Schimmel in Betongarage

famam

Mitglied
31. Okt. 2008
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Hallo zusammen

Wir wohnen seit fünf Jahren in unserem Haus und haben seit ca. drei Jahren Schimmel in der Garage. Die Garage ist betoniert und hat keine Isolation. Einzig dort wo sie ans Haus grenzt ist eine Isolation. Auf der hinteren Seite haben wir eine Metalltüre (nicht isoliert) und ein Fenster, welches sich nicht öffnen lässt. Nun haben wir vor drei Jahren den Schimmel durch eine Spezialfirma abtöten lassen durch vernebeln, sind jetzt aber wieder gleich weit und es schimmelt weiter. Nun sind wir ziemlich ratlos, wie wir weiter vorgehen sollen.

Der Architekt rät uns, den Schimmel nochmals abzutöten und dann die Garage isolieren zu lassen. Da sprechen wir jedoch von Kosten von über Fr. 12'000.--! Der Maler meint, wir könnten Erfolg haben mit Schimmelbekämpfung und Anbringen von zwei, drei Lüftungslöchern, damit die Luft besser zirkuliert. Aber auch er kann nicht garantieren, dass es dann besser wird. Für uns stellt sich die Frage, ob ein kippbares Fenster eine Besserung bringen könnte?

Wir sind einfach ratlos, wie wir weiter vorgehen sollen. Wenn wir nur den Schimmel bekämpfen, sind wir in zwei, drei Jahren wieder gleich weit. Trotzdem möchten wir aber wenn irgendwie möglich, nicht allzu viel Geld aufwerfen dafür.

Wer hat da ebenfalls Erfahrungen gemacht und hat Tipps, was Erfolg bringen könnte?

 
Es muss mehr Luft in die Garage kommen, das ist ganz klar. Vermutlich habt ihr ein modernes Sektionaltor, die sind sehr dicht.

Unsere Garage hat alle Eigenschaften deiner Garage auch, mit folgenden Ausnahmen: Wir haben ein Satteldach (natürlich auch ungedämmt, damit es schön durchzieht) und wir können das Fenster ankippen. Das bringt beides sehr viel Durchzug, wobei das Fenster meist zu bleiben kann, die Lüftung via Dach reicht aus. Wenn abends die beiden Autos mit ihren glühendheissen Motoren in die Garage einfahren, dann geben sie viel Wärme ab. Zusammen mit dem Durchzug hält das die Garage ständig trocken.

Ich würde an deiner Stelle unbedingt für Durchzug sorgen, mindestens zwei, besser drei Öffnungen müssen her. Das Fenster zum ankippen umbauen und mit zwei Kernbohrungen und entsprechenden Lüftungsgittern für eine konstante Belüftung sorgen. Das wird niemals 12'000 Franken kosten und der Erfolg ist garantiert. Bei einer Wärmedämmung der Garage ist der Erfolg meiner Meinung nach nicht garantiert, denn die Feuchtigkeit kommt ja mit den Autos rein und bleibt trotzdem in der Garage.

 
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Liebe Famam

Du kannst mal im Forum suchen, ich erinnere mich - es ist einige Zeit her - dass genau die Frage auch schon aufgetaucht ist.

Grundsätzlich gilt die Physik.

Du bringst mit dem warmen und nassen Auto Luftfeuchtigkeit in die Garage. Die Feuchtigkeit kondensiert an den kühlen Wänden aus, die Wand wird feucht. Und es lebt.

Lösung 1: Keine Feuchtigkeit reinbringen. Auto nur reinstellen, wenn es trocken ist.

Lösung 2: Wände warm machen. Ob isolieren alleine reicht, ist schwer zu beurteilen.

Lösung 3: Feuchtigkeit, wenn vorhanden, laufend entsorgen. Sprich Ventilieren. Nur durch ein Kippfenster kriegst Du die Feuchtigkeit kaum genügend schnell raus - wenn schon: Garagentor offen lassen. Noch besser: Ventilator einsetzen. Oder Luftansauchung der WP in die Garage verlegen.

Liebe Grüsse

Haba

 
Wie Haba schreibt ist das Problem bekannt, es ist aber auch einfach zu lösen. Es ist eigentlich ein Anfängerfehler des Architekten, hat der noch nie eine Garage gebaut?

Wie ich oben geschrieben habe kommt nur Haba's Lösung 3 in Frage, mit zwei bis drei Öffnungen reicht aber die passive Variante ohne Lüfter völlig aus. 90% der Garagen in der Schweiz sind passiv belüftet und trocken.

