Wärmepumpe und Wasseraufbereitung

Greti

Mitglied
11. März 2008
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Hallo Zusammen

Mit viel Interesse habe ich in den vergangen Monaten das Forum verfolgt. Nun ist die Zeit gekommen, mich mit einer Fragestellung an Euch zu wenden.

1. Mich würde Interessieren, wie bei Euch die Wasseraufbereitung mit der Wärmepumpe gekoppelt ist (mit oder ohne Pufferspeicher, Warmwasser und Heizung gekoppelt oder durch Ventil getrennt, Warmwasseraufbereitung wie alt bewährt mit Elektropatrone im Boiler, etc.) und eventuell was der Grund für die gewählte Lösung war. Gibt es positiven wie auch negative Erfahrungen mit der gewählten Lösung und würdet Ihr wieder so wählen?

2. Weiter bin ich an Eure Temperatureinstellung des Warmwassers interessiert. Welche Tages- und Nachttemperatur habt Ihr eingestellt.

3. Hat sich das bilden von Kondenswasser am Luftein- und Austritt wirklich nach dem ersten Winter in nichts aufgelöst?

Für eurer Feedback Danke im voraus.

Greti

 
Leider kann ich (noch) nicht mit eigenen Erfahrungen dienen, aber wir haben für die Heizung eine Luft/Wasser-Wärmepumpe und für die Warmwasseraufbereitung einen konventionellen 300 lt. Elektroboiler gewählt.

Natürlich wäre es ökologisch sinnvoller gewesen, das Warmwasser über Solarzellen und mit Hilfe einer weiteren Wärmepumpe aufzubereiten. Leider ist eine solche Installation einfach so dermassen teuer, dass sich die Investition niemals rechnen würde und wir haben daher aus Budgetgründen darauf verzichtet.

Dazu kommt, dass unser Stromlieferant den Besitzern von Wärmepumpen einen zusätzlichen Rabatt auf dem Niedertarif gewährt. Der Elektroboiler wird nun einfach so angeschlossen, dass er nur nachts mit Niedertarif aufheizt. Bei 300 lt Speicher und 1-2 Personen, die sowieso den ganzen Tag arbeiten, reicht diese Reserve locker.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Hallo Mirella

Wieso lädt ihr den Boiler nicht via WP?

Dies hätte nur ca. 2500.- mehr gekostet.

Wolltet ihr auch das nicht ausgeben?

Diese Kosten sollten sich in relativ kurzer Zeit rechnen.

 
Wir haben eine Warmwasseraufbereitung via WP und mit Pufferspeicher. Das Ganze hat uns ca. 7500.-- mehr gekostet.

 
Ich nehme an der Pufferspeicher ist nicht für das Warmwasser sondern für die Heizung oder?

Wieso habt ihr einen Pufferspeicher genommen? Habt ihr noch einen wasserführenden Ofen daran angeschlossen?

 
@Pippen

Das Warmwasser, das im Pufferspeicher ist, benötigen wir sowohl für die Heizung, als auch für den Wärmetauscher (Durchlauferhitzer), also machen wir damit auch das WW.

 
Das ist ja alles schön und gut, aber hast Du Dir mal überlegt, wielange es dauern wird, bis "nur" diese CHF 7,500.-- Mehrkosten ammortisiert sein werden? Die kWh kostet im Niedertarif mit Bonus für die WP so um die 6 Rappen, das heisst, ich kann 125,000 kWh Strom verbrauchen, bis ich lediglich die Mehrkosten ammortisiert habe. Für mich geht diese Rechnung daher einfach nicht auf.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Hallo Mirella

Die Lösung von aristocat ist natürlich eine Luxuslösung.

Ich gehe nur von der Ladung des Boilers via WP aus. Diese kostet nicht 7500.- sondern nur 2500.-

Ausserdem: Bekommt ihr beim Boilerstrom auch den WP Rabatt?

Falls nein müsstest Du mir dem normalen Niedertarif rechnen.

 
Ja, den Rabatt bekommt man während der Niedertarifperiode auf dem gesamten Konsum, also für alles was zwischen 22.00 und 06.00 Uhr verbraucht wird.

Selbst mit einer Economy-Lösung, wie von Dir vorgeschlagen, können bei Zusatzkosten von CHF 2,500.-- immer noch 41,667 kWh verbraucht werden, bis nur die Investitionskosten ammortisiert sind. Auch das ist noch eine ganze Menge, wenn man damit lediglich Warmwasser aufbereitet.

Man kann es drehen und wenden wie man will, es rechnet sich einfach nicht in einem vernünftigen Zeitrahmen, was natürlich nichts daran ändert, dass es für die Umwelt dennoch besser wäre, eine Wärmepumpe statt des Elektroboilers einzusetzen. Aber eben, das liebe Budget...

