Was haltet ihr von Ökostrom?

Hans-Peter

Mitglied
09. Aug. 2011
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Hallo!

Meine Frau und ich überlegen schon lange ob wir unser haus Öko bzw. Naturstrom umrüsten sollen. Habt ihr da irgendwelche Erfahrungen oder könnt etwas empfehlen? ich bin auf meiner Suche auf oeko-flex.de gestoßen. Hat da irgendwer Erfahrungen oder kann positives / Negatives davon behaupten?

Oder kennt sich wer vielleicht besser aus als ich? Das war nur der Anbieter dem die Suchmaschine

als erstes ausgeworfen hat.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen

Hans Peter

 
Hallo Hanspeter

Meine ehrliche Meinung? Nichts. Nicht dass ch erneuerbare Energien nicht gut finde, sie sind sogar notwendig. Aber ich sehe nicht ein, warum Ökostrom teurer als Atom- Kohle oder andere Stromartein sein sollen. Warum?

Bei Atomkraftwerken jammern wir über die Endlagerung, die Gefahr und blablabla. Von Stauseen vor unserer Haustür brauchen die meisten ja keine Angst zu haben dass die kaputtgehen, oder von der umweltbelastenden Produktion der Solarzellen und den Siliziumabbau, Gold- Silber und andere Metalle für solche Ware spricht heute aus Anstand auch kaum einer. Die Ölkobranche verkauft heute alles als Öko wo man irgendwo einen Abnehmer findet.

3km vor unserer Haustür steht ein Atomkraftwerk, das zuverlässig seit Jahrzehnten Strom liefert und ich bin sogar bereit denen weiterhin Geld zu bringen, solange sie die Sicherheit nach gesundem Menschenverstand gewährleisten im Wissen, dass immer etwas passieren kann. Aber ich bin nicht bereit, irgendwelchen Personen für Ökokampagnen Geld zu geben und dafür mehr Geld für erneuerbare Energien zu bezahlen, welche irgendwo in der Natur eigentlich sinnvoll gewonnen werden können, aber teuer verkauft werden, weil da eine Knospe daran hängt und es gerade "in" ist. Wir können Öl, Gas und auch Strom zu Spottpreisen aus allerwelt importieren, aber den Strom durch den eigenen Stausee 100km entfernt in den Bergen nicht zu fairen Preisen kaufen... Geht mir nicht in den Kopf.

Genausowenig wie dass alle nach Solar- und Sonnenkollektoren schrein und gleichzeitig die eigene Baukommission schwierig tut, weil es "die Dachlandschaft verwüstet" oder sich gleichzeitig ein ganzes Landinklusive Naturschutz daran stört, dass irgendwo auf 2500m in den Bergen Windräder sich drehen...

Sobald sich diese Branche gefangen hat, bin ich sofort bereit, dafür zu bezahlen und zu investieren. Vorerst bleibt es aber bei den Vorbereitungen, dass man es einmal nachrüsten könnte, wenn es dann soweit ist...

 
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ok... Vielen Dank für deine Einschätzung Oliver Altorfer. Ich bin auch immer sehr skeptisch. Mal schauen was es wird oder ob ich auch lieber noch warte bis alles ein wenig Ausgereift ist. Danke!

 
Hallo

ich finde es eigentlich eine gute Sache.

eine Liste von Anbietern gibt es unter topten.ch

Ich persönlich habe Mühe wenn mein Oekostromanbieter gleichzeitig AKW's betreibt und sogar politisch dafür Stimmung macht. Daher solltest Du auf den "Lieferantenmix" des Anbieters schauen (auch auf obigem Link).

Für mich stimmt dies bei ADEV Energiegenossenschaft. Habe selber als Kleinstaktionär Aktien und beziehen meinen ganzen Strom darüber (respektive zahle den Aufpreis). Nebenbei macht für mich eine solche Beteiligung bei einem Anbieter mit dem entsprechenden KnowHow mehr Sinn als selber eine Solaranlage aufs Dach zu stellen und zu betreiben.

