Sanierungskosten und Herausforderungen bei einem 1974er Haus (Zürich) – Meinungen und Erfahrungen gesucht

FrauMarieH.

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06. Dez. 2024
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Liebe Forummitglieder

seit geraumer Zeit verfolge ich eure Diskussionen im Stillen und habe bereits viele wertvolle Einblicke gewonnen. Nun habe ich mich entschlossen, mich anzumelden um eure fundierten Meinungen und Ratschläge zu einem Thema einzuholen, das mich und meinen Mann aktuell beschäftigt.

Wir erwägen derzeit den Erwerb eines Hauses aus dem Jahr 1974 und haben bereits mehrere Besichtigungen hinter uns. Ich habe meinem Mann wiederholt gesagt, dass er bei älteren Immobilienbesichtigungen lieber alleine geht, da ich eine gewisse Blockade gegenüber dem Gedanken hege, ein so altes Gebäude zu kaufen. Besonders die potenziell hohen Sanierungskosten bereiten mir Kopfzerbrechen.

Mein Mann stellt sich die Sanierung als relativ unkompliziert vor, während ich stets betone, dass die Realisierung einer solch umfassenden Sanierung mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden ist – Asbestentsorgung, Dachneubau, Dämmung, Erneuerung der Wasserleitungen, Bäder, Küche, Heizsystem etc.

Wir haben bereits verschiedene Online-Kalkulatoren zu Rate gezogen, die uns stets auf Sanierungskosten in der Größenordnung von rund 450.000 CHF kommen. Ich gehe jedoch davon aus, dass, angesichts der gegenwärtigen Marktlage, weitere 20% hinzugefügt werden sollten. Meine Befürchtung ist ernsthaft, dass wir am Ende bei einer Summe von 1 Million CHF für die Sanierung landen könnten und sich das am Ende bei den Grundstückskosten nicht lohnt.

Das betreffende Haus befindet sich im Kanton Zürich, etwa 30 Minuten von der Stadt entfernt, und verfügt über ein Grundstück von 900 m². Der Kaufpreis liegt im Bereich eines einstelligen, niedrigen Millionenbetrags.

Es mag durchaus sein, dass es derzeit schwierig ist, in der Zürcher Agglomeration ein geeignetes Grundstück zu finden, und daher eine Sanierung unter Umständen eine lohnende Investition ist. Doch stellt sich mir die Frage, bis zu welchem Betrag sich eine solche Sanierung tatsächlich wirtschaftlich rechtfertigen lässt.

Fakt ist, dass ein Grundstück dieser Größe in dieser Region mit einem Neubau darauf – für uns finanziell unerreichbar wäre. Ein Großteil unseres Budgets wäre in diesem Fall gebunden, und das möchten wir unbedingt vermeiden. Zudem ist bekannt, dass die Verfügbarkeit von Grundstücken seit der Corona-Pandemie stetig sinkt, während die Preise weiterhin steigen.

Vor diesem Hintergrund würde ich gerne die Expertise und Einschätzungen erfahrener Mitglieder einholen:

Vor diesem Hintergrund würde ich gerne die Expertise und Einschätzungen erfahrener Mitglieder einholen:

  1. Haltet ihr eine Sanierung solcher Ausmaße für sinnvoll, allein um sich den Traum vom eigenen Heim zu erfüllen?
  2. Welche realistischen Kosten sind für eine Totalsanierung beziehungsweise einen weitgehenden Rückbau auf den Rohbau zu erwarten?
  3. Sollten wir ernsthafte Absichten hinsichtlich dieses Grundstücks hegen, welche Fachleute wären für eine verlässliche Kostenschätzung unerlässlich (z. B. Statiker, Architekten, Asbestsanierer)?
  4. Welche Sanierungsmaßnahmen sind zwingend sofort erforderlich (z. B. Heizung, Dach, Dämmung), und welche können unter Umständen ein paar Jahre aufgeschoben werden, ohne dass dies gravierende Konsequenzen hat?

Ich danke euch im Voraus herzlich für eure Antworten.
 
Hallo

Kosten ab 450K sind realistisch wenn das Gebäude noch im ursprünglichen Zustand ist.
Kostet die neue Küche 25K oder 90K.
Du siehst das Problem dieser Kostenschätzung.

Schaue dir die verschiedenen Karten zu der Parzelle im Geoportal an.
Gis.zh.ch.
Gisbrowser

Was ist notwendig, was kann verschoben werden.
Grundsatz. Baue nichts langlebiges auf etwas kurzlebiges.
 
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Wir haben vor 5 Jahren ein Haus mit Baujahr 1975 gekauft.

Es stimmt, wenn du die verschiedenen online Rechner benutzt kommst du auf relativ furchteinflössende Summen. Leider sind diese meiner Meinung nach nicht sehr zuverlässig. Erstens weil immer davon ausgegangen wird, dass das Haus im Ursprungszustand ist. Zweitens, wie turbo schreibt, kommt es auch sehr darauf an welchen Standard ihr anstrebt. Drittens stellt sch auch die Frage ob nur renoviert/saniert oder auch umgebaut werden soll (zb. Wohnraumerweiterung, Wände entfernen usw.). Viertens spielt auch die Grösse eine Rolle: ein Has mit 500m3 wird immer günstiger zu sanieren sein als eines mit 1'500m3.

Bei uns war es so, dass sich das Haus in einem relativ guten Zustand befunden hat und wir mit der Raumaufteilung zufrieden waren. Das Dach wurde 1995 komplett neu gedeckt und 2015 wurde eine neue Heizung, ein neues Elektro Tableau und die gesamte Verkabelung gemacht. Ebenso war der gesamte Rest inklusive Umschwung sehr gepflegt. Wir haben dann die Küche, zwei Bäder, sämtliche Böden, alle Fenster sowie Haustüre und einige Heizkörper neu gemacht. Alles in einem mittleren Standard und wir hatten Glück, dass keine Asbestsanierung nötig war. Ebenso haben wir die Planung und Projektleitung selber gemacht. Das ganze hat uns ca. 250'000CHF gekostet.

Ich denke mal mit 450K ist einiges machbar. Es stellt sich die Frage in welchem Zustans alles ist, und ob ev. einige Teile weiterverwendet werden können. Ebenso ob wirklich alles gemacht werden soll und das Haus quasi auf den Standard 2024 gebracht werden soll. Oder ob es ev. auch reicht die Heizverteilung und Wasserleitungen weiter zu verwenden. Ein Dach kann man auch sehr gut später sanieren wenn es sich jetzt nicht aufdrängt.

Aus meiner Erfahrung kann ich es euch nur empfehlen. Wir haben es nicht bereut.
 
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