Wer macht die Storen/Rollläden wirklich runter?

Wann macht ihr aus Sonnenschutzgründen eure aussenliegenden Rollläden/Storen runter?

  • Bei uns sind sie wegen dem Sichtschutz sowieso immer (schräggestellt) unten

    Stimmen: 3 4,7%
  • Bei uns werden sie kurz nach dem Ende der Heizperiode runtergelassen

    Stimmen: 11 17,2%
  • Bei uns werden sie nur an ganz heissen Sommertagen runtergelassen

    Stimmen: 8 12,5%
  • Bei uns werden sie aus Sonnenschutzgründen nie runtergelassen

    Stimmen: 38 59,4%
  • Wir haben (grösstenteils) keine aussenliegenden Sonnenschutz

    Stimmen: 4 6,3%

  • Umfrageteilnehmer
    64
Wir wollen in nächster Zeit bauen. Am liebsten mit grossen Fenstern da stellt sich die Frage der schattierung.

Wir sind auf ein Produkt gestossen: EControl kennt das jemand von euch?

 
Selbst wenn es so toll funktioniert wie es verkauft wird kannst du dir ja denken, dass das ein Vermögen kosten wird.

 
Hallo zusammen

ein durchwegs interessantes Thema .. und viele Ideen und Ansichten .. eine Standard-Antwort oder Lösung gibt es wohl nicht, dafür ist das Leben und die Häuser alle zu individuell auf die Bewohner ausgerichtet.

Ich persönlich könnte mir ein Haus ohne Lamellenstoren nicht vorstellen. Wir haben im ganzen Haus keine Vorhänge, somit ist der Lamellenstore für mich auch ein Sichtschutz-Element.

Ich denke man muss allen Aspekten Rechnung tragen und darf nicht vermischen; Hitzeschutz, Sonnen/Blendschutz, Sichtschutz, Abdunklung

Gerade im Wohnzimmer wäre bei uns TV gucken am Tag fast nicht möglich wenn die Storen nicht unten wären.

Wir haben auf der Südseite die Storen meist den ganzen Tag unten, aber waagrecht gestellt, sodass genügend Helligkeit reinkommt und man auch schön nach draussen sehen kann. In den Zimmer und dem Büro je nach Bedarf und Tageszeit, unten, oben , zu oder auf

Gruss

Flat E.

 
ein durchwegs interessantes Thema .. und viele Ideen und Ansichten .. eine Standard-Antwort oder Lösung gibt es wohl nicht, dafür ist das Leben und die Häuser alle zu individuell auf die Bewohner ausgerichtet.
Da hast du absolut Recht. Ich finde es einfach wichtig, dass man sich als Bauherr im Klaren darüber ist, dass Lamellenstoren nicht die einzige Lösung sind - und auch nicht grundsätzlich die beste.

Ich persönlich könnte mir ein Haus ohne Lamellenstoren nicht vorstellen. Wir haben im ganzen Haus keine Vorhänge, somit ist der Lamellenstore für mich auch ein Sichtschutz-Element.

Ich denke man muss allen Aspekten Rechnung tragen und darf nicht vermischen; Hitzeschutz, Sonnen/Blendschutz, Sichtschutz, Abdunklung

Gerade im Wohnzimmer wäre bei uns TV gucken am Tag fast nicht möglich wenn die Storen nicht unten wären.
Das kann ich gut verstehen. Wir haben in unserer jetzigen Mietwohnung auch keinen Storen im Wohnzimmer. Am Anfang hat uns das sehr gestört. Wir haben dann einfach einen dicken, Lichtdichten Vorhang gekauft. So können wir sogar besser verdunkeln als es mit einem Storen möglich wäre. Zudem ist der Vorhang in 1s gezogen. Bei den Storen dauerts ja immer eine halbe Ewigkeit. Einen Vorhang möchte ich zwar nicht mehr, aber ein innenliegender Rollo könnte die gleiche Funktion übernehmen. Im Wohnbereich muss der ja dann auch nicht Lichtdicht sein, so dass er als Blend und Sichtschutz fungieren kann.

