Tagebuch eines werdenden Vaters

Flesh8877

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Hallo Kollegen,

Der Countdown läuft bei uns – errechneter Geburtstermin: 14.12.08.

Wie ihr Euch sicher vorstellen könnt (die meisten haben es ja selber schon erlebt), sind die Empfindungen in den Tagen vor der Geburt noch ziemlich rasant und spannend. Die vielen Gedankenbilder in meinem Kopf nehme ich als Anlass hier ein kleines Tagebuch zu starten um eventuell Interessierte an unserem persönlichen Wunder teilhaben zu lassen. Gerne lade ich Euch ein mich auf der Reise durch die letzten Tage vor der Geburt zu begleiten...

Kurzer Rückblick: Die Schwangerschaft meiner Freundin (ich nenne sie mal Shana) wurde kürzlich von unserer Hebamme als Bilderbuch Schwangerschaft gepriesen. Wir sind sehr dankbar dass wir bisher keinsterlei Komplikationen durchmachen mussten. Selbst die ersten 3 Monate der Schwangerschaft waren für Shana nicht sehr fordernd – zwar war auch bei ihr die Appetitlosigkeit ein Thema und hin und wieder rebellierte der Magen, aber so richtig schlecht war es ihr nie. Sie musste sich nie übergeben. Shana erlebte die Schwangerschaft durchwegs positiv und beklagte sich nie über die eine oder andere Nacht wo es nicht so klappen wollte mit dem Schlafen, weil keine Position mehr bequem war/ist. Ich bin wirklich stolz auf sie, wie sie die letzten Monate gemeistert hat: Denn trotz Bilderbuch-Schwangerschaft ist so ein Babybauch, die Hormonumstellungen und die vielen Veränderungen sicherlich alles Andere als ein Sonntagsspaziergang.

Selbst jetzt noch, kurz vor der Geburt fühlt sich Shana wohl. Zwar schläft sie schon seit Wochen nicht mehr allzuviel, aber sie kompensiert dies einfach mit Schäferstündchen untertags – was ich für sehr sinnvoll halte. Schliesslich soll sie sich ausruhen und auf die kommenden Strapazen vorbereiten.

Ich selber würde in letzter Zeit auch gern ein Mittagsschläfchen einbauen – bin ich jetzt doch auch öfters mal wach in der Nacht; geweckt durch das rumwälzen meines Frauchchens. Dann scheint auch noch unser Hundchen in der Nacht ziemlich nervös zu sein. Vermutlich spürt es die kommende Veränderung jetzt sehr deutlich. Es ist stets bemüht Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen...und das kann dann auch gerne mal um 3Uhr morgens sein, grins. Ein gutes Training für die kommenden Wochen. Ich glaube die Lösung ist es dann wenn ich dem Baby möglichst schnell beibringe den Hund zu streicheln in der Nacht /emoticons/default_ohmy.png)) und dem Hund bringe ich bei Windeln zu wechseln...ouh da kommen mir noch einige Ideen für was ich ihn alles einspannen könnte.

In diesen Tagen geht mir vor Allem Bilder der Vorstellung von der Geburt durch den Kopf. Ich frage mich wann es wohl los geht. Werde ich mitten in der Nacht von Shana geweckt? Oder klingelt das Telefon plötzlich untertags bei der Arbeit? Wird es vielleicht doch eher am Wochenende sein? Oder wird es nächste Woche? Werden wir in den Spital gehen und dann wieder heimgeschickt oder gehts dann schnell richtig los? Werde ich meiner Freundin eine Stütze sein können? Werden die Stunden langsam vorbeigehen im Spital? Werde ich die aktuelle Erkältung bis dahin durchhaben oder gehts vielleicht schon los bevor ich dieses Posting fertig geschrieben habe? Schmunzel, keine Sorge, ich bin nicht ganz so nervös wie das klingen mag...aber Gedankenbilder gehen einem halt schon durch den Kopf. Ich freue mich auf die kommenden Tage.

Wie habt ihr sie erlebt, die letzten Tage?

 
Wir haben eine ruhige Nacht hinter uns. Jede Nacht und jeder Tag bringt uns näher an die Geburt. Wir freuen uns.

