Schräg installierte, unstabile Duschwanne

azirc

Mitglied
30. März 2010
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Wir haben, nach einem Wasserschaden, festgestellt, dass die Duschwanne schräg installiert ist (wohlgemerkt, der Rahmen der Duschwanne hat auf 90cm ein Gefälle von 1.5cm). Das Gefälle ist ausserdem entgegen dem Gefälle innerhalb der Duschwanne. Ausserdem ist die Wanne nicht stabil. Sie bewegt sich am Rand. Dadurch konnte auch die Silikonfuge nicht am Material haften bleiben, dadurch vermutlich auch der Wasserschaden. (Das Wasser wird entlang der Silikonfuge im Nebenzimmer durchgedrückt)

Nun die ersten Fragen:

1. Wie schräg darf eine Duschwanne am Rahmen installiert sein? Gibt es da Normen? (der Sanitärdachverband wollte mir keine Auskunft geben)

2. Wie stark darf sich eine Duschwanne am Rand bewegen? (Auch hier erhielt ich keine Auskunft)

Natürlich will nun Niemand schuld sein. Der Sanitär meint, er habe die Duschwanne auf die Duschanker gelegt, da sei noch alles im Lot gewesen. Was nachher bei der Untermauerung passiert sei, das sei nicht seine Sache. Den Baumeister konnten wir noch nicht erreichen (mit dem wollen wir auch nichts mehr zu tun haben, da keine seiner Arbeiten auch nur im Ansatz akzeptabel war und er weigert sich, die Mängel zu beheben, da wir uns weigern, dass Doppelte der Offerierten Kosten zu bezahlen... aber das ist eine andere Geschichte) und derjenige der die Kittfugen gemacht hat meint, dass er bei einer instabilen Duschwanne sowieso nicht schuld sei.

Weiter Fragen:

3. Kann der Sanitär sich einfach aus der Verantwortung ziehen? Müsste er nicht bei der Untermauerung dabei sein, oder diese zumindest kontrollieren.

4. Es handelt sich um eine Acrylwanne und diese wurde untermauert. Ist das überhaupt das richtige vorgehen?

5. Schallschutz: Muss man das als Bauherr speziell bestellen oder sollte das selbstverständlich sein?

&. Gibt es spezielles Silikonmaterial für die Badezimmer Kittfugen, die aussergewöhnlich stark haften und auch so flexibel sind, dass sie Bewegungen standhalten?

Nun können wir seit mehr als einem Monat nicht duschen. Noch ""stinken" wir nicht, weil die Badewanne noch funktioniert. Noch, weil wir hier den gleichen Mangel festgestellt haben... Deshalb wäre ich für Hinweise sehr sehr dankbar (meine Mitmenschen bestimmt auch:)).

Ach ja, vielleicht noch was: Wisst Ihr, ob es tatsächlich so ist, dass man dem Sanitär genau sagen muss, an welcher Stelle er jeweils das Loch für eine Leitung boren muss, weil er es sont irgendwo in der Wand machen kann? Gibt es da nicht Normen?

Viele Grüsse

Azirc

 
Hallo Azirc

Also zuerst wäre es wichtig einmal zu wissen wie die Vertragslage ist. Handelt es sich um einen Neubau oder um einen Umbau. Wer hat die Bauleitung gemacht. Wann war die Abnahme, wer hat die gemacht. War die Dusche von anfang an instabil? Welche Duschwanne ist verbaut worden und wie ist die Herstellervorschrift bezüglich der Montage? Ist diese dann auch eingehalten worden? usw.

Erhöhter Schallschutz ist separat zu fixieren.

Silikon kann Bewegungen nicht wirklich dauerhaft aufnehmen und dabei Dicht bleiben.