Ich möchte einfach Sicht- und Sonnenschutz voneinander trennen können, da ich mir nicht am hellichten Tage den Sichtschutz aufzwängen möchte, nur weil die Sonne scheint.

Wir haben auf der Südseite die Storen meist den ganzen Tag unten, aber waagrecht gestellt, sodass genügend Helligkeit reinkommt und man auch schön nach draussen sehen kann. In den Zimmer und dem Büro je nach Bedarf und Tageszeit, unten, oben , zu oder auf
Stört es dich nicht, dass es dadurch in der Wohnung immer deutlich dunkler ist und man sich fast wie im Gefängnis fühlt?

 
Stört es dich nicht, dass es dadurch in der Wohnung immer deutlich dunkler ist und man sich fast wie im Gefängnis fühlt?
Hallo positron

nein, ganz und gar nicht ... da die ganze Südseite raumhohe Fenster hat, kommt genügend Licht hinein ..

ich werde versuchen mal ein paar Fotos zu machen und einzustellen

Gruss

Flat E.

 
Fotos sind natürlich immer spannend. Aber wir haben in unserer jetzigen Wohnung (ausser im Wohnzimmer) auch raumhohe Fenster und Lamellenstoren. Und bei uns macht es aber einen riesigen Unterschied ob die unten sind (schräggestellt) oder nicht. Obwohl es recht mühsam ist, machen wir die Storen zumindest am Wochenende immer ganz hoch, um uns an den hellen Räumen zu erfreuen. Es wäre für uns traumhaft, wenn es immer so wäre /emoticons/default_smile.png.

 
So, für alle die es interessiert, hier noch ein kurzes Update zu den Preisen:

Glas Trösch Superselekt Sonnenschutzglas kostet pro Quadratmeter etwa 100Fr. Aufpreis gegenüber dem normalen Isolierglas. In unserem Fall müssten etwa 66m² mit einem Sonnenschutz ausgerüstet werden. Also kostet die Sonnenschutzlösung rund 6600Fr. (inkl. Montage - da das ja mit den Fenstern gemacht wird). Ein motorisierter Lamellenstoren sollte pro 6m²-Fenster etwa für 1200Fr. zu haben sein (ohne Montage). Angenommen, man hat 11 Fenster à 6m² (~ 66m²), ergibt das einen Preis von 11 * 1200Fr. = 13'200Fr. - Die Variante mit Sonnenschutzglas kostet also gerade mal die Hälfte. Allerdings hat man dann noch keinen Sicht-/Blendschutz. Es bleibt aber immerhin noch ein Budget von 6600Fr. für einen innenliegenden Sichtschutz wie Vorhang, Pliseé oder Rollo bevor man auf dem Preis von reinen Lamellenstoren ist.

Der Berater von Glas Trösch hat mich aber nochmals darauf hingewiesen, dass mit dem Sonnenschutzglas nicht der Wirkungsgrad erzielt wird wie mit einer aussenliegenden Sonnenschutzlösung. Wenn zusätzlich stark reflektierende innenliegende Sonnenschutzlösungen verwendet werden, dürfte jedoch ein gleichwertiger Sonnenschutz erreicht werden. Zudem sollte bedacht werden, dass die Sonnenschutzverglasung immer wirkt, von früh morgens bis spät abends. Ein Lamellenstoren wirkt nur dann maximal, wenn er den ganzen Tag über komplett geschlossen ist. Und das macht man ja wirklich nicht so lange man zu Hause ist.

 
Wie du schon richtig schreibst, wirkt der Sonnenschutz immer, die Lamellenstore nur nach Bedarf. Bei Nebel oder Bewölkung habe ich selten bis nie den Bedarf eines Sonnenschutzes. Aber man sieht ja auch nachts um 12 noch Leute mit Sonnenbrille auf der Nase.

Von dem her jeder so wie er will.

