Trockenlegung eines unterirdischen Bunkers

Strippe

Mitglied
30. Dez. 2010
655
22
18
70
Ich hab es mir lange überlegen müssen, gerade hier in der neutralen Schweiz die ja keinen 2. Weltkrieg kannte und daher auch keine Bunker, darüber zu schreiben.

Aber hier in Deutschland ist diese Hinterlassenschaft ein Thema.

Alleine in Hamburg gibt es 800 Stück davon.

Es sind Hochbunker oder unterirdische Rund- oder Röhrenbunker sie werden vielvältig genutzt oder gammeln nur so dahin.

Auch auf unserem Grundstück gibt es noch einen unterirdischen Rundbunker und da es bei der Neubebauung der Mehrfamilienhäuser 1964 noch die " Hamburger Schutzraumverordnung" gab musste dieser stehen bleiben.

Heute ist es ein Erbe geworden, was Miteigentümern und Beiräte an liebsten nicht mehr erwähnen möchten.

Ausser ich!

Mich nervte die Ständige Wassermenge in Bunker die teilweise bis zu 5 cm hoch war.

Ich suchte die Ursache und fand sie.

Ich grub den alten Notausstieg im Garten frei, wo das Regenwasser hereinkommt.

Aber das Wasser läuft weiter.

In inneren war es mal Trocken und nun wieder nass.

Der Kampf geht weiter.

Vielleicht sind hier Abdichtungsexperten die auch einen Rat in der Tasche haben, wer weiss.

Beigefügte Fotos sind etwas älter; inzwischen ist dort auch ein Kellerfenster zur besseren Belüftung eingebaut worden.

Notausgang (2) (960x1280).jpg

Notausgang (1280x960).jpg

 
gerade hier in der neutralen Schweiz die ja keinen 2. Weltkrieg kannte und daher auch keine Bunker
Hallo Strippe

Das sollte man annehmen.. aber Bunker kennen die Schweizer natürlich sehr gut...die werden zum Teil heute noch gebaut! In privaten Einzelhäusern nun eher seltener...in grössreen Überbauungen aber immer noch. Ich begleite gerade so ein Projekt nahe Zürich... er wird aber in aller Regel bis zum Gebrauch eher als Abstellraum für Fahrräder/Velos oder ähnlichem genutzt. Bei den Einzelhäusern, zahlt der Schweizer Bauherr ansonsten eine entprechende Schutzraumabgabe an die Gemeinde... Allerdings wird diese Forderung in einigen Kantonen aktuell gerade abgeschafft.

Bist Du sicher, dass Du den Bunker gänzlich abdichten möchtest? Hast Du hierfür eine Nutzung vorgesehen welche dies erforderlich machen würde?

Wie dies im Detail aussehen müsste, kann man ohne Wissen um die Konstruktion und Aussmasse eigentlich nicht treffen. Klar kannst Du den Noteingang, bzw. die derzeitige Öffnung im Rasen, grundsätzlich gegen Regenwasser schützen.. seitliche Wände freilegen, säubern, abdichten und darüber eine Klappkonstruktion erstellen die das Regenwasser abhält..wenn die Wände erhaben stehen...dort auch seitlich kein Wasser mehr einlaufen kann..dies dann auch irgendwo hinlaufen kann... dann hättest Du schon evtl. einiges erreicht. Wie sah es denn dort früher aus? Gab es einen Verschlag/Eingangsschutz mit Türe... oder war dies einfach mal zugekippt worden?

Wenn Du das Ding nutzen möchtest, gehe mal zu den zuständigen Behörden..die sollten Dir auch hierzu Angaben machen können.

 
Wenn Dein alter Keller nur 1 Oeffnung hat, kann er zum Luftbrunnen werden und deshalb nass sein. Luftbrunnen werden seit jahrtausenden benutzt um Wasser zu sammeln.

der richtige Luftbrunnen

Gruss, Fred

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Natürlich kennen wir Bunker in der Schweiz... Weisst du, Neutralität schützt ja vor Angriff nicht. Die "Operation Tannenbaum" war ein Plan unseres nördlichen Nachbarn, zum Angreifen der kleinen Schweiz. Und deshalb haben sich unsere Vorfahren gewusst zu verteidigen. Eine bekannte ehemalige Idee zum Schutz unseres Landes war die Reduit Strategie.

Falls du Googeln möchtest findest du unter diesem Namen, wie findig, einfallsreich und in welcher Menge wir Eidgenossen Bunker bauten, in den Fels sprengten, versteckten.... ... und zuweilen auch nicht mehr fanden... /emoticons/default_rolleyes.gif

Wie ich gehört habe, wurde sogar der Bunker von Gaddafi von Schweizer Spezialisten gebaut... Was mich nicht sonderlich Stolz macht, aber doch zeigt, dass Landsleute von mir was von diesem Fach verstehen... /emoticons/default_wink.png

Nun können viele davon besichtigt werden, und das ist wirklich eine spannende Angelegenheit!