Gestern Nachmittag hatte Shana ihren letzten Akupunktur Termin. Zusammen mit der wechselnden Wetterlage (Schneefall – soll ja einen Einfluss haben), dachte ich mir gestern noch, dass es vielleicht in der Nacht schon losgeht. Irgendwie hatte ich zum ersten Mal in den letzten Tagen plötzlich die Intuition dass es so sein wird. Ich wettete mit Shana vor dem Einschlafen dass sie mich diese Nacht wecken würde – grins, naja, habe die Wette verloren....

Die Akupunktur scheint aber schon einen Einfluss auf die Gebährmutter zu haben. Shana spürte gestern Abend nach der Behandlung wieder einige Turbulenzen im Bauch (Senkwehen, Zwicken, Zwipen, Stechen), diese beruhigten sich aber nach 2-3 Stunden wieder.

In letzter Zeit schaut sich Shana gerne Geburts-Sendungen an. Ich frage mich jedesmal wie man sich das antun kann...finde die Sendungen nicht gerade Motivationsfördernd. Natürlich verschliesse ich mich nicht vor der Realität – aber frage mich schon ob man sich beim Betrachten dieser Sendungen einen Gefallen tut oder ob man nicht viel eher Angst fördert. Es ist mir auch unerklärlich wie sich eine Frau in so einem intimen Moment filmen lassen kann. Wie seht ihr das? Wenn ich mir vorstelle dass da ein Kamerateam ums Spitalbett steht, dann noch Hebammen, ein Arzt und der hilflose Mann...nicht wirklich prickelnd, oder?

In den Sendungen sieht man oft wie machtlos, hilflos sich die Männer fühlen. Ich stelle mir vor, dass es sehr hart ist die Frau leiden zu sehen. Und klammheimlich keimt wiedermal die Frage auf wie man sich selber fühlen wird am Tag X.

 
Nach wie vor ist alles ruhig und es herrscht aktuell auch keine „jetzt-jeden-Moment“-Stimmung. Meine Freundin fühlt sich nach wie vor wohl.

In diesen Tagen fällt mir auf, dass wir viele philosophische Gespräche führen. Wir machen uns Gedanken über verschiedene Dinge, sind leicht empfänglich und sensibilisiert auf die Umwelt. Zum Beispiel beschäftigte uns die Schlagzeilen vom 13jährigen Mädchen aus London, dass sich entschieden hat keine weiteren Operationen mehr vorzunehmen auch wenn dies bedeutet dass sie in den nächsten Wochen/Monaten sterben muss. Früher hätte uns eine solche Nachricht sicher auch etwas aufgewühlt und man hätte sich darüber unterhalten. Heute sehen wir es aber aus der Sicht der Eltern, wie mir aufgefallen ist.

Wir werden bald ein Menschlein gebären. Dieses kleine Geschöpf wurde nicht gefragt ob es auf diese Welt kommen möchte. Wir können nur hoffen dass es sich hier wohl fühlen wird, dass das Schicksal es gut meint mit dem neuen Leben und dass wir Eltern immer die Kraft haben es zu unterstützen und beschützen. Du kannst kommen, kleines Baby – wir sind für dich da!

 
Tick..tack..tick..tack... die Zeit läuft nicht gerade schnell im Moment. Es war eine lange Woche.

Das es momentan auf der Arbeit ziemlich ruhig ist, lässt die Stunden nicht gerade schneller vorbeihuschen. Ich möchte nicht den Anschein erwecken, dass wir auf glühenden Kohlen am Warten sind, doch muss ich zugeben, dass jetzt in den letzten Tagen der Wunsch nach baldigen Wehen schon einkehrt. Während der Schwangerschaft fand ich immer das die Zeit doch schnell vorbei geht. Der Sommer zog an uns vorbei und schon waren wir im 9ten Monat...die letzten Tage ziehen sich jetzt aber doch noch. Man kanns halt langsam kaum mehr erwarten /emoticons/default_icon/smile.gif und das obwohl wir zu den eher geduldigen Menschen gehören...Ich frage mich an dieser Stelle wie es wohl einem ungeduldigen Zeitgenossen in dieser Phase gehen mag.