 
Nochmals ein Nachtrag für alle Interessierten:

Ich habe ziemlich viel nachgeforscht und gerechnet. Ich wollte wissen, wie viel zusätzlich geheizt werden muss wegen der Sonnenschutzverglasung. Verglichen habe ich normales Wärmeschutzglas (Ug 0.7, G-Wert 62%) mit Sonnenschutzglas (Ug 0.6, G-Wert 25%).

Parameter

Fensterfläche Süd: 31.25m²

Fensterfläche West: 47.75m²

JAZ der Erdsonden-WP: 4

Preis kw/h: 20Rp.

Ergebnis

Das Sonnenschutzglas lässt rund 4550kWh weniger Sonnenenergie pro Heizperiode durch. Durch den leicht geringeren Ug-Wert werden aber auch bescheidene 350kWh eingespart. Unter dem Strich bleibt ein Verlust von 4200kWh. Es braucht rund 1050kWh an Elektrizität, um mit der Erdsonden-Wärmepumpe die nötige Wärmeenergie zu erzeugen. Das kostet pro Jahr rund 210Fr.

Das Ergebnis darf aber nicht für bare Münze genommen werden, da es sehr schwierig ist, aktuelle und regionale Zahlen zur Sonnenenergie an geneigten Flächen zu bekommen. Ausserdem schliesse ich auch nicht aus, dass irgendwo noch ein Rechenfehler drin steckt. Die Grössenordnung sollte aber in etwa stimmen. Folgende Faktoren könnten die passiven solaren Gewinne noch etwas reduzieren, wurden aber von mir nicht berücksichtigt:

- Auf der Ostseite steht ein grosses Gebäude, die Sonne geht im Winter erst so zwischen 10 und 11 Uhr auf.

- Das Haus ist L-Förmig und ein Fenster auf der Südseite hat gegen Westen eine Hauswand. Solare Gewinne am Nachmittag wird es dort kaum geben.

- Das Haus hat einen Dachvorsprung von 40cm auf allen Seiten. Das reduziert möglicherweise den Gewinn im Dachgeschoss bei etwas höher stehender Sonne.

- Die effektive Fensterfläche Abzüglich Rahmen ist wahrscheinlich nochmals ein gutes Stück kleiner.

Fazit

Gemäss MuKEn darf man ja 48kWh/m² verheizen. Das sind rund 1728Fr. für 180m² beheizte Fläche. Da scheinen 200Fr. mehr nicht so krass. Anderseits brauchen wir in unserer Wohnung ein halbes Jahr, bis wir 200Fr. an Elektrizitätskosten zusammenbringen. Das bringt einen schon zum Nachdenken. Eigentlich haben wir mit Erdsonden-WP und KWL eigentlich schon genug für die Umwelt getan. Und ökonomisch lohnt sich die Sonnenschutzverglasung sowieso, da wir bei einer aussenliegenden Sonnenschutzlösung ein professionelles Reinigungsunternehmen einstellen müssten, welches wesentlich höhere Kosten pro Jahr verursachen würde. Trotzdem, rund 1000kWh Elektrizität wird quasi verschwendet und das tut schon weh /emoticons/default_sad.png.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nochmals ein Nachtrag für alle Interessierten:

Ich habe ziemlich viel nachgeforscht und gerechnet. Ich wollte wissen, wie viel zusätzlich geheizt werden muss wegen der Sonnenschutzverglasung. Verglichen habe ich normales Wärmeschutzglas (Ug 0.7, G-Wert 62%) mit Sonnenschutzglas (Ug 0.6, G-Wert 25%).

Parameter

Fensterfläche Süd: 31.25m²

Fensterfläche West: 47.75m²

JAZ der Erdsonden-WP: 4

Preis kw/h: 20Rp.

Ergebnis

Das Sonnenschutzglas lässt rund 4550kWh weniger Sonnenenergie pro Heizperiode durch. Durch den leicht geringeren Ug-Wert werden aber auch bescheidene 350kWh eingespart. Unter dem Strich bleibt ein Verlust von 4200kWh. Es braucht rund 1050kWh an Elektrizität, um mit der Erdsonden-Wärmepumpe die nötige Wärmeenergie zu erzeugen. Das kostet pro Jahr rund 210Fr.

