Unkraut in neu angelegten Rasen

kernm23

Member
16. Aug. 2015
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Ich habe im Juli meinen Rasen neu angelegt. Nach sehr ausgiebiger Bewässerung ist er mittlerweile schön dicht geworden. Leider habe ich einige Unkräuter drin. Vor allem, die auf dem Foto. Ich habe bereits einen ganzen Eimer voll davon rausgestochen. Wächst flach und breitet sich in dec Breite aus.

Wie lässt sich dieses Unkraut vermeiden/beseitigen?
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Vermeiden gar nicht, beseitigen so wie du begonnen hast. Sieht aus wie Breitwegerich, vielleicht magst du den ja als Salat [emoji6]

 
Hallo Kernm23

Wegerich wächst vor allem in nährstoffarmen, sauren verdichteten Böden. Als erste gilt es den PH-Wert zu ermitteln. Dieser sollte sich, je nach Boden, um 6 PH oder auch über 6.5 PH bewegen. Gängige Massnahmen wären vertikutieren, sanden, kalken und düngen. Natürlich nicht alles miteinander. Diese Massnahmen gelten  übrigens für die meisten Unkräuter.

Gruss pit

 
Gibt man dem Unkraut nicht auch mehr Nahrung, wenn man Dünger drauf gibt? Ausser natürlich, wenn es Spezialdünger mit integriertem Unkrautvernichter ist.

 
Wir haben unseren Rasen im Sommer 17 angelegt und hatten diesen Frühling ebenfalls unzählige dieser Unkräuter. Ich verbrachte Stunden mit jäten und trotzdem kamen sie immer wieder.

Anfang Mai hat unser Gartenbauer "Rasenrein" gespritzt und seit dem haben wir Ruhe.

 
Gibt man dem Unkraut nicht auch mehr Nahrung, wenn man Dünger drauf gibt?
Nein, man fördert das Wachstun des Rasens, und sorgt für eine bessere Verwurzelung. Er bildet dann eine ausreichende Konkurrenz zu den unerwünschten Pflanzen, und verdrängt sie. Das Einsanden macht dem Boden durchlässiger und verhindert Staunässe, welche den Rasen stresst. Dieser ist dadurch nicht mehr "konkurrenzfähig". Kalk passt den PH-Wert an einen Bereich an, welche Unkräuter nicht so sehr mögen. Man muss natürlich nur diese Massnahmen machen, die auch benötigt werden. Aber Vorbeugen und "natürliche" Bekämpfung ist immer besser als Unkrautvernichter.

Noch vergessen:

Rasen nicht zu kurz schneiden. Max auf 4 cm, besser 5cm. Die nimmt den Unkräutern Licht, und hemmt dadurch ihr Wachstum

Das kann ja mit düngen verändert werden.

bei mir wächst der fleissig auf meinem Kiesparkplatz
Es müssen ja nicht alle Faktoren gleichzeitig auftreten. Aber ein Kiesplatz hat meist einen niedrigen PH-Wert, ist nährstoffarm, und oft auch verdichtet.

Gruss pit

 
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Breitwegerich ist nur einjährig, wenn er nicht absamen kann (d.h er keinen Blütenstand bildet) erledigt sich das Problem über Winter. Im Frühjahr musst du dann einfach für einen dichten Rasen sorgen, damit er keine Chance hat.
Mit Kalken wäre ich vorsichtig, weil es den Klee fördert.

Der trockene Sommer begünstigte die zähen Unkräuter im Garten, aber in der Regel übernimmt der Winter die meiste Vertilgungsarbeit :)  

 
Gibts noch Tipps um den Rasen möglichst dicht zu bekommen? Sollte jetzt im Herbst noch etwas unternommen werden?

 
Gibts noch Tipps um den Rasen möglichst dicht zu bekommen? Sollte jetzt im Herbst noch etwas unternommen werden?
Ja, einen Roboter kaufen. Wir haben seit 7 Jahren einen und der Rasen ist wie ein Teppich. Dass dann allerdings kein Unkraut mehr wächst ist ein Märchen [emoji6]
 
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Kalken sollte man tatsächlich nur wenn der Ph-Wert nicht passt, sprich der Boden zu sauer ist. Sonst kann es, je nach Umfeld, wie von @Susann erwähnt, anderen "Rasenlieblingen" zum Wuchs verhelfen.

Vielleicht hilft die dieser Kalender etwas weiter.

Gruss

Pit

 
Kalken sollte man tatsächlich nur wenn der Ph-Wert nicht passt, sprich der Boden zu sauer ist.
Der Boden in der Schweiz ist mehrheitlich alkalisch, sauer gibt's fast nur im Raum Gotthard/Tessin. 

