Täfer nachträglich weiss lasieren?

stinu

Mitglied
11. Nov. 2009
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Liebe Hausbauer

Schon bald ziehen wir in unser neu gekauftes Eigenheim. Es handelt sich um ein rund 30-jähriges Haus. Selbstverständlich müssen auch einige Renovationsarbeiten vorgenommen werde, für Küche und Bad haben wir unsere Ideen verwirklichen können.

Was mich persönlich noch etwas stört: Das ganze OG ist komplett getäfert, das heisst, alle Seitenwände und die Decke, nur die Aussenwand in der Dachschräge nicht:



Hier ist sicher nicht der dringendste Handlungsbedarf, da die Struktur ja in Ordnung ist, trotzdem störe ich mich daran, es macht den ganzen Raum doch sehr dunkel und als Boden bleibt fast nur die Alternative, den hellen Teppich zu belassen, sonst sieht das zu "holzig" aus.

Den ganzen Täfer rausnehmen, alles neu zu verkleiden und verputzen liegt im Moment nicht drin.

Persönlich würde es uns auch gefallen, wenn der ganze Täfer hell lasiert wäre - aber geht das noch nachträglich? Wenn ja, was müssen wir beachten? Wäre froh, wenn uns jemand aus Erfahrung ein paar Tipps geben könnte.

Merci viu mau!!

 
Sälü stinu

Täfer kann zwar nachträglich lasiert werden, man wird aber in der Regel Abstriche in punkto Qualität des Finish, also des Aussehens, machen müssen, weil es viel schwieriger ist, die Täferriemen an Decke und Wand zu streichen als vor der Montage.

Ich kann Dir schon detailliert Auskunft geben, bevor ich aber mehr dazu sagen will, müsste ich wissen, ob das Holz schon behandelt wurde, d.h. lackiert oder imprägniert ist. Dazu einfach an einer nachher nicht sichtbaren Stelle z.B. in Bodennähe am Rand befeuchten und kontrollieren, ob und wie schnell das Wasser einzieht oder nicht.

Unter Umständen wird ein Lasuranstrich aufwendig. Wollt ihr das selber machen?

Und muss es Lasur sein? Würde Euch ein deckender weisser Anstrich auch gefallen?

Gruss

Knurri Murri

 
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Reaktionen: farbdesignerin
Ich habe sowas in der Art schon gesehen. Da war das Täfer zwar nachträglich weiss gestrichen worden. Das sah zwar anders aus als lasiert, machte den Raum aber deutlich heller und freundlicher als das originale Täfer.

 
Es handelt sich um ein rund 30-jähriges Haus. Selbstverständlich müssen auch einige Renovationsarbeiten vorgenommen werde,

Den ganzen Täfer rausnehmen, alles neu zu verkleiden und verputzen liegt im Moment nicht drin.

Merci viu mau!!
Hallo stinu,

bei dem Alter wird es vermutlich auch bei der Wärmedämmung hapern? Schon überprüft? Zudem, wenn nicht in den letzten Jahren saniert wurde, wird auch die Dampfbremse fehlen.... um das auf eine etwas zeitgemässere Art zu korregieren, wirst Du die Täfer eh herunterholen müssen.... auch, wenn es Dein Budget zurzeit nicht zulassen würde.. das kommt dann aber später mal...

Das gleiche gilt dann für den Estrich dahinter... wie sieht es denn mit der vermutlich sehr dünnen Wand hinterm Bett aus... gedämmt? Die einfache, alte Holztüre dazu scheint dies eher nicht zu bestätigen.. aber auch hier müsste, oder sollte, man sich Gedanken über eine fachgerechte Ausführung machen.

Wenn Du das so beherzigen würdest, erübrigt sich ggf. auch die Frage nach dem Anstrich... oder eben den besagten deckenden Anstrich... wobei man dann auch bedenken muss, dass Holz arbeitet und im Nut & Federbereich dann auch einmal das jetzige Naturholz als schmaler Streifen sichtbar werden kann...

 
vielen dank für eure antworten!!!