Auf jeden Fall ertappte ich mich gestern, wie ich im Internet wieder einmal ein bisschen nach Informationen betreffend Geburtstermin recherchierte. Da es auf der Arbeit wie gesagt ruhig ist, beschäftigte ich mich mal mit den Aussagen die ich im Internet fand wie: „mein Baby kam 2 Tage vor Termin“, „unser Junge kam 4 Tage später“ usw und wertete so ca 50 verschiedene Geburten für mich aus. Die Erkenntnis dass nur ca 5% aller Geburten auf den errechneten Termin kommen, bestätigte sich damit – die Auswertung war für mich eine Spielerei die mir Spass machte. Natürlich diente das Ganze nur der Unterhaltung. Das Baby kommt wann es will und schert sich nicht um Analysen, das ist mir ganz klar /emoticons/default_icon/smile.gif

Shana hatte die letzten zwei Nächte jeweils mit ziemlicher Uebelkeit zu kämpfen. Sie konnte schlecht einschlafen, musste mehrmals aufstehen und bisschen rumspazieren. Sie selber nimmt es aber weiterhin ziemlich locker. Jedoch kann auch sie den Tag x jetzt kaum mehr erwarten. Das merke ich insbesondere daran, dass sie jetzt jeden Tag kleine „Sächeli“ unternimmt die Wehenfördernd sein sollen. So ging sie gestern ausgiebig mit dem Hund spazieren am See und nahm danach ein warmes Bad. Zwischendurch immer mal ein Teeli das scheinbar der Geschichte auch förderlich sein soll. Ich finde es schön zu beobachten das sie so ready ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es schwierig ist für einen Mann wenn er in dieser Phase beobachten müsste dass seine Frau sich eher versperrt und vielleicht sogar panische Angst hat vor den Wehen. Shana schaut dem Ganzen sympathisch selbstbewusst entgegen. Ich hoffe es wird für sie ein grossartiges Erlebnis und das die positiven Momente alle Schmerzen vergessen lassen.

 
Der Countdown ist nach wie vor am Laufen. In der letzten Nacht hatte Shana 2-3 Stunden lang regelmässige Wehenschmerzen. Wir dachten erst, dass es jetzt wirklich losgeht. Allerdings beruhigte sich alles wieder.

Heute verspürte Sie den ganzen Tag über immer mal wieder ein heftiges Stechen und mitte Nachmittag kamen dann wieder wehenartige Schmerzen auf. Wehenartig nenne ich sie desshalb, weil wir (sie) ja nicht wissen können wie sich die Wehen wirklich anfühlen werden. Aber auf jeden Fall unterscheidete sich das was sie spürte wesentlich von den Senkwehen in den letzten Tagen und Wochen. Sie hatte teilweise doch relativ heftige Empfindungen heute Nachmittag. Wir entschieden uns dann für ein warmes Bad um zu sehen ob die Wehen jetzt richtig "ausbrechen" oder ob sie sich beruhigen. Zweiteres ist passiert: Seit ca 5 Stunden ist es bei ihr total ruhig. Keinerlei Schmerzen und das Baby schläft.

Bei den Wehen letzte Nacht, kriegte Shana es schon ein bisschen mit der Angst zu tun. Nicht nur wegen den Schmerzen (sie ist sich bewusst das diese noch viel viel heftiger werden), sondern vielmehr wegen dem Zappeln des Babies. Sie sagte mir, dass es sich so anfühlte als ob das Baby in Panik um sich schlägt. Es habe sich bisher noch nie nur annähernd so wild verhalten wie jetzt wo der Bauch immer hart wurde und die Schmerzen in regelmässigen wenn auch noch langen Abständen kamen.

Wie geschrieben, jetzt momentan ist alles wieder ruhig. Shana war etwas entäuscht und gleichzeitig irgendwie doch auch froh dass die Schmerzen wieder weggingen. Zum einten entäuscht weil sie natürlich das Baby bald auf der Erde willkommen heissen möchte, aber dann auch trotzdem irgendwodurch froh weil stundenlanges zwiepen, stechen und poltern einem sicher auch eine gewisse Aufregung oder sogar ängstliche Gefühle einheimsen können. Das Stechen war teilweise doch schon so stark, dass sie aufstöhnte und sich setzten musste.

Wir sind jetzt gespannt ob in dieser Nacht alles ruhig bleibt oder ob der nächste, vielleicht der finale und richtige Wehenmarathon kommt. Shana kann es sich kaum vorstellen jetzt wo alles so ruhig ist und rechnet mit einer ruhigen Nacht. Ich selber rechne lieber mit "Allem" /emoticons/default_icon/wink.gif

Wünsche allen Swissdads eine gute Nacht.

