Windeln statt Waffen

Avanti Papi

Benutzer
05. März 2007
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Avanti Papi / Progressive Väter Schweiz, das grösste Schweizer Väternetzwerk, unterstützt die Initiative „Schutz vor Waffengewalt“ und fordert Väter auf, ihre Waffen abzugeben.

Immer wieder kommt es wegen der leichten Verfügbarkeit von Schusswaffen (Aufbewahrung der Dienstwaffe zu Hause und fast uneingeschränkte und unkontrollierte Möglichkeit eine Waffe zu kaufen) zu Familientragödien. Oft sind es Väter, welche eine solche Verzweifelungstat begehen. Aber auch schon die Tatsache, dass sich eine Waffe im Haus befindet, stellt eine Bedrohung für Familien dar. Zudem sind sich Männer oft nicht bewusst, was eine Drohung mir Waffen für Auswirkungen auf das Gegenüber (meist die Partnerin) und andere Anwesenden (oft die Kinder) hat.

Wir verurteilen Gewalt als Konfliktlösungsstrategie und fordern alle Väter auf, ihre Waffen heute schon abzugeben.

Weil Kinder starke (aber unbewaffnete) Väter brauchen…

Den Unterschriftenbogen findet ihr unter www.avanti-papi.ch

Liebe Grüsse

Michi

 
Hmm, ich habe mein Sturmgewehr auch zu Hause, aber das ist so versorgt, dass die Kinder nicht daran kommen, ja die Waffe nicht einmal sehen. Ich persönlich finde es gar nicht mal so schlecht, das Schweizer Armeeangehörige ihre Waffe nach Hause nehmen, den so wird auch den Jungen ein gehöriges Stück Verantwortung übergeben. Und diejenigen, die mit Waffen herumballern möchten, tun dies auch so.

Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Waffennarr, ich bin auch in keinem Schützenverein, ich finde nur, ein erwachsener Mensch soll mit der Verantwortung des Erwachsenseins umgehen können. Zudem ist das System mit der Milizarmee in der Schweiz gut gelöst, denn: "Eine Armee hat man immer im Land, entweder die eigene oder eine Andere."

Gruss

Youngster

 
Hallo Youngster

es geht ja nicht darum, dass die Kinder mit den Waffen herum spielen, sondern dass jedes Jahr mehrere Mütter im AFFEKT von Männern mit dem Sturmgewehr erschossen werden und noch mehr Männer (und darunter viele Väter) mit der Dienstwaffe Suizid begehen. Es ist nicht so, dass, wer herumballern will, dies auch tut. Er tut es nur, wenn er eine Waffe hat. Und wenn jemand ausrastet, dann geht er bestimmt nicht in das nächste Waffengeschäft und kauft sich eine Waffe. Bis dahin wäre seine Wut wohl auch schon verflogen. Nein, er geht in den Keller und holt sein Sturmgewehr. So ist nun mal die Realität.

Und wenn es einen Zusammenhang zwischen der Dienstwaffe zu Hause und einer fremden Armee im Land gäbe, dann müssten alle Länder der Welt (ausser die Schweiz) von fremden Armeen besetzt sein. Aber das ist eine ganz andere Diskussion. Es geht ja nicht um die Abschaffung der Waffen, sonder um die sichere Lagerung und die Registrierung.

Gruss Michi

 
Hallo zusammen

Ich bin auch er Meinung, dass Armeewaffen in Zeughäusern eingelagert sein sollten. Hatte mein Sturmgewehr auch immer sauber separat verschlossen gelagert und war früher der Ansicht, dass es gut ist die Dienstwaffe zu Hause zu haben.

Mittlerweile (nach meiner Militärzeit) bin ich aber der festen Überzeugung, dass es das nicht braucht – primär aus dem von Michi beschriebenen Grund der Affekthandlungen... . Das mit der angesprochenen Verantwortung, welche so Armeeangehörige erlernen oder haben sollen, finde ich ein wenig an der Haaren herbeigezogen. Einerseits hat jede/r Dienstpflichtige schon tw. zu grosse Verantwortung während des Militärdienstes in Form von Fahrzeugen, grösseren Waffen und auch gegenüber anderen Personen - andererseits kann Verantwortung auch in anderer Form gelernt und gelebt werden.

Meine Meinung, jeder hat da wohl seine eigene... .

Gruess

slv

 
Stimmt schon, es passiert schneller etwas, wenn man die Waffe sofort zur Hand hat. Und so mal in Ruhe überlegt, bringt mir die Waffe zu hause eigentlich auch nichts, da ja, wenn der Ernstfall losgehen sollte, ich 1. nur sechzig Schuss dabeihabe und 2. ich meine Familie nehme und tschüss.

Alles in allem ist es wahrscheinlich schon besser, die Waffe ist nicht zuhause sondern im Zeughaus eingelagert.

Zudem ist es eher mühsam, jedes Jahr das Obligatorische zu schiessen.