@pfälzer: du vermutest schon richtig, es handelt sich nur um eine dünne trennwand - dahinter ist ein kleiner aber feiner stauraum verborgen der gleich aussieht wie im zimmer, dh das täfer geht einfach weiter..

unser favorit wäre schon den ganzen täfer irgendwann mal herunterzuholen und das ganze zu isolieren und dann zu verputzen.... aber wie du schon erwähnt hast, dass muss wahrscheinlich fachgerecht gemacht werden und wenn schon, dann richtig. ist also nicht ganz billig, es handelt sich immerhin um 4 identische zimmer dh. um das ganze obergeschoss

@knurri: ja, das holz wurde schon behandelt... mit was das kann ich nicht beurteilen aber es hat auf jeden fall schon irgend eine form von einem "schutzlack".

@weiss streichen: mir würde das schon noch gefallen, mein GG sträubt sich aber dagegen, das gefällt ihm gar nicht.

gibt es noch alternativen, ausser natürlich mal so lassen (was mir persönlich nicht so gefallen würde...)

merci viu mau!

 
In eurem Fall ist es sicher vorteilhaft, erstmal zu prüfen, ob Dach und Aussenwände korrekt und genügend isoliert sind. Alles was Pfälzer geschrieben hat, ist vorrangig.

Es lohnt sich dann abzuklären, ob ihr selbst Zeit für die Malerarbeiten aufwenden wollt (vier Zimmer sind recht happig) bzw. ob ihr viel Geld für einen Maler ausgeben wollt, wenn ihr ohnehin alles zu späterem Zeitpunkt umzubauen gedenkt.

Die Art des Anstrichs auf dem Täfer wäre noch genauer zu prüfen. Wenn es sich (wahrscheinlich) um einen Klarlack handelt, wäre der Untergrund für Lasuranstriche gut geeignet und ein Deckanstrich wäre in diesem Fall teurer.

Falls Du Tipps fürs Selbermachen brauchst, dann frage ruhig nach.

Gruss

Knurri Murri

 
Wir haben inzwischen nochmals vor Ort das Täfer geprüft. das Holz ist nur in den Badezimmern behandelt - dort wird es sowieso fachgerecht entsorgt und durch eine "normale" Verputzwand ersetzt (das lassen wir machen)

Der ganze übrige Täfer ist NICHT behandelt also Natur. Bereits geplant ist, das ganze UG (alles Verputzwände) neu zu streichen (machen selbst). Dafür haben wir 5 Wochen zeit. Ich denke, wenn wir schon das Streichmaterial haben würde es auch drinliegen, noch in dieser Zeit das OG selbst zu streichen oder zu lasieren (den Täfer)...

NUR: Was wäre jetzt sinnvoller, überstreichen (gibt es besonderes zu beachten) oder lasieren (auch hier, gibt es besonderes zu beachten)?

Merci viu mau für eure Tipps!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir haben in unserer Wohnung das Deckentäfer teilweise weiss streichen lassen und es macht die Räume einiges heller und freundlicher. Wenn ich mich recht erinnere kommt zuerst ein Grundierung, damit das Harz und ähnliches mit der Zeit durch die Farbe drücken, und anschlissend die Farbe.

Meine Frau hat teilweise mitgeholfen und sie sagte, dass es sehr anstregend war, vorallem die Fugen, pinseln und nachrollen damit keine Nasen entstehen.

 


Wir haben inzwischen nochmals vor Ort das Täfer geprüft. das Holz ist nur in den Badezimmern behandelt - dort wird es sowieso fachgerecht entsorgt und durch eine "normale" Verputzwand ersetzt (das lassen wir machen)

Der ganze übrige Täfer ist NICHT behandelt also Natur. Bereits geplant ist, das ganze UG (alles Verputzwände) neu zu streichen (machen selbst). Dafür haben wir 5 Wochen zeit. Ich denke, wenn wir schon das Streichmaterial haben würde es auch drinliegen, noch in dieser Zeit das OG selbst zu streichen oder zu lasieren (den Täfer)...



NUR: Was wäre jetzt sinnvoller, überstreichen (gibt es besonderes zu beachten) oder lasieren (auch hier, gibt es besonderes zu beachten)?



