenheit).

Der Heizstab ist als Notheizung vorgesehen. Gesetzt den Fall, du hast im November während 5 Tagen Regenwetter und du willst nicht das gesamte Warmwasser nur mit dem Ofen aufbereiten, dann kannst du mit dem Nachtstrom den Boiler innerhalb des Speichers (je nach Konstruktion) aufheizen.

 

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