 
Heute ist der errechnete Geburtstermin. Shana's Intuition hat sie nicht getäuscht, in der Nacht blieb es ruhig.

Im Verlaufe des Tages hatte Shana zwar mehrmaliges Stechen verspürt, aber das was wir als erste Wehenschmerzen kürzlich beschrieben, blieb seitdem aus.

Irgendwie ist es schon komisch. Man verbringt das Wochenende mehrheitlich auf der Couch (mal von Einkäufen oder Spaziergängen abgesehen) und denkt sich dass man nicht mehr allzugrosse Sprünge wagen sollte... irgendwie empfindet man immer wieder so ein "jederzeit-könnte-es-losgehen" Gefühl, dass sich dann wieder mit totalem Relax "heute-wirds-nichts-mehr"-Gefühl abwechselt. Das ungewisse und die wechselnden Gedanken können einem sicher ein bisschen auf die Folter spannen. Wir versuchen es jedoch ziemlich relaxed zu nehmen und lustigerweise haben wir noch selten soviel gelacht zusammen wie in diesen Tagen. Ich spüre ein tiefes Zusammengehörigkeitsgefühl in dieser Phase. Grins, gerade eben kommt mir der Vergleich in den Sinn als ich früher mit meinen Geschwister am 24igsten im Zimmer *eingesperrt" aufs Christkind wartete...schmunzel, hat schon was. Man sitzt zusammen, die Schmetterlinge im Bauch gucken immer mal wieder vorbei und man fühlt sich gut gelaunt. Zumindest uns geht das im Moment so. Ich freue mich, dass es nicht eine angstvolle oder gestresste nervöse Stimmung ist.

Morgen um 9Uhr haben wir einen Termin bei der Frauenärtzin wenn sich bis dahin nichts tun (man weiss ja nie, smile). Im Moment machen wir uns noch einen Spass daraus zu spekulieren ob wir diesen Termin wahrnehmen werden oder nicht (weil wir bis dann vielleicht schon im Spital sind)

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag und bin gespannt wann das ich hier zum ersten Mal als Papi schreiben kann.

 
mein tipp: auf keinen fall auf der couch sitzen bleiben - möglichst aktiv sein und etwas unternehmen...

unsere beiden kamen je 11 Tage nach dem Termin. Und ihr könnt ja jetzt nicht 11 Tage auf der Couch sitzen und warten. Ablenken heisst die Devise. Spätestens ab dem 5. überfälligen Tag müsst ihr anfangen, euren Verwandten, Bekannten und Freunden auszuweichen, weil ihr die Frage "isch es nanig da?" nicht mehr hören könnt... /emoticons/default_icon/wink.gif

 
Hallo Dachs,

Danke für den Tipp. Wir werden weiterhin so aktiv wie möglich bleiben.

Es ist aber natürlich nicht so dass wir jetzt tagelang auf der Couch verweilen und warten /emoticons/default_smile.png.

Unter der Woche arbeite ich und Shana geht vielen Aktivitäten nach wie zum Beispiel Schwangerschaftsyoga, Weihnachtsbasteleien, backen, Erledigungen etc. Dazu kommt, dass sie mit unserem Hund mehrmals täglich weite Spaziergänge macht und einen grossen Teil des Haushalts schmeisst. Es sollte also nicht das Bild entstehen dass wir jetzt keinen Schritt mehr unternehmen. Shana fährt momentan sogar noch Auto (auch wenn ich davon nicht allzu begeistert bin) und ist immer mal wieder unterwegs. Das Wochenend-Wetter hat uns halt einfach für einmal nicht so eingeladen für grössere Aktivitäten...aber auch hier waren wir trotzdem mehrmals täglich draussen und aktiv.