Merci viu mau für eure Tipps!





Mit lasieren wirst es ja Irrtum vorbehalten nie komplett weiss hinkriegen, dafür ist eine Lasur im Gegensatz zur normalen "Farbe" diffusionsoffen.



 
mit einer wasserstoff amoniak mischung abwaschen und du wirst staunen wie schön dein holz hinterher aussieht

gruss

sonne

ps: augen- und atemschutz nicht vergessen ;-)

 
Hallo stinu

Nachfolgend ein paar Tipps aus meiner Berufspraxis, der Länge und der besseren Übersichtlichkeit wegen trenne ich sie in drei Postings auf.

Grundsätzliches:

Unbehandeltes Holz muss für Anstriche erstmal grundiert werden. Im Innenbereich kommen heute vorwiegend lösemittelfreie, wasserverdünnbare Anstrichsmittel zum Einsatz. Das in diesen Lacken bzw. Lasuren enthaltene Wasser löst im Holz sogenannte Holzinhaltstoffe aus, welche in einem weissen Anstrich zu einer leicht gelblichen Verfärbung führen. Da diese Stoffe im Anstrichfilm nicht gebunden werden, wandern sie durch die nachfolgenden Anstriche und führen meist auch im Deckanstrich zu der leichten, meist unerwünschten Gelbtönung.

In der Praxis löst man das Problem, indem der Grundanstrich mit einem lösemittelhaltigen Holzgrund bzw. Lack oder einem wasserverdünnbaren weissen Sperrgund ausgeführt wird, um die Holzinhaltstoffe dauerhaft zu binden. Das ist wichtig zu wissen, um je nach gewünschter Anstrichsart ein befriedigendes Ergebnis erzielen zu können.

Ich beschreibe im folgenden hauptsächlich die Anstrichaufbauten und gebe, mit einer Ausnahme, vorerst keine Empfehlungen für Anstrichsmaterialen (Produkt, Typ, Hersteller) ab, bin aber gerne bereit, auch diese zu diskutieren, sofern dies gewünscht wird.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Teil 2 - Variante Lasuranstrich:

Je nach gewünschter Tönung müssen unterschiedlich viele Anstriche ausgeführt werden. Das hängt im weitern auch vom verwendeten Produkt bzw. dessen Verdünnungsgrad ab.

Im Normalfall wird eine gleichmässig seidenglänzende Oberfläche gewünscht, daher müssen ausreichend Lasurschichten aufgetragen werden, bis der Holzuntergrund nicht mehr saugt. Beim Täfer aus Fichtenholz können das je nach Qualität und Alter des Holzes drei bis fünf Anstriche sein.

Da es insbesondere bei montiertem Holz infolge des sehr stark saugenden Untergrundes schwierig ist, mit einer eingefärbten Lasur bereits beim ersten Anstrich einen sauberen, gleichmässigen Verlauf der Lasur zu erzielen, empfiehlt sich ein vorgängiger farbloser Grundanstrich, welcher wegen den löslichen Holzinhaltstoffen (Gelbverfärbung) mit einem lösemittelhaltigen Produkt (farblose Lasur bzw. Klarlack oder Hartgrund) ausgeführt wird. Farblose wasserverdünnbare Sperrgrunde sind mir leider nicht bekannt. Wird nicht farblos grundiert, riskiert man bereits beim ersten Anstrich unschöne Ansätze und Wolken, die bis zum Deckanstrich sichtbar bleiben.

Wie beschrieben, erfordert ein sauberer Lasuranstrich eine lösemittelhaltige Grundierung, was besonders in Wohn- und Schlafräumen eigentlich unerwünscht ist, man hat also bereits hier ein ernsthaftes Problem. Wer sich nicht an einer normalerweise auftretenden gelblichen Verfärbung stört, kann natürlich mit einem wässrigen farblosen Produkt grundieren. Anders als bei lösemittelhaltigen Produkten quellen bei einer wässrigen Grundierung überdies die Holzfasern und bilden eine leicht rauhe Oberfläche, man sagt: das Holz wirft auf. Um eine feine Oberfläche zu erhalten, muss sodann geschliffen werden, was je nach Qualität des Holzes einen weitern Grundieranstrich nötig macht.

