Sind diese Architekten-angaben realistisch??

lukehome

Mitglied
02. Aug. 2011
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Hallo alle zusammen!

Ich habe zwar hier schon einen Beitrag geschrieben über mein Anliegen, jedoch noch mit keiner Antwort. Möglicherweise befand sich mein alter Beitrag im falschen Themenordner. Ich versuche es daher hier.

Um meine Frage konkret stellen zu können muss ich kurz einige Angaben meines Projekts auflisten:

  • Ich plane eine Aufstockung auf Basis eines Bungalows (BJ.1984/damalige Bauherren gibt es noch)
  • Das ursprüngliche Haus ist jedoch kein "Mehrgenerationenhaus" (besitzt aber dennoch eine 30cm massive Betondecke), und somit müsste fast alles ab der Decke vom bestehenden EG neu gemacht werden (Leitung etc.).
  • Das alte Gebäude hat eine WNF von ca 160m² in der EG Ebene, würden wir diesen Grundriss übernehmen so hätten wir im 1.Stock fast die kompletten 160m² zur Verfügung.
  • Das bestehende Mauerwerk des Hauses besteht aus einem Sandwichsystem "Eine Schicht 25cm roter Ziegel -> dann 7 cm Dämmwolle ->10cm roter Ziegel". War anscheinend aus damaliger Sicht und der Umgebung schon etwas fortgeschritten, aus heutiger Sicht jedoch zu wenig gedämmt (wir möchten jedoch im EG nur die Fenster maximal wechseln, die Fassade sollte so bleiben. Unsere Heizung, Erdwärme, wurde damals so überdimensioniert, dass unser Zubau bereits jetzt damit geheizt werden könnte).
  • Wir möchten auch gerne eine Garage für einen PKW zubauen.
  • Das entstehende Stockwerk sollte einen getrennten Haushalt für maximal 2 Erw. und 2 Kinder bieten, und nur durch einen gemeinsamen Haupteingang mit den anderen Haushalten verbunden sein.
  • Wir möchten gerne das neue Stockwerk mit einer Holz-Massivwand bauen (vielleicht Binderholzsystem)
Wir haben für unser Vorhaben einen Architekten das Projekt anvertraut, und sind aber leider nach wenigen Gesprächen zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns das Ganze nicht leisten können/wollen.
Anbei sind die Tabellen zu sehen, die uns der Architekt aufgelistet hat, und die auch der Grund waren warum wir das Vorhaben abgebrochen haben. Komischerweise hat der Architekt uns noch keine Angaben über die Optik des Aufbaues gezeigt, erklärt. Wir haben mit ihm nur mit "Zahlen" herumhantiert die Druchschnittswerte angeben und einen mittleren Standard entsprechen (ist das eine normale Vorgehensweise?).

Er hat gemeint, dass es ihm zwar leid tut, aber wir werden vermutlich niemanden finden, der ein Angebot unter € 2000.- pro m² schaffen wird, und wenn doch, sollten wir uns das sofort schriftlich geben lassen /emoticons/default_wink.png (er würde es für lächerlich halten).

Sind seine Angaben/Zusammensetzungen zu übertrieben?

Vielleicht könnte mir jemand sagen, ob die prozentuelle Aufteilung der Gewerke (ganz rechte Spalte im Bild) zumindest annähernd der Realität entsprechen?

Macht es eigentlich noch Sinn, dass wir unser Projekt jemand anderen anvertrauen sollten, oder ist die € 2000.- "Mauer" pro m² wirklich sowieso nicht zu durchbrechen?

Alle Baumeisterfirmen haben uns versichert, dass wir locker mit ihnen unser Projekt unter € 240.000.- Gesamtkosten schaffen werden (alles fix und fertig, sogar mit Möblierung), jedoch unser (Ex-)Architekt meinte, dass das bei einer WNF von 154m² kompletter Schwachsinn sei.

Irgendwie weiß ich überhaupt nicht mehr, wem ich vertrauen sollte, denn es widerspricht sich zurzeit alles. Ich bin mir sicher, wenn wir zu einem Baumeisterbetrieb gehen (mit denen wir schon ein Erstgespräch hatten), würden die uns sicher sagen, dass das alles halb so wild sei und und rein auf das gute Gefühl soviel Geld auszugeben ist mir dann doch zu riskant, wenn zum Schluss dann rauskommt, dass unser (Ex-) Architekt doch Recht hatte.

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, was wir am besten tun sollten?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Lg, luke

(was mir wie schon gesagt, auch ein wenig komisch vorkommt ist, dass unser (Ex-)Architekt alles mit Zahlen beschreibt, wobei noch in keinerlei Weise ein skizzierter Plan gezeichnet wurde für das Projekt. Das sind alles laut ihm "Durchschnittswerte für einen mittleren Standard". Ist das überhaupt eine normale Vorgehensweise? Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass er uns "über den Tisch ziehen" wollte, das ist aber rein nur eine persönliche Auffassung seiner Person, vielleicht ist er ein guter Schauspieler.)

