Bei allem, was wir essen, verbietet sich ein Einsatz der Chemiekäule von selbst. Mit natürlichen Methoden kommen Sie genauso zum Ziel. Ich sage Ihnen wie.
Wie mir ein Leser gestern berichtete, sind seine Minzen und Basilikum von einer Vielzahl weissen Ungeziefers befallen. Dabei handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt um die "Weisse Fliege". Wie wird man diese Kolonien wieder los?
Fürs Rundum-Verständnis hier ein paar grundsätzliche Gesichtspunkte:
Gesunde Pflanzen und besonders Kräuterpflanzen haben von Natur aus Schutzmechanismen gegen Schädlinge und Krankheiten, die einen Massenbefall in der Regel verhindern. Ein starker Schädlingsbefall ist meist eine Sekundärerscheinung - ein Zeichen dafür, dass die Pflanzen nicht ganz fit sind. Die häufigsten Stressfaktoren für Würzkräuter sind ein nicht optimaler Standort, Zugluft, aber auch eine ungenügende Wasser- und Nährstoffversorgung. Ein weiterer Faktor ist die Herkunft. Biokräuter sind in der Regel gesunder und resistenter als Pflanzen aus dem Grosshandel.
Kräuter, die einzeln in Töpfen gezogen werden, benötigen ein Erdvolumen von mindestens 5 Litern und die passende Erdqualität. Normale Blumenerde aus dem Handel enthält meist einen hohen Torfanteil (siehe Packungsrückseite). Torf besitzt einen tiefen pH-Wert von etwa 3,5, und gerade das ist den Kräutern zu sauer. Sie werden dadurch nicht mit den für sie nötigen Nährstoffen versorgt, was eine Schwächung zur Folge hat. Ideal wäre eine sogenannte torffreie Kübelpflanzenerde, die neben Landerde hohe Anteile an Kompost und mineralischen Komponenten wie Blähton oder Bims enthält, in der Schweiz zum Beispiel Kübelpflanzenerde von Ricoter (Coop), in Deutschland zum Beispiel Trog- und Dachterrasenerde von Floragard. Diese Erdqualitäten haben einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.
Zum richtigen Standort: Kräuterpflanzen mit grossen, weichen Blättern schätzen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und eine gleichmässig feuchte Erde. Minzen breiten sich mit grosser Kraft aus, hier wäre ein weites, eher hohes Pflanzgefäss ideal.
Basilikum fühlt sich an einem sonnigen, aber nicht heissen, vor Wind und Regen geschützten Platz am wohlsten. Da Basilikum einen sehr hohen Nährstoffverbrauch hat, wäre auch hier ein grosser Pflanztopf ideal. Der Grund: Die Bodennährstoffe sind wasserlöslich. Für ein harmonisches, gesundes Wachstum braucht jede Pflanze, die nicht im Freiland wächst, ein möglichst grosses Erdvolumen, das genügend Wasser aufnehmen kann. Beim Basilikum würde ich zusätzlich eine Dosis Bioflüssigdünger pro Woche empfehlen.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen maximale Sonneneinstrahlung und eine lockere, gut durchlässige Erde. Extreme Trockenheit vertragen sie nur in der freien Wildbahn. Deshalb müssen auch sonnenhungrige Kräuterpflanzen im Hochsommer alle 3 bis 4 Tage durchdringend gewässert werden.
Damit sich Pflanzen in Töpfen gesund entwickeln, muss Staunässe im Topfboden ausgeschlossen werden. Bei Staunässe beginnt die Erde im untersten Bereich rasch zu faulen, die Fäulnisbakterien greifen dann die Pflanzenwurzeln an. In Töpfen, die lediglich mit einer Tonscherbe über dem Wasserabzug aufgebaut werden, bildet sich unweigerlich Staunässe im Topfboden, weil das Giess- und Regenwasser nie richtig abziehen kann. Ein weiterer Grund für Staunässe kann ein Untersetzer sein, der das Abzugsloch verschliesst. Am besten baut man ein Pflanzgefäss so auf: Eine gewölbte Tonscherbe, mit dem Hohlraum nach unten, dann 3 bis 5 cm Tonkugeln (Hydrokultur-Kugeln), dann eine Schicht Vlies (z.B. Wintervlies), und erst dann die Erde. Das Vlies verhindert ein Verkleben der Tonkugeln mit der Erde und sorgt dafür, dass das Topfinnere gut durchlässig bleibt.
Bei Gewürzpflanzen scheiden synthetische Insektizide im eigenen Interesse aus. Ich würde folgendes empfehlen.
Schaffen Sie als erstes optimale Bedingungen für die Pflanzen: Topfgrösse und Topfaufbau, Erde, Standort.
Reduzieren Sie die Population der "Weissen Fliege". Was ich schon mal probiert habe: Saugen Sie die Viecher täglich mit dem Staubsauger gründlich ab (die Triebe richtig im Saugrohr verschwinden lassen). Zusätzlich würde ich gelbe Leimsticker aus dem Gartenfachhandel um die Pflanze platzieren. Da die "Weisse Fliege" eher flugfaul ist, streiche ich bei jedem Vorbeigehen mit der Hand über die Pflanze. Dadurch fliegen die Schädlinge auf und ein Teil landet durch die Lockwirkung auf den gelben Leimstickern.
Legen Sie sich 2 bis 3 Pflanzen der Kapuzinerkresse zu, die Sie zwischen die Kräuter stellen. Kapuzinerkresse dient als Fangpflanze für Schädlinge.