Ich war schon in dem einen oder anderen Komplex, Dicht sind die wenigsten, aber es wird verstanden, wie das Wasser laufen kann, ohne es die "Bewohner" stört und es sogar oft gar nicht mitbekommen, dass da viel Wasser um sie herum ist! Und so verschwindet das Wasser geschickt in Röhrensystemen und läuft so ab.

Unsere Bunker, die zum Schutze der Bevölkerung dienen (wahrscheinlich das Pendant zu deinem), sind eigentlich ausnahmslos aus Beton gegossen. Und das in einer Stärke, das Wasser eigentlich nicht durch lässt. Falls aber mal schon, fliesst es bestimmt nicht mehr ab... /emoticons/default_ohmy.png

Möchtest du nun, dass dein Bunker trocken wird, oder einfach nicht mehr so viel Wasser fasst? Falls du ihn trocken legen möchtest, kommst du um einen Spezialisten nicht herum, falls du einfach keine Pfütze mehr möchtest, wirst du den Wassereintritt suchen müssen und diesen Abdichten. Wenn es mehrere hat, wiederholt sich diese Geschichte halt einfach abermals...

Leider kann ich dir bei deinem Problem nicht wirklich helfen, aber um mein Wunder zu stillen; wieso möchtest du diesen überhaupt trocken legen? Bist du ein Weinliebhaber und auf der Suche nach dem perfekten Ort um dein Wein lagern zu können?

liebs Grüessli, jomazi

 
@ Pfälzer, @ jomazi

Ich danke euch schon mal für die ersten Feedbacks dazu und möchte euch dazu auch sagen, dass gerade die ersten Abdichtungsmassnahmen an den Maroden Aussenmauern schon zu ersten erfolgen geführt hatten.

Es war ein Kampf mit dem Regenwetter zuerst gewesen, aber 2 trockene Tage und fast 10° plus halfen mir ein Stück weiter.

Demnächst mache ich weitere Fotos davon und Stele sie rein.

Gruß Strippe.

 
Nun ist es mitte März geworden.

Nachdem ich nun die Aussenmauer an dem ehemaligen Notausgang saniert hatte, läuft nun kein Regenwasser mehr in das innere.

Aber drinnen ist der Boden noch nass und mit einem Gebläse wird die Luft dort zeitweise umgewälzt.

An der Decke gibt es keine Kondenzwassertropfen mehr, aber sie fühlt sich noch feucht an.

Die Kalkablagerungen wurden inzwischen entfernt und es gibt nun auch eine elektrische Beleuchtung in Bunker, die in teilen durch Behutsame Sanierung der Altanlagen wieder aufgearbeitet wurden. Natürlich konnte auf den Einsatz moderner Leuchtröhren wegen der Ausleuchtung nicht verzichtet werden.

Über eine Verwendung als Lager, Weinkeller, oder Partykeller, denken wir hier noch nicht nach.

Er soll einigermassen trocken sein, ohne Angst und Gefahrlos begehbar sein und keinerlei Nachteile zukünftig auf Feuchtigkeit im Keller des anliegenen Wohnhauses haben

IMG_1096 (1280x960).jpg

Sanierung der Aussenmauer

IMG_1097 (960x1280).jpg

Muss noch viel gemacht werden.

IMG_1099 (960x1280).jpg

Nachbau alter Elektroanlagen in der Gasschleuse

IMG_1100.JPG

Im Bunker selbst aber moderner

IMG_1096 (1280x960).jpg

IMG_1097 (960x1280).jpg

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
spannend dein Projekt...

Wie gross ist den dieser Bunker, wie ist der Zugang zu diesem?

liebs Grüessli, jomazi

 
spannend dein Projekt...

Wie gross ist den dieser Bunker, wie ist der Zugang zu diesen
@ jomatzi

Dieser Rundbunker hat einen Durchmesser von etwa 8 Meter und kann nur über einem Keller betreten werden, dessen Zugang sich in einem unserer Wohnhäuser befindet, von dort aus gibt es einen Verbindungstunnel der beim Bau der Häuser damals mit angelegt wurde

IMG_1104 (960x1280).jpg

Im Hintergrund sieht man das alte Gemäuer vom Bunker

Gasschleuse (960x1280).jpg

Die Gasschleuse mit dem Zugang vom Hauskeller mit seinerzeits provisorischer Baubeleuchtung

 
Wow, krasses Projekt. ich würde mcih ja zu sehr gruseln in sonem Bunker /emoticons/default_wink.png

 
Wo das Wetter nun endlich wärmer wird beschäftige ich mich mit den Außenarbeiten, denn das Gelände muss aus optischen Gründen wieder hergestellt werden. Ein Problem bereitete mir der Lichtschacht, denn es gibt kein Passenden von 70 cm breite.

Was also gemacht: von einer Sanierungsbaustelle kurzerhand alte Betonlichtschachtsegmente ausgebaut, diese geteilt und gekürzt. Dann diese eingebaut und die Mitten neu armiert und mit Beton wieder verfüllt.

Ein Abdeckgitter machte ich mit mit der Hilfe eines Trennschneiders passend

Man muß eben am Bau sein und gute Ideen im Kopf haben.

Bislang hatte ich immer alles nur organisiert und noch keinen Euro dafür ausgegeben.

