Wie sinnvoll ist eine Luftwärmepumpe?

atelier-ava

Mitglied
26. Juli 2009
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Habe mich schon durch x Foren gelesen, aber keine befriedigende Antwort gefunden. Hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen:

Wir planen ein Neubauvorhaben (EFH, 130m?) und sind nun unschlüssig welche Heizungsform wir wählen sollen. Da wir vorhaben (zumindest das EG) hauptsächlich mit Kamin zu heizen, war unsere Idee, den restlichen Heizbedarf durch eine Luftwärmepumpe zu decken (da geringere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Wärmepumpensystemen). Auf jeden Fall möchten wir nämlich unabhängig von Gas oder Öl sein! Sicher liest man immer wieder, dass Luftwärmepumpen nicht unbedingt die effizientesten Heizsysteme sind, aber in unserem Fall wird sie ja eher zum ?Zuheizen? und zur Warmwasserversorgung gebraucht ? oder habe ich da einen Denkfehler?!

Wer hat Erfahrungen mit o.g. Heizsystem und kann mir ggf. eine Luftwärmepumpe empfehlen? Oder wer hat einen alternativen Vorschlag für ein GÜNSTIGES Heizsystem?

Danke für alle Antworten!

 
einen alternativen Vorschlag für ein GÜNSTIGES Heizsystem?

Danke für alle Antworten!
Hallo atelier-ava,

willkommen im Forum und der Schweiz.

Wenn Du Öl und Gas schon ausschließt, dann bleibt dies wohl von den Gestehungskosten die günstigste Alternative!

Wobei es ja ggf. noch entscheidend ist, was Du für ein Haus baust, oder bauen möchtest?

Standard, KfW.... oder Passivhaus?

 
Danke für deine Antwort. Das Haus wird Standard - ca. 90 kWh (m?*a) Primärenergiebedarf.

In Deutschland wird man ja schon fast gesteinigt, wenn man sich für Gas oder Öl entscheidet. /emoticons/default_wink.png

Noch eine Frage: Welche Leistung müsste eine potenzielle Luftwärmepumpe denn in meinem Fall erbringen? Schließlich gibt es x verschiedene Varianten und natürlich erzählt auch jeder Anbieter was anderes...

 
Wäre denn nicht zumindest ein KfW-70-Haus drin? Der Sprung ist ja nicht mehr so groß! Teilweise sind die Dämmstoffdicken in den statisch eh erforderlichen Sparrenstärke locker unter zu bringen... Fenster 3-fach...sollte man beim Neubau heut eh einbauen.. die Außendämmung sollte, gleich welche Bauart Du bevorzugst, auch nicht das große Problem darstellen... gäbe wieder etwas Zuschuss aus Berlin... und schont Deinen Geldbeutel später im Unterhalt..

Ich bin nun nicht der Heizungsprofi hier, daher überlasse ich die Größenbestimmung oder mögliche Alternativen den Kollegen... sollte dann aber auch bald die passenden Anworten kommen... Entscheidend wird aber auch hier sein, welche Leistung für die Wasseraufbereitung benötigt wird. Es wird wohl aber keine große Leistung erforderlich sein, wenn man die passenden Boiler ins Auge fasst und eher auf das schnelle Durchlaufprizip setzt, als große Mengen zu bevorraten. Dies wäre dann wohl eher der Fall, wenn Du Solarkollektoren planen würdest, aber dies, gemeinsam mit einer WP ergibt auch keinen Sinn. Aus Kostengründen natürlich auch nicht.

Dies wäre dann ggf. angebracht, auch wieder mit Förderbeiträge aus Berlin, wenn Du Dich doch für Gas entscheiden würdest... wenn der Anschluss dort vorhanden wäre.. ist dies immer noch die günstigste Variante. Fußbodenheizung hast Du dann ja eh, also lässt sich auch, bei passender Vorsorge, dieses System nach 10-15 Jahren gegen was Neues austauschen.

