Säulenobst kränkelt

lightfoot

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16. Nov. 2015
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Der Üetlibeger meldet sich mal wieder mit Sorgen. Habe vergangenes Jahr diverse Säulenobst gepflanzt. Zwei davon sehen gar nicht gut aus? Was kann das sein? Nährstoffmangel?
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Birnengitterrost - den meintest du doch, Andreas? - befällt aber nur die Birne, nicht den Apfel, es handelt sich um eine spezifische Krankheit, die nur aus dem Austausch Wacholder/Birne besteht.

Eine Mangelerscheinung ist es mit Sicherheit!

Wo genau steht dein Baum? Sehe ich das richtig, ist das ein Gewächshaus? Steht der Baum drin oder draussen? Hat das Gewächshaus ein Fundament und der Baum ist direkt vor der Wand eingepflanzt? Oder steht der Baum im eingegrabenen Topf? Wie gross ist der?

Wenn draussen: Bei dem Wurzeldruck wird sich auch Säulenobst nie richtig entfalten können, auch Eulen brauchen starke Wurzelballen, damit sie nicht beim kleinsten Kindchen kippen. Das gleiche gilt für Topfbedingungen.

Wenn drin: Ein Gewächshaus ist wunderbar, aber ich verstehe nicht so ganz, wie ein Apfelbaum sich da gut entwickeln soll... Die Feuchtigkeit und die geschlossenen Atmosphäre begünstigen jede Pilzentwicklung.

Wenn Topf: Wie gross ist der Topf und hast du die Sorte nach Gewächshaus- oder Kübelkultur ausgesucht?

Eine Schwäche ist es auf jeden Fall, vielleicht hast du dir aber tatsächlich zusätzlich einen Pilz eingehandelt, hoffentlich eher eine Blatt- als eine Baumkrankheit (was allerdings nicht das Überleben sichert...)

Mein erster Gedanke war Schrotschuss, aber der befällt v.a. Steinobst, kaum Apfelbäume.

Mit grösster Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Apfelschorf, genauer Blattschorf. Gerade junge Pflanzen sind besonders anfällig. Was dagegen spricht, ist die Farbe der Blätter: Schorfblätter verfärben sich eher schwarz als braun-gelb, teilweise ist es aber auch Sortenabhängig.

Eine relativ neue Krankheit ist Marssonina aus Asien; die Krankheit beginn mit Punkten, dann gelben Blättern und zum Schluss Blattabfall.

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Ob du nun auf Pilz behandelst oder nicht: Biete deinem Säulenobst ausserdem eine andere Umgebung, dann hast du die besten Chancen, dass sie sich erholen...

 

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Die Ausführliche Susann !!!

Es ist für mich schwer zu erkennen was für ein Obstbaum das ist, es steht ja nur Säulenobst.

Susann, erklähre mir mal wie du auf Apfel kommst.....

 
Susann, erklähre mir mal wie du auf Apfel kommst.....


Blatt angepeilt und zack, eine Entscheidung gefällt :D

Im Ernst, aufgrund der Blattäderung bin ich von Apfel ausgegangen, aber weil der Baum so klein ist, ist z.B. die Bestimmung anhand der Blattgrösse schwierig. Birne bzw. Birnengitterrost habe ich ausgeschlossen, weil die Sporen vom Wacholder das Bäumchen im Gewächshaus eher nicht erreichen.

Aber klar, es könnte alles mögliche, sogar eine Kirsche sein, das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, bei diesen Grössenverhältnissen...

Die Informationen sind eher etwas dürftig, lieber @lightfoot  ;)  

 
Grüezi,

also vom Stämmli  :-)  her und vom Knospenansatz tippe ich auch auf Apfel. Mich würde die Sorte (Name, Bezeichnung) des Säulenapfels interessieren. Eventuell kann man von der Sorte auf die Krankheit schließen ? Es könnte sich um den s.g. Feuerbrand handeln und dieser ist beim Ordnungsamt meldepflichtig. Ob das in CH auch so ist, weiß ich nicht, aber in D muss ein Befall auf dem Amt gemeldet werden. Säulenobst wird leider nicht selten davon befallen und das Bäumchen muss dann weg und verbrannt werden. (ordnungsgemäß)

 
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Ich muss gestehen das ich beim pflanzen die Schildchen entfernt habe, mit der Hoffnung vom vielen Obst an den verschiedenen Bäumchen überrascht zu werden. Doch daraus wird wohl nichts. Obwohl die weiteren Säulenobst daneben sehr gesund sind. Zum Glück!