:)Und in inneren trocknet der Bunker immer weiter

 
Nun sind 2 Wochen vergangen

Inzwischen ist wieder die Grube vor dem Lichtschacht mit Erde angefüllt worden.

Da es vorher oft Geregnet hatte beobachtete ich ständig den Regenwasserstand im Lichtschacht und der war mal höchstens 2 cm hoch gewesen und versickerte dann ins Erdreich.

Aber es kommt tatsächlich kein Regenwasser mehr von aussen herein

Zu meiner Freude trocknet der Boden im Bunker immer weiter aus nur die Ränder an den Mauern sind noch feucht, da die Feuchtigkeit nun auch aus denen heraus tritt.

Ein alter Badlüfter, in einem der Luftlöcher provisorisch eingesetzt sorgte tatsächlich für die nötige Luftumwälzung im Bunker,das hätte ich nicht erwartet.

 
Du entwickelst Dich allmaelich zum Bunker-Spezialisten.

Die schweizer Armee verkauft laufend Ligenschaften, z.T. auch unterirdische.

Wenn Du die Angebote verfolgst und ein gutes Stueck erwischst, hast Du jahrelang genuegend Arbeit :)

armasuisse - Verkauf von Immobilien

Gruss, Fred

 
Du entwickelst Dich allmaelich zum Bunker-Spezialisten.

Die schweizer Armee verkauft laufend Ligenschaften, z.T. auch unterirdische.

Wenn Du die Angebote verfolgst und ein gutes Stueck erwischst, hast Du jahrelang genuegend Arbeit :)

Gruss, Fred
@ Fred

Ach, mir langt dieser schon.

Hab ja auch noch andere Baustellen, aber keine Bunker.

Dieses war für mich ein Prestigeobjekt innerhalb unserer Eigentümergemeinschaft gewesen, um Beiräten und anderen, die sich 40 Jahre lang zuvor sich daran vergeblich bemüht hatten diesen trocken zu bekommen und resigniert hatten, zu überzeugen dass es geht.

Es half mir keine moderne Technik dazu, sondern eben die Erfahrung, die ich mir selbst immer auf dem Bau angeeignet hatte.

Noch im Januar stand das Wasser an die 10 cm. hoch im Bunker, nun ist der Boden fast trocken, obwohl es auch in den vergangenen Monaten oft regnete.

Ursachenforschung und Abstellung der Ursache brachten nach 3 Monaten dann den gewünschten Erfolg.

Und gekostet hatte es nichts, da ich eben Beziehungen zum Bau habe und da wäscht eine Hand eben die andere

 
Wo nun das Wetter immer wärmer wird, fange ich an die Seiten und Oberflächen der Aussenwände mit Zementmörtel auszubessern, damit die alten Steine nicht noch mehr abplatzen.

Ein Foto zeigt den alten Notausgang nun mit Fenster, Lichtschacht und angefüllten Boden001 (1280x960).jpg

Deutlich sind die brüchigen Backsteinwände zu sehen die nun saniert werden müssen um diese weiterhin zu erhalten

 
Inzwischen hatte ich wieder mit dem Wetter Glück gehabt, um weiter die Mauern zu sanieren:

006 (1280x960).jpg

Aussen .jpg

005 - Kopie (1280x960).jpg

 
:In Mai war ich dann bis auf den Schutzanstrich soweit fertig002 - Kopie (1280x960).jpg

IMG_1131 (640x480).jpg

In inneren fand ich ein Stück Aluminiumkabel, was früher mal dort verlegt war

003 - Kopie (1280x960).jpg

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lange hab ich nun über das Bunkerprojekt hier nicht mehr geschrieben.

Aber passiert ist auch nicht viel. Es lag einfach daran dass ich zu wenig zeit hatte.

Im Januar2013 lief wieder der Bunker voll Wasser,Ist aber inzwischen fast

Woher das nun kam weiss ich bis heute noch nicht genau

Denn auch noch ist nicht der Lehmhaufen, der in inneren lagert noch nicht vollständig entfernt worden.

Aber es sind an den Durchgängen die hohen Schwellen entfernt worden, die Böden wieder ausgebessert worden damit man den Lehm besser abtransportieren kann.

Aber auch dieses scheitert zur Zeit noch an den Wetterverhältnissen.

IMG_1248 (640x480).jpg

IMG_1245 (640x480).jpg

IMG_1284 (640x480).jpg

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
IMG_1285 (640x480).jpg

Ja, man kann schon sehen dass der Bunker wieder schön Trocken geworden ist.

Zudem hat die helle Beleuchtung drinnen den Bunker den Schrecken genommen aber wenigstens in der Eingangsschleuse wollte ich doch die Elektrik auf das Originale belassen und hatte es nach einigen Veränderungen weitgehend wieder Rekonstuiert

IMG_1244 (640x480).jpg

IMG_1186 (640x480).jpg

IMG_1245 (640x480).jpg

IMG_1249 (640x480).jpg

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Statistik des Forums

Themen
27.535
Beiträge
257.906
Mitglieder
31.816
Neuestes Mitglied
Ideu