Gruss

 
Grüezi mitenand

Mir war nicht ganz klar ob Hans-Peter Deutsch oder Schweizer ist. In der Schweiz werden grundsätzlich ca. 40% des Stroms aus Atomkraft gewonnen und ca. 55% aus Wasserkraft - somit zu 95% co2 neutral. Wieso also Oekostrom für die Schweizer - ganz einfach, mit dem Mehr-Preis werden Geldtöpfe geäufnet, womit Kraftwerke mit erneuerbaren Energieträgern aus-/gebaut werden. Soweit so gut - eine sinnvolle Investition in die Zukunft zumal der Atomstrom in den Seilen liegt und gerade ausgezählt wird (vorübergehend?).

Leider leider leben wir in der Realität, und solche schönen Stories und Märchen verlieren ihren Glanz wenn man genauer hinschauen geht. Eventuell ist euch die Existenz der Europäischen Strombörse bekannt. Ähnlich einer Warenbörse können dort Erzeugnisse international vermarktet werden - in diesem Fall der produzierte Strom. Nun mit einer kleinen Milchbüechli-Rechnung lässt sich mit geringen Nachforschungsaufwand folgendes Errechnen:

Die CH hat 2008 an dieser Börse Strom im Umfang von 30.5 TWh verhöckert und etwa dieselbe Menge wieder eingekauft (Wikipedia). Nun, das wäre ja nichts ausgewöhnliches wenn es nicht bedeuten würde, dass der co2-neutral erzeugte CH-Strom für teures Geld ins Ausland verkauft und günstigen Kohle- und Ölstrom aus dem Ausland wieder eingekauft würde...! Im übrigen entsprechen diese 30.5 TWh ca. 26% des gesamt-CHerischen Stromerzeugnisses für 2008, oder 81% des Stroms aus Wasserkraftwerken (BFE/BA für Statistik).

...und sooooo lange, wie der Ökostrom den Stromkonzernen als Handels- und Spekuliergut an internationalen Märkten dient, bin ich nicht bereit deren Handelsgewinne zu Subventionieren! JEDOCH - und dass darf man hierbei nicht vergessen - das zusätzlich bezahlte Geld für das Ökostromabo beim Stromkonzern (welches übrigens nicht bedeutet, dass nur "grüner Strom" durch die Steckdosen fliesst!) ist Zweckgebunden! D.h. das Geld was die Stromkonzerne damit einheimsen, wird zu 85%iger Sicherheit auch tatsächlich in Ökostrom-Projekte fliessen. Damit nimmt der Ökostromanteil an der CH-Stromproduktion langfristig ZU und substituiert im Anteil den Atomstrom.

Fakt ist, trotz Oekostrom-Abo fliesst nachwievor (statistische) 25% europäischer Kohle-/Oelstrom durchs Häusle und ein ebensolcher Anteil wird aus mitunter rein finanziellen Gründen ab Werk ins Ausland verkauft.

Ich denke, dass sollte man wissen, wenn man über ein solches Ökostrom-Angebot entscheidet. Ab hier muss jeder selber für sich entscheiden ob JA oder NEIN.

Ich persönlich habe mein Geld lieber in eine thermische Solaranlage investiert. Da gibt's keine Grauzonen wohin das Geld fliesst, wie die Anlage genutzt wird und ob überhaupt ein Einsparungs-/Kompensatzionserffekt realisiert wird /emoticons/default_wink.png

 
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Hallo zusammen. Wir kommen nicht drum herum, unserem Strom früher oder später anders herzustellen. Die Atomenergie ist langfristig nicht nur höchstgefährlich, sondern auch sehr teuer. Hier ein paar Dokumentationen:

Albtraum Atommüll :

Dokumentation 016 - Albtraum Atommüll - deutsch!!! - YouTube

Hier ist vor allem traurig, wie Inkompetent président Sarkozy ist.

45 Minuten: Risiko Atomkraft:



Discovery Channel – die Wahre Geschichte von Tschernobyl:

Tschernobyl_Doku_German.avi

Wie ihr seht, sind die Videos von namhaften Quellen und nicht von irgendwelchen Sandalenträgern selbstgedrehte „Hassvideos gegen die bösen Stromkonzerne“.

Danach muss jeder selber entscheiden, was er seinen Nachkommen zumuten kann...

Am besten produziert man selber Ökostrom, z.B. mit einer Photovoltaikanlage. So hat man auf jeden Fall die Gewissheit, dass der strom einigermassen sauber ist.

LG

 
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Wir beziehen zu 100% Wasserkraft aus einen Flusskraftwerk. Für mich ist dies die sinnvollste Form von Ökostrom.