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Chekliste als Bild.jpg

IMG_0049 Kopie.jpg

 
Auch wenn ich keine direkten Baukostenzahlen aus AT kenne, vergiss den Ex. Das hat bislang nichts mit dem Projekt zu tun. Da hat er, ausser beim Honorar, wohl nur die Standardaufteilungen genommen.

Bei Deinem Projekt entfallen oder mindern sich ja einige Positionen, bei anderen bedarf es nur einer Ergänzung... so zum Beispiel bei der FBH... da solltest Du alleine mit rund 13.000,- € auskommen..inkl. Thermostaten, Zusatzdämmung, Geschossverteiler... da hat er ja alleine schon rund 25.000 eingesetzt....gut, treibt auch das Honorar mit in die Höhe.. Aber so wird sich dies auch weiter in den Gewerken durchziehen.

Wenn Du mit Baumeister ein Unternehmen meinst, das schlüsserferttige Leistungen anbietet, dann frage bei solchen einfach einen pauschalen Endpreis an. Dann weisst Du, wo Dein Projekt preislich landet. Zumindest von hier aus, sehe ich bei dem Budget keine wirklich grossen Probleme. Aber das hängt letztlich vom Detail ab...und der Ausstattung.... und davon, dass die EG- und ggf. KG-Statik die Aufstockung problemlos zulässt. Dazu brauchst Du aber unbedingt einen Statiker..diese Kosten hat Dein Ex allerdings gänzlich entfallen lassen... und für gänzlich Null Euro, wirst Du dies natürlich nicht bekommen.

 
vielen vielen Dank Pfälzer für deine ausführliche Antwort /emoticons/default_smile.png !! Hat mir wirklich sehr geholfen!

Also bei uns in AT wäre ein Baumeister folgender Dein Baumeister - Home. Ich denke so hast du es auch gemeint.

Ist es eigentlich wirklich möglich sich einen Fixpreis auszuhandeln, der dann exakt eingehalten werden muss?

Bei unserem Projekt wird das vermutlich schwieriger sein, weil man ja nie weiß was beim Aufstocken für Probleme beim Altbau aufkommen könnten, aber wenn man alle Eventualitäten von Professionisten (Statiker, etc.) abklären lässt, lässt sich dann ein Fixpreis aushandeln, oder wird dabei kein Baumeister einsteigen?

Wir haben das damals zum Beispiel bei unserer Erdwärmepumpe/Tiefenbohrung so gemacht, dass eben ein Preis fixiert wurde und ein gewisses Zeitfenster für die Erstellung. Die Arbeiter hatten dann Probleme mit dem Erdreich (Felsen etc.) und mussten mehr Aufwand betreiben, aber durch den Vertrag haben wir trotz der Mehrkosten nur den Betrag bezahlt wie schriftlich festgelegt.

Könnte man dies bei unserem Projekt auch so ähnlich machen, oder sind die Umstände bei uns zu unsicher um so etwas auszuhandeln?

Lg, Luke

 
Bitteschön.

Ja natürlich geht das... ich würde es an Deiner Stelle auch nur so machen lassen!

Richtig, die Vorklärungen müssen natürlich sein...Deine Vorgaben natürlich auch... aus der Statik geht dann hervor, wie einfach..oder nicht.. das mit dem neuen Stockwerk ginge. Dies ist die Grundlage für das Angebot!

Alles was den Dachabriss...den Neubau betrifft... lassen wir mal grosszügig die Pauschale für den Versorgung zwischen OG und Keller bei Seite...aber alles ander KANN selbstverständlich auch bei diesem Projekt pauschal zum garantierten Endpreis angeboten und ausgeführt werden. Ist für den Fachmann überhaupt kein Problem.

Das mit der Bohrung.. ja nun, kann vorkommen...aber bein nächsten Auftrag haben sie butterweichen Lehmboden.. dann gleicht sich das aufs Jahr wieder für sie aus. Deshalb macht man ja auch Pauschalaufträge...einmal passt dies genau, einmal gewinnt der Bauherr..das nächste Mal die Firma..

Wichtig ist immer, dass das was Du möchtest, auch letztlich bekommst und der Preis passt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke! Jetzt hab ich/wir wieder ein wenig mehr Hoffnung, dass aus unserem Projekt etwas wird /emoticons/default_smile.png!

Finde das Forum bzw. deine Beiträge spitze :)!

Lg und noch ein schönes restliches WE,Luke

 
Finde das Forum bzw. deine Beiträge spitze :)!
Nochmals Danke.. das Forum freut sich immer, wenn es helfen kann... ist ja auch das grösste der Schweiz.. und ja, einige freuen sich auch über meine Beiträge...aber nicht immer alle.. Also, viel Erfolg und berichte einmal was bei den Angeboten herauskam.

Auch Euch dann ein schönes, hoffentlich trockenes, Wochenende.

 

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