Erstmals euch allen vielen Dank für die Ausführungen.

Auch in der Schweiz muss der Feuerbrand gemeldet werden. Der Tod wäre der Pflanze sicher.....

Das von Susanne vorgeschlagene umpflanzen scheint mir die konsequenteste und schnellste Hilfe zu sein. Auch um das umliegende Obst nicht zu gefährden.

Soll ich das jetzt machen oder zuwarten? Was meint ihr?

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ich habe die Bäume, die vom Feuerbrand befallen waren nie gemeldet sondern dafür gesorgt, dass sie heilen...

 
Ich hätte jetzt eine Kirsche mit Schrotschusskrankheit vermutet. Darf ich wikipedia verlinken? Ansonsten bitte löschen!! :-)

Schrotschusskrankheit


Kein Problem mit dem link :)

Schrotschuss hab ich selber, den kenn ich gut. Ein gutes Merkmal sind die durchgebrochenen Löcher im Blatt, aus der Ferne sieht es aus wie "Lochstickerei", also eigentlich ganz hübsch  :D  Bei lightfoots Baum sehe ich zwar braune Flecken, aber keinen Durchbruch... 

 
Schrotschuss zeigt sich im Vorjahr mit braunen Flecken, erst im darauffolgenden Jahr folgen die Löcher.

Also ich persönlich würde den Säulenbaum vor dem Raus machen einfach mal einem Fachmann vor Ort zeigen und zwar ein Ästchen abbrechen und mitsamt den Blättern entweder einem Gartenfachbetrieb vorstellen oder da wo man auch Spritzmittel verkauft  (in Deutschland heißt es WLZ). Heutzutage gibt es leider kein freiverkäufliches Pflanzenspritzmittel mehr, deshalb muss man sowieso eine Erklärung abgeben, gegen was man spritzen muss. Vor Ort kann man dir auf jeden Fall besser helfen.

Mein Vater spritzte noch vor vielen Jahren seine Apfelbäume mit Baysol Unden (oder so ähnlich), im zeitigen Frühjahr erst eine s.g. Austriebsspritzung und dann später wurde nochmal gespritzt gegen Rostkrankheit, Kräuselkrankheit, Schädlingen etc.  Dies ist leider nicht mehr möglich, da verboten. Also ich finde dass zum Wohle der Natur nicht verkehrt und auch gut ! Deshalb soll dir der Fachmann weiterhelfen vor Ort. :)  

Berichte dann bitte, was geholfen hat :)  

 
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wir haben den Stamm mit Holzasche und Kuhmist (aufgerührt in einem becken) angemalt / eingestrichen und ein Baumritual schloss diese übung ab.

 
Es könnte sich um den s.g. Feuerbrand handeln und dieser ist beim Ordnungsamt meldepflichtig. Ob das in CH auch so ist, weiß ich nicht, aber in D muss ein Befall auf dem Amt gemeldet werden. Säulenobst wird leider nicht selten davon befallen und das Bäumchen muss dann weg und verbrannt werden. (ordnungsgemäß)


Feuerbrand würde ich ausschliessen, aktuell gibt es in Zürich kaum Meldungen.

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Ausserdem, wie kommt der Feuerbrand ins Gewächshaus? ;)  

Feuerbrand ist vergleichsweise selten, nur der Schaden ist immens (für Obstbauern). Sehr viel wahrscheinlicher und mit fast gleichem Schadensbild ist Monilia; aktuell bei dem feuchten Wetter an unserem Süsskirschbaum und an der Jap. Zierkirsche...  :rolleyes:

Soll ich das jetzt machen oder zuwarten? Was meint ihr?