Gruss Bauprofi

 
Hallo Bauprofi

Danke für die Antwort. Es handelt sich um einen Umbau eines 35 Jährigen Reiheneinfamilienhauses. Mit der Bauleitung hatten wir nur einen mündlichen Vertrag. Leider. Sie hält sich jetzt auch raus, rät im Gegenteil den Handwerkern, die Mängel nicht beheben zu kommen. Der Sanitär hat ausserdem keine Haftpflichtversicherung, da die Bauleiterin ihm gesagt habe, dass sie für jeden Bau eine Haftpflicht abschliesse. Davon will sie jetzt nichts mehr wissen, die Handwerker seinen selbständig tätig und selber dafür zuständig.

Bauabnahme war zusammen mit der Bauleitung und einem neutralen Bauabnehmer. Die Bewegung der Wanne hatten wir beanstandet, aber das wurde abgelehnt. Das sei kosmetisch.

Die Wanne ist Camargue und nach Nachfragen im Bauhaus gibt es keine Montageanleitung, da es für ein Sanitär selbsterklärend sei.

Dass keine Silikonfuge diese Bewegungen aushalten würde, das dachten wir auch. Wir hatten jedoch einen Sanitär hier, welcher sich die Lage angeschaut hat und der meinte, eine Duschwanne dürfe schräg installiert sein, sie dürfe sich bewegen und derjenige, der die Kittfuge gemacht habe sei schuld, weil er eben keine Spezialkittfuge für den Nassbereich, welche besonders elastisch sei, eingesetzt habe. Und das können wir einfach nicht glauben.

Viele Grüsse

azirc

 
Antworten:

1. Die Duschwanne muss eben, Luftblase der Wasserwage zwischen der Markierung, sein.

2. Wenn eine Duschwanne mit Zement unterbaut wurde, kann es gut sein, dass die Wanne nach unten etwas Luft habt. Da Zementmörtel beim Trocknen schwindet. Ideal wäre ein Wannentrager aus Styropor oder Wannen-Füsse aus Metall.

3. Wenn der Wannenträger oder die Wannen-Füsse verbaut werden, hat ja nur der Sanitär mit dem Versetzten zu tun. Wenn der Sanitär die wanne auf die Nivaudübel setzt und der Maurer unterbaut, sollte der Sanitär vorher den Einbau der Wanne mit Protokoll abnehemn lassen. Wir hatten immer ein Abnahmeprotokoll.

4. Ja

5. muss separat bestellt werden. Es wir ein Schallschutz-Set benötigt.

6. wenn alle Arbeiten richtig ausgeführt wurden, reicht ein normaler Silikon.

Ich bevorzuge Stahlwannen gegenüber Kunststoffwannen. Wegen der Stabilität der Wanne selbst.

"Ach ja, vielleicht noch was: Wisst Ihr, ob es tatsächlich so ist, dass man dem Sanitär genau sagen muss, an welcher Stelle er jeweils das Loch für eine Leitung boren muss, weil er es sont irgendwo in der Wand machen kann? Gibt es da nicht Normen?"

Deine letzte Frage verstehe ich nicht. Wenn Du den Duschenmischer meinst. Jeder Bauherr will etwas Anderes. Ausserdem sollte das Plattenmass berücksichtigt werden. Sprich: die Position der Armaturen sollte mit der Bauleitung oder dem Bauherren besprochen werden.

Gruss Walter

 
Duschwanne hat auf 90cm ein Gefälle von 1.5cm

Sie bewegt sich am Rand

Der Sanitär hat ausserdem keine Haftpflichtversicherung

da keine seiner Arbeiten auch nur im Ansatz akzeptabel war

dass Doppelte der Offerierten Kosten zu bezahlen

Noch, weil wir hier den gleichen Mangel festgestellt haben

Die Bewegung der Wanne hatten wir beanstandet, aber das wurde abgelehnt. Das sei kosmetisch

nach Nachfragen im Bauhaus gibt es keine Montageanleitung

Wir hatten jedoch einen Sanitär hier, welcher sich die Lage angeschaut hat und der meinte, eine Duschwanne dürfe schräg installiert sein, sie dürfe sich bewegen und derjenige, der die Kittfuge gemacht habe sei schuld,

Sie hält sich jetzt auch raus, rät im Gegenteil den Handwerkern, die Mängel nicht beheben zu kommen.