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
@Mirella

Dafür hast du eine Lösung, die fast unzerstörbar ist, was man von einem Boiler nicht behaupten kann, den muss man ev. nach 15-20 Jahren ersetzen. Wir hatten in unserer Wohnung einen 300 Liter Elektroboiler, der extrem hohe Stromkosten verursacht hat (auch wenn man ihn in der Nacht aufheizt) und dessen Warmwassermenge für unsere 5-köpfige Familie

nie gereicht hat. Unser Fazit nach 1,5 Jahren: wir haben immer genügend Warmwasser und unsere Kosten für Heizung und WW lagen im Schnitt bei 400.--/Jahr und wir haben erst noch was für die Umwelt getan. Für uns war ehrlich gesagt auch noch etwas "Spielerei" dabei.

 
Hallo,

ich habe mir das alles auch x-mal hin und her überlegt. Die Sache mit der Amortisation ist zum heutigen Zeitpunkt sicher (noch) schwierig.

Wir steuern aber auf den freien Strommarkt zu. Habe gerade vor paar Tagen wieder im Radio gehört, dass dadurch die Preise in den nächsten Jahren um ca. 20% steigen sollen. Wenn ich das mit Ökosteuern, Öl-, Gas-, Rohmaterialpreisen, etc. weiter denke, komme ich zur persönlichen Meinung, dass Energie im Preis noch einiges steigen wird. Ich gehe daher davon aus, dass sich solche Investitionen eben doch über kurz oder lang rentieren werden.

Ich habe mich aus diesem Grund für ein Split-WP-System mit Pufferspeicher und integriertem Boiler und ebenfalls integriertem Solarwärmetauscher entschieden (die Kollektoren kann ich so jederzeit nachrüsten, was ich auch in den ersten 3 Jahren machen möchte). Der ganze Spass verursacht bei mir (leider) auch 15'000 Mehrkosten. Die versuch ich nun halt so gut wie's geht bei anderen Positionen einzusparen. Aber irgendwie hat mich dieses System technisch so überzeugt (arbeite im Maschinenbau), dass ich nicht wiederstehen konnte.

Gruss

HUPI

 
@Hupi

Das war bei uns auch so, wir haben dafür im EG auf den teuren Bodenbelag verzichtet und "nur" einen Laminat verlegt. Einen Bodenbelag kann man in einigen Jahren ersetzen, eine Heiz-/Warmwassersystem nicht so einfach. Das waren damals unsere Überlegungen.

 
Ich habe mich aus diesem Grund für ein Split-WP-System mit Pufferspeicher und integriertem Boiler und ebenfalls integriertem Solarwärmetauscher entschieden (die Kollektoren kann ich so jederzeit nachrüsten, was ich auch in den ersten 3 Jahren machen möchte). Der ganze Spass verursacht bei mir (leider) auch 15'000 Mehrkosten.
Hallo Hupi

welche Module/Hersteller hast Du für Deine Lösung ausgewählt? Stehe nämlich vor dem gleichen 'Problem'.

Danke

Adrian

 
Hallo,

OK, zum System selber: Hersteller ist Danfoss-Steinmann, das System heisst SWIB.

Link: Hersteller

Link: Katalog

Im Katalog / WEB ist das System leider nur für SOLE aber nicht für L/W beschrieben.

Als Option ist das Ganze aber eben auch mit einer L/W-WP in Splitaufstellung erhältlich und wird dann vom Hersteller als "SWIB-L Spezial" bezeichnet. Genau dafür hab ich mich entschieden. 2 Kollegen, welche ebenfalls jetzt am bauen sind, haben nachgezogen und werden ebenfalls dieses System einbauen.

Entscheidungsgründe (meine):

- 1 Kit, das alles enthält (vorinstalliert im Werk)

- Einfache Montage für den Installateur. (nicht Leitung da, Ventil dort, Pumpe irgendwo)

- Erweiterbar mit Kollektoren

- Steuerung bereits für Solarunterstützung ausgelegt

- Daher keine Schnittstellen, welche Probleme machen und keiner Schuld sein will wenn etwas nicht funktioniert

- Speicher / Boiler nicht emailiert sondern massiver (Edel)Stahl.

- Speicher/Boiler von Jenni/Burgdorf (einer der führenden weltweit in Bezug auf Wasserschichtungen in solchen Speichern)

- Herstellung/Engineering in der Schweiz

- Wärmetauscher der WP direkt im Speicher eingeschweisst und passend abgestimmt

Wie gesagt: es gibt etliche Hersteller die ähnliche Systeme anbieten, welche vermutlich auch nicht schlechter sind. Bei der SWIB bin ich einfach überzeugt, dass alles optimal aufeinander abgestimmt ist. Bei anderen Herstellern bin ich da nicht so wirklich überzeugt.