Guten Start in die Woche

 
Hallo Tagebuch-Leser

In der Nacht hatte Shana 2 Stunden lang wehenartige Schmerzen. Wiederum beruhigten sich die Wehen aber wieder komplett. Also ausser dass sie Shana um den Schlaf bringen, richten sie noch nicht allzu viel aus 

Heute morgen dann der Termin beim Frauenarzt. Wir hörten 30min lang die Herztöne ab und die Hebamme meinte einmal mehr dass die Werte wie aus dem Lehrbuch seien. Die Frauenärztin war dann auch noch überrascht dass Shana noch so fit aussähe. Sie meinte: „Sie sehen noch viel zu frisch aus um zu gebären, das kann noch bisschen dauern“...grins. Naja ich werte diese Worte mehr als Versuch uns aufzubauen und zu lösen von der Vorstellung dass es jeden Moment losgeht (was ja auch verkrampfend wirkend könnte). Vielleicht meinte sie wir seien beunruhigt. Das sind wir aber eigentlich gar nicht. Schon gar nicht nachdem wir jetzt wissen dass das Baby in Ordnung scheint. Wir sehen das beide sehr nüchten und wissen dass der errechnete Termin nur sehr selten zutrifft. Nichts desto trotz wäre es natürlich schön wenn das „hin und her“ sich dann mal entscheiden würde für eine Richtung .

Die FA gab uns für Donnerstag einen neuen Termin und machte Spässe das wir diesen aber wahrscheinlich nicht mehr brauchen werden. Ich dachte dann nur bei mir, dass sie sich jetzt schon entscheiden müsse mit ihrer Vorhersage, ob es jetzt noch ein paar Tage dauern wird, oder ob es schon in den nächsten 2 Tagen kommt...von dem her unterstütze diese Aussage meine These dass sie einfach nur beruhigend wirken wollte. Schlussentlich kann weder sie noch sonst wer wissen wanns los geht und somit bleibe ich selbst gewählt in der „Jederzeit-kanns-losgehen“ Stimmung  Macht doch das Leben spannender, schmunzel.

Edit: Mein Arbeitskollege hat den errechneten Termin am 22.Dez - heute morgen bekam seine Frau Wehen. Zwar waren sie noch in langen Abständen, aber trotzdem gingen sie ins Spital. Dort hörten die Wehen erwartungsgemäss bald wieder auf. Die Hebammen sagten dass es noch etwa 3-5 Tage dauern wird ihrer Einschätzung nach. Der Kollege erschien also am Mittag im Büro - eine Stunde später rief seine Frau an dass ihr das Fruchtwasser weggegangen sei. Mein Kollege also nach einer Stund Arbeit wieder ab nach Hause und jetzt in diesem Moment dürfte er im Spital sein - ich drücke den Beiden fest die Daumen. Schon komisch wie es manchmal laufen kann und wie wenig genau man solche Sachen voraus sagen kann als Arzt.

 
Hallo Forum

Auch heute schreibe ich noch als werdender Vater. Im Moment ist alles ruhig.

Shana wurde gestern noch von unserer Geburtsvorbereitungs-Hebamme untersucht. Sie erklärte Shana dass die wehenartigen Schmerzen tatsächlich Vorbereitungswehen waren und dass es sehr gut sei wenn man diese über mehrere Tage hinweg hat damit sich alles schön langsam step by step vorbereiten kann. Die Schmerzen seien keineswegs vergebens gewesen – der Muttermund habe sich bereits ein wenig geöffnet. Jetzt müsse nur noch der Gebärmutterhals ganz zurück. Sie meinte dass es jederzeit losgehen könnte. Sie könne sich nicht vorstellen dass es noch länger als 2-3 Tage dauern wird bis wir unser Baby in den Händen halten.

Shana erfuhr dann auch noch dass alle Frauen vom Vorbereitungskurs bereits gebährt hatten ausser einer Frau die erst im Januar den Termin hat. Irgendwie spannend zu hören was diese Frauen alles für Erfahrungen gemacht haben. Angeregt liess sich Shana von der Hebamme informieren.

Heute am späteren Nachmittag habe ich noch einen Termin beim Augenarzt. Er wird mir Pupillenerweiternde Mittel geben um das Auge zu untersuchen für eine allfällige Augenop (Lasik oder Implantat). Danach werde ich ca 3 Stunden nicht Autofahren können weil ich nicht viel sehen werde. Wer wettet das es genau dann losgeht? Grins... ich halte dagegen, denn im Moment ist alles noch sehr sehr ruhig.