Trotzdem, rund 1000kWh Elektrizität wird quasi verschwendet und das tut schon weh /emoticons/default_sad.png.
Deine Erfahrungen mit den Sonnenschutzgläsern interessieren mich und wäre dir dankbar, wenn du künftig deine Erfahrungen mit deiner gewählten Lösung hier posten würdest. Grundsätzlich überzeugen deine Ausführungen, die Frage bleibt, wie effektiv diese Scheiben in Wirklichkeit beschatten können.

Die Beschattung mit Lamellenstoren haut nach eigenen Erfahrungen auch im Hochsommer gut hin, folgende Bedingungen müssen jedoch erfüllt sein:

- gut gedämmtes Haus - mindestens Minergie-Level

- Beschattung ab ca. 45'000 Lumen (wenn möglich vollautomatisch)

- Fenstertüren/ Fenster sollten bei hochsommerlichen Termperaturen möglichst immer geschlossen bleiben, ansonsten strömt die warme Aussenluft ins Haus hinein. Z.B. schaltet sich unsere KWL bei Aussen-Termperaturen > 23 Grad Celsius aus und geht erst wieder bei 22 Grad Celsius und weniger an.

- Die vier grossen Dachfenster (4er-Kombi) unseres Hauses öffnen sich vollautomatisch bei Temperaturen < 22 Grad Celsius und erzeugen während der Nacht einen "Kamineffekt" - kühle Luft vom Keller (im Hochsommer konstant 20 Grad Celsius) strömt zu den Dachfenstern hin, diese natürliche Kühlung bewirkt Wunder :=)

Aber wie gesagt, wenn auf die teils sichtversperrenden Lamellenstoren verzichtet werden könnte, würde ich natürlich nicht nein sagen.

Gruss, mpaxx

-

 
Deine Erfahrungen mit den Sonnenschutzgläsern interessieren mich und wäre dir dankbar, wenn du künftig deine Erfahrungen mit deiner gewählten Lösung hier posten würdest. Grundsätzlich überzeugen deine Ausführungen, die Frage bleibt, wie effektiv diese Scheiben in Wirklichkeit beschatten können.
Das mache ich gerne. Wirkliche Erfahrungsberichte werden wohl noch bis im Sommer 2014 warten müssen, aber auf jeden Fall werde ich hier meine Recherchen periodisch posten.

Spannend hierzu ist vor allem die Glasdatenbank der Universität Basel. Die ist zwar schon etwas veraltet, aber die Messergebnisse lassen sich gut auch auf aktuellere Gläser übertragen. Besonders interessant finde ich diesen Vergleich:

Sonnenschutzverglasung mit G-Wert von 26.4%

Wärmeschutzverglasung mit G-Wert von 60.6%

Spannend ist vor allem die Entwicklung der Raumtemparaturen in einem Raum bei 20° Aussentemparatur (Tagesdurchschnitt) über 10 Tage. Beim Wärmeschutzglas hat man am Ende der 10 Tage eine Raumtemparatur von fast 37° - und das bei einer Luftwechselzahl von 1 (also 1x pro Stunde wird die gesamte Raumluft ausgewechselt). Beim Sonnenschutzglas wird der Raum jedoch nur auf 27.5° aufgewärmt. Die Raumtemparatur liegt also fast 10° tiefer. Die G-Werte haben sich bei den aktuelleren Gläsern nicht gross verändert. Aber Dinge wie Lichttransmission, Ug-Werte und die Farbwiedergabe wurden verbessert. Ebenfalls interessant zu sehen ist, wie beim Sonnenschutzglas sämtliche UV- und fast alle IR-Strahlung gefiltert wird. Ersteres bewahrt Möbel und Bilder vor frühzeitigem Zerfall und letzteres ist hauptverantwortlich für die tieferen Temparaturen. Es kommt wirklich fast nur noch sichtbares Licht durch die Fenster. Mit ein paar hellen Vorhängen oder Rollos kann man also auch an extrem heissen Sommertagen die Temparatur noch etwas senken. Im Winter wiederum kann man etwas mehr Wärme gewinnen mit dunklen Böden, da diese das Licht besser in Wärme umwandeln. Wenn der Raum komplett weiss gestaltet ist, strahlt das Licht grösstenteils ungenutzt wieder nach draussen.