Solarstrom aus dem Netz find ich Blödsinn. Wenn Solarenergie, dann bitte nur vom eigenen Dach.

 
Wenn man Ökostrom kauft, hat man die Gewissheit, dass alle Kilowattstunden, die man verbraucht, irgendwo aus einer als Ökostromquelle anerkannten Quelle auch produziert werden.

Im Stromverteilnetz gibt es einen "Stromsee", und es ist nicht eruierbar, woher der Strom gerade kommt, den man verbraucht. Die Kraftwerke aller Art werden nach Bedarf und Bezugspreis ein- und ausgeschaltet, so dass der Bedarf immer dem Verbrauch entspricht. Das funktioniert so wie jede Warenbörse. Dieses System zu bemängeln, wäre in etwa gleich sinnvoll, wie wenn man sich auf der Bank darüber beklagt, dass man beim Geld abheben nicht den gleichen Fünfliber zurückbekommt, den man dort einmal gegen Gutschrift abgegeben hat. Dennoch ist jedem bekannt, dass es "schmutziges" Geld gibt.

Mich stört überhaupt nicht, dass Unternehmen mit Ökostrom Geld verdienen. Mich stört viel mehr, dass Unternehmen mit schmutzigem Strom Geld verdienen, indem sie die Probleme der Produktion schönreden.

@ratjask: Das Märchen vom CO2-neutralen Atomstrom hat nur einen Nachteil, nämlich dass es eben ein Märchen ist. Wenn man den Aufwand von der Gewinnung von Uran (mit -zig tausenden Lungenkrebstoten Uranminenarbeitern, aber das geht und ja nichts an) bis hin zur noch nicht gelungenen Endlagerung (ist ja nur wegen dem blöden Widerstand der Leute, welche nichts von der Sache verstehen) in die Rechnung einbezieht ... aber das könnte man schon lange wissen, wenn man es denn wissen will.

Mein Strom ist prinzipiell sauber, denn er kommt aus der Steckdose.

Etwas haben wir gemeinsam: Auch ich habe mein Geld in eine thermische Solaranlage investiert. Da gibt's keine Grauzonen wohin das Geld fliesst, wie die Anlage genutzt wird und ob überhaupt ein Einsparungs-/Kompensatzionserffekt realisiert wird.

 
Öko-Strom hört sich immer gut, man sollte jedoch ganz genau prüfen ob das dann auch wirklich zutrifft. Am besten in Google sich mal länger damit beschäftigen.

 
@emil17 - ich gebe dir absolut und im vollen umfang recht, da du im kern genau dieselbe aussage machst dir mir mit meinem beitrag am herzen lag - nämlich das Mär vom REINEN OEKOSTROM /emoticons/default_smile.png *daumenhoch* - apropos: atomstrom - in der schweiz (und das glaub ich sogar als einziges westeuropäisches land) werden nach wievor brennelemente aus einer russischen wiederaufbereitungsanlage verwendet die (glaube ich mich zu erinnern) so ziemlich deren gesamte nachbarschaft vergiftet hat (flora, fauna, grundwasser und einwohner) - "Selafield lässt grüssen" /emoticons/default_wink.png

@ saymen - hast du die ZDF doku über "Gorleben" gesehen? nicht nur dass die Endlagerung ein ungelöstes Problem ist, nein, die Politik (ursprünglich: die Vertreter des Volkes... MUAHAHA) schaffen es sogar in diesem ach so wichtigen Thema ihre Arbeit zu versauen

@ gfc - blöd nur, dass die hauptleistung deines persönlichen dach-kraftwerkes genau in dem abschnitt des tages anfällt, wenn "niemand" zuhause ist. demzufolge kannst du nur auf eine deiner-geldbörse-freundliche-gesinnte einspeise-vergütung hoffen, den sonst wird deine wertvolle sonnenenergie einfach den gulli... äh, in das netz hinunter gespühlt, wo es bei einem anderen haushalt über den zähler läuft wofür wiederum ein stromkonzern die hand aufhält. das mit dem flusskraftwerk ist löblich. die idee gefällt mir - ist aber wohl für die meisten von uns nicht machbar...