Darauf folgend kann sodann die eigentliche Lasur mit zwei oder mehr eingefärbten Anstrichen bis zur gewünschten Tönung erfolgen.

Die Anzahl Anstriche hängt auch vom verwendeten Produkt ab. Man sollte ein wasserverdünnbares Produkt ohne Lösemittel und ohne Bläueschutz wählen, welches explizit für den Innenbereich bestimmt ist. Ein interessantes Produkt für den Heimwerker ist z.B. Pigrol Edelwachs (eigentlich eine Acrylatlasur mit Wachszusätzen), einfach zu verarbeiten und umweltschonend und recht mild im Geruch, meines Wissens auch in Baumärkten erhältlich. Technisches Merkblatt zu finden über google.

Sparvariante:

Profis vereinfachen manchmal die ganze Sache und verwenden statt einer gebrauchsfertigen Lasur verdünnte Decklacke, meist aber verdünnte Haftvorlacke, da letztere matt auftrocknen. So lassen sich „Lasuranstriche“ schon mit nur einem, zwei oder drei Anstrichen bewerkstelligen. Das Anstrichsbild ist denn aber auch meist eher rustikal, schlierig und mit matter und rauher Oberfläche, oftmals mehr opak als lasierend. Wer ein einen edlen Finish wünscht, kommt um die vorgängig beschriebene Technik kaum herum.

Beim Ausführen der Anstriche sollte darauf geachtet werden, immer nur einen Täferriemen nach dem anderen in der vollen Länge ansatzfrei und sauber zu streichen; am besten Lasurbürste und Pinsel verwenden. Ecken müssen exakt beschnitten werden, da Lasuren schnell „anziehen“ (antrocknen), kommt es sonst zu unschönen Ansätzen. Saubere Lasuranstriche sind eine anspruchsvolle Arbeit und bedürfen einiger Übung.

Überhaupt empfiehlt es sich, zuerst einige Muster zu streichen, sei es auf Abfallholz oder sei es an nachher nicht sichtbaren Stellen. Fehler im Anstrich können meist kaum noch ausgeglichen werden und eine Oberfläche ist mit unsachgemässen Lasuranstrichen schnell ruiniert.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Teil 3 - Variante Deckanstrich:

Ein Deckanstrich ist einfacher zu bewältigen als die Variante mit der Lasur:

Oberflächen reinigen, Grundanstrich mit einem wasserverdünnbaren weissen Sperrgund, dann die Astlöcher und Risse im Holz sauber mit Acrylatspachtelmasse verspachteln und evtl. nachspachteln, leichter Zwischenschliff (ohne die Kanten zu beschädigen), danach ein Voranstrich mit weissem Haftvorlack, Zwischenschliff, und schliesslich ein Schlussanstrich mit Decklack.

Wasserverdünnbare Lacke haben in der Regel eine geringere Deckkraft als ihre lösungsmittelhaltigen Pendants. Somit wird eventuell ein zusätzlicher Deckanstrich nötig, falls das Resultat von drei Anstrichen nicht befriedigend ausfällt. Die Lacke können mit Pinsel und Farbroller aufgetragen werden. Auch hier empfiehlt es sich, vorgängig ein Muster des gesamten Anstrichaufbaus am Objekt zu machen,

Wie Pfälzer schon richtig angedeutet hatte, kann es manchmal aufgrund von Schwund- und Quellbewegungen im Holz zu sichtbaren ungestrichenen Streifen im Nut & Federbereich kommen, das hängt von Faktoren wie Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen in den Räumen, Qualität des Holzes und Art der Befestigung ab. Ideal ist es natürlich, wenn das Holz in seinem trockensten Zustand gestrichen werden kann. In gleichmässig beheizten, trockenen Wohnräumen tritt das Problem normalerweise nicht so stark auf, dafür eher in Nassräumen.

Soweit mal fürs erste, zusätzliche Fragen beantworte ich selbstverständlich auch. Was Produkte und Bezugsquellen anbelangt, soweit es die AGB hier erlauben.