Du kannst aber auch schon einmal hier im Forum rumstöbern, ggf. via Suchmaske, da es hierfür schon viele Themen gibt... evtl. kannst Du hieraus schon wichtige Erkenntnisse gewinnen.

 
Gas fällt sowieso flach, da ein Gasanschluss bei unserem Grundstück nicht vorhanden ist. Und einen Tank zu mieten oder gar zu kaufen kommt für uns nicht in Frage.

Evtl. KfW-Standards stehen für nächste Woche noch zur Berrechnung aus.

Leider ist unser Budget nicht das Größte...

 
hallo

wir bauen in Deutschland und standen vor dem gleichen Problem. EFH mit 140 qm Wohnfläche + Keller, Kfw40.

Wir haben uns einen Energieberater geleistet, der eigentlich das aussagte, was wir hören wollten.

Gas + Öl fiel flach, Erdsonde nicht genehmigt, Sole sehr effizient aber teuer oder LuftWP.

Wir haben uns für die Luft-WP entschieden, weil: für das zu heizende Volumen im eh sehr gut gedämmten Haus reicht eine Luft-WP völlig aus. Die wesentlich ertragreichere SoleWP hätte unseren jetztigen Preisrahmen gesprent und niemand konnte uns sagen, in wievielen Jahren wir den hohen Anschaffungspreis wieder herrin hätten. Eine WP wird auch nicht ewig halten, sollten wir spätestens nach 25 Jahren eine neue brauchen, rechnet sich die teure Anschaffung für unser Haus nicht. Die höheren Stromkosten bei der Luft-WP haben nehmen in Kauf, evtl steigen wir da noch auf Photovolteik um.

Wir werden uns jetzt auf die Suche nach der für uns besten Luft-WP machen und uns mit der Entscheidung zufrieden geben. Zweifel danach macht nur die Nerven kaputt.

In diesem Sinne, schönen Gruß aus Bayern

 
Hallo,

zuheizen ist mit der Luft Wärmepumpe (ich vermute mal Luft/Wasser Wärmepumpe) immer so eine Sache, denn wirtschaftlich arbeiten selbst moderne Luft/Wasser Wärmepumpen nur bis 0 Grad Außentemperatur. Von daher würde zuheizen eher auf den Kamin zutreffen.

Man muss immer sehen dass die Luft/Wasser Wärmepumpe mit teurem Strom betrieben wird, sinnvoller ist da sicher eine Erdwärmepumpe

 
@bangolo

Das ist schon lange nicht mehr so. Unsere L/W WP hat bei einer Aussentemperatur von -8°C noch einen COP von 2,9.

Eine Sole WP rentiert sich im Normalfall nie wirklich, ist aber natürlich oekologischer.

 
ja und was sagt dir die COP Zahl, das du mit 1 kWh Strom, 2,9 kWh Wärmeenergie erzeugst. Vergleicht man das mal unter ökonomischen Gesichtspunkten liegst du damit etwa auf dem Niveau eines Gas befeuerten Brennwertkessels und über einem Ölbrennwertkessel, sinkt die Temperatur weiter ab wird Gas oder Öl unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten deutlich effizienter.

Jetzt kommt aber der ökologischen Aspekt dazu, die Luft/Wasser Wärmepumpe arbeitet mit Strom, Kraftwerke in Deutschland sind aber zum großen Teil Kohlekraftwerke und berücksichtigt man alle Kraftwerke liegt der Wirkungsgrad dieser Kraftwerke bei 30%, der Rest wird in die Umwelt gefeuert.

Deswegen sag ich eben bis 0 Grad und alles was darunter liegt mit anderen Wärmeerzeugern abdecken. Bei Wasser/Wasser Wärmepumpen sieht das anders aus. Die Rohrschlangen oder Erdsonden sind eigentlich von einer gleichmäßigen Temperatur umgeben und nich so abhängig von der Außentemperatur, hinzu kommt das sie nur den Strom für die Pumpen des Sole oder Wasserkreislaufs brauchen.