Lösung 1 ist nicht zumutbar.

Bei Lösung 2 findet zwar keine Kondensation an den Wänden mehr statt, aber die nassen Autos bringen trotzdem noch viel Wasser mit rein, das weg muss.

 
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Lieber Postit

Natürlich war Lösung 1 nicht ernst gemeint.

Bei den von Dir erwähnten 2 - 3 Öffnungen kommt es wahrscheinlich noch sehr darauf an, wo sie angebracht sind und wie gross. Schlussendlich muss die Luft wirklich ausgetauscht werden.

Haba

 
Zuerst einmal vielen Dank für die Rückmeldungen!

Den Vorschlag mit den Kernbohrungslöchern hat uns der Maler ebenfalls vorgeschlagen. Der Architekt meinte, dies funktioniere nicht. Auf die Idee, das Fenster abzuändern, damit mann es anschliessnd öffnen kann ist leider niemand gekommen:-( (oder vielleicht wollte der Architekt einfach nicht darauf kommen.... könnte unästhetisch aussehen... :-( ).

Hat jemand eine Ahnung, was Kernbohrungslöcher kosten und wie gross die ungefähr sein sollten? Unser Fenster hat eine recht grosse Fläche mit 250 x 60 cm. Macht es evtl. Sinn einen Lüfter in ein Bohrloch einzufügen damit dieser die Luft ansaugt und so ein noch grössere Zirkulation stattfindet?

 
Preise der Löcher: musst du offerieren lassen, da dürften grosse Unterschiede drin liegen.

Grösse der Löcher: so gross wie möglich.

Ich würde erst mal das Fenster umbauen (zum kippen) und möglichst gegenüber des Fensters ein grosses Loch machen. Das könnte vielleicht schon reichen, da das Fenster sehr gross ist. Es zieht dann quer durch.

Dann den Schimmel entfernen lassen und mal ein Jahr abwarten.

Wenn nötig kann dann immer noch ein zusätzliches Loch gebohrt werden oder das erste Loch mit Lüfter ausstatten oder beides. Jedenfalls sollte man darüber nachdenken, beim ersten Loch einen Stromanschluss vorzusehen.

Kommt ein Lüfter zum Einsatz, so sollte er mit Hygrometer geschaltet werden, um den Stromverbrauch einzudämmen.

Übrigens gibt es auch Antriebe für Kippfenster. Die kann man dann intelligent steuern, dass das Fenster zu bleibt, wenn es innen trockener ist als draussen, oder ferngesteuert, oder Zeitschaltuhr, usw.

 
Frage passend zum Thema:

Wenn ich die Garage isolieren will sodass die nicht ganz so kalt wird, was macht man dann gegen Kondenswasser?

Löcher für Durchzug ist dann ja eigentlich nicht wirklich erwünscht?

Wie baut man denn heute eine an ein Minergie Haus angebaute Garage isoliertechnisch optimal auf?

 
Tja, dann werd ich wohl mal Offerten einholen.... die für das Kippfenster ist schon weg /emoticons/default_additional/126.gif. Jetzt frag ich mal noch den Maurer an betr. der Bohrlöcher.

 
Vakuum; normalerweise wird ja das Haus gedämmt, nicht aber die Garage. Wo eine Garage an das Haus angebaut wird, so wird die Garage vernachlässigt, das heisst, die Mauer zur Garage wird ganz normal gedämmt. Die Garage selbst bleibt aber ungedämmt.

Will man die Garage normal beheizen, so muss man sie auch nornal dämmen, eben wie ein Wohnraum. Alles oder nichts - wobei eine beheizte und gedämmte Garage vermutlich ihr Geld nicht wert ist.

Ich hatte solche Gedanken auch schon. Das einzige, was mir sinnvoll erscheint, wäre die Betrachtung der Garage wie ein Wintergarten: Dann könnte / dürfte man einen Holzofen in die Garage stellen und an ganz kalten Tagen so die Garage beheizen. Könnte auch ein vollautomatischer Pelletofen mit Programmierfuntion sein, damit es am Morgen schön warm wird. Eine Verglasung im Dach wäre dann noch denkbar, mit Abdeckung für den Sommer. Aber das sind nur Träume, wäre wohl alles viel zu teuer. Schliesslich reden wir von einer Garage und leben im Zeitalter des Carport's.