ausserdem, bist du sicher, dass euer netz - vom wasserkraftwerkbetreiber - vollständig vom übrigen nationalen netz entkoppelt ist? weil wenn nicht, dann würden deine "100%" nur dann realität, wenn das kraftwerk permanent einen überschuss produzieren würde, der darüber abfliesst. in der oekonomie von solchen anlagen ist jedoch üblicherweise miteinkalkuliert, dass für die stromkonsum-"spitzen" auswertiger strom eingekauft wird

VW kam mal mit einer idee - "jedem sein kraftwerk" - nach welcher in einem testort bluetec-dieselmotoren in die einzelnen haushalte gestellt würden, womit dann das gesamte ortsnetz gespiesen werden sollte - zu einem bruchteil der verunreinigungen durch die - in deutschland leider immernoch in betrieb stehenden - braunkohle- (die bilderbuch-umweltverschmutzer) und oelkraftwerke - was haltet ihr davon? obschon dies weniger mit einem oeko-strom ansatz als mehr einer effizienz-übung zu tun hat. hättet ihr an einem solchen versuch teilgenommen?

im übrigen wollt' ich eigentlich nur sagen, dass photovoltaik-anlagen (meiner meinung nach) nur in einem verbund & grossflächig angesetzt sinn machen, wobei dieser "tages-strom" (nachts und bei schlechtem wetter fliesst ja nix - oder kaum was) der industrie zur verfügung gestellt werden sollte (DEM hauptklientel der stromkonzerne) damit man möglichst die umweltschädlichsten kraftwerke vom netz nehmen könnte - unter kompensation an die "solaranlagenbesitzer" in einem mindestens kostendeckenden umfang

ein letztes noch - für die interessierten: DESERTEC Foundation: Start

 
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Hallo ratjask

Somit nichts anderes als Werbung !

AGB's schon gesehen ?

Sind Messwerte aus Pilotanlagen über mehrere Jahre vorliegend ?

Das Gleichstromnetz für Stromtransporte über solche Distanzen besteht noch nicht !

Hast du schon mal Spiegel und Glas sandgestrahlt - diese Technologie funktioniert nur bei hoher Transparenz und intakten Spiegeln.

Wieder so eine big deal Geschichte !!

leo

 
Die Lösung wird nach wie vor am falschen Ende des Problems gesucht, nämlich bei der Bereitstellung von immer noch mehr Energie. Besser wäre es, da rigoros zu sparen, wo Energie verschwendet wird.

Hier ereignet sich seltsames. Glühbirnen gibts nicht mehr, aber die alten Wasserboiler auf Widerstandsbasis gibts immer noch.

Es werden aus Modegründen Häuser gebaut, wo man nur das ganze Volumen beheizen kann, weil innen alles offen ist. In vielen dieser Häuser ist tagsüber zudem gar niemand da.

Nur zwei Beipiele.

Lastenausgleich über ein einziges Verbundnetz, auch preislich, macht Sinn, einfach weil sich nur so die Energiequellen optimal nutzen lassen. Welche Energie wieviel kostet und wie sie produziert wird, ist eine politische Frage. Vieles, was als "wirtschaftliche Energie" gilt, ist in Realität Ressourcenplünderung und Preisdumping auf Kosten der Umwelt und der zukünftigen Generationen.

 
@leo - immerhin ein visionärer ansatz, welcher nicht von einem konzern, sondern einer gruppe von intelektueller vorangetrieben wird. ich nehme an, denen sind die damit verbundenen technischen herausforderungen bekannt. was ich dabei bewundere ist, dass international verschiedene institutionen wie universitäten und forschungszentren, sowie industrievertreter (plus Münchner Rück) für eine sache gewonnen werden konnte - OHNE das diese auf fehlende machbarkeitsstudien pochen oder der fehlenden/veralteten infrastruktur, sondern diese sich hinsetzen, ihre köpfe zusammenstrecken und versuchen darauf lösungen zu finden. ich verstehe deine punkte und die meisten davon sind ja auch nicht von der hand zu weisen - jedoch, bin ich von der idee begeistert weil die positiven nebeneffekte und, falls es jemals verwicklich werden könnte, die verfügbarkeit von sonnenenergie in einem geballten ausmass das den bedarf von kantonen, bundesländer, staaten oder gar eines ganzen kontinents (oder gar 2!) schlicht und einfach meine bewunderung verdient hat. stell dir vor auch ein automobil war einmal eine total verrückte erfindung - oder der elektrische kühlschrank... zumindest ist mir dieses projekt um einiges sympathischer als der ITER-versuchsreaktor der gerade in südfrankreich gebaut wird und die kraft "hätte" die atmosphäre anzuzünden.

