Was kommt zuerst? Türzarge oder Fliesen

scorpion32

Donator
01. Okt. 2006
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Hallo liebe Hausbaugemeinde,

bald ist es endlich soweit, unser kleines Traumbadezimmer wird Realität.

Natürlich gibt es noch einige Schritte bis zum ersten Duscherlebnis. Eine Frage die sich auftut ist die folgende:

Ist es für die Wandfliesen (Wandplättlie ???) notwendig, dass zuerst die Türzarge installiert wird, oder kommen zuerst die Wandfliesen und dann die Türzarge?

In unseren anderen Räumen scheint es so zu sein, das zuerst die Türzarge installiert worden ist und dann die Fliesen.

Was meint Ihr? Wo liegen die Vor- und Nachteile der Varianten? Wie habt Ihr es bei Euch gemacht?

Grüße und Danke im voraus

Scorpion

 
Es ist nun die Frage ob Du Zargen in Holzwerkstoff oder in Stahl haben wirst.

Bei StahlZargen werden immer im Rohbau gesetzt.

 
Die Fliesen kommen hier bei der Umfassungszarge zuerst. Anschl. die entstandene Fuge mit Silikon ausfugen.

Gruß vom Pfälzer

 
@Pfälzer: Gibt es einen besonderen Grund dafür, dass zuerst die Fliesen kommen?

Wäre natürlich angenehm, dann müsste ich jetzt nicht im Akkord noch die Zarge selbst hineinbasteln bevor der Fliesenleger kommt.

Allerdings wird dann doch die Zargenbreite wuchtiger, oder? Bei uns wird als Wandbelag Feinsteinzeug mit 1cm dicke verlegt werden.

Grüße

Scorpion

 
Richtig, die Zargenbreite wird MIT der Fliesenstärke gemessen und gekauft! Ist aber meist kein Problem, das sich alle Zargen um einige Zentimeter schieben/ziehen lassen.

Vorteil ist weiter, dass Dir die Zarge nicht beschädigt wird beim Fliesen legen/ durchgehen in der Bauzeit, bzw. beim Verfugen.

Ist die Wand nicht planeben oder lotrecht, würde beim "dagegenfliesen" auch die restliche Zarge ganz unterschiedlich weit "hervorstehen", was sehr bescheiden wirkt!

Der spätere "Abschluss" wird bei der Montage auf den Fliesen sehr viel sauberer.

Zudem kannst Du nach Jahren die Türe (wenn sie AUF den Fliesen montiert ist) bzw. hier das Futter, problemlos tauschen und egal wie das neue Futter am Rand beschaffen ist, schließt es wieder sauber mit den alten Fliesen ab.

Daher, immer in dieser Reihenfolge!

Gruß vom Pfälzer

 
Klingt logisch und kompetent.

Merci, dann kann ich ja in Ruhe abwarten bis der Fliesenleger mit der Arbeit fertig ist und noch ein wenig über das Montieren von Türzargen nachlesen.

Vielen Dank für den Rat.

Grüße

Scorpion

 
Klingt logisch und kompetent.

Grüße

Scorpion
..sollte es auch, sonst hätte ich was falsch gemacht und müsste umschulen.

Ja, widme Dich dem Türenmontage-Studium, aber gibt dem Fliesenleger noch das passende Maß an, damit er sich als "Anschlag" ein Brett an die Seiten nagelt, was nachher wieder die erforderliche Breite ergibt. Von dieser Breite kann er dann ruhig auch 5mm Luft lassen, das deckt die Zarge immer noch ab. Obwohl er dies als Fachmann selbst wissen muss.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo

Die Reihenfolge wie Pfälzer sie beschreibt stimmt sicher bei raumhohem Plättlibelag. Den Plattenleger freuts's und die Fugen werden schöner. Bei halbhohen Plättlibelägen muss die Reihenfolge andersrum sein. Die Silikonfugen werden sonst arg breit. Die Anschlussfrage - Reihenfolge bei den Bodenplättli.

Den Plattenleger freut's wenn er's vorher machen darf.

Der Halt vom Futter und die Abdichtung gegen eindringende Feuchte ist aber schlechter.

Andy

 
Hallo Andy,

da muss ich Dir widersprechen, zumindest was die Profibauweise in Deutschland angeht, denn hier entsteht dann kein "Absatz" womit meine Vorgabe wieder passt.

Wenn er bei der Wandgestaltung auf eine halbhohe Variante zurückgreift, dann wird man natürlich die Fehldifferenz zum Grundputz mit einem späteren Feinputz ausgleichen.

Somit liegt die Zarge wieder exakt an den Flächen an.

