Ganz generell würde ich empfehlen, sich nicht ganz so arg über den schäbigen Rasen zu grämen
Rasen ist auf einer Skala von "künstlich bis natürlich" ziemlich weit links anzuordnen, also anfällig auf ungünstige Witterung, zum Beispiel die Trockenheit in diesem Sommer. Er braucht entsprechend mehr Hilfe als ein "wildes einheimisches Gewächs", aber zuviel des Guten schadet mehr als es nützt. Ständiges Düngen - vor allem mit Kunstdünger - führt nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Hausgärten dazu, dass der Boden längerfristig an Qualität verliert, weil Humus nun mal nicht nur aus Stickstoff besteht. Irgendwann kann man dann nur noch Rasenteppich aus Kunststoff verlegen
Wer feststellt, dass der Rasen im Garten jedes Jahr Problem aufweist, sollte sich vielleicht Gedanken machen, ob es nicht Alternativen zum ökologisch wertlosen Rasen gibt. Es gibt inzwischen begehbare Bodendecker, die eine Rasenfläche ersetzen oder sinnvoll ergänzen können. Man sollte sich auch immer mal vergegenwärtigen, ob die Rasenfläche überhaupt genutzt wird und der Garten mit ein wenig mehr Stauden und Sträuchern optisch nicht mehr hergeben würde. FussballerInnen, GolferInnen und FederballspielerInnen sind hiervon natürlich ausgenommen
Ich war gerade eine Woche im Süden und stellte fest, dass man aus der Not eine Tugend macht: Die hier verpönte Hirse im Rasen stammt ja aus Südeuropa, sie ist dem Rasen eng verwandt. Also bestehen hier die "Rasenflächen" gleich ganz aus Hirse - und es sieht gar nicht mal schlecht aus, obwohl das "Samtgefühl" beim Betreten wegfällt