Wasserleitungen neu oder sanieren?

igby76

Mitglied
26. Feb. 2008
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Hallo zusammen

Ein tolles Forum, ich komme gar nicht mehr zum arbeiten /emoticons/default_biggrin.png

Ich kaufe ein Haus, Baujahr 1961. Die Substanz ist in Ordnung, die Wärmeisolation erstaunlich gut, alles top. Allerdings ging ich gestern mit dem Sanitär durchs Haus und er meinte, man müsste die Wasserleitungen ersetzen. Es gibt zwar wenig Rostwasser, aber es mache keinen Sinn, das Bad komplett zu renovieren und die 40jährigen Leitungen drin zu lassen. Ich frage mich jetzt: Will er mir bloss was aufschwatzen, oder ist das wirklich nötig? Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Sanierung von Wasserleitungen, zum Beispiel LSE? Die werben ja damit, dass sie günstig seien und die Leitungen danach "wie neu"... Er meinte, sanieren sei nicht günstiger als neue Leitungen, was mich etwas erstaunt hat.

Bin froh um alle Hinweise. Auf jeden Fall werde ich noch einen weiteren Sanitär anfragen, und mal schauen, was der meint.

Gruess

 
Ich bin selber dipl. Sanitärplaner. Und ich würde dir auch vorschlagen die Leitungen zu sanieren. Höchstwahrscheinlich sind in diesem Haus verzinkte Stahlrohre oder Kupferrohre montiert. Bei Stahlrohren geht man von einer Lebensdauer von ca. 40 Jahren aus, bei Kupferrohren etwa von 30 Jahren. (Diese Werte können je nach Wasserqualität, Durchflussgeschwindigkeit, Dimensionierung, Wartung etc. abweichen).

Eine Rohrinnensanierung würde ich nur dann vornehmen, wenn die Leitungen im Beton und in den Wänden einbetoniert sind. Und selbst dann, wäre ich nicht 100% überzeugt. Aus meiner Sicht ist das eine Notlösung. Ausserdem bestehen grosse qualitative Unterschiede der einzelnen Anbieter. Billig ist nicht gleich gut. Siehe auch diesen Link: SonntagsZeitung | Artikel Detailseiten . Dies ist ein Artikel vom Sonntag 11.05.2008.

Kostenmässig ist die Leitungssanierung zu den anderen anfallenden Kosten bestimmt ein kleiner Teil.

Fazit: Die Leitungen ersetzen. Ich würde für eine Sanierung ein Metall-Kunststoffverbundrohr (MEPLA, von Geberit) vorschlagen. Und damit hast du die nächsten Jahre bestimmt keine Probleme.

Liebe Grüsse Matthias

 
Hallo igby,

wenn Du das ganze Badezimmer sanieren möchtest, dann entferne auf jeden Fall sämtliche alten Leitungen!

Diese passen, je nach neuer platzierzung der Objekte, meist sowieso nicht mehr und müssten abgeändert werden.

Zudem ist man dann auch freier bei der "Neugestaltung", kann über Vormontagewände ganz neue "Landschaften" zaubern und innerhalb derer die neuen Leitungen (wäre für mich Wasser und Abwasser) problemlos verlegen.

Zusätzlich erlaubt es Dir auch eine bessere Isolation der Leitungen (Wärmeverlust/Schallschutz) und wie Matthias schon angedeutet hat, werden die hierdurch entstehenden Kosten in keinem Verhältnis zu den Restkosten stehen.

Also, wenn Du schon Geld in ein neues Bad investierst, dann bitte auch mit neuen Leitungen! Sonst könntest Du Dich in wenigen Jahren evtl. fürchterlich ärgern, dies nicht getan zu haben.

Gruß vom Pfälzer

 
Ok, besten Dank für die raschen Antworten. Das bestärkt mich in meinem Vertrauen zu meinem Sanitär.

Die Leitungen sind tatsächlich total einbetoniert, man weiss drum nicht, aus welchem Material die sind. Wahrscheinlich wird man drum neue legen und die alten stilllegen, sonst müsste man die ganzen Wände aufspitzen. Ich warte mal gespannt auf die Offerte.

 
Ja, das ist die richtige Entscheidung.

Die alten Leitungen können ohne Bedenken abgeklemmt werden und verbleiben in den Wänden.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Im Kanton AG wurde eine Studie durchgeführt zum Thema Rohrinnensanierung. Es gibt gute Firmen: LSE-System AG und die Lining Tech AG. Bei mir zu Hause habe ich diese Varinate nun auch in Betracht gezogen, da ich nur EINEN TEIL der Nassräume ersetzen werde.