Genauso wie ggf. ein Spiegelschrank oder Spiegel. Den montieren wir ja nicht über die Kante mit Unterlage/Distanz. (Klar, geht auch anders wenn man es nicht besser weiß oder es so möchte)

Was bei uns ebenfalls öfter ausgeführt wird, gerade bei Feinsteinzeugfliesen, ist die "Umrandung" der Türen, als bewusste Einfassung. Ob in gleicher Farbe und Fliesenformat oder als gewollte Absetzung in kleineren Formaten, oder in anderen Farbtönen, welche ggf. auch als farblicher Abschluss der restlichen Wandflächen dienen können.

Im Bodenbereich würde ich niemals das Futter unter die Fliesen reichen lassen. Was ggf. ja passieren kann, wenn die Höhe um einige Millimeter nicht passt und das Futter vorher schon sitzt. Das Unterholz (Spanplatte) und ggf. das Furnier würden hier zuerst faulen. Wenn Du das Futter einige Millimeter höher als den Belag montierst, die Fuge mit Silikon verschließt, dann hat man hiermit niemals Probleme. Selbst wenn im Türbereich einmal Wasser stehen sollte. Ansonsten könnte auch Kondensat auf dem Futter nach unten laufen und zwischen Futter und Silikon (hält ja nicht ewig!) eindringen und sich dort anreichern.

Der "Halt" sollte hier ausschließlich durch den Montagekleber erzielt werden, wozu dieser auch ausreicht.

Dies gilt m. E. zumindest für unsere Holzzargen. Bei euren Metallzargen sieht das in dieser Hinsicht natürlich anders aus.

Gruß vom Pfälzer

 
..aber gibt dem Fliesenleger noch das passende Maß an, damit er sich als "Anschlag" ein Brett an die Seiten nagelt, was nachher wieder die erforderliche Breite ergibt. Von dieser Breite kann er dann ruhig auch 5mm Luft lassen, das deckt die Zarge immer noch ab. Obwohl er dies als Fachmann selbst wissen muss.

Gruß vom Pfälzer
@Pfälzer: Das mit dem Brett habe ich jetzt noch nicht verstanden. /emoticons/default_confused.png Aktuell besteht das Zimmer aus vier Wänden (ganz was neues) mit einer quadratischen Öffnung in der später mal die Zarge mit der Türe installiert wird. Wenn jetzt der Fliesenleger an der Wand überall die Fliesen darufmacht, dann kann man später die Zarge installieren. Soweit habe ich es verstanden, aber wozu braucht der Fliesenleger dann das Brett?

Sorry, möglicherweise habe ich da jetzt ein Brett vorm Kopf /emoticons/default_additional/138.gif

Kannst du mir die Sache mit dem Brett nochmal erläutern? Welches Maß meinst du?

Danke und Gruß

Scorpion

 
Hallo Scorpion

das "Brett" oder eine Latte, ist nur ein "Arbeitshilfsmittel", damit er ohne groß nachdenken zu müssen, die Fliesen immer schön bis zum Brett verlegen kann.

Es geht natürlich auch anders, mit öfterem nachmessen.

Die Türöffnung hat ja ein gewisse Breite. Zum Beispiel 88,5 cm (wär hier ein Normmaß). Die eigentliche Türe hat nur ein Außenmaß von 87,5 cm, was später für den Einbau eine verfügbare Luft vom 5mm je Seite, oder 1cm insgesamt ergäbe.

Dies muss er natürlich unbedingt einhalten, da es ansonsten sein könnte, dass einzelne Fliesen "enger" in die Rohöffnung stehen und man diese später beim Türeinbau wieder kürzen müsste.

Darum ist es oft einfacher, sich als "Anschlag" ein Brett in die Türöffnung zu nageln.

Nun alles klar?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Bei uns (das sind dann evtl. nicht die Profis) hinterlassen gewisse Handwerker ihre Spuren auf dem Bau. Aus diesem Grund wird der Gipser so früh wie möglich am Bau aufgeboten. Bei anderer Reihenfolge sind aufwendige Abdeckarbeiten oder Reinigungsarbeiten die Folge. Somit kann ein Edelputz nach Plättlileger und Türfutter nur mit zusätzlicher Arbeit erbracht werden und der Handwerker muss zusätzlich ein zweites Mal auf die Baustelle.

Oder sind mir andere Überlegungen nicht bewusst.

Andy

 
Wir machen es immer so: Zargen erst ganz am Ende (nach Fliesen, Parkett, Laminat, Tapete und Farbe). Ist um Welten schöner und einfacher so, weniger Silikon, viel weniger sichtbar.