Kostenpunkt für den Spass: 30'000 inkl. MWST (ohne Rabatt). Steinmann gibt dem Installateur 20% Rabatt. Diese hab ich beim Installateur erfolgreich eingefordert. Somit Netto ca. 24'500 (Preise immer OHNE Kollektoren).

 
Danke für die Links, ich muss mir das mal genauer ansehen.

CHF 30'000.- finde ich aber schon sehr viel. Sind diese inkl. der Kollektoren?

 
Danke für die Links, ich muss mir das mal genauer ansehen.

CHF 30'000.- finde ich aber schon sehr viel. Sind diese inkl. der Kollektoren?
Jep, ist ein stolzer Preis. Preis ist zudem OHNE Kollektoren. Daher werd ich diese erst in 2-3 Jahren nachrüsten. Ich rechne dann für die Kollektoren noch ca. 5'000 (1'500 werden ja subventioniert).

Der Punkt ist eben, dass Nachrüsten eher teurer sein würde als von Anfang an vorsehen. Daher wird natürlich die Leitungsführung aufs Dach zu 100% vorbereitet. Ausbau kann ich somit selber machen und brauche keine baulichen Eingriffe mehr zu machen..

 
Hallo Zusammen

Intressant, was so alles zusammen kommt.

Allerdings würde ich gerne auf meine drei Fragen zurückkommen /emoticons/default_rolleyes.gif.

Welche Erfahrungen habt Ihr in diesen Punkten gemacht und mit welchen Antworten habt Ihr von den "Spezialisten" erhalten.

Insbesondere würde mich iteressieren, ob beu Euch die Warmwasseraufbereitung mit Wärmepumpe ohne Pufferspeicher realisiert ist und so die Heiz-/Warmwasser-Bedürfnisse zur vollen Zufriedenheit /emoticons/default_smile.png gedeckt werden können.

Gruess Greti

 
Hallo

Brauchwarmwasser über die Wärmepumpe macht immer Sinn, auch ohne Solarthermie. Bei uns beliefen sich die Kosten übrigens auf weniger als CHF 2000.-. Warmwasser per Elektroboiler ist die Technologie von vorgestern, höchstens dann einzusetzen, wenn's "gar nicht anders geht". In guten Neubauten braucht der Elektroboiler mehr Strom als die Wärmepumpe für die Raumheizung. Eklatant wird der Vorteil im Sommer, wo die Luft-Wasser-WP die doppelte Leistung im Vergleich zum Betrieb bei minus 8 °C bringt und der Wirkungsgrad der WP optimal ist.

grafikwt4.jpg


Quelle: HUMM, Othmar. Faktor 03/06

grüsse pb

 
Hallo Patbone

Rechnerisch sieht das ganz einleuchtend aus. Aber wie sieht die Praxis aus? Hast Du Erfahrungen gemacht?

Unser Heiziger hat die Warmwasseraufbereitung ohne Pufferspeicher realisiert. Hier beissen sich meines erachtens die unreschidlichen Bedürfnisse von Heizen und Warmwasser.

Oder ist an der Anlagekonfiguration/Parametrierung der Heizsteuerung etwas falsch?

Gruess Greti

 
Hallo Patbone

Rechnerisch sieht das ganz einleuchtend aus. Aber wie sieht die Praxis aus? Hast Du Erfahrungen gemacht?

Unser Heiziger hat die Warmwasseraufbereitung ohne Pufferspeicher realisiert. Hier beissen sich meines erachtens die unreschidlichen Bedürfnisse von Heizen und Warmwasser.

Oder ist an der Anlagekonfiguration/Parametrierung der Heizsteuerung etwas falsch?

Gruess Greti
Hallo Greti

So genau kann ich dir leider nicht Auskunft geben, da bin ich dann doch zu wenig Heizungstechniker... /emoticons/default_tongue.png

Was ich aber sagen kann: wir haben eine CTA Aeroheat CS 6is BWW, mit integriertem Pufferspeicher (55l) und schauen auf eine langsam zu Ende gehende erste Heizperiode zurück.

Die WP erwärmt unser BWW auf 58°C, der Registerboiler ist 400l gross und kommt in unserem Zwei-Personen-Haushalt nie an seine Grenzen.

Die Heizung per Luft-/Wasser-WP verteilt die Wärme mit 35°C Vorlauf in die Fussbodenheizung (Minergie-Dämmung sowie KWL).

An anderer Stelle habe ich hier im Forum bereits auf die beträchtlich tieferen Stromkosten hingewiesen, die im direkten Vergleich zu unseren Nachbarn (im DEFH mit genau gleichen Voraussetzungen) anfallen.

grüsse pb

 

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