Es erscheint mir als eine durchaus gute Lösung, wenn die Beschichtung wirklich seriös gemacht wird (es gibt ja auch Grundlagen: Rohrsanierung 2008 )

Was meinst Du dazu?

Vielen Dank für die Antwort!

 
Hallo donnera,

von/über diese Sanierungsart liegen mir keine persönlichen Erfahrungen vor, womit ich nur den Bericht (Dein Link) lesen konnte. Wie es hierbei aber scheint, gibt es wohl auch einiges zu bemängeln bzw. einige Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.

Ich weiß auch nicht, mit welcher Technik diese Innenbeschichtung ausgeführt wird und wie lange sie tatsächlich hält? Auch dieser Punkt wurde ja nicht untersucht!

Ich könnte mir vorstellen, dass gerade bei Mehrfamilienhäuser oder Wohnblocks eine solche Variante gerne vom Eigentümer bevorzugt wird, da er ansonsten alle Wohnungen im größerem Rahmen saniern müsste. Ob dies dann aber für alle Beteiligten, auf Jahre gesehen, die richtige Entscheidung war, steht für mich noch offen.

Ich kenne diese Sanierungsart für den Abwasserbereich, wobei hier ein EP-Harz getränkter Inliner eingerollt wird, aber dies ist eben "Abwasser"!

Wäre es denn bei Dir so teuer oder kompliziert, die Leitungen komplett zu erneuern? Dann wüsstest Du genau, dass für diesen Bereich für die nächsten 30-40 Jahre keine Arbeiten mehr anstehen! Die neuen Leitungen entsprächen dann auch wieder zu 100% den Anforderungen an die Trinkwasserverordnung.

Wenn Du eine solch sanierte Leitung, wegen Schäden oder noch festzustellenden Problemen aus den laufenden Untersuchungen, wieder entfernen musst, dann ist das ganze neue Bad/bzw. die Dusche wieder hinfällig! Dies würde dann deutlich mehr kosten, als ggf. die derzeitige Erneuerung der Leitungen.

Oder das Unternehmen würde seine Garantie auch auf diese Nebenkosten (Sanitär/Objekte/Fliesenarbeiten) ausweiten? Dann wäre die nun geplante Investition für die Renovierung zumindest nicht verloren. Was ich mir aber nicht vorstellen kann.

Ich möchte Dir diese Variante weder empfehlen noch ausreden, das musst Du ggf. mit dem Unternehmen vor Ort abklären.

Von meinem Gefühl her würde ich jedoch versuchen, die Leitungen zu erneuern.

Im Vergleich zur Abwasserkanalsanierung kann man visuell den Erfolg, innerhalb der Leitungen, nicht kontrollieren. Weiß also nicht, wo überall oder wo überall nicht, die Beschichtung vorhanden ist. Gerade auch bei Anschlüssen, Schiebern oder Pumpen die in der Regel ja aus anderen Materialien bestehen als die Leitungen!

Bei den Abwasserrohren wird per Mini-Roboterkamera die erfolgte Sanierung kompl. dokumentiert und kontrolliert. Da ich die Entwickung dieses Inliners miterleben konnte weiß ich auch, wie aufwändig die Entwicklung war und wieviele Versuche notwendig waren, bis dieses Produkt endlich in den Einsatz gelangen konnte. War übrigens eine Deutsch-Schweizer-Coproduktion

Gruß vom Pfälzer

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
War übrigens eine Deutsch-Schweizer-Coproduktion
Soll ab und zu ganz erfolgreich sein /emoticons/default_smile.png

Leute, ihr macht mir Angst! Der eine Teil der Erbengemeinschaft hat ein eigenes Sanitärunternehmen (Sohn des verstorbenen Ehepaares) und der hat mir gesagt, dass der die Leitungen über die Jahre immer sehr gut saniert habe und seiner Ansicht nach ein Ersatz nicht nötig sei. Ich denke nicht, das er mich bescheissen wollte, da er den entsprechenden Auftrag ja erhalten hätte.

Müssen diese Leitungen nach 42 Jahren wirklich zwingend ersetzt werden??? Das wäre bei unserem Haus TOTAL mühsam und aufwändig geworden, da oberes und unteres Bad sowie obere und untere Küche an komplett unterschiedlichen Stellen im Haus liegen!