 
Unsere ungedämmte Garage hat nur ein Kippfenster und das hilft schon um die Feuchtigkeit zu regulieren. Andere Öffnungen haben wir nicht. Momentan ist das Kippfenster geschlossen und die Garage trocken. Während dem Sommer war das Fenster immer gekippt.

Gruss,

Thomas

 
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Wie kontrolliert ihr die Garage, ob sie wirklich trocken ist? Stellt mann da am besten einen Hygrometer in die Garage und bei wieviel Prozent spricht mann von trocken?

 
Ich habe ein Hygrometer aufgehängt. Auch weil ich das Brennholz in der Garage lagere. Zudem habe ich ein Feuchtigkeitsmessgerät zur Bestimmung der Holzfeuchte.

Aber ganz offensichtlich ist jeweils die Beobachtung, wie rasch das nasse Auto trocknet.

 
Falls das Kippfenster nicht reicht,bei dem Bohrlöchern darauf achten, dass sie nicht auf der gleichen höhe sind und auch nicht auf der höhe des Fensters. 

Der Luftaustausch wird so besser gefördert.

 
Unsere ungedämmte Garage hat nur ein Kippfenster und das hilft schon um die Feuchtigkeit zu regulieren. Andere Öffnungen haben wir nicht. Momentan ist das Kippfenster geschlossen und die Garage trocken. Während dem Sommer war das Fenster immer gekippt.

Gruss,

Thomas
Ich mache das genau umgekehrt. Im Winter gekippt und im Sommer zu.

 
Lieber Postit

Ich muss Dir insofern widersprechen, da Garagen nach Energiegesetz nicht beheizt werden dürfen.

Wir nehmen die Garagen (unbeheizt) aber trotzdem in den Wärmedämmperimeter hinein und dämmen die Wand gegen das beheizte Haus zusätzlich.

Ansonsten muss natürlich wirklich afür gesoergt werden, dass die Garage genügend belüftet ist, da sonst Schimmelpilz auch nach jedem Abtöten nach eine gewissen Zeit wieder kommt.

Gruss, Urs

 
Bei meinem Projekt ist es geplant die Garage leicht zu dämmen (ca. 8cm) und die Wand zwischen Garage und Wohnung dann mit weiteren ca. 20cm..... die anderen Aussenwände des Hauses sind ca. 28cm gedämmt also im totalen gleich viel.

Das ist etwa so wie Du es auch machst Urs?

Braucht es dann aber wohl trotz dem eine Belüftung der Garage? Denn diese ist sicher ziemlich luftdicht. Kühlt die dann nicht komplett aus sodass man sie lieber ungedämmt lässt und die Wand zum Haus nicht mit reduzierter Dämmung ausführt?

Die Garage an die Komfortlüftung anzuschliessen ist sicher auch keine gute Idee?!

 
Lieber Vakuum

8cm Wärmedämmung um die Garage sollte ausreichen. Machen wir jetzt gerade auch an einem Ort, wo wir eine Garage anbauen.

Wenn die Garage - zumindest hauptsächlich - im Hauptgebäudekörper drin ist, ziehe ich sogar die "richtige" WD von 20cm Stärke um die Garage herum. Mit den stark gedämmten Deckensektionaltoren ist es dann in der Garage angenehm temperiert.

Die KWL darfst Du nicht in die Garage hineinführen. Dies ist aus energetischer Sicht, aber auch bezüglich Brandschutz oder Verschlechterung der Luftqualität im Haus (CO Ausstoss des Verbrenunngsmotors) auch geährlich. Würde ich nie machen, auch wenn es nicht verbnoten wäre.....

Schöns Weekend, Urs

 
Mit Holz dürfen jedenfalls Wintergärten beheizt werden, jedenfalls im Kanton BL. Es liegt dann am Architekten, den Wintergarten befahrbar zu machen, ohne dass es auffällt.

 
Okay, postit

Befahrbarer Wintergarten mit Cheminéeofen ist bei uns an der Goldküste nicht Usus. Aber vielleicht in der Basler Landchaft.... /emoticons/default_additional/145.gif :145: /emoticons/default_additional/145.gif

Aber, dass es dann auch noch unauffällig sein soll? /emoticons/default_additional/125.gif :125: /emoticons/default_additional/125.gif  Dä glaubsch ja sälber nöd, oder?

Gruss, Urs

Aber zugegeben, wenn man ja niemanden verbieten kann, dass er beim Basteln einschläft, wird man ja auch niemanden verbieten können, sein Auto im Wintergarten zu parkieren.....

 
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