Wie Dachs schon erwartete, wurden wir in den letzten zwei Tagen „bombardiert“ mit Anfragen ob es schon da sei, wann es komme usw. Bis jetzt finde ich das mehrheitlich eigentlich noch ganz schön – ich gebe auch gerne Auskunft und pläuderle ein bisschen mit den interessierten Leuten. Aber teilweise wird es auch schon lästig (habe also die letzten zwei Tage ab und zu an die Aeusserung von Dachs gedacht). Auf der Arbeit gibt es Leute die täglich mehrmals! Fragen, schmunzel. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Leute aus dem ganz engen Familienkreis die sich die letzten paar Wochen gar nicht gemeldet/erkundigt haben...und das ist die Kehrseite der Medaille, sowas kann dann schon auch weh tun. Vor Allem Shana hat ein bisschen zu beissen dass ein paar Leute aus der Familie sich anscheinend nicht gross vorfreuen, sich nicht melden. Schade. Aber vielleicht ändert sich ja die eine oder andere Beziehung nach der Geburt noch ein bisschen.

Ich wünsche allen einen schönen restlichen Tag.

 
Was ist das für ein überwältigender Anblick – ich hätte es nie für möglich gehalten das dieses Gefühl so intensiv sein kann. Ich war regelrecht überrascht und innerlich berührt.......................................

.......................als ich heute all den Schnee sah, smile.

Was unsere Wehen angeht ist weiterhin alles ruhig. Schon speziell, dass letzte Woche jeden Tag Vorbereitungswehen anstanden und jetzt seit 2-3 Tagen kein Mückschen mehr zu spüren ist. Ich sage aber immer „das ist nur die Ruhe vor dem Sturm“. Nicht das ich etwas auf meine Intuition hätte geben können die letzten Wochen, aber heute habe ich wiederum irgendwie das tiefe Gefühl dass es plötzlich losgeht. Draussen liegt 20cm Neuschnee, Shana geht heute noch zur Akkupunktur und irgendwie war schon der ganze Start in den Tag speziell. Wir waren beide sehr gut aufgelegt heute. Shana erzählte dass sie sich top fit fühle – irgendwie hatte ich heute mehrmals die Eingebung dass noch mehr kommt im Laufe des Tages. Bin ja gespannt ob es zum zweiten Mal nur eine Eingebung bleibt oder ob es diesmal zutrifft. Drückt uns die Daumen...und geniesst den Schnee anstatt euch darüber aufzuregen.

 
Grüezi metenand

Männliche Intuition ist anscheinend wirklich keinen Batzen wert. Zumindest bei mir...da war wohl wiedermal der Wunsch der Vater des Gedankens.

Ich hatte gestern Abend noch ein längeres Gespräch mit Shana. Sie fühlte sich mental etwas müde. Seit 2 Wochen dachte sie immerwieder es gehe gleich los. Anfänglich wegen den regelmässigen Wehen nachts und später wegen Aussagen von den Hebammen. Jetzt seit 5 Tagen keine Wehen mehr gehabt, kein grösseres Zwipen oder stechen – einfach alles ruhig...ausser das Baby, das strampelt fröhlich weiter. Ich kann mir schon vorstellen dass es mental bisschen auslaugt wenn man sich auf eine Herausforderung einstellt und diese dann immer Tag für Tag und Nacht für Nacht weiter verschoben wird. Wie ein Leistungssportler der sich aufwärmt, der parrat ist für das grosse Rennen und dann wird es ein stündchen verschoben...runterkommen, relaxen und dann die Kräfte wieder neu mobilisieren....dann wird das Rennen wieder um ein Stündchen verschoben. Hmm ich glaube so fühlt sich Shana im Moment.

Nicht das es etwas Spezielles wäre ein paar Tage zu übertragen. Wir wollen da überhaupt nicht so tun als wären wir was Besonderes oder Leidtragende... vielmehr will ich zum Ausdruck bringen das ich in diesen Tagen das ganze Thema Uebertragen schon auch bisschen mit anderen Augen sehe. Bisher dachte ich dass man halt bisschen geduldig sein muss, also alles eine Frage der Geduld – mittlerweilen aber sehe ich den Punkt mit dem Kräfte-Mobilisieren (wie bei meinem Beispiel mit dem Sportler) eben doch als nicht nur eine Frage der Geduld, sondern als eine Frage der mentalen Kräfte. Ich denke eine Frau kann sich nicht dagegen wehren dass gewisse Fragen immerwieder durch den Kopf gehen. Vor Allem beim ersten Kind wo die Ungewissenheit mitspielt. Irgendwann muss man einfach versuchen diese Wiederkehrenden Fragen abzublocken und sich immerwieder sagen, dass alles in Ordnung ist. Ich denke dass der schwierigste Punkt der ist, dass jetzt seit 5 Tagen keine Vorbereitungswehen mehr zu spüren waren und davor mehrmals sehr intensive. Es muss sich für Shana so anfühlen als wäre plötzlich der Hahn abgedreht worden..als ginge es nicht weiter. Die Hebamme bestätigte uns aber dass es sehr wohl weiterging. Der Muttermund ist anscheinend 2cm offen.