Anhang anzeigen 4578
Wie mir ein Leser gestern berichtete, sind seine Minzen und Basilikum von einer Vielzahl weissen Ungeziefers befallen. Dabei handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt um die "Weisse Fliege". Wie wird man diese Kolonien wieder los?
Fürs Rundum-Verständnis hier ein paar grundsätzliche Gesichtspunkte:
Gesunde Pflanzen und besonders Kräuterpflanzen haben von Natur aus Schutzmechanismen gegen Schädlinge und Krankheiten, die einen Massenbefall in der Regel verhindern. Ein starker Schädlingsbefall ist meist eine Sekundärerscheinung - ein Zeichen dafür, dass die Pflanzen nicht ganz fit sind. Die häufigsten Stressfaktoren für Würzkräuter sind ein nicht optimaler Standort, Zugluft, aber auch eine ungenügende Wasser- und Nährstoffversorgung. Ein weiterer Faktor ist die Herkunft. Biokräuter sind in der Regel gesunder und resistenter als Pflanzen aus dem Grosshandel.
Kräuter, die einzeln in Töpfen gezogen werden, benötigen ein Erdvolumen von mindestens 5 Litern und die passende Erdqualität. Normale Blumenerde aus dem Handel enthält meist einen hohen Torfanteil (siehe Packungsrückseite). Torf besitzt einen tiefen pH-Wert von etwa 3,5, und gerade das ist den Kräutern zu sauer. Sie werden dadurch nicht mit den für sie nötigen Nährstoffen versorgt, was eine Schwächung zur Folge hat. Ideal wäre eine sogenannte torffreie Kübelpflanzenerde, die neben Landerde hohe Anteile an Kompost und mineralischen Komponenten wie Blähton oder Bims enthält, in der Schweiz zum Beispiel Kübelpflanzenerde von Ricoter (Coop), in Deutschland zum Beispiel Trog- und Dachterrasenerde von Floragard. Diese Erdqualitäten haben einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.
Zum richtigen Standort: Kräuterpflanzen mit grossen, weichen Blättern schätzen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und eine gleichmässig feuchte Erde. Minzen breiten sich mit grosser Kraft aus, hier wäre ein weites, eher hohes Pflanzgefäss ideal.
Basilikum fühlt sich an einem sonnigen, aber nicht heissen, vor Wind und Regen geschützten Platz am wohlsten. Da Basilikum einen sehr hohen Nährstoffverbrauch hat, wäre auch hier ein grosser Pflanztopf ideal. Der Grund: Die Bodennährstoffe sind wasserlöslich. Für ein harmonisches, gesundes Wachstum braucht jede Pflanze, die nicht im Freiland wächst, ein möglichst grosses Erdvolumen, das genügend Wasser aufnehmen kann. Beim Basilikum würde ich zusätzlich eine Dosis Bioflüssigdünger pro Woche empfehlen.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei brauchen maximale Sonneneinstrahlung und eine lockere, gut durchlässige Erde. Extreme Trockenheit vertragen sie nur in der freien Wildbahn. Deshalb müssen auch sonnenhungrige Kräuterpflanzen im Hochsommer alle 3 bis 4 Tage durchdringend gewässert werden.
Damit sich Pflanzen in Töpfen gesund entwickeln, muss Staunässe im Topfboden ausgeschlossen werden. Bei Staunässe beginnt die Erde im untersten Bereich rasch zu faulen, die Fäulnisbakterien greifen dann die Pflanzenwurzeln an. In Töpfen, die lediglich mit einer Tonscherbe über dem Wasserabzug aufgebaut werden, bildet sich unweigerlich Staunässe im Topfboden, weil das Giess- und Regenwasser nie richtig abziehen kann. Ein weiterer Grund für Staunässe kann ein Untersetzer sein, der das Abzugsloch verschliesst. Am besten baut man ein Pflanzgefäss so auf: Eine gewölbte Tonscherbe, mit dem Hohlraum nach unten, dann 3 bis 5 cm Tonkugeln (Hydrokultur-Kugeln), dann eine Schicht Vlies (z.B. Wintervlies), und erst dann die Erde. Das Vlies verhindert ein Verkleben der Tonkugeln mit der Erde und sorgt dafür, dass das Topfinnere gut durchlässig bleibt.
Bei Gewürzpflanzen scheiden synthetische Insektizide im eigenen Interesse aus. Ich würde folgendes empfehlen.
Schaffen Sie als erstes optimale Bedingungen für die Pflanzen: Topfgrösse und Topfaufbau, Erde, Standort.
Reduzieren Sie die Population der "Weissen Fliege". Was ich schon mal probiert habe: Saugen Sie die Viecher täglich mit dem Staubsauger gründlich ab (die Triebe richtig im Saugrohr verschwinden lassen). Zusätzlich würde ich gelbe Leimsticker aus dem Gartenfachhandel um die Pflanze platzieren. Da die "Weisse Fliege" eher flugfaul ist, streiche ich bei jedem Vorbeigehen mit der Hand über die Pflanze. Dadurch fliegen die Schädlinge auf und ein Teil landet durch die Lockwirkung auf den gelben Leimstickern.
Legen Sie sich 2 bis 3 Pflanzen der Kapuzinerkresse zu, die Sie zwischen die Kräuter stellen. Kapuzinerkresse dient als Fangpflanze für Schädlinge.
Anhang anzeigen 4578