 
@bangolo

Also bei uns in der Schweiz ist der Preis pro kWh von Erdgas im Vergleich zum Strom (wenn man mit einem COP der WP von 2,9 rechnet) einiges teurer. Wie es in Deutschland aussieht weiss ich nicht.

Ausserdem ist es über das ganze Jahr gesehen nur an sehr wenigen Tagen -8°C. Bei 2°C zum Bsp. liegt der COP bereits bei 3,7.

Der COP einer Sole WP liegt auch nicht extrem viel höher (ca. bei 4.6).

 
Kraftwerke in Deutschland sind aber zum großen Teil Kohlekraftwerke und berücksichtigt man alle Kraftwerke liegt der Wirkungsgrad dieser Kraftwerke bei 30%, der Rest wird in die Umwelt gefeuert.
das sieht in der schweiz dann doch noch etwas anders aus. fast 40% des stroms kommt aus atom. für die luft ist das gut, allerdings wissen wir auch noch nicht wohin mit dem müll.

nur wenig strom kommt aus den deutschen kohlekraftwerken. der rest ist saubere wasserkraft.

daher würde ich nicht die wirkungsgrade der elektrizitätsherstellung mit den geräten der privaten verbraucher mischen.

rollwett

 
@bangolo

Das ist schon lange nicht mehr so. Unsere L/W WP hat bei einer Aussentemperatur von -8°C noch einen COP von 2,9.

Eine Sole WP rentiert sich im Normalfall nie wirklich, ist aber natürlich oekologischer.
@Pippen - darf ich fragen, welche Marke und welches Modell ihr habt? Wie Reparaturanfällig ist euer Gerät?

Besten Dank und gruss aus dem Oberland

 
Hallo oberland

Wir haben eine Wärmepumpe von Kibernetik Typ H11L-K-WPC2.

Diese wird von Heliotherm gebaut heisst dort aber anders, glaub ich.

 
hallo,

wir haben unser haus kfw 40 errichtet mit 140m?

die überlegungen welche heizung, fand schliesslich ihr ziel bei einer luft-wärmepumpe mit zusätzlichem kachelofen.

warum nun die luft-wp - einfach deshalb weil so ein gerät

nur ? 3.000,-- /10kw kostete im gegensatz zur erdwärmeanlage wären es 15.600,-- ? gewesen.

erfahrungen nach 2 heizsaisonen - sehr zufriedenstellend

auch von den heizkosten/warmwasser p.a. cca. ? 2.200,--

unser problem hier in der schweiz ist nur,dass man oftmals das doppelte berappen muss - schön wirds dann,wenn man einen direkten zutritt zu einem hersteller findet

 
@poolsuchender

Steht dieses Haus nun in der Schweiz oder in Deutschland?

Du gibst alle Deine Preise in Euro an, wieso?

Sind die 2200 Euro Stromkosten alleine von der Heizung und dem Warmwasser?

Dies finde ich relativ viel!

 
hmm, also 2200? für 140m? halte ich auch für sehr hoch.

Wir haben so etwa 130m? Altbau ungedämmte Fassade, Fenster 30 Jahre alt und haben 2000? im Jahr für Heizung und WWB, Gasbrennwertheizung.

Ich vermute mal du heizt mit der Luft/Wasser Wärmepumpe auch niedrigen Außentemperaturen, da sollte aber der Heizkamin als Spitzenlaskessel dienen

LG

Bangolo

 
@Bangolo

Mit heutigen LW WP ist es auch bei niedrigen Aussentemperaturen überhaupt kein Problem rel. günstig zu heizen. Besonders bei einem kfw 40 Haus!

Wir haben ca. 160m2 Wohnfläche und brauchen pro Jahr ca. 6000kWh für Heizung und WW. Und das mit einem reinen Elektroboiler. Bei unserem hohen Strompreis ergibt dies ca. CHF 1200.- pro Jahr.

 

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