@emil17 - klar wäre es schöner den vorhandenen strom effizienter nutzen zu können. aber spielt hier nicht auch die verschiedenst-artigkeit der stromverbraucher mit eine rolle? die grössten stromverbraucher sind noch immer die firmen, betriebe und werkstätten. was glaubst du wäre da der spareffekt wenn man in sämtlichen haushalten nur noch mit mind. B-klassige haushaltsgeräte versehen hätte? ich persönlich zweifle daran, dass dies die antwort auf unseren steigenden stromkonsum darstellt. gehe mit dir aber überein, dass es ein schritt in die richtige richtung wäre/ist. zumal z.b. das EWZ (Elektrizitätswerke der Stadt Zürich) den kauf von A++ tiefkühlgeräten mit bis zu CHF 500 (oder 400?) subventioniert und somit ins selbe horn bläst. die menschen können jedoch nicht gezwungen werden ihre alten geräte auszutauschen. man sollte bedenken, dass nicht alle hausbesitzer auch wirklich über das notwendige kapital verfügen das für eine haustechnik-modernisierung notwendig wäre.

kommt noch hinzu, das energiefressende glühbirnen durch spar-lampen aus der IKEA ersetzt werden die dann von blei und kadmium nur so strotzen - wie siehts eigentlich bei halogenlampen aus? wieviel strom kann mit denen gespart werden?

im übrigen - aus persönlicher neugier - deine therm. solaranlage unterstützt diese auch deine heizung oder wird sie nur zur wassererwärmung genutzt? ich hab mich für letzteres entschieden, weil es mir logischer und effizienter erschien (auch für den geldbeutel). was sind deine erfahrungen?

 
Hallo

Stimme den Ausführungen von emil17 voll zu.

Zusätzlich wird hier erneut wieder eine Problemverschiebung ins Ausland betrieben !

Geld das die regionale Wirtschaft unterstützen kann, wird ins Ausland investiert.

Aufgrund der Erfahrungswerte aus den genannten Anlagen in der Majowe Wüste weisen diese Anlagen einen Wirkungsgrad von 21% auf !!

Dies sind Wirkungsgrade von monokristallinen PV-Anlagen.

Anmerkung vom Anlagenbetreiber - der Unterhalt und Kosten sind sehr intensiv.

Weiterer Knackpunkt - die Parabolspiegel müssen regelmässig mit Wasser gereinigt werden - in der Wüste - um den Wirkungsgrad zu erhalten.

Teile die durch Stürme Schaden nehmen, werden in der Folge ersetzt.

Wenn das Gleichstromnetz steht - resultiert immer noch ein Verlust durch den Transport und die Umwandlung auf Wechselstrom 230/400V !

Der Gesamtwirkungsgrad solcher Anlagen ist im Vergleich zu regional produziertem Strom besch....

Grosskonzerne wie Siemens wollen sich hier ein Denkmal setzen, ungeachtet von Gesamteffizienz, regionalen Arbeitsplätzen etc.

Präsentiere einem Entscheidungsträger eine Idee und alle Mitläufer finden sich vorbehaltslos die Geldströme in Imageprojekte zu leiten.

Schade

leo

 
Deine therm. solaranlage unterstützt diese auch deine heizung oder wird sie nur zur wassererwärmung genutzt? ich hab mich für letzteres entschieden, weil es mir logischer und effizienter erschien (auch für den geldbeutel). was sind deine erfahrungen?
Es gibt eine grossen schichtenden Warmwassertank. In diesem ist oben ein Wärmetauscher eingebaut, der die Temperatur des umgebenden Wassers annimmt und mit welchem das Warmwasser zum Duschen usw. gespiesen wird. Wie der Tank auf Temperatur gebracht wird, ist an sich belanglos; bei uns ist es eben eine thermische Solaranlage und, wenn diese nicht reicht, ein Tiba-Zentralheizungsherd. Diesen könnte man mit wenig Aufwand gegen einen Pelletsofen, einen Gasbrenner oder sonst etwas austauschen.Der Vorteil dieses Systems gegenüber getrennter Warmwasseraufbereitung ist, dass im Winter die Sonne noch merklich etwas macht, d.h. der heizung hilft, aber nicht ausreicht, um das Warmwasser auf Brauchtemperatur zu bringen. Weil der Speicher für das Heizen nicht ganz oben entladen wird, hat man immer Warmwasser. So wird die Sonne immer ausgenutzt, wenn sie scheint. Wenn man WW und heizen trennt, muss man ein Heizsystem und eine zusätzliche WW-Aufbereitung für den Winter haben.