Ich würd ihn jetzt raus pflanzen. Unabhängig davon, ob er einen Mangel hat oder krank ist, der Wurzeldruck so nah an der Wand ist sowieso auf Dauer zu gross, das überlebt er nicht lange.

 

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Schrotschuss zeigt sich im Vorjahr mit braunen Flecken, erst im darauffolgenden Jahr folgen die Löcher.


Das wäre mir neu; meines Wissens geht es zuweilen sehr schnell, z.B. Flecken beim Austrieb, dann die Löcher, dann Vergilben - und im Sommer vollständiger Blattabfall. Deshalb sollte man auch möglichst alles Befallene entfernen und entsorgen, so hat der Baum eine Chance, sich über Winter zu erholen, allenfalls mit Unterstützung eine Kupferspritzung.

 
lightfood, was für ein Bäumchen ist es denn nun? :wink:  Ich gehe weiterhin davon aus, dass es ein Kirschbaum ist, das Laub passt mir so gar nicht zu Apfel oder Birne... :wink:  Bin aber bei weitem nicht über alle Zweifel erhaben!!! :lol:

Wenn man genau hinsieht, sieht man einzelne kleine Löcher (ca. 3 habe ich schon gefunden), leider nur an den unscharfen Stellen im Bild. Ausserdem dorren bei Feuerbrand ganze Äste weg, ausgehend von ein paar Blättern. Ich glaube nicht, dass das Laub vorher Punkte bekommt. In diesem Fall müssten ja dann alle Astenden gleichzeitig vom Feuerbrand-Bakterium befallen worden sein...

 
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Ich würde wohl auch mal zu einem lokalen Gärtner gehen, um eine genaue Prognose zu erhalten. Erst dann kann man wirklich etwas dagegen machen, sonst spritzt man Pilzmittel auch wenns ein Virus ist oder so... :wink:

Zur Behandlung steht bei Wikipedia zum Thema Schrotschuss (Tante Wiki weiss eben alles *Sarkasmus Ende* :lol: ), wobei für dich der mittlere Abschnitt am interessantesten wäre, da es für die präventive Behandlung leider schon zu spät ist:

Empfohlen werden ein bis vier Fungizid-Spritzungen in Befallslagen, vor allem bei massivem Vorjahresbefall. Bei anhaltend feuchter Witterung im Frühjahr erfolgt die erste Behandlung beim Austrieb, weitere im Abstand von zehn bis vierzehn Tagen. Wichtig ist, dass die Behandlung während der Blattentwicklung erfolgt. Zum Laubfall wird außerdem eine Behandlung mit einem Kupferpräparat empfohlen. Maßnahmen mit Kupfer vor der Blüte haben nur befallsmindernde Wirkung.

Befallenes Laub und Fruchtmumien sollten entfernt werden, um den Befallsdruck zu mindern. Stark befallene Bäume werden zurückgeschnitten. Dies bewirkt neben dem Mindern des Befallsdrucks auch ein schnelleres Trocknen der Krone nach Niederschlägen. Befallene Triebe werden vor allem bei Pfirsichbäumen entfernt.[2] Zur Verhinderung von Spätinfektionen an den Trieben sollten Pfirsichbäume unmittelbar vor dem Laubfall mit Kupferpräparaten oder den schon im Sommer verwendeten synthetischen Fungiziden gespritzt werden.

Eine abgestimmte Düngung, insbesondere eine zurückhaltende Stickstoffdüngung, hemmt den Befallsdruck ebenfalls etwas.

 
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Auf eure wiederholten Anfragen hin, habe ich es versucht und geschafft das Bäumchen zu identifizieren. Es ist eine Säulenkirsche Stella. Somit lag Astin richtig.

Die Begutachtung durch einen Gärtner werde ich nach meinen Ferien realisieren.

Danke für eure Unterstützung und Tips. Melde mich ab ins ebenfalls verregnete Wallis aufceine Alp auf über 1500 m.

Gruss Thomas

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