Dass der Breitwegerich so gut wächst, liegt in diesem Sommer v.a. an den trockenen und verdichteten Böden. Wegerich macht Pfahlwurzeln und tut sich kaum schwer mit oberflächlicher Trockenheit - im Gegensatz zum Rasen. Breitwegerich ist aber nur über die Selbstaussamung mehrjährig, ohne Samenstände kein Nachwuchs. 

Beim Klee ist es ein wenig komplizierter, er wächst gut in schlecht genährtem alkalischem Boden, weil er sich den notwendigen Stickstoff aus Bakterien holt, er ist also geradezu autark ;)  Klee gibt es fast in jedem Rasen, vor allem in wenig gepflegtem bzw. durch das Wetter unterversorgtem. Gibt man also dem eh schon alkalischen Schweizer Boden noch extra Kalk hinzu, überlebt nur der vorhandene Klee, die Rasengräser gehen hingegen ein. Deshalb die empfohlene Vorsicht beim Kalken.

 
Gibts noch Tipps um den Rasen möglichst dicht zu bekommen? Sollte jetzt im Herbst noch etwas unternommen werden?
Ja, erneutes Vertikutieren im Herbst, bez. Breitwegerich ausserdem Lüften gegen den verdichteten Boden, dazu gehört dann auch das Düngen, weil der Rasen durch die Massnahmen kurzfristig geschwächt wird.
Dies sollte jedoch möglichst im September geschehen; im Oktober geht die Vegetation dem Ende zu, da hilft zur Stärkung der Rasenwurzeln - auch gegen Pilze und Schimmel über Winter - eine Herbstdüngung speziell für Rasen. 
Im Frühjahr sollte dann erneut vertikutiert und mit einem Starterdünger der Rasen angetrieben werden, damit er schneller ist als das Unkraut. Ein dichter Rasen lässt wenig bis keine Unkräuter zu.
 

 
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Ganz generell würde ich empfehlen, sich nicht ganz so arg über den schäbigen Rasen zu grämen :)  

Rasen ist auf einer Skala von "künstlich bis natürlich" ziemlich weit links anzuordnen, also anfällig auf ungünstige Witterung, zum Beispiel die Trockenheit in diesem Sommer. Er braucht entsprechend mehr Hilfe als ein "wildes einheimisches Gewächs", aber zuviel des Guten schadet mehr als es nützt. Ständiges Düngen - vor allem mit Kunstdünger - führt nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Hausgärten dazu, dass der Boden längerfristig an Qualität verliert, weil Humus nun mal nicht nur aus Stickstoff besteht. Irgendwann kann man dann nur noch Rasenteppich aus Kunststoff verlegen :D  

Wer feststellt, dass der Rasen im Garten jedes Jahr Problem aufweist, sollte sich vielleicht Gedanken machen, ob es nicht Alternativen zum ökologisch wertlosen Rasen gibt. Es gibt inzwischen begehbare Bodendecker, die eine Rasenfläche ersetzen oder sinnvoll ergänzen können. Man sollte sich auch immer mal vergegenwärtigen, ob die Rasenfläche überhaupt genutzt wird und der Garten mit ein wenig mehr Stauden und Sträuchern optisch nicht mehr hergeben würde. FussballerInnen, GolferInnen und FederballspielerInnen sind hiervon natürlich ausgenommen ;)  

Ich war gerade eine Woche im Süden und stellte fest, dass man aus der Not eine Tugend macht: Die hier verpönte Hirse im Rasen stammt ja aus Südeuropa, sie ist dem Rasen eng verwandt. Also bestehen hier die "Rasenflächen" gleich ganz aus Hirse - und es sieht gar nicht mal schlecht aus, obwohl das "Samtgefühl" beim Betreten wegfällt  :)  

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Hier ein Foto vom frisch gemähten Rasen. Aus der Ferne sieht er ganz gut aus.

Außerdem noch 2 Fotos von weiteren Unkräutern. Diese habe ich auch schon zig-fach ausgestochen.

Schadet das vertikutieren schon im Sept. nicht, da ich den Rasen erst im Juli gesät habe? Sollte ich nach dem Vertikutieren Nachsäen oder evtl. Sand einbringen?
Kann mir jemand einen solchen Herbstdünger für den Rasen empfehlen?

Danke vorab.

 
Sieht doch super aus, dafür dass er erst im Juli gesät wurde! Viele Räsen in meiner Umgebung sehen deutlich schäbiger aus nach dem trockenen Sommer.

 
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Ich kann mit dem was als Rasen bezeichnet wird rein gar nichts anfangen. (vorallem wenns dann englisch wird)

In meiner Kindheit hatten wir grosse Spielflächen das waren aber gemähte Wiese mit Blumen und CO.

OK, mal ein Bienenstich gehörte da eben dazu...

 
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