Wir nehmen uns jetzt vor uns nicht weiter selber reinzusteigern und verabschieden uns so gut es geht von der „Jeden-Moment-gehts-los“ Stimmung. Gedanken kommen und gehen zwar ohne Einfluss – aber man kann sich auch selber reinsteigern oder eben nicht. Letzteres nehmen wir uns vor und heute klappte es bei mir schon tip top. Ich fühle mich entspannt und ruhig.

 
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Leute aus dem ganz engen Familienkreis die sich die letzten paar Wochen gar nicht gemeldet/erkundigt haben...und das ist die Kehrseite der Medaille, sowas kann dann schon auch weh tun. Vor Allem Shana hat ein bisschen zu beissen dass ein paar Leute aus der Familie sich anscheinend nicht gross vorfreuen, sich nicht melden. Schade. Aber vielleicht ändert sich ja die eine oder andere Beziehung nach der Geburt noch ein bisschen.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass dies sehr enttäuschend ist und traurig macht. Die Motive sind eher rätselhaft... ich möchte euch aber zwei Sachen zu bedenken geben: seit ich selber die weiter oben beschriebene Situation erlebt habe, halte ich mich bei "überfälligen" Eltern ziemlich zurück und frage nicht nach, bis ich eine Nachricht (i.d.R. ein Kärtli) bekomme, weil ich nicht auch noch dazu beitragen möchte, die werdenden Eltern in Verzweiflung zu treiben mit der ewigen nervenden Fragerei.

Dann gibt es - auch mir rätselhaft (bei mir sind's meine Eltern) - Personen, die eure Freude einfach nicht teilen können/wollen. Da könnt ihr einfach nichts machen, sie zeigen auch keine grosse Freude, wenig Interesse am Baby... Vielleicht - passiert derzeit bei unseren Töchtern - klopfen die heranwachsenden Kinder die Herzen dieser Personen weich, indem sie einfach nicht nachlassen, süss und charmant zu sein.

Ich habe mich über die Jahre einfach nicht beirren lassen und habe statt Rückzug mit Aufdrängen reagiert, sprich: Spontanbesuche mit den Babys bzw. Kindern - halt mal eine Stunde, wenn's grad nicht so anstrengend war, etwas länger. Damit wollte ich die Beziehung zwischen Enkel und Grosseltern "für später warm halten". Später hab ich meiner Tochter beigebracht, wie man selber Grosi's Telefonnummer wählen kann - dann hat sie ständig dort angerufen, um etwas zu erzählen. Und so langsam trägt es Früchte. Sie haben tatsächlich so etwas wie eine Beziehung /emoticons/default_icon/wink.gif

Ich beschreib's jetzt ein bisschen ironisch, natürlich machte und macht mich das traurig, aber mit der Zeit muss man auch akzeptieren, dass jeder (oder jede Generation) selber entscheiden muss, wie sie die Beziehung aufbaut oder eben nicht. Schwieriger ist es ja, das dann den Kindern irgendwie zu erklären. Deshalb hab ich sie (die Kleinen) oft selber machen lassen und bei Abweisungen halt versucht, nicht zu wertend zu sein, aber auch nicht allzu verteidigend....

 
Hallo Dachs

Danke für den Beitrag. Ich sehe das so wie Du und finde es bemerkenswert das ihr so lange versucht habt an einem guten Verhältnis zu arbeiten. Vom Naturell her würde ich sagen dass wir auch so vorgehen würden.