Gruss

Knurri Murri

 
@all, insbesondere knurri: wow, merci viu viu mau für die ausführlichen tipps!!!

ihr habt recht, das sieht nach einer heidenarbeit aus... ob wir das machen werden, wenn das endziel eh wegreissen und sanieren inkl. gipswand ist.. das müssen wir uns jetzt wohl überlegen. kommt wahrscheinlich auch auf unseren zeitplan drauf an ;-)

ihr habt uns auf jeden fall aber sehr weitergeholfen!

 
Hallo Knurri Murri

Wir kommen auf dieses Topic (Täferanstrich) zurück, weil wir in unserem neu gekauften Haus im Rahmen der Renovationsarbeiten in einem Zimmer die Holztäferdecke (die grau-braun lasiert ist) streichen müssen (wollen). Gerne hätten wir Angaben von Typen/Produkten zu beiden, der Lasurvariante sowie der Deckanstrichvariante, da wir uns noch nicht für eine entschieden haben

 
Hallo Knurri Murri,

auch mich beschäftigt der Täferanstrich.

Haus aus Bruchsteinmauern, Holzofen geheiztes Wohnzimmer mit unbehandeltem, relativ hellem Täfer. Da unsere Holzmöbel farblich nicht zum Täfer passen, müssen wir wohl das Täfer weiss streichen. Ich schätze, das Täfer dürfte gut 20 Jahre alt sein, d.h. weder Isolation noch Dampfsperre. Trotzdem keine Zeichen von Fäulnis feststellbar. Ich vermute, dass das Täfer den Feuchteausgleich zwischen der Wand und dem Raum gewährleistet.

Was für Farbe müsste ich nehmen, damit der Feuchteausgleich nicht gestört wird?

Vielen Dank, Peter

 
Hallo Züri4

Im Raum Zürich sind natürlich alle grösseren Farbhersteller mit einer Riesen-Auswahl an geeigneten Produkten vertreten, welche die gewünschten Qualitätsanforderungen erfüllen. Meine Tipps sind also sehr selektiv.

Für lösemittelfreie Anstriche verwende ich regelmässig die folgenden Produkte:

Für deckende Anstriche benütze ich zum Grundieren diesen Sperrgrund

http://www.colores.ch/pdf/MBL_D_pdf/Cobran_Sperrgrund.pdf

und dann diesen Decklack

http://www.colores.ch/pdf/MBL_D_pdf/Cobran_2K_Streichlack.pdf

Falls das Täfer in Deinem Haus sehr dunkel ist, braucht es mindestens drei, eventuell vier Anstriche bis zur vollständigen Deckung. Wasserverdünnbare Lacke decken schlechter als lösemittelhaltige, die Grundierung deckt am schlechtesten (Kantenabdeckung), isoliert und haftet dafür hervorragend. Der Decklack kann mit dem zugehörigen Härter als 2K-Lack gestrichen werden (bessere Vernetzung und somit bessere Oberflächenhärte), das muss aber für Täfer nicht sein. Materialverbrauch in beiden Fällen ca. 150 ? 160 g/m2 pro Anstrich. Technische Merkblätter beachten. Der Sperrgund ist ziemlich klebrig, sollte nicht verdünnt werden und 24 Std. trocknen können, falls die optimale Sperrwirkung gewünscht wird. Beide Produkte gehören zum Besten, was auf dem Markt erhältlich ist.

Erhältlich sind sie hier:

http://www.colores.ch/pdf-deutsch/filialen/zuerich.pdf

Preisliste und Informationen über Gebindegrössen sind auch auf der webpage zu finden.

Vielleicht noch zur Erinnerung: Handelsfirmen wie die Colores AG beliefern Fachbetriebe. Sie wollen ihre Ware verkaufen, aber keine Beratungsgespräche führen - man sollte wissen was man will. Vorher schnell anrufen (am besten nicht am frühen Morgen, wenn alle Bestellungen herein kommen) und fragen, ob sie an Private verkaufen.