Da wir ausreichend eigenens Holz haben, stand die kurzfristige Wirtschaftlichkeit nie an erster Stelle. Seit zehn Jahren beschränken sich die Heizkosten auf Strom zur Steuerung sowie auf den Aufwand, das Brennholz aufzubereiten. Eine Voraussetzung dazu, welche in Neubauten oft fehlt, ist allerdings genug Platz für das Holz.

 
wow... von solchen systemen wussten wir nix. und aus genau dem punkt, dass die genutzte energie dann nicht wirklich für heizung UND warmwasser reicht, haben wir uns dann für die einseitige methode entschieden. liegt der tank unterirdisch? wie sieht der wartungsaufwand für diesen tank aus? welche firmen stellen solche anlagen her, oder verkaufen sie?

 
Der Tank steht irgendwo, wenn man neu plant am besten gleich neben Küche und Bad, das gibt kurze Leitungswege und die trotz Dämmung immer anfallende Abwärme ist nutzbar - bei uns (Altbau) musste er leider in den Keller. Die Steuerung und die Pumpen können irgendwo sein.

Wartung: bis jetzt nichts. Wegen der grossen inneren Oberfläche der Wärmetauscher und der Tatsache, dass die Temperaturunterschiede zwischen Brauchwasser und Speicherwasser gering sind, gibt es auch kein Verkalkungsproblem wie bei Elektro-Heizstäben.

So etwas plant jeder Heizungsbauer, der Erfahrung mit thermischen Solaranlagen hat - er kennt auch die Lieferfirmen.

Wie gesagt, die Anlage ist zehn Jahre alt. Das System ist also nicht neu, und Erfahrungswerte auch für Eure Region sollten inzwischen über mehrere Jahre vorliegen. Man nehme nach Möglichkeit eine regionale Firma mit Referenzen, auch weil Pannen immer im dümmsten Moment kommen (wir hatten bisher keine).

 
Ich denke, ohne Investition kein Fortschritt.

Es ist natürlich eine Illusion wenn man denkt dass der Strom aus der eigenen Steckdose grüner wird, nur weil man beim Netzbetreiber mehr bezahlt für den Ökostrom.

Der Nachbar hat vermutlich ein Angebot mit Atomstrom, was mit der gleichen Leitung ins Haus wandert.

Die Investition ist natürlich nicht nur um die Energie welche mit den Akw's hergestellt wird zu ersetzen, es muss auch ein Grossteil der Verteil-Infrastruktur angepasst und erweitert werden.

Bei einer annahme dass die gesamte Schweiz mit Photovoltaik-Anlagen versorgt würde, produziert beispielsweise Basel bei sonnigem Wetter einen enormen überschuss, und im verregneten Zürich wird fast nichts produziert.

Nun müsste eine sehr grosse Menge Energie von Basel nach Zürich übertragen werden, wofür das bestehende Netz kaum ausgelegt ist.

Spielt man diese Vision weiter auf ein Europäisches oder sogar Globales Verbundsnetz, resultieren noch viel grössere Übertragungsdistanzen. Nicht dass das nicht machbar ist, einfach noch nicht in dem Ausmass vorhanden.

Die Zukunft wird interessant /emoticons/default_smile.png

 
Ich denke, ohne Investition kein Fortschritt.

Es ist natürlich eine Illusion wenn man denkt dass der Strom aus der eigenen Steckdose grüner wird, nur weil man beim Netzbetreiber mehr bezahlt für den Ökostrom.