Trotzdem sollte einem bewusst sein, dass mit Sonnenschutzgläsern ein grosser Teil der natürlichen Sonnenenergie nicht genutzt werden kann in den Heizmonaten. Wichtig zu wissen ist aber, dass primär Fensterfronten Richtung Süden geeignet sind für passive solare Gewinne, weil die Sonne im Winter tief steht und somit gut in die senkrechten Fenster auf der Südseite reinstrahlen kann. Wer die Fenster gegen Westen oder Osten hat, der kann im Winter weit weniger davon profitieren, da die Sonne ja schon im Südwesten untergeht. Im Sommer hingegen ist es genau umgekehrt: Im Süden steht die Sonne tagsüber sehr hoch, so dass nur wenig Strahlung durch die Südfenster gelangen kann. Im Osten und Westen steht sie hingegen sehr tief. So ist es wenig verwunderlich, dass die durchschnittlichen solaren Gewinne im Sommer im Westen und Osten am höchsten sind. Die West- und Ostseite eignet sich also ganz besonders für Sonnenschutzverglasung. Nicht zuletzt wegen den Sonnenauf- und Untergängen, die man ja gerne ohne Lamellenstoren geniessen möchte. Die Südseite ist dafür prädestiniert für konventionelles Wärmeschutzglas in Kombination mit aussenliegendem Sonnenschutz. Auf der Nordseite brauches es im Prinzip gar nix. Hier sollte ein Glas mit möglichst hohem Ug-Wert verwendet werden.

 
Hallo Positron

Mit deinen ganzen Berechnungen hast du bereits einen grossteil des Sommerlichen Wärmeschutznachweises für Minergie erledigt. Schau mal auf der Minergie-Homepage, da gibts ein Excel-File für den Nachweis.

Ich denke das kriegst du selber hin, wenn dein Architekt dermassen viel Aufpreis für Minergie verlangt.

Vor allem konnte ich rein gar nichts entdecken, von wegen Storen sind vorgeschrieben.

Entscheidend im Nachweis ist der g-Wert mit Hitzeschutz, und da kommst du eventuell auch hin, ohne Storen zu verwenden.

Gruss gulx

 
Wenn ich mir vorstelle im Schlafzimmer keinen Rolladen, ich könnte (übertrieben) nicht schlafen, mache aber nach dem Mittagessen immer so 5-10 min. Schlaf selbst bei voller Sonne!

Man spinnt also doch ein wenig. Die restl. Aussagen sind bei uns etwa gleich, im Sommer soll's Kühl bleiben, im Winter die Wärme bewahren. Im Sommer tagsüber runterlassen, gleich kühl.

Im Winter die Wärme behalten weil wir runterlassen in der Nacht.

Gruss Fred

 
Ein kurzes Update:

Das von uns gewünschte Sonnenschutzglas hat einen G-Wert von 25%. Der Sonnenschutznachweis verlangt jedoch einen G-Wert von höchstens 18%. Damit ist die Idee mit dem Sonnenschutzglas gleich wieder vom Tisch. Es gibt zwar Sonnenschutzglas mit G-Wert <= 18%, die haben dann aber auch höchstens noch so 30-35% Lichttransmission, was mir dann doch deutlich zu wenig ist. Wir prüfen jetzt, ob wir uns Lamellenstoren im Scheibenzwischenraum leisten können. Hat das hier schon mal jemand gemacht? Mit was für Preisen pro m² muss man da rechnen?