Lasuranstriche:

Für einen lasierenden Anstrich kannst du denselben 2K-Streichlack oder den "Cobran Haft- und Voranstrich" verwenden (natürlich vorher entsprechend verdünnen). Es sind sicher mehrere Anstriche nötig, je nach Verdünnungsgrad und gewünschtem Effekt. Unbedingt Vorversuche betreffs Deckkraft und Haftung (Kratzprobe) machen!

Das Produkt Pigrol Edelwachs hatte ich ja schon erwähnt, da müsste man vielleicht in Farbfachgeschäften danach suchen, ich kenne mich im Raum Zürich nicht aus.

Falls du eine ?Landi? in deiner Nähe hast oder ein Farbfachgeschäft, welches ebenfalls die Produkte von Motip Dupli (Dupli-Color) führt, findest du dort eine sehr interessante Lasur namens ?Dupli-Color Holzlasur Aqua weiss? in Büchsen ? 750 ml für ca. Fr. 9.90. Sie ist nicht flüssig, sondern leicht pastös, also wie eine Art Creme, und ist insbesondere bei Überkopf-Arbeiten sehr angenehm zu verarbeiten, weil sie nämlich nicht tropft. Sie färbt nicht sehr stark, bei dunklem Untergrund würde ich mal mit mindestens drei bis vier Anstrichen rechnen.

Gruss

Knurri Murri

 
@kepe

Hallo Peter

Wie du richtig vermutest, würde ich auch mal abklären, was sich noch alles hinter dem Täfer befindet und ob in der Bruchsteinmauer Feuchtigkeit aufsteigt (Kapillarfeuchte), bevor du das Holz mit Anstrichen dicht machst.

Falls Feuchtigkeit kein oder nur ein geringes Problem ist, könnte es mit einer Öllasur oder einer Ölfarbe hinhauen, da diese bis zu einem gewissen Grad die Feuchtigkeit im Holz regulieren können.

Allerdings haben Naturfarben je nach Produkt unter Umständen so den Nebeneffekt, das man die Pflanzenchemie von ihrer duftendsten Seite her kennen lernen darf. Ich hatte vor Jahren mal die Täferdecke in meinem Büro mit Biofa Naturöllasur behandelt und dann vier Monate lang jeweils spätestens nach einer halben Stunde heftige Kopfschmerzen bekommen. Die meisten Ölfarben sind heute jedoch viel milder im Geruch als noch zu den Pionierzeiten der Naturfarben-Malerei. /emoticons/default_biggrin.png

Die besten Erfahrungen sowohl im Innen- wie auch Aussenbereich habe ich mit Ölfarben des Herstellers AQUAMARIJN gemacht. Mittlerweile werden Ölfarben übrigens auch schon als wasserverdünnbare Emulsionen hergestellt, meines Wissens ist AQUAMARIJN auch da führend auf diesem Gebiet. Deren Produkte werden in der Schweiz von der Firma THYMOS AG (Hauptsitz Lenzburg, Filiale Bern) vertrieben, auch deren übrige Produkte gehören meines Erachtens zum Besten, was es auf dem Markt an Naturfarben gibt.

Thymos AG Lenzburg/Bern

Lass dich am besten da beraten, die Firma liefert zwar an Fachbetriebe, sie nehmen sich aber meist auch Zeit für Privatpersonen. Zum Täfer in deinem Haus möchte ich keine Ferndiagnose stellen, im Zweifelsfall konsultiere einen Maler, der sich mit Naturfarben auskennt und sich die Sache vor Ort anschaut.

Gruss

Knurri Murri

 
@Knurri

Genial, herzlichen Dank für die genauen links und Tipps, wir machen uns schlau bezüglich Erhältlichkeit und machen uns selbst an die Arbeit.

(ERneute Anfrage bitte ignorieren-sorry)

Gruss Züri4

 
Was tun, wenn der Maler den Sperrgrund nicht berücksichtigt hat und direkt mit der lasierenden Farbe die Naturholzbalken gestrichen hat - und diese jetzt die erwähnten gelblich-bräunlichen Ausblütungen zeigen?

Nachträglich Sperrgrund auftragen?

Ziel ist, dass der lasierende Effekt auf den Balken ersichtlich ist. Sonst könnten die Balken gleich deckend gestrichen werden.

 

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