Da könnte man einen Ausschlag bekommen!

War in den Umbau auch ein Fachmann involiviert?

Hat z.B. der Plattenleger nicht bemerkt, wie schräg die Duschenwanne ist?

Gruss, Fred

 
Hoi,

ich verstehe das auch nicht. So ein Wannenträger für eine Acrylduschwanne kostet viel weniger Geld und Zeit als das ganze Gefummel mit dem Untermauern. Vor allem sind diese Träger speziell dafür da, dass die Wanne eben nicht hin und her wackelt und der Einbau viel sauberer und schneller geht. Gerade die Variante, die aus Styropor besteht, ist optimal, da die Wanne dort komplett drinliegt. Aber egal, jetzt habt Ihr ja die Untermauerungsvariante am Hals. Das Wasser ist Euch ins Nebenzimmer gelaufen, weil zwischen der Wannenseite und der Mauer kein Silicon verbaut wurde, sondern nur oben auf dem Wannenrand entlang zwischen Wanne und Fliesen. Nun muss man wissen, dass Siliconfugen nie auf Ewigkeit ausgelegt sind, sondern ca. alle 2-3 Jahre neu gemacht werden sollten, damit sich da eben kein Wasser durchschleicht. Ihr müsst also nun zunächst dafür sorgen, dass die Wanne gerade steht, verankert wird und dabei keinesfalls die Siliconschicht zwischen Wand und Wanne vergessen wird. Die Wanne muss dazu gründlich gereinigt werden (altes Silicon muss restlos weg und dann auch noch mit Siliconentferner oder Aceton nacharbeiten, sonst hält das neue Silicon nicht richtig). Das ist auch wichtig für die neue Schönheitsfuge zwischen Wanne und Fliesen. Da Acrylwannen material- und bauartbedingt eben beim Betreten immer etwas nachgeben, sollte die Schönheitsfuge in Beobachtung bleiben und wenn sie sich beginnt abzulösen, sollte sie erneuert werden.

Dass der eine Handwerker die Schuld auf den anderen schiebt, ist ja immer so. Wenn der Sanitärer die Wanne tatsächlich richtig und gerade verankert hätte, könnte der Maurer sie doch gar nicht verrücken, oder?

Liebe Grüsse,

maxi

 
Danke für die Antworten.

Ja, es waren "Fachmänner" involviert. Wir mussten auf die harte Tour lernen, dass jeder sich inzwischen Handwerker oder Experte nennen darf. Der Plattenleger muss gemerkt haben, dass die Wanne schräg stand, schliesslich musste er die Platten deshalb auch abschrägen, was uns noch zusätzliche Probleme macht. Aber entweder hat er es der Bauleitung nicht gesagt, oder er hat es gesagt und die Bauleitung meinte, dass das egal sei.

Inzwischen haben wir aber Hilfe erhalten und wir sehen einen Weg aus dem Dilemma. Wir können noch nicht duschen, aber das ist nun auch absehbar.

Danke auch für Deine Antwort, maxi, inzwischen sind wir auf Installationsvorschriften der Swisstec gestossen und die sagen eindeutig, dass die Methode der Untermauerung für Kunststoffwannen nicht geeignet ist. Wahrscheinlich wurde die Methode auch deshalb gewählt, weil sie teurer ist. Auch die Schuldfrage wird in diesen Vorschriften geklärt, der Sanitär ist auf jeden Fall verantwortlich. Er muss den Baumeister instruieren und auch kontrollieren.

Man lernt unglaublich viel bei so einem Bau, vor allem wenn alles schief gelaufen ist:)

Viele Grüsse

Azirc

 

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