 
Hallo zusammen

Das Thema ist zwar alt, aber vielleicht jetzt wieder aktuell. Bei uns in der Nachbarschaft wird grade viel gebaut, und immer wieder sehen wir grosse raumhohe Fensterflächen und aussenliegende Lamellenstoren. Die sind denn auch bei praktisch allen Häusern den ganzen Tag unten und bestenfalls horizontal gestellt. Schade eigentlich, denn so hat man sich von der Aussicht schon viel genommen und sicher keinen freien Blick mehr in die nähere Umgebung.

Mich wundert dass das einfache Prinzip, Dächer (gerade in Wohnlagen, in denen nur ein Vollgeschoss erlaubt ist) so weit vorzuziehen, dass sie im Hochsommer abschatten, in der Übergangszeit und im Winter aber die Sonne und damit die Wärmestrahlung durchlassen, im Neubau nur noch wenig angewendet wird.

So würde man sich die teurere Verglasung, Heizkosten, und die (elektrischen) Lamellenstoren sparen, die Hauswände würden seltener nass, weniger verschmutzt und ums Haus herum entsteht eine trockene begehbare Zone, wenigstens bei mehr oder weniger senkrechtem Regen. Steckt dahinter einfach die derzeitige "Mode"?

Sonnige Grüsse

 
@harpios:

Es gibt verschiedenste Gründe welche dagegen sprechen:

1. Das Gesetzt schreibt vor, dass der "Sommerliche Hitzeschutz" gewährleistet wird. Inwiefern die gesetzlichen Forderungen mit einem starren Vordach gewährleistet werden können, kann ich nicht pauschal beurteilen.

2. Bei mehrstöckigen Gebäuden sieht es total beschissen aus, wenn in jedem Geschoss alle Fenster so ein Vordach haben.

3. Ein Vordach über jedem Fenster dürfte einiges teurer sein wie eine Lamellenstore.

4. Das Vordach ist fest. Das heisst, es reduziert den Lichteinfall das ganze Jahr über. Mit der Lamellenstore kann man das ganze Jahr über flexibel beschatten.

5. Der Lamellenstore ist gleichzeitig auch ein Sichtschutz - Man kann sich Vorhänge sparen.

6. Ein Vordach als Beschattung funktioniert nur auf der Südseite eines Hauses sinnvoll. Auf der West- und Ostseite ist es nahezu wirkungslos.

Auch vor Hagel muss man heutzutage keine Angst mehr zu haben. Meine Steuerung fährt alle Storen hoch sobald für ein paar Minuten Wolken vor der Sonne sind - und das ist vor einem Gewitter normalerweise der Fall. Bleibt nur noch die Reinigung als letztes Problem...

 
Vielen Dank für die Erklärung, Positron. Um es klarzustellen, ich rede von einem Dachüberstand, insbesondere bei einstöckigen Wohnhäusern, nicht von einzelnen Vordächern. Und ja - im Bereich Südost-Südwest funktioniert das, jedenfalls bei uns, ganz hervorragend - im Hochsommer scheint die Sonne nicht ins Haus, in den Übergangszeiten und vor allem im Winter eben schon.

Aber meine eigentliche Frage ist noch nicht beantwortet - warum keine oder nur kaum noch überstehenden Dächer mehr?

 
In Gebirgsregionen hatte man es ja oft gesehen, das bei älteren Häusern die Dächer gerade an den Südseiten weit vorstanden. Allerdings scheint es mit der zeit wohl aus der Mode gekommen zu sein.

Genauso wie man heutzutage Kubusförmige Klötze in die Landschaft malerischer Gebirgsregionen reinbaut die sich moderne Häuser nennen.

Stilechtes Bauen, das hatte ich hier nur bei einem Mitglied gesehen, der sich in der Berner Region ein Haus gebaut hat, was in die Landschaft passt und dieses Haus hat auch Klappläden vor den Fenstern.

Allerdings mit "Storen" was ist damit gemeint Rollläden oder Außen Jalousien, diese Frage muss ich als Norddeutscher mal an euch los werden, denn hier wird das am Neubau wenig angewendet und Sonnenschutzanlagen werden höchstens an Bürohäusern angebaut.

 

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