 
Hallo Pfälzer

Bei uns (das sind dann evtl. nicht die Profis) hinterlassen gewisse Handwerker ihre Spuren auf dem Bau. Aus diesem Grund wird der Gipser so früh wie möglich am Bau aufgeboten. Bei anderer Reihenfolge sind aufwendige Abdeckarbeiten oder Reinigungsarbeiten die Folge. Somit kann ein Edelputz nach Plättlileger und Türfutter nur mit zusätzlicher Arbeit erbracht werden und der Handwerker muss zusätzlich ein zweites Mal auf die Baustelle.

Oder sind mir andere Überlegungen nicht bewusst.

Andy
Hallo Andy,

das kann ich durchaus nachvollziehen und es mag auch bei vielen Projekten so ablaufen.

Aber damit dies eben nicht so abläuft, bedarf es einer klaren Ansage und Abstimmung unter den Beteiligten. Ausgehend vom Projekt-oder Bauleiter kann dies vermieden werden und sich die ggf. fälligen Mehrkosten in einem verschwindend kleinen Rahmen bewegen. Zudem ist es eine Frage der Terminierung einzelner Arbeitsschritte während der Ausführung der Gewerke an der Baustelle. Die betroffenen Handwerker (Gipser und Fliesenleger) sind ja mehrere Tage an der Baustelle sowieso anwesend.

Wenn die Führung es schafft, aus den 10 oder 12 Individualisten ein Team, zumindest für diese Baustelle, zu formen und als solches zu leiten, dann sind solche Arbeitsabläufe gut planbar und die Ausführung stellt kein unlösbares Problem dar. Was bedeutet (bedeuten kann), dass es im besten Fall (oder Verhältnis unter den Beteiligten) zu gar keinen Mehrkosten kommt.

Also hängt es in erster Linie davon ab, wie die Bauleitung mit den Handwerkern umgeht, sich mit ihnen in Sinne "pro Kunde" abstimmt und dann gemeinsam zur Ausführung schreitet.

Genauere Angaben unterliegen dem Betriebsgeheimnis /emoticons/default_biggrin.png

Gruß vom Pfälzer

 
Unsere Türen kommen Anfang September, wenn alle Fliesenarbeiten abgeschlossen sind. Ich meine mich zu erinnern, dass das in Deutschland gängig und "normal" ist /emoticons/default_biggrin.png

Zudem wüsste ich auch nicht, was ich jetzt schon mit den Türen im Haus soll? /emoticons/default_wink.png

Gruß Alexa

 
Hallo Pfälzer,

... wie soll ich es sagen.... die Brettgeschichte habe ich immer noch nicht gepeilt.

Wenn der Fliesenleger eh die ganze Wand zufließt, und dies bis zur Türoffnung heran, warum braucht es dann noch das Brett? Oder ist dies eine Art Sicherheitsabstand zur Türöffnung, falls an den Fliesen noch etwas verrutscht oder die Türöffnung nicht ganz gerade ist?

Erbitte nochmals Erläuterung /emoticons/default_rolleyes.gif

Grüße

Scorpion

 
Hallo Pfälzer,

... wie soll ich es sagen.... die Brettgeschichte habe ich immer noch nicht gepeilt.

Oder ist dies eine Art Sicherheitsabstand zur Türöffnung, falls an den Fliesen noch etwas verrutscht oder die Türöffnung nicht ganz gerade ist?

Grüße

Scorpion
Hallo Scorpion,

so in etwa war dies gemeint! /emoticons/default_biggrin.png

Aber nochmals, es ist kein MUSS, es ist ein Arbeitshilfsmittel, was die Arbeit erleichtert oder das gewünschte Resultat leichter sicherstellt. Dies wäre:.. die Türöffnung muss "nachher das Normmaß ergeben".

Als Beispiel, nochmal eine kleine Skizze.

Linke Seite ohne Anschlag. Wenn der Fliesenleger "frei Schnautze" nach Augenmaß verlegt, können die Fliesen ggf. überstehen oder zu kurz sein (immer nach dem Motto: ...das deckt das Futter schon noch ab! > mein Gegenmotto:...ich hab schon Pferde ko.... gesehen)

Rechte Seite und oben mit Anschlag. Er kann ohne groß nachdenken zu müssen, immer gegen das Brett anstoßen und es wird später wunderbar passen.

Zudem stellt man das Brett/die Latte immer ins Lot. Wenn also unten das Normmaß angelgt ist, alles im Lot angeschlagen ist, die Normhöhe ebenfalls, kann nichts mehr passieren.

Scorpion-Beispiel_Bad0001.jpg


Ich hoffe nun sind alle Unklarheiten beseitigt? Sonst müsste ich nach München kommen und nach einem zünftigen Wiesenrundgang nochmals selbst kontrollieren /emoticons/default_biggrin.png

Gruß vom Pfälzer

 

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