Beim Aufbau einer von Beliani gelieferten Sitzgruppe, bestehend aus 2 Sofas und 1 Sessel, stellte sich heraus, dass für 1 Möbelstück die Schraubfüße fehlten. Die kurzfristig nachgelieferten Schraubüße waren kleiner als die vorhandenen. Ich teilte Beliani den Sachverhalt mit: nachgelieferte Füße ca. 13 cm lang, Füße aus ursprünglicher Lieferung 14 cm. Eigentlich klar verständlich. Anstatt mir die richtigen Füße nachzuliefern, sandte mir Beliani eine Antwort, die Loriot nicht besser hinbekommen hätte: "Ich möchte Sie bitten, mir ein Foto vom richtigen Fuss (14 cm lang) mit einem Lineal und die dazu passenden Schrauben zuzuschicken. Wie bereits geschrieben, haben wir am Lager nur die kürzeren Beine und das Foto benötige ich für die Verkaufsabteilung. Weiterhin bräuchte ich auch von den Füssen Durchmesser zu wissen." - Ohne Worte! Nun bräuchte ich nur noch von Beliani unfähig oder dreist zu wissen. Zumindest war das sehr kundenunfreundlich, egal ob mit oder ohne Lineal.
Dann fielen an zwei Füßen (laut Beliani-Werbung "stabil, verchromt") die Schutzkappen ab. Auf meine Forderung nach Rücknahme der Ware und Erstattung des Kaufpreises bat mich Beliani, ihnen die Rechnung als pdf-Datei zukommen zu lassen. Sehr merkwürdig, denn ich hatte ihnen die Auftragsnummer genannt, und jede Rechung müsste in der EDV erfasst sein. Die Antwort lautete, mein 30tägiges Rückgaberecht sei bereits abgelaufen, und ich solle Fotos von den Beschädigungen (?) zuschicken, damit man den Fall "mit einem Fachmann besprechen" könne. Ein Fachmann? Normalerweise regelt soetwas der Kundendienst .Aber bei italienischer Designerware ist das wohl so. Nun teilte ich Beliani mit, es handele sich nicht um Rückgabe wegen Nichtgefallens, vielmehr griffe hier § 476 BGB (deutsches Recht), der unter den gesetzlichen Sachmängelansprüchen des Verbrauchers u.a. das Recht auf Rücktritt vom Kaufvertrag vorsehe.
Die Mitarbeiterin von Beliani ging in ihrer Antwort auf die Rechtslage überhaupt nicht ein, sondern meinete, man sei "ein seriöses Unternehmen" - warum betonen die das? das hatte ich niemals bezweifelt -, ohne Fotos könne sie "den Fall leider nicht bearbeiten" und sie habe "diesbezüglich strikte Anweisungen", an die sie sich halten müsse. Dann führte sie noch aus, Beliani verkaufe "Produkte zu äusserst günstigen Preisen", und die Kunden seien "sowohl mit der Verarbeitung als auch mit der Qualität der Möbel sehr zufrieden".
Ich werde von dieser Firma nichts mehr kaufen. Eigentlich hätte ich von diesem senationellen Angebot gewarnt sein müssen. € 658 inkl. Lieferung für eine dreiteilige Sitzgruppe erscheint mir mittlerweile zu gut, um wahr zu sein, auch wenn Beliani mit Kauf direkt ab Fabrik ohne Zwischenhandel, dem Fehlen teurer Ausstellungsflächen etc. wirbt.
Aus Erfahrung wird man klug. Ich habe die Verbraucherzentrale Hessen eingeschaltet.