Gruss

Youngster

 
Bin ja froh, muss ich mir nicht überlegen, was ich mit meiner Waffe im Keller machen soll - da ich keine habe. Bin angeblich dienstuntauglich...

Ich bin auch der Überzeugung, dass es keine Waffen zu Hause braucht. Wenn eine Bedrohung überraschend kommt, lässt sich auch mit diesen paar Waffen unkoordiniert nicht viel anrichten. Und wenn die Bedrohung sich ankündigt, bleibt auch noch Zeit anzureisen und die Waffen auszuhändigen.

Schliesslich sind wir ja ein wehrhaftes Völkchen, das sich früher auch mit Hellebarden zu wehren wusste...

 
Klar! Der vordere Teil schon, aber der Stiel doch nicht, oder? Musst mal wieder ins Landesmuseum mit deinen Kindern! Dort gibts übrigens auch ein Mammut, das meine Kleine sehr beeindruckt hat...

Jetzt will sie wieder einmal ins "Mamma"-Museum!

 
Wieder?!?

Ehrlich gesagt, ich war noch nie da *schäm*

Aber eines Tages gehe ich mal hin, fest versprochen...

Gruss

Youngster

 
na, da musst du dich ja nicht derart schämen... ist ja auch nicht grad am weg aus dem oberwallis.

kann es aber mal empfehlen, so als schlechtwetterprogramm. ist auch günstig vom eintritt her...

 
Im Stockalperpalast in Brig hats sicher auch so was, oder /emoticons/default_icon/wink.gif

 
War in Gedanken noch bie der Hellebarde... /emoticons/default_icon/rolleyes.gif

 
weiss ich doch... wollte dich nur ein bisschen ärgern!

damit du nicht aus der übung kommst /emoticons/default_icon/wink.gif

 
Was ist eigentlich mit all den grossen Messern? Und mit den schweren Kerzenständern? Kann man die dann auch irgendwo abgeben?

Gemäss Bundesamt für Statistik wurden zwischen 2000 und 2004 34.2 % sämtlicher tödlich verlaufender Gewaltdelikte mit einer Schusswaffe durchgeführt, 35.6 % mit einer Stichwaffe, 9.1% durch Erschlagen und 9.7% durch erdrosseln. 11.4% der vollzogenen Tötungen wurden durch andere Vorgehensweisen begangen.

Bei den Tötungen in häuslichen Beziehungen wurden gar 10.7% durch Erschlagen, 14.3% durch Erdrosseln herbeigeführt, die Delikte mit einer Schusswaffe sind in diesem Bereich nochmals deutlich tiefer als z.B. bei tödlichen Gewaltdelikten ohne eine Beziehung zwischen Täter und Opfer. Ein knappes Drittel der Todesopfer häuslicher Gewalt waren übrigens Männer (hat das jemand von Euch geahnt?). Was leider aus der Statistik nicht hervorgeht ist, wieviele der Tötungsdelikte mit einer Schusswaffe aus militärischen Beständen durchgeführt wurde und wieviele der Schusswaffen gar illegal beschafft wurden.

Was ich aber mit den oben erwähnten Zahlen zeigen wollte ist, dass die Hemmschwelle für ein Tötungsdelikt nicht von der Verfügbarkeit einer Schusswaffe abhängig ist. Stichwaffen wurden häufiger eingesetzt bei Gewaltdelikten, obwohl dort der physische Kontakt des Täters mit dem Opfer notwendig ist... Ich bin deshalb nicht überzeugt, dass durch den Einzug der militärischen Waffen eine signifikante Reduktion der Tötungsdelikte erreicht werden kann. Leider existiert meines Wissens nach keine fundierte Statistik welche die Anzahl der mit einer Ordonnanzwaffe durchgeführten Tötungsdelikte mit der Anzahl der effektiv im privaten Bereich aufbewahrten militärischen Feuerwaffen korreliert - ansonsten könnte diese Auskunft über einen möglichen Effekt zwischen der massiven Reduktion an aktiven Militärdienstleistenden und den entsprechenden Delikten liefern...

 
Ich bin deshalb nicht überzeugt, dass durch den Einzug der militärischen Waffen eine signifikante Reduktion der Tötungsdelikte erreicht werden kann.
Aber es würde auch nicht schaden, oder? Klar, ich gebe Dir Recht in Deinen Ausführungen betr. anderen Tatgegenständen - aber eben: es wären schon mal (vielleicht, da sicher nicht alles Ordonnanzwaffen) an die 30% weniger Chancen da... .

 
Hm, ich finde die Begründung "Der grösste Teil der Tötungsdelikte werden eh anders vollzogen, darum macht das einsperren der Ordonanzwaffen keinen Sinn." recht schwach. Wenn durch das Wegsperren der Waffen auch nur eine Person ihr Leben behält ist es das schon Wert... oder etwa nicht? Und jetzt kommt aber nicht mit dem Argument: "Aber es sterben ja sonst auch viele Leute..."

 

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