Der Nachbar hat vermutlich ein Angebot mit Atomstrom, was mit der gleichen Leitung ins Haus wandert.
Bitte unterscheiden zwischen Erzeugung, Verteilung und Verbrauch!Ich hab auch kein Problem damit, dass der gleiche LKW, der Biofleisch in den Supermarkt anliefert, gleichzeitig auch noch Produkte geladen hat, die ich nie kaufen würde. Und der gleiche Briefträger, der mir die Zeitung bringt, die ich lese, bringt dem Nachbarn eine andere Zeitung, die ich nicht mag. Die gleiche Strasse, die ich benutze, wird auch von Leuten benutzt, die eine ganz andere Weltanschauung haben wie ich.

Energie, wenn sie einmal in der Leitung ist, ist Energie, und es gibt keinen Qualitätsunterschied mehr. Es geht bei Ökostrom darum, dass gleichviel Energie, wie ICH aus der Leitung sauge, irgendwo anders anständig produziert worden ist.

Die Investition ist natürlich nicht nur um die Energie welche mit den Akw's hergestellt wird zu ersetzen, es muss auch ein Grossteil der Verteil-Infrastruktur angepasst und erweitert werden.
Aber bitte nicht auf Kosten des Landschaftsschutzes! Es geht nicht an, dass der immer steigende Energieverbrauch in den Städten und Agglomerationen auf Kosten der noch unberührten Landschaften erzeugt wird. Da versuchen die E-Werke, aus der Atomkatastrophe in Japan (wo wohnen die Leute jetzt eigentlich, die evakuiert werden mussten?), doch noch irgendwie Kapital zu schlagen.Da unsere E-Werke recht gut damit verdienen, Strom aus wenigen Kraftwerken in die ganze Schweiz zu verteilen und Strom aus dem Ausland in Pumpspeicherwerke zu transportieren und von da später wieder zurück, ist es nicht logisch, dass nun wegen der dezentralen Stromproduktion plötzlich die Leitungen der Engpass sein sollen. Ich glaube, da wird wieder einmal ein Scheinproblem konstruiert, um möglichst viel Wasser auf die eigene politische Mühle zu leiten.

Energie ist bei uns in erster Linie ein Verbrauchs- und erst in zweiter Linie ein Verteilungsproblem! Aber es ist natürlich bequemer und "wirtschaftlicher" und erst noch scheinbar demokratisch, die Nachteile der Produktion in irgend eine dünn besiedelte Randregion zu verlagern.

 
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Hallo

Es gab mal das Märchen von der Stromlücke - um weitere thermische Kraftwerke zu begründen.

Zur Zeit haben wir die Geschichte vom nicht ausgebauten Netz !?

Auf dem Spotmarkt wird die kWh Strom für 5,5 Rappen eingekauft.

Der Kleinkunde zahlt für die kWh Strom +/- 18 Rappen.

Mit Strom vom Spotmarkt werden Speicherseen gefüllt.

Die gespeicherte Energie aus den Seen wird als Spitzenenergie verkauft.

Dieser Netzausbau besteht und ist eine passable Geldmaschine.

Dezentrale Energieversorgung wird zumeist vom Finanzier der Anlage berappt - auch die Anbindung an's Netz.

Windstrom aus Italien oder Spanien kann im bestehenden Nord-Süd Netz verschoben werden - der grüne Strom aus dem Süden.

Der Investitionen, Transportverluste und Gesamtwirkungsgrad sind ein anderes Thema.

Bestehende Verträge mit Frankreich und Kohleproduktionen im Osten sind nur mit einem Ost-West Netz möglich.

Die Schweiz ist eine Drehscheibe im Stromhandel !!

Was ist jetzt noch nicht ausgebaut ?

- Solaranlagen auf vorhandenen Dächern

- Windanlagen an idealen Standorten - gegen das Positionspapier vom Bund und nicht im Bereich von MW-Anlagen

- Wärmeerzeugung für Brauchwasser und Heizungsunterstützung

Eigentlich alles Techniken die sich bereits bewähren.

In Deutschland gibt es Gemeinden die sind bezüglich Strom autark.

Solaranlagen haben ihren Spitzenertrag zur Mittagszeit - wann sind im CH-Netz die Sptizenbezüge ?

Warum haben die Betreiber von thermischen Kraftwerken noch nicht die Auflage gerade zu stehen für Stilllegung, Rückbau, Entsorgung und sichere Verwahrung der problematischen Abfälle für einen Zeitraum von 500 Jahren.

Sind diese nachgelagerten Kosten in der Kalkulation von Strom aus diesen Kraftwerken enthalten.

leo

 

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