 
Hallo

Unsere Häuser sind etwa gleich alt. Ich habe alle Wasser und Abwasserleitungen ersetzt. Im Nachhineine muss ich sagen. Es war die richtige Entscheidung.

Abwasserleitungen waren an mehreren Orten durchgerostet. Wasserleitungen auch nicht allzu viel davon entfernt.

LSE-System AG und die Lining Tech AG arbeiten zusammen.

Die einen machen die kleineren Dimensionen, die anderen die grossen. Diese Firmen dürften zu den seriöseren auf dem Markt zählen.

Als Grundsatz für oder gegen eine Beschichtung gilt. Es muss genügend gutes tragendes Material nach dem Sandstrahlen der Rohre vorhanden sein um das zweikomponenten Material zu tragen. Angeschlagene Rohre haben häufig nach dem Sandstrahlen Löcher. Diese mit dem Harz dichtzukriegen ist nicht einfach bis unmöglich.

Beschichten ist häufig schw.... teuer. Vom fragwürdigen Erfolg (Häufig keine Garantie für Erfolg) ganz abgesehen.

Lasse doch diese Firmen für einen Offerte kommen. Habe schon gute Erfahrungen gemacht und sehr kompetente und ehrliche Auskunft erhalten.

Turbo

Nachtrag: Wenn Du unsicher bist, lasse doch ein Teststück (ca. 30-50 cm) der Leitung entfernen um den Zustand zu beurteilen.

 
Hallo!

Eine Rohrinnensanierung der Trinkwasserleitungen mit Epoxidharz, will das wirklich einer machen lassen?

Das kann aber ganz gehörig ins Auge gehen, hier ein Bericht aus Deutschland.

Die VORHER-NACHHER-LSE-SYSTEM-SHOW:

http://www.ivv-immobilien.de/media/raw/IVV_Wohnraum_3.pdf

Wohnanlage in Junkersdorf - Chemikalien im Trinkwasser - EXPRESS online - Köln

In Köln hat das LSE-System gleich an mehreren Orten versagt, wer will schon

Chemikalien oder wer will Epoxidharzpartikel im Trinkwasser haben?

 
Hallo

Wasser untersteht dem Lebensmittelgesetz.

Daher dürfen nur geprüfte und zugelassene Produkte eingesetzt werden.

Der Unterschied der Anbieter liegt in der Qualität der Ausführung und der Qualifikation der Arbeiter.

Ich kenne einige sanierte Objekte welche problemlos funktionieren aber nur ein Objekt bei welchem die Ablaufstränge gelinert wurden (Schlauch eingezogen und mit Zweikomponenten verfestigt) welches nicht dicht ist.

Bei dieses Objekt sind trotz Sanierungskosten von über Fr. 30 000.- immer noch Ablaufleitungen undicht.

Liebe Grüsse

Turbo

 
Zuletzt bearbeitet:
Wie merkwürdig!

Plötzlich wurden zwei Seiten (Seite 4 und 5) aus der Zeitung "wohnraum" der IVV Immobiliengruppe entfernt. Warum und ob das hilft?

http://www.ivv-immobilien.de/media/raw/IVV_Wohnraum_3.pdf

Die "Mission Rohr dicht" und das LSE-System war in Köln Junkersdorf ein fürchterlicher Reinfall (z. B. Legionellen, Bisphenol A, Gestank, über Jahre Nutzungseinschränkungen). Soll nun mit dieser Aktion - Entfernen von Zeitungsberichten - alles vertuscht werden?

So schnell verschwindet das LSE-Harz leider nicht aus den Trinkwasserleitungen, darüber sollten sich alle Beteiligten im Klaren sein.

Das Entfernen von Zeitungsseiten ist jedenfalls keine Lösung!

Da ist vielmehr die "Mission Austausch der Trinkwasserleitungen" gefragt.

Das LSE-Harz muss raus, nur so bekommen die Kölner wieder sauberes Trinkwasser!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun ja es kommt natürlich darauf an wie marode denn die Leitungen sind.

Ich würde in jedem Fall einen Experten um Rat fragen, der sich das Ganze mal genauer anschaut.

Hier mal ein Link der Dieses Thema behandelt.

Es gibt die Möglichkeit die Leitungen mit einer Kamera zu durchleuchten und so den Schaden Festzustellen, dadurch lässt sich viel Geld und Nerven Sparen.

 

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