Der Punkt das sich Leute nicht melden wollen in den „überfälligen Tagen“ kann ich nachvollziehen – würde aber selber nicht so agieren. Man muss ja nicht ein grosses Trarra machen, Anrufen oder vorbeikommen um nachzufragen..dass das nerven kann, verstehe ich. Aber über ein kurzes SMS im Sinne von „Wir drücken Euch die Daumen und denken an euch“ oder irgendwas in dem Sinne sollte meiner Meinung nach weder nerven noch irgendwie unter Druck setzen. Bei uns ist es aber nicht nur eine Sache jetzt in den überfälligen Tagen – sondern zumindest vom einten Grosselternteil hörten wir schon seit Monaten nichts mehr. Aber wie Du sagtest: Man muss es akzeptieren und kann nur versuchen sich von sich aus regelmässig zu melden.

Es gibt halt leider einfach Leute die immer so beschäftigt sind mit sich selber. Ich habe auch in meinem Kollegenkreis viele solcher Leute. Wenn ich mich melde dann bleibt der Kontakt bestehen, melde ich mich nicht, hört man sich Monatelang nicht mit der Tendenz sich wohl ganz aus den Augen zu verlieren. Es ist dabei aber nicht einmal so dass diese Leute keinen Wert auf meine Kollegschaft legen würden – das ist ja das kuriose und davon bin ich absolut überzeugt....es ist einfach so das einige Leute zu beschäftigt sind mit sich selber und dabei die Wochen und Monate an ihnen vorbeiziehen und sie nicht merken dass sie das wichtigste vielleicht (Liebe, Freundschaft, Soziales) ganz vergessen in ihrem Leben. Meistens sind es dann doch auch diese Leute die eines Tages, von einem Schicksalsschlag gebeutelt, plötzlich wieder die alten Nummern rauskramen, überall Halt suchen und erst dann merken wie wenig sie eine Freundschaft gepflegt haben. Solange es uns gut geht, tendieren wir dazu uns in unserem engen Umfeld einzubetten...das sind meine Beobachtungen. Und sie haben insofern mit dem Thema zu tun, als dass ich meinem Kind beibringen möchte (wie Du, Dachs) das es von sich aus soziale Kontakte pflegt und aufbaut. Das mit dem selbständigen Telefonat finde ich süss!

Ich wünsche allen einen schönen Freitag.

 
vieles, was du da beschreibst, kenne ich auch sehr gut - und komme damit oft auch nicht so recht klar...

warum haben freunde denn keine zeit? versteh ich meistens nicht so recht.

also, ich drück euch weiterhin die daumen, dass es bald losgeht und die warterei ein ende hat!!! /emoticons/default_icon/wink.gif

 
Danke für Deine Zeilen, Dachs. Ich kanns auch nicht nachvollziehen. Man kann nur versuchen damit zurecht zu kommen und für sich individuell herauszupicken wem man "nachrennen" will und bei wem man dann halt zwangsläufig die Kollegschaft/Beziehung sausen läusst oder reduziert.

Aber eigentlich möchte ich heute etwas erfreulicheres berichten: Shana hat seit ca 20 Stunden wieder mehr oder weniger regelmässig Wehen. Der Gebärmutterhals ist jetzt vollständig zurückgebildet und der Muttermund 2cm offen. Die Hebamme rechnet damit dass das Kind an diesem Wochenende geboren wird, was uns vor dem Einleiten am Montag bewahren würde. Im Moment versucht Shana noch ein bisschen zu schlafen zwischen den Wehen. Diese kommen momentan noch so ca alle 15min und sie kann sie noch relativ gut veratmen.

In der letzten Nacht haben wir beide nicht wirklich geschlafen. Ich lege mich jetzt auch noch ein bisschen hin. Drückt uns die Daumen für die kommenden Stunden /emoticons/default_icon/wink.gif

 
Juhui, ab höt hem mer:

Es Mühli meh zum stopfe und

Es Födli meh zum chlopfe

Euse Lian esch gebore. (Grösse 50cm / Gewicht 3000).

Ich melde mich ein ander Mal etwas ausführlicher dazu. Vielen Vielen Dank fürs Daumen-drücken und fürs Mitlesen in den letzten Tagen.

Der stolzeste Papa auf der Welt

Flesh

 
Da freu ich mich aber, dass die Warterei ein Ende hat...

Herzlichen Glückwunsch - und viel Freude mit dem